atmos hat geschrieben: ↑28.07.2021, 12:51das Grundproblem ist, das jedes Digitalgerät, CD-Player wie auch DAC, Master ist.
Hallo Günther,
ich würde eher sagen, dass in einer Zeit vieler Formate, die abspielen zu können man heute von Laufwerken oder anderen Quellen erwartet, eine auf nur eine Abtastrate festgelegte externe Masterclock oder Wordclock sich ausschließt, es sei denn, man stellt diese entsprechend passend ein, bevor man den Titel startet.
Ist z.B. mein CD-T per Sonic-Scrambling mit dem DAC verbunden, dann ist das Laufwerk der Slave, der DAC der Master.
Das setzt einen DAC voraus, der auf das Laufwerk abgestimmt ist, welches nur ein Format mit festgelegter Abtastrate beherrscht. Zur Zeit der CD-Player war das noch relativ einfach. Robert Watts entwickelt heute für Chord, vor 30 Jahren hatte er in seiner Firma Deltec Precision Audio (dpa) das Deltran als Bindeglied, zwei Modul für CD-Player, eins für 11,2896MHz-, eins für 16,9344MHz- getaktete Player um vom DAC aus den Player zu takten. Arcam hatte ein ähnliches Konzept mit Black Box (DAC) und hauseigenem Laufwerk, Cambridge auch, genauso eine proprietäre Lösung wie Arcam. die anderen. Bei Pro-Ject CD Box RS / DAC Box RS S-Pack wird über den hauseigenen Sonic2 (RJ45) Anschluss I2S übertragen. Dann (oder über nichterwähnte Reserveleitungen bei RJ45) weiß der Dac, ob er CD-Format bearbeitet und mit interner Clock den Masterpart übernehmen darf. TacT hatte beim Millennium einen ähnlichen Mechanismus als Sperre vorgelegt, wo die Masterclock mittels "Clockgate" (wie beim Deltran) ausschließlich für 44,1kHz an das Laufwerk angepasst wird.
Inzwischen haben sich bei CD-Playern interne Clocks mit 8,4672, 11,2896, 16,9344, 33,8688 und 45,1548MHz etabliert, da wird jedes nicht Herstellereigenes Laufwerk zur Herausforderung. Belohnt wird man mit dem ausgebliebenen Fehler einer vielseitigen Eingangsstufe mit Abtastratenwandler /Interpolation, indem Originaldaten unverändert und ohne Synchronisations-PLL-Jitter in die DAC-Wandlerstufe gelangen. Bei AMR ging Thorsten Lösch so weit, dass er einen 44,1kHz NOS-DAC für CD und das derzeit übliche Upsampling für alle anderen Formate mit einem zusätzlichen 192kHz DAC quasi parallel einbaute.
AES/EBU wie auch Koax/Optical sind jittermäßig dem Klang abträglich.
Da jedes Kabel mit Steckverbindungen unausweichlich Inhomogenitäten, lokale Fehlanpassungen mit sich bringt, ist ein Jitter schon durch Reflexionen kaum vermeidbar.
Es ist nicht zu erwarten, dass ein RJ-Kabel qualitativ sämtliche AES/EBU und SPDIF Kabel aus einem weltweiten Wettbewerb disqualifiziert.
Vielmehr kann das Arbeitsprinzip (Clocksynchronisation mit hochwertigstem Clockkabel) so überlegen sein, dass die Kabelprobleme dahinter zurückstehen.
Schade eigentlich, dass Inkompatibilitäten und mangelnde Normen einen Markenmix verhindern.
Dabei erscheint die Vielfalt der Abtastraten und entsprechender Clockfrequenz der Signalquelle das zentrale Problem.
Seit dem Urknall driftet das Universum auseinander.
Diversifizierung in der Digitaltechnik verlangt nach jeweils spezialisierten Lösungen, die das Universum außen vor lassen.
Universelle Lösungen scheinen in ferne Nähe zu rücken, einfach geht nicht mehr.
Grüße
Hans-Martin