Nubert NuZeo 15

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lessingapo
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Nubert NuZeo 15

Beitrag von lessingapo »

Hallo,

neue Aktive von Nubert...

Hier eine Besprechung der Großen:
https://www.likehifi.de/test/test-nuber ... r-35-wege/

Grüsse
Wolfgang
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musikgeniesser
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Viele Wege führen nach Rom, aber wie viele zu Nuberts Klang?

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,

ein ziemlich beeindruckender Vogel, das muss man schon sagen. und mit 4.800 Euro pro Stück auch in eine Preisregion vorgedrungen, in der sich ursprünglich nur Aktivlautsprecher-Experten tummelten. Canton ist vor knapp vier Jahrzehnten mit einem vergleichbaren Versuch gescheitert, aber die Änderung der Hörgewohnheiten, dass man Musik mehr und mehr mit dem Smartphone hört, begünstigt Aktivboxen, da in Smartphones kein Platz mehr für Endstufen ist. Das war bei Receivern noch ganz anders.

Herkunftsland China habe ich beim herumstöbern im Netz gelesen. Das fand ich interessant, denn ich hab die etwas naive Vorstellung, dass sich der Transport eher für kleinere Gerätschaften wie Fotoapparate und Elektronik lohnt und weniger für Möbel, zu denen ich aus Transportsicht Lautsprecherboxen zählen würde.

Eine Frage habe ich aber: es ist von einer 3,5-Wege-Lautsprecher die Rede, was aufgrund der Chassisanzahl auch möglich wäre, aber mit 140 und 1.900 Hz sind nur zwei Übergangsfrequenzen angegeben. Erscheint das nur mir unlogisch?

Gruß

Peter
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Stanley
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Beitrag von Stanley »

Guten Abend

Nubert kenne ich jetzt schon sehr lange. Der einzige LS von Nubert, der mich je annähernd überzeugen konnte war damals die grosse Passive (habe die Bezeichnung leider nicht mehr präsent, ist sicher schon 10...12 Jahre her). Meine persönliche Meinung ist, dass sich, seit die Dinger in China gefertigt werden, nicht nur die Qualität der Verarbeitung, sondern auch die Qualität der Wiedergabe eher weiter in eine Richtung entwickelt hat, mit der ich immer weniger anfangen kann.
Auch wenn ich den verlinkten Bericht lese habe ich ein mulmiges Gefühl. Ehrliche LS...? Noch eine Schippe drauf.... Dazu wird viel über das Aussehen und das Design und das Gewicht geschrieben, mag ja alles auch "wichtig" sein.
Seit jeher hatte ich keine Freundschaft mit der Basswiedergabe der Nuberts geschlossen. In jedem Bericht wird jedoch genau dieser Punkt immer wieder hervorgehoben, dass die Nuberts unglaublichen Bass mit kleinen, langhubigen Chassis produzieren könne. Mir sind diese Bässe zu aufgedickt und zu unpräzise, eher gezwungen als natürlich.
Wie erwähnt, ist dies meine persönliche Meinung. Vielleicht lag es auch an den Vorführungen und Räumen bei den Messen etc., obwohl Nubert hier in der Schweiz die grossen Räume gemietet hatte.

Wahrscheinlich liegt es an meinen Vorlieben für die Wiedergabe von Musik und nicht an der Qualität der LS. Z. B. auch mit der viel gelobten Kii kann ich auch nichts anfangen. Das alles bedeutet nicht, dass diese LS schlecht sind. Nur für mich kommen sie nicht in Frage.

Es gilt eben immer noch: Wenns gefällt, ist es auch Okey.

Grüsse

Heinz
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Stanley
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Beitrag von Stanley »

Nochmals guten Abend

Ach ja, für Hörspiele und Filme ist der LS ausgezeichnet geeignet. Und wer hätte es gedacht, man hat sogar eine Test mit Musik gemacht.
www.likehife.de hat geschrieben: nuZeo Klangtest mit Musik

Klanglich haben wir mehr als echte Nuberts vor uns. Wie die ehrlichen Nubert-Lautsprecher klingen, haben wir eingangs unseres Tests beschrieben. Bei den nuZeo 15 kommt aber eine Schippe obendrauf. Sie bringen ein Quäntchen mehr Höhen, einen Hauch mehr Details in den Mitten und einen Löffel mehr Bass mit.

Die Feinzeichnung konnten ebenso etwas hochgeschraubt werden, was praktisch bei Nubert kaum noch möglich ist – und die Bühne ist phänomenal. Räumliche Tiefe nehmen wir selbst bei schlecht abgemischten Musikstücken wahr.
Ich halte so etwas nur schwer aus.
Der Bericht ist zum Rauchen.

Gruss

Heinz
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo
Ich frage mich bei den ganzen China-Chassis wie es bezüglich Ersatz bei Defekt in 15-20 Jahren aussieht, auch und grade bei den Fink-Audio Lautsprechern.
Gruß Rüdiger
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Rüdiger,

mach Dir lieber erst gar keine Sorgen :wink: : Wir leben immernoch in der Zeit grenzenlosen Wachtumsstrebens. Wen interessiert in der Wirtschaft was in 15-20 Jahren ist? Wenn irgendwann 'was (vielleicht sogar per geplanter Obsoleszenz) kaputt geht: Wegschmeißen! Reparatur? Was ist das? Neuproduktion, -verkauf und -gewinn treibt die Wirtschaft an! :roll: :cheers: [Ja, es gibt Ausnahmen 8) ]

Grüße,
Winfried
PS: Das war meine Art Sarkasmus :mrgreen:
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,

nicht, dass ich konkretes Interesse an den Boxen hätte, aber ich habe jetzt Nubert einmal angeschrieben.
musikgeniesser hat geschrieben: 30.01.2024, 14:47 Erscheint das nur mir unlogisch?
Einmal angenommen, dass die Angaben richtig und vollständig sind, würde das bedeuten, dass einer der Tieftöner bis 1.900 Hz mitläuft. Das wäre im Lichte der beiden Mitteltöner doch selten dämlich, wenn mir diese direkte Ausdrucksweise einmal erlaubt sei, aber damit handelte man sich doch nur zusätzlichen Ärger ein.

Mal sehen, vielleicht bekomme ich eine Antwort und kann mit ihr sogar etwas anfangen. Ich halte euch auf dem laufenden.

Winfried kann ich nur beipflichten: wer Nubert kauft, hat möglicherweise einen anderen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit als der Durchschnitt von uns allen hier im Forum. Das könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen, wenn ich mich auf kleinanzeigen.de so umsehe. Dort findet man vom Erstbesitzer sicher einmal liebevoll ausgesuchte Lautsprecher wie etwa jene von Audiodata, um einmal ein Beispiel zu nennen, auch schon mal mit vogelwild ausgewechselten Chassis ganz anderen Typs und anderer Herkunft, was gelegentlich sogar mit vollmundigen Klangbeschreibungen einhergeht, so nach der Melodie: "... was im Bass noch einmal eine ordentliche Schippe drauflegt."

Was soll man dazu sagen?
Niklas Luhmann hat geschrieben: Ein System kann nicht sehen, was es nicht sehen kann.
wohl noch am ehesten.

Gruß

Peter
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Peter,

Mir erschien das auch unlogisch, insofern bin ich gespannt, ob Nubert Dir antwortet. Generell lese ich deine Beiträge gerne, tragen sie doch zu einem guten signal to noise ratio hier im Forum bei.

Nette Grüße in den Norden

Uwe
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

Evtl. werden die Übernahmefrequenzen abhängig der jeweiligen Soundeinstellungen/ Raumkorrektur variabel im DSP angepasst und es gibt deshalb keine konkreten/ fixen Angaben für den unteren halben Weg...

Freundliche Grüße,
Thomas
:)
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atmos
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Trennfrequenzen

Beitrag von atmos »

musikgeniesser hat geschrieben: 31.01.2024, 16:35 Einmal angenommen, dass die Angaben richtig und vollständig sind, würde das bedeuten, dass einer der Tieftöner bis 1.900 Hz mitläuft.
Hi, bei Abacus hat mich die Oscara 212 auch erstaunt; 1 TT bis 50 Hz, der 2. TT bis 1.0000 Hz, und das bei den Ausmaßen.

Die Trifon 3 hat Trennfrequenzen von 200 u. 2.600 Hz.

Gruß
Günther
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musikgeniesser
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Tatsächlich 3 ½ Wege

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Günter,
moin Thomas,
moin Forenten,
atmos hat geschrieben: 01.02.2024, 17:05 Die Trifon 3 hat Trennfrequenzen von 200 u. 2.600 Hz.
und wird entsprechend als 2 ½-Weg-Lautsprecher bezeichnet. Das wäre dann auch die korrekte Bezeichnung für die NuZeo 15, nur halt entsprechend mit 140 und 1.900 Hz. Nubert spricht aber von 3 ½ Wegen.
atmos hat geschrieben: 01.02.2024, 17:05 bei Abacus hat mich die Oscara 212 auch erstaunt; 1 TT bis 50 Hz, der 2. TT bis 1.0000 Hz, und das bei den Ausmaßen.
Die Oscara ist eine reguläre 3-Weg-Konstruktion. Die Chassiswahl ist -- ebenso wie die Trennfrequenzen -- ungewöhnlich, was aber nicht technisch, sondern historisch begründet ist: es ist der Versuch, die Aura der ESS AMT Monitor wieder aufleben zu lassen, die einen 300 mm-Tieftöner mit einer ebenso großen Passivmembran verbindet, also eine Bassreflexkonstruktion ist. Die Oscara ist da eine Reminiszenz und versucht daher auch, jener auch in der optischen Anmutung möglichst nahezukommen.

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Quelle: https://www.hifi-wiki.de/index.php/ESS_Heil_AMT_Monitor

Was, wie ich finde, sehr überzeugend gelungen ist. Wenn ich König von Deutschland wäre, würde ich eine normalere Bestückung wählen und, sagen wir, einen 380 mm-Tieftöner und einen 200 mm-Mitteltöner mit dann normalerer Übergangsfrequenz von vielleicht 125 Hz kombinieren, kann die Anziehung, die die Ähnlichkeit zu besagter, in der Jugend damals unerreichbaren Boxen auf den heute gesetzten und damit zahlungskräftigen Kunden ausüben dürfte, gut nachempfinden. abacus bestätigt das auch und sagt, dass sich dieses Konzept im Markt sehr gut bewährt. Viele Wege führen nach Rom, auch zu gutem Klang. Und so sind die Oscaras weit mehr als ein Marketing-Gag. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Karl-Heinz Sonder, der Senior-Chef von abacus, Herrn Heil, den Erfinder der AMT, noch persönlich kennengelernt hat. Bei der hier abgebildeten ESS AMT 1c befindet sich die Passivmembran auf der Rückwand, wenn ich mich recht entsinne. Technisch unterschied sie sich nicht von der ESS AMT Monitor, sondern nur im Design. Der Kegelstumpf ist denn auch, insbesondere bei montierter Frontabdeckung und Hochtöner-Haube, eine ästhetische Bereicherung.

abacus_Karl-Heinz_Sonder+Oskar_Heil_1978.jpg
abacus_Karl-Heinz_Sonder+Oskar_Heil_1978.jpg (120.92 KiB) 2013 mal betrachtet
Quelle: https://www.abacus-electronics.de/produ ... a-212.html

So erklärt sich die ungewöhnliche Auslegung der Oscara. Egal, mit wem man bei abacus spricht, die wissen alle sehr genau, was sie tun. Sehr genau. Und so schließt sich hier ein Kreis.

Ich schweife ab.

Und so kehre ich mit der Meldung des Tages direkt zum Thema zurück, denn Nubert hat geantwortet. Ich wollte es auch ein bisschen spannend machen, ist ja wohl Ehrensache.
Nuberts Labor Lautsprecherentwicklung hat geschrieben: Bei einem 3 ½-Wege-System gibt es für den „halben“ Weg keine Trennfrequenz, da kein Kreuzungspunkt existiert. Bei der nuZeo 15 laufen alle 4 Tieftöner parallel, jedoch haben die Verläufe unterschiedliche Charakteristika: Die unteren beiden Tieftöner werden ab ca. 100 Hz bereits „sanft“ ausgekoppelt, während die oberen beiden Tieftöner bis zur Trennfrequenz zu den Mitteltönern (200 Hz) betrieben werden. Dies vermeidet zu starke vertikale Bündelungseffekte im Bereich um 200 Hz und führt insgesamt zu einem etwas konstanteren Abstrahlverhalten über alle Frequenzen hinweg. Keiner der Tieftöner läuft jedoch bis 1900Hz.
zur Quelle: ich lasse den Mitarbeiter noch wissen, dass ich seine Antwort hierher weitergeleitet habe.

Mit den angegebenen 140 Hz hat man also das geometrische Mittel aus 100 Hz und 200 Hz und damit die Mitte des Übergangskorridors angegeben. Ich hätte 100 Hz und 200 Hz angegeben und damit alle Fragen ausgeräumt. Na ja, nun wissen wir es ja auch. Thomas hatte also schon den richtigen Riecher.

Das Wort Kreuzungspunkt gefällt mir ausgesprochen gut.

Gruß

Peter
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musikgeniesser
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Erratum

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,
musikgeniesser hat geschrieben: 01.02.2024, 23:30 Der Kegelstumpf ist denn auch, insbesondere bei montierter Frontabdeckung und Hochtöner-Haube, eine ästhetische Bereicherung.
es muss natürlich Pyramidenstumpf heißen.

Gruß

Peter
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musikgeniesser
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Ehre, wem Ehre gebührt!

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,

der guten Ordnung halber reiche ich die Antwort auf meine Rückfrage
musikgeniesser hat geschrieben: 01.02.2024, 23:30 zur Quelle: ich lasse den Mitarbeiter noch wissen, dass ich seine Antwort hierher weitergeleitet habe.
noch schnell weiter
Thomas Bien aus Nuberts Labor Lautsprecherentwicklung hat geschrieben: Sehr gerne dürfen Sie diese im Forum veröffentlichen, gerne auch mit Nennung meines Namens, das schadet garantiert nicht.
und wünsche ein schönes Wochenende.

Gruß

Peter
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