Moin,
ich habe mal die besagten minimalphasigen LR4-Filter mit 200 Hz, 800 Hz und 2500 Hz auf eine andere Variante angewandt und zwar mit Zielrichtung Subtraktionsweiche.
- Dazu zuerst einen minimalphasigen Dirac erzeugt, also Sample 0 = 1
- Dann einen LR4-Tiefpass 2500 Hz. Dieser hat eine Gruppenlaufzeit von ca. 7 Samples (bei Abtastrate 48 kHz). Also den Dirac um 7 Samples rotiert und dann den 2k5-Tiefpass subtrahiert. Das ergibt einen Hochpass.
- Als nächstes einen LR4-Tiefpass mit 800 Hz generiert. Dessen Gruppenlaufzeit ist ca. 25 Samples. Also den Dirac UND den 2k5-Tiefpass um 25-7=18 Samples rotiert und dann den 800-Tiefpass vom 2k5-Tiefpass subtrahiert. Das ergibt einen Bandpass.
- Des weiteren einen LR4-Tiefpass mit 200 Hz erzeugt. Die Gruppenlaufzewit ist ca. 106 Samples. Also den Dirac UND den 800-2k5 Bandpass UND den 800er Tiefpass um 106 -25 = 81 Samples rotiert und den 200er Tiefpass vom 800er Tiefpass subtrahiert. Das ergibt den unteren Bandpass.
Im Zeitdiagramm sieht das dann so aus, wobei alle Weichen als Pulsantwort gezeigt sind, die Summe der Weichen ergibt eine perfekte Sprungantwort (die Summe der Subtraktionsfilter MUSS sich ja perfekt addieren):
Die Frequenzgänge addieren sich damit ebenfalls perfekt
Insgesamt ergibt sich eine Zeitverzögerung von ca. 106 Samples = 2.2 ms, wobei sich Hochton und Mittelto and die Gruppenlaufzeit des 200er Tiefpasses angleichen.
Der Nachteil dieser Methode ist natürlich durch die notwendigen Verzögerungen von 81, 99 bzw. 106 Samples für die oberen Weichen gegeben, was auf eine digitale Verarbeitung hinführt. Dort ist das ja kein Problem. Aber mit analogen Bauteilen wird es ja doch eher problematisch.
Natürlich sind das hier nun wiederum idealisierte Weichen. In der Praxis müsste man das Verhalten der Chassis ebenfalls mit berücksichtigen.
Grüsse
Uli