AudioLinux - die audiophile Distribution
AudioLinux - die audiophile Distribution
Hallo liebe Computer-Audiophile,
hat jemand von Euch Erfahrung mit der Distribution AudioLinux
http://www.audio-linux.com/
Wenn man sich die Webseite anschaut, wird ja einiges versprochen.
Vielleicht gibt es jemanden, der technisch so bewandert ist, dass er eine Einschätzung abgeben kann, was man davon erwarten darf oder kann von seinen Erfahrungen damit berichten?
LG
hat jemand von Euch Erfahrung mit der Distribution AudioLinux
http://www.audio-linux.com/
Wenn man sich die Webseite anschaut, wird ja einiges versprochen.
Vielleicht gibt es jemanden, der technisch so bewandert ist, dass er eine Einschätzung abgeben kann, was man davon erwarten darf oder kann von seinen Erfahrungen damit berichten?
LG
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Ahoi!
Ohne alles durchgelesen vermute ich mal, dass der Dreh- und Angelpunkt auch dieser Distribution ein Real-Time-Kernel ist. Vielleicht gewürzt mit einer gut zusammengestellten Selektion vorinstallierter Programme.
Gibt's eigentlich 64Studio und UbuntuStudio noch? Die beiden waren explizit für Tonschaffende gedacht, die für ihre Arbeit neben akkurater Wiedergabe vor allem niedrige Latenzen brauchen.
Einen RT-Kernel kann man überlicherweise auch in einer ganz gewöhnlichen Distribution fahren. Das Kernel-Auswahl-Programm in der von mir bevorzugten Distribution Manjaro bietet's jedenfalls ganz selbstverständlich an. Dass Audio-Linux irgendeinen magischen Vorsprung vor den anderen hat, bezweifle ich.
Oh, sehe gerade: Audio-Linux basiert - wie auch Manjaro - auf Arch Linux.
Ohne alles durchgelesen vermute ich mal, dass der Dreh- und Angelpunkt auch dieser Distribution ein Real-Time-Kernel ist. Vielleicht gewürzt mit einer gut zusammengestellten Selektion vorinstallierter Programme.
Gibt's eigentlich 64Studio und UbuntuStudio noch? Die beiden waren explizit für Tonschaffende gedacht, die für ihre Arbeit neben akkurater Wiedergabe vor allem niedrige Latenzen brauchen.
Einen RT-Kernel kann man überlicherweise auch in einer ganz gewöhnlichen Distribution fahren. Das Kernel-Auswahl-Programm in der von mir bevorzugten Distribution Manjaro bietet's jedenfalls ganz selbstverständlich an. Dass Audio-Linux irgendeinen magischen Vorsprung vor den anderen hat, bezweifle ich.
Oh, sehe gerade: Audio-Linux basiert - wie auch Manjaro - auf Arch Linux.
Hallo in die Runde
Für einen dezenten und bodenständigen Arch-Einstieg sei nebst Manjaro alternativ folgendes anempfohlen:
https://anarchyinstaller.org/.
Mit dieser relativ komfortablen Skript-Sammlung kann fast ein Jeder ein funktionales Arch aufsetzen, welches in der Folge mittels pacman (dem Arch Paketmanager) beliebig individualisiert, d.h. verschlankt und/oder erweitert werden kann. Und damit auch schwerpunktmässig in Richtung Audioapplikationen.
Rationale Grüsse
Simon
Jaja, die Heilsversprecher. Bei welchen das Heil denn auch gehörig und gestaffelt gebührenpflichtig ist ... Finde ich doch ziemlich dreist. Aber offenbar gibt es immer wieder genug Gutgläubige, sodass sich der Aufwand für eine solche Website am Ende lohnt.
Arch ist empfehlenswert, ist an sich aber nicht "audiophiler" als irgend ein anderes Linux oder ein anderes Betriebssystem: Arch ist elegant und immer aktuell, und vor allem deshalb attraktiv.Sheffield hat geschrieben: ... Einen RT-Kernel kann man überlicherweise auch in einer ganz gewöhnlichen Distribution fahren. Das Kernel-Auswahl-Programm in der von mir bevorzugten Distribution Manjaro bietet's jedenfalls ganz selbstverständlich an ... Audio-Linux basiert - wie auch Manjaro - auf Arch Linux.
Für einen dezenten und bodenständigen Arch-Einstieg sei nebst Manjaro alternativ folgendes anempfohlen:
https://anarchyinstaller.org/.
Mit dieser relativ komfortablen Skript-Sammlung kann fast ein Jeder ein funktionales Arch aufsetzen, welches in der Folge mittels pacman (dem Arch Paketmanager) beliebig individualisiert, d.h. verschlankt und/oder erweitert werden kann. Und damit auch schwerpunktmässig in Richtung Audioapplikationen.
Rationale Grüsse
Simon
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Frech finde ich insbesondere, dass sie den RT_Kernel und eine latenzarme Wiedergabe für Hifi propagieren. Was soll das bringen? Der Musiker und der Toningenieur brauchen das unbedingt für ihre Arbeit. Der Musik_hörer_ braucht es absolut nicht. Da ist die Latenz schlicht egal. Oder haben sie irgendwo Argumente dafür?Daihedz hat geschrieben: ↑16.09.2020, 08:35 Jaja, die Heilsversprecher. Bei welchen das Heil denn auch gehörig und gestaffelt gebührenpflichtig ist ... Finde ich doch ziemlich dreist. Aber offenbar gibt es immer wieder genug Gutgläubige, sodass sich der Aufwand für eine solche Website am Ende lohnt.
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Nun, typischerweise werkelt in den üblichen Multitaskingsystemen ein Scheduler vor sich hin, der die Zeitscheiben für die einzelnen Prozesse mehr oder weniger genau zuteilt. Was im Sinne einer Jitter-Betrachtung lausig ist. Wer das noch nicht gemacht hat: man programmiere eine rechenintensive Routine und lasse diese laufen. Und dann nimmt man die beste Clock die das Betriebssystem zur Verfügung stellt und misst die Zeiten für die Rechenroutine.
Ein Realtime-Kernel versucht nun nicht, die Routine im Sinne von Echtzeit, also absolut fix laufen zu lassen. Die Aufgabe ist hier vielmehr, dass die Zeitscheiben der Prozesse möglichst präzise rennen. Damit z.B. nicht beliebig auf einen Interrupt reagiert wird, sondern wiederholbar genau.
Was dann letztlich auch einem Jitterverhalten bei der Audioausgabe zugute kommen sollte.
Latenzen spielen nur dann eine Rolle, wenn sie synchrone bzw. zwingend synchrone Abläufe ausser Tritt bringen.
Es gibt bzgl. Linux heute reichlich Distributionen, mit denen man eine Minimalstversion erstellen kann. Inkl. eigener Compilierung des Kernels. Alles was nicht benötigt wird fliegt schlichtweg raus. Was unter Windows aufwendig ist, geht hier vergleichsweise simpel. Es ist spannend wie wenig Megabyte man für ein lauffähiges System benötigt (Damn Small Linux, TinyLinux, piCore etc.)
Der RT-Kernel ist dann lediglich ein Patch de Standard-Kernels.
Grüsse
Uli
Ein Realtime-Kernel versucht nun nicht, die Routine im Sinne von Echtzeit, also absolut fix laufen zu lassen. Die Aufgabe ist hier vielmehr, dass die Zeitscheiben der Prozesse möglichst präzise rennen. Damit z.B. nicht beliebig auf einen Interrupt reagiert wird, sondern wiederholbar genau.
Was dann letztlich auch einem Jitterverhalten bei der Audioausgabe zugute kommen sollte.
Latenzen spielen nur dann eine Rolle, wenn sie synchrone bzw. zwingend synchrone Abläufe ausser Tritt bringen.
Es gibt bzgl. Linux heute reichlich Distributionen, mit denen man eine Minimalstversion erstellen kann. Inkl. eigener Compilierung des Kernels. Alles was nicht benötigt wird fliegt schlichtweg raus. Was unter Windows aufwendig ist, geht hier vergleichsweise simpel. Es ist spannend wie wenig Megabyte man für ein lauffähiges System benötigt (Damn Small Linux, TinyLinux, piCore etc.)
Der RT-Kernel ist dann lediglich ein Patch de Standard-Kernels.
Grüsse
Uli
Hi
Heisskernige Grüsse
Simon
... und schickt die CPU glaublich demnach auch nie zur Siesta, damit sie unverzüglich und allzeit bereit sei. Was mehr Strom verbrät. Weiss wer was über die Energiebilanzen von Non-RT-Systemen vs. RT-Systemen?uli.brueggemann hat geschrieben: ↑16.09.2020, 10:55 ... Ein Realtime-Kernel versucht nun nicht, die Routine im Sinne von Echtzeit, also absolut fix laufen zu lassen. Die Aufgabe ist hier vielmehr, dass die Zeitscheiben der Prozesse möglichst präzise rennen. Damit z.B. nicht beliebig auf einen Interrupt reagiert wird, sondern wiederholbar genau. ...
Heisskernige Grüsse
Simon
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Danke für die Einblicke, Uli!
Eigentlich habe ich Deinen Acourate Convolver auf meiner Wunschliste stehen. Aber der läuft ja nur unter Windows...
Spaß beiseite, wenn ich den Faden kapern und weiter abschweifen darf: Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich solche Probleme umschiffen kann, indem ich einen eigenen Rechner für die Musikwiedergabe abstelle und bei dessen CPU nicht zu knapp kalkuliere. Da er keine weiteren Aufgaben bekommt, sollte sich der Prozessor mit dem bisschen Musikstreaming langweilen und nicht aus dem Tritt kommen. Das ermöglicht hoffentlich auch einem aufgedunsenen Windows halbwegs brauchbaren Klang.
Eigentlich habe ich Deinen Acourate Convolver auf meiner Wunschliste stehen. Aber der läuft ja nur unter Windows...
Spaß beiseite, wenn ich den Faden kapern und weiter abschweifen darf: Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich solche Probleme umschiffen kann, indem ich einen eigenen Rechner für die Musikwiedergabe abstelle und bei dessen CPU nicht zu knapp kalkuliere. Da er keine weiteren Aufgaben bekommt, sollte sich der Prozessor mit dem bisschen Musikstreaming langweilen und nicht aus dem Tritt kommen. Das ermöglicht hoffentlich auch einem aufgedunsenen Windows halbwegs brauchbaren Klang.
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Es kann sogar fantastisch klingen. Windows kann abgespeckt werden. Bei Interesse: DIY-Projekt High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung.Shefffield hat geschrieben: ↑16.09.2020, 11:28Das ermöglicht hoffentlich auch einem aufgedunsenen Windows halbwegs brauchbaren Klang.
Grüße Gabriel
Hallo. Ich danke Euch allen, vor allem den kritischen Stimmen, zu Euren Meinungsäusserungen. Ich selbst habe bei Linux nur Grundkenntnisse und höre mir das gerne an, wenn Leute da mehr Verständnis als ich haben. Wenn tatsächlich der RT-Kernel der zentrale Punkt ist, kann man auch Ubuntu Studio nehmen. Für reine Musikwiedergabe scheint mir das aber nicht relevant. Ich hab, den Entwickler mal angeschrieben, ob es eine Demoversion gibt. Keine Antwort.
Es hatte sich länger niemand zum Thema geäussert, deswegen habe ich erst heute gesehen, dass es doch noch Beiträge gibt.
Schönes Wochenende
Es hatte sich länger niemand zum Thema geäussert, deswegen habe ich erst heute gesehen, dass es doch noch Beiträge gibt.
Schönes Wochenende
... ich habe vor Jahren mal einen Beitrag über die Linux-Optimierung für die Wiedergabe digitaler Audiodaten in Forum zur Diskussion veröffentlicht. Im Grunde genommen ist es alles immer noch zutreffend was ich dort geschrieben habe und "leicht" übertragbar in jede beliebige Linux-Distribution ... inzwischen basiert meine Eigenbaulösung auf CentOS (ursprünglich Fedora) wegen der längeren Lifetime ...