PIN-Belegung AES bei Mutec

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Amati
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PIN-Belegung AES bei Mutec

Beitrag von Amati »

Verehrte Wissende,

ich verwende als Interface zwischenPC und DAC eine Mutec MC3+usb. Die Mutec bietet diverse Ausgänge an.
Ich verwende den AES out, weil mein DAC einen entsprechenden Eingang besitzt.
Da ich bei Wechsel der Samplingfrequenz ein Knacken im rechten Lautsprecher habe, bin ich auf der Suche nach der Ursache. Ich konnte das Phänomen soweit einkreisen, dass es vermutlich am 110 Ohm XLR Verbindungskabel liegt.
Verwende ich nämlich ein Toslink zum DAC ist das Knacken weg.
Ein Blick in die Bedienungsanleitung der Mutec lässt mich etwas ratlos zurück
Um die mit "5" bezeichnete Buchse geht es. Diese wird als AES3/11 angegeben und gibt ein symmetrische Signal aus.
IMG_2957.png
IMG_2957.png (652.25 KiB) 1194 mal betrachtet
Weiter unten in der BA ist die PIN Belegung für die Buchse. Da fehlt aber die Angabe für PIN 3
IMG_2953.png
IMG_2953.png (374.96 KiB) 1194 mal betrachtet
An meinem DAC ist die Belegung ebenfalls angegeben. Das entspricht der üblichen Belegung, weicht aber von der MUTEC ab.
Mittel (IMG_2954).jpeg
Mittel (IMG_2954).jpeg (93.25 KiB) 1194 mal betrachtet
Frage
Wie ist das zu verschalten, was ist mit dem Schirm? Einseitig, beidseitig oder gar nicht auflegen?

Beste Grüße
Peter
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Amati
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Beitrag von Amati »

Moin,

ich hol das Thema noch einmal nach oben. Bin da immer noch nicht weiter gekommen. Herr Peters von Mutec hat leider ebenfalls auf meine Anfrage nicht reagiert.
Also wie ist das mit der PIN Belegung und dem Schirm?

Grüße
Peter
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hero65
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Beitrag von hero65 »

Hallo Peter,

die BDA zum Mutec MC3+USB weist auf Seite 24 den PIN 3 der AES/EBU-Anschlüsse als „Leiter (kalt)“ aus.

Der interne Jumper betrifft die Impedanz des externen „Word-Clock- & 1-10M-Takteingang“ neben dem USB-Anschluss.
Gemäß BDA ist der auslieferungstechnisch auf 75 Ohm eingestellt.
Ich sehe keinen Anlass, den zu ändern und damit die Terminierung der Impedanz aufzuheben.

Liebe Administratoren, bitte entfernt den Link hierzu, falls er nicht den Forumsregeln entsprechen sollte:
https://www.mutec-net.com/downloads/man ... screen.pdf

Hast Du mal ein anderes Symmetrisches Kabel probiert?

Viele Grüße

Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Peter,
der AES/EBU XLR-Anschluss ist nach Vorschrift beidseitig mit Übertragern entkoppelt.
Die Quelle im Bild ist mit den beiden 55 Ohm Widerständen angepasst (was entweder die Innenwiderstände des Treibers ignoriert oder schematisiert mit einbezogen hat).
Der Schirm gehört auf Pin 1 oder kann weggelassen werden, da er keinen Bezug zum Signal hat, außer, der Ausgang arbeitet ohne Übertrager.
Auf der Empfängerseite sorgt der Übertrager für die gute Gleichtaktunterdrückung, weshalb auch 2 adrige Leitungen (twisted Pair, vorzugsweise "bonded") gut funktioniert, wenn man den Schirm nicht hat (Beispiel Belden UTP). Es kommt letztlich prinzipiell nur darauf an, dass auch die Leitung die 110 Ohm Impedanz hat, wie Quelle und Empfänger.
Allerdings gibt es berechtigte Zweifel, ob die XLR-Steckverbinder diese 110 Ohm einhalten, denn bei gleicher Geometrie findet man unterschiedliche Kunststoffe eingesetzt, die natürlich nicht alle zugleich die richtige Dielekrizitätszahl aufweisen.
Ich zitiere hier gern ein Telefonat mit einem Neutrik Ingenieur, der den Wellenwiderstand nicht benennen konnte. In den Datenblättern seinerzeit nix, auch auf Anfrage keine Spezifikation. Aber alle Welt setzt sie ein.
Möglicherweise, so meine Theorie, ist ein Dämpfungsverlust durch die Übertrager sehr nahe an Ein- und Ausgang hinreichend, um die Reflexionen zu mildern und die Gleichtaktunterdrückung macht die grobe Arbeit.
Fazit: AES/EBU ist erstaunlich robust und funktioniert fast immer sogar mit einem 2-poligen Netzkabel, abgeschnitten von einem CD-Player.
Wenn du also Störungen hast, obwohl die Leitungen Pins 2 mit 2 und 3 mit 3 verbinden, würde ich den Schirm von Pin 1 mal wechselseitig einseitig abnehmen, oder floaten lassen, als beidseitig. und da gäbe es noch neue Ideen...
Grüße
Hans-Martin
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Amati
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Beitrag von Amati »

Moin Rolf, moin Martin

@Rolf
interessant, dass es offenbar verschiedene Versionen der Bedienungsanleitung gibt. In meiner BA ist nämlich PIN 3 überhaupt nicht aufgeführt, wie man in dem Eingangspost oben ja sehen kann. In der von dir verlinkten Bedienungsanleitung aber ist PIN 3 benannt.
Bezüglich der Impedanz hatte ich gar nicht vor da irgendwas zu ändern. Ich grüble noch darüber nach wo in meinem Post dieser Eindruck hätte entstehen können. Ein anderes XLR Kabel habe ich natürlich (leider mit gleichem Ergebnis ) versucht.

@ Martin. Auch Dir herzlichen Dank für Deine Einschätzung.
dann werde ich den Schirm mal wechselseitig/beiseitig auflegen und hören, ob das Umschaltknacken weg ist. Mit einer RCA Verbindung ist das übrigens auch nicht vorhanden. Aber klanglich ist die XLR Verbindung deutlich vorne, was natürlich auch an Steckern und Kabeln liegen mag.
Und der etwas mystische Satz "da gäbe es noch neue Ideen..." weckt natürlich die Neugier in mir, was das wohl sein könnte.

Peter
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Amati
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Beitrag von Amati »

Liebe Gemeinde,
nachdem ich nun PIN 1 mit der XLR Gehäusemasse verbunden habe ist das Umschaltknacken offenbar Geschichte. Kleine Ursache, große Wirkung. Verwirrend war eben, dass es nur auf dem rechten Kanal erfolgte
Danke für die hilfreiche Unterstützung hier

Peter
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