Fortepianus hat geschrieben:also ich fände eine Art "Klirrmakro" auch super. Es gibt nämlich eine ganze Reihe von Schritten zu durchlaufen, wenn man die Messung richtig auswerten und darstellen will.
...
Wenn es ein Knöpfchen gäbe, das all diese Schritte in einem Rutsch machen würde, wäre das klasse. Allein schon die Rechnerei für das Auf-richtige-Länge-Bringen der SRC-Ergebnisse ist recht zeitraubend.
Freunde des harmonischen Klirrs,
ich hab gestern ein Paar Helsinki Gradient LS, die ich testweise zur Verfügung hatte, wieder abgebaut und meine DIY-LS wieder in Betrieb genommen. Dabei war mein Ziel, anhand des Klirrs die Bereiche zu erfassen, wo die einzelnen Chassis eben möglichst klirrarm sind, und demzufolge dann die Frequenzweichen festzulegen. Das hab ich denn mal konsequent betrieben und doch Überraschungen festgestellt. Chassis sind:
- Lyngdorf Eckwoofer, das sind keine richtigen Tieftöner, sie spielen relativ hoch. (Hans-Martin wüsste wohl den genauen Typ?)
- B&W Kevlar FST Mitteltöner, sie sind am Rand fest eingespannt, also keine Gummisicke und kein grosser Hub
- ScanSpeak RingRadiator als Hochtöner
Bisher hatte ich die Chassis mit Frequenzweichen Neville-Thiele 2ter Ordnung mit Frequenzen 300 Hz und 2500 Hz betrieben.
Zur vereinfachten Auswertung habe ich nun ein Klirr-"Makro" geschrieben, das die umfangreichen Aufgaben Klirrermittlung, Glättung und Sampleratewandlung (Rückwandlung der höheren Harmonischen auf die Grundharmonische) durchführt.
Als Beispiel mal ein Bild für den Hochtöner, wie es nun mit einem Klick erzeugt wird:
Klar zu sehen, dass k2 deutlich höher liegt als k3, k4 und k5. (Messposition übrigens am Hörplatz). Was auch auffällt ist das Ansteigen von k2 unterhalb von 4 kHz. Nach diesem Bild ist 4 bis 5 kHz als Trennfrequenz wohl günstiger als die bisher verwendeten 2,5 kHz. Das sind schon 6 dB Unterschied.
Ok, alle Treiber mal gemessen, dabei jeweils die Frequenzbereiche weiter gezogen als üblich, Tieftöner bis 800 Hz, Mitteltöner von 100 Hz bis 6 kHz, Hochtöner 1 kHz aufwärts. Das zugehörige Bild mit k1 und k2 (die höheren Harmonischen haben sich als unkritisch gezeigt):
Wow, der Mitteltöner mag schon beim Grundton nicht gern unter 300 Hz spielen. Klar, keine Sicke. Der Klirr k2 ist aber auch bis 500 Hz relativ hoch. Ein Unterschied von 20 dB zwischen 300 Hz und 500 Hz ! Dafür hat er bis 5 kHz keine Probleme. Und der Tieftöner spielt auch ohne Schwierigkeiten bis 500 Hz.
Also neue Weichen festgelegt mit Trennfrequenz 500 Hz und 4 kHz und alle Treiber eingemessen, linearisiert und zusammen im Raum abgestimmt.
Ich bilde mir ein, dass es sauber klingt.
Als Abfallprodukt gibt es in der nächsten Version die gewünschte Berechnung/Darstellung des Klirrs.
Gruss, Uli