Ein SPDIF Koax Kabel an zwei SPDIF Eingänge...

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wgh52
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Ein SPDIF Koax Kabel an zwei SPDIF Eingänge...

Beitrag von wgh52 »

Liebe Hardwareexperten,

ich möchte mit einem koax SPDIF BNC Kabel zwei SPDIF Eingänge parallel ansteuern (zwei gleiche Platinen, die parallel arbeiten sollen). Wie mache ich das am besten?

Meine (vielleicht naiven :wink: ) Ideen dazu:
1. Beide SPDIF Eingänge mit jeweils BNC nach Außen führen und mit externem (BNC) Koax Splitter arbeiten (gibt's sowas überhaupt?)?
2. Einen Eingangs-BNC für's Koaxkabel benutzen und dann intern auf die Platineneingänge aufsplitten (aber wie?)?
3. Nachdem beide Platinen SPDIF Eingänge mit Übertrager haben - Könnte ich nicht hinter einem der Übertrager "geeignet" (aber wie?) zur zweiten Platine "abzweigen" und dort hinter dem dortigen (dann natürlich ausgelöteten) Übertrager parallel einspeisen? Kabellängen im Gerät wären max. 10cm.

Ich denke irgendwie muß sowas machbar sein, bitte um Eure Vorschläge. Vielleicht denke ich ja auch zu kompliziert oder zu einfach :roll: :mrgreen: :cheers:

Grüße,
Winfried5516
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo Winfried,

Lundahl hat mit dem LL1573 einen entsprechenden Übertrager mit Splitting-Funktion im Programm.

Viele Grüße
Henning
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Henning!

Das sieht sehr verlockend und einfach aus! Verstehe ich recht, daß mit dem LL1573 die Eingangsübertrager der beiden Platinen durch einen ersetzt würden, von den Sekundärwicklungen je 75Ohm (?) Käbelchen"hinter" deren (auszulötende) Eingansübertragerausgangslötpunkte angeschlossen werden und 75Ohm Wellenwiderstand so ohne weitere Beschaltung eingehalten bleiben? Oder müssten die vorhandenen Eingangsübertrager auch verbleiben?

Grüße,
Winfried5517
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Henning, Winfried,
"verlockend" trifft es gut, denn die erforderliche Leistungsanpassung ist weder Stromanpassnung noch Spannungsanpassung.
Zwischen Bullshit und Trivialität hilft nur Nachdenken bzw. Nachlesen.
Der zitierte Lundahl LL1573 löst mit seinem 1:1:1 bestenfalls die Hälfte der Probleme. Eigentlich hilft er nur, die Empfänger galvanisch zu trennen. Das Kernproblem löst er nicht, außer, er wird sehr niederohmig angesteuert und die Anpassung individuell danach geschieht.
Ansonsten beeinflussen die Wicklungen sich gegenseitig (!!) und ich würde gern Gert (fortepianus) diese komplexe Rechenaufgabe überlassen :cheers:

Wenn ein Empfänger nicht angeschlossen wird, muss ein entsprechender Abschlusswiderstand eingesetzt werden.

Es ist m.E. nicht möglich, aus einem einzelnen unveränderten 75 Ohm SPDIF-Ausgang extern auf 2 75 Ohm SPDIF-Eingänge aufzusplitten.
Schon eher von SPDIF auf 2 AES/EBU mit 110 Ohm - allerdings nur mit etwas Glück unter Ausnutzung der Eingangsempfindlichkeitstoleranzen der Eingänge.

Richtig wäre, im aktiven Bereich der Quelle 2 Ausgänge aktiv parallel anzulegen, die sich gegenseitig nicht beeinflussen können.
Eine Alternative wäre, bei einem Empfänger einen zusätzlichen SPDIF-Ausgang anzulegen. Das wäre aber nur eine zweitklassige Lösung, weil jede weitere Digitalverbindung auch ihre eigenen Fehler plus die der Steckverbinder und Kabel hinzufügt. Besser gleich bei der Quelle es richtig machen und dann mit getrennten Kabeln zu getrennten Empfängern zu gehen.
Grüße
Hans-Martin
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Winfried,

vor diesem Problem stand ich auch und habe es sehr gut lösen können mit einer Mutec MC1.1+ welche man öfter mal auf dem Gebrauchtmarkt vergleichsweise günstig erwerben kann.

Die MC1.1+ ist sowohl Formatkonverter als auch Splitter, Formatübergreifend ein 1 aus 8 Splitter, innerhalb eines Formats 1:2.

Es ist ein professionelles Gerät, das Signal wird zusätzlich refresht, die Ausgänge sind völlig unabhängig voneinander. Damit besteht keine Gefahrt mehr von "Verlockungen" wie Hans-Martin sie beschrieb.

Du findest bei Mutec übrigens mehrere Geräte mit Splittereigenschaften.

VG
Matthias
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Wenn ich mir übliche Wordclock-Beschaltungen anschaue dann können zwei oder mehr Empfänger an einer Quelle angeschlossen werden. Das erfolgt dann per Daisy-Chain in Verbindung mit BNC T-Verbindern. Dann wird allerdings nur der letzte Empfänger mit 50 Ohm abgeschlossen, alle anderen Empfänger davor nicht.

Prinzipiell müsste das auch mit 75 Ohm gehen und somit auch bei spdif.
Während man aber bei Wordclock in den Empfängern den Abschlusswiderstand per Schalter oder Software zu/abschalten kann müsste man bei spdif erst einmal löten.

Grüsse
Uli
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo wertgeschätzte Freunde,

vielen Dank für die tollen Beiträge! So ähnlich hatte ich das erhofft!

Anderweitig wurde mir ein ETS PA820 AES/EBU 75Ohm Splitter (bis zur Seitenmitte herunterscrollen!) als externe Lösung vorgeschlagen, der aber ebenfalls die zu Recht aufgeworfenen Probleme haben dürfte.

Ich lass' das alles mal etwas sacken und melde mich wieder. Wahrscheinlich stelle ich dann eine Schaltung zur Diskussion, wie ich mir eine geräteinterne Implementierung (ohne Lundahl Übertrager) vorstellen könnte, die hinter dem Eingangsübertrager der einen Platine das serielle Signal auf (CMOS oder TTL) Logiklevel abgreift und verteilt.

Grüße,
Winfried5518
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L_Hörer
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Beitrag von L_Hörer »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben: 10.06.2023, 22:18 Ich denke irgendwie muß sowas machbar sein, bitte um Eure Vorschläge. Vielleicht denke ich ja auch zu kompliziert oder zu einfach :roll: :mrgreen: :cheers:
Eine einfache Lösung, wenn du mit einer Pegelabsenkung auf 0,57 leben kannst:

Nimm ein Dreibein aus 3 Stck 25Ohm-Widerständen, ein Widerstandsende an den speisenden Ausgang, die beiden anderen an die empfangenden beiden Eingänge, ggf. über Koax-Kabel. Von welcher der drei Seiten Du auch in das Netzwerk reinschaust, Du siehst immer 75Ohm, wie es sein sollte. Preis ist eben die Pegelreduktion.

Die meisten Eingänge sollten damit kein Problem haben - und das Ganze ist schnell aufgebaut zum Test.

Gruß
Heinz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

OK Folks!

Das Konzept, für welches ich die Frage stellte, scheint sich gerade, durch genaueres Eruieren der Funktionalität der zu parallelisierenden Bords, in Luft aufzulösen :oops: :cry:

Sorry! Erstmal vielen Dank für Eure wertvollen Beiträge (auch off-line von Uli!), ich hab' trotzdem 'was dazugelernt :cheers:
Mehr zum realisierbaren Konzept folgt im BM-11 Thread.

Grüße,
Winfried5519
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