Hallo Hironimus,Hironimus_23 hat geschrieben: Die beiden aktiven Lautsprecher können leider nicht frei stehen, sondern sind in passgenaue Nischen einer Vorbauwand integriert, die sich über die komplette Raumseite zieht.
Die Grafik zeigt sowohl eine Unsymmetrie der LS-Aufstellung (links Ecke, rechts offener Durchgang), ebenso des Hörplatzes (links Wand, rechts offener Essbereich), ebenso der Subwooferplatzierung (links von der Stereoachse), und obendrein im Nachhall im Raum (quer durch den offenen Essbereich rechts, aber auch die Längsachse betreffend links geschlossener Raum, rechts auf beiden Enden Durchgänge).
Meine Meinung : Ja. Das kollidiert etwas mit einschlägigen Vorschlägen, Resultate von Softwareberechnungen, wo das Zusammenspiel der beiden LS mit Monosignal auf geglätteten FG zielt.Meine Überlegungen sind jetzt folgende:
1. Können höhere IACC-Werte zu besserem Klang führen ?
Klangfarbe, tonale Balance würde ich dem Aspekt Klang (HighFidelity) zuordnen, IACC gehört für mich zur räumlichen Abbildungsschärfe (Lokalisationsschärfe), für mich ein unverzichtbarer Stereoaspekt. Bisher ist es mir nicht gelungen, beides perfekt unter einen Hut zu bringen. Nachbearbeitung der Musik wie FLOW oder Raumkorrektur, Vorausentzerrung des Signals zu den LS helfen viel.
Strikte Symmetrie der Signalwege von beiden LS zu den Ohren herstellen.2. Wie kann ich höhere IACC-Werte realisieren ?
Vielleicht.3. Kann durch die Zuschaltung des Sub-Woofers eine Verbesserung des Klangs erreicht werden ?
Da die Lokalisation der Quelle tiefer Töne über Laufzeit geschieht würde ich einen einzelnen Subwoofer ungern außerhalb der Stereoachse positionieren (am Anfang war die Hörerfahrung, die Betrachtung der Zusammenhänge kam später). Angenommen, vorn stünden 2 LS mit Übertragungsbereich vergleichbar mit der Erweiterung durch 2 Subwoofer jeweils bei den LS, würde die Messung L und R die Unterschiede im Raum deutlich zeigen. Der einzelne Subwoofer und die einzelne Mikrofonposition kann nicht das differenzieren, was L und R für das kritische Doppelohr unterscheidet. Falsche Methode.
Die erste Frage gilt der Phase des Tiefpasses für den Sub, aber wie verläuft die Phase beim Hochpass der Front-LS? Oder haben die gar keinen vorgeschalteten Hochpass (es bliebe ihr natürliches Verhalten am unteren Ende)?4. Wie ermittle ich den optimalern Wert für den Phasenschalter am Subwoofer ? Tests mit Einstellungen von 0°, 90°, 180° haben trotz nachfolgender Messung und Korrektur mit AcourateCV unterschiedliche Kurvenverlaufe bei der Testconvolution.
Ich hatte für mich festgestellt, dass eine gehörmäßige Anpassung der Pegel erheblich leichter fiel als die exakte Bestimmung des Zeitausgleichs, was mir gehörmäßig nicht gelingen wollte. In der Diskussion mit Uli kamen wir überein, dass die Symmetrie (also gleiches kompensierendes Delay für die Haupt-LS gegenüber Eckwoofern) wichtiger ist als der richtige Zeitwert.
Eine einfache Methode zur Bestimmung der Phase beim Sub geht über die Auslöschung des Einzeltons, wenn die Haupt-LS verpolt sind. Dann wird bei Wiederherstellung der korrekten Polung Gleichphasigkeit erzielt. Im Raum ist eine Auslöschung deutlich einfacher zu erkennen als ein Maximum.
Da wegen der unsymmetrischen Subwooferplatzierung gegenüber beiden Haupt-LS und der anderen Probleme durch die generelle Unsysmmetrie des Raums jede Kopfbewegung neue Muster erzeugt, sollte man gnädig über bestimmte Schwächen hinwegsehen.
Grüße Hans-Martin
P.S. Man könnte sogar David Griesinger folgen, der die Phase im Bass und 90° zwischen beiden Kanälen dreht, um mehr "Envelopment", also Einhüllung des Hörers, zu erzielen, was ein klares Zeichen gegen maximalen IACC setzt. Ich denke, er spielt damit auf die Quermoden eines Konzertsaals an. Ich interpretiere das mal so, dass es mit meinen Beobachtungen zusammenpasst und 2 breit aufgestellte Woofer rechtfertigt, die Inhalte der Aufnahme real wiederzugeben, hohen IACC der Anlage vorausgesetzt...