auch wenn der technische Unterschied angesichts unseres Schwerpunktes auf Aktivlautsprechern nicht groß ist - sowohl Studiomonitore als auch viele der hier diskutierten HiFi-Lautsprecher nutzen Aktivtechnik - finde ich es trotzdem interessant, mögliche Unterschiede zu thematisieren. Hierzu möchte ich aus einem Beitrag aus dem ASR-Forum zitieren:
Übersetzung:Duke aus dem ASR-Forum hat geschrieben:Small studio monitors for mixing are normally used nearfield in exceptionally well-treated rooms, with the listener in exactly the correct location. Home audio speakers are typically listened to at greater distances in rooms which have little if any acoustic treatment, and listeners may well be in less-the-optimum locations. So the direct sound is normally prioritized for small studio monitors, whereas the in-room response within a larger listening window is often given greater consideration, if not outright prioritization, in a home audio application.
Also, a mixing monitor is a tool whose job includes exposing faults so that the engineer can correct them. A different philosophy often prevails in home audio - the idea is more likely to be "good sound even if the recording is iffy", rather than "ruthlessly expose the flaws in the recording".
And of course appearance matters a lot more for home audio than for recording studios.
"Duke" hat, wie ich finde, die Unterscheide sehr gut herausgearbeitet. Insbesondere finde ich seinen Punkt interessant, dass HiFi-Lautsprecher die Hörsituation in einem typischen Wohnzimmer, die sog. "in-room response" stärker berücksichtigen. Das führt fast zwangsläufig dazu, dass deren Frequenzgänge oftmals nicht wie am Strich gezogen aussehen, sondern den mit zunehmendem Hörabstand stärker werdenden Raumeinfluss quasi vorab berücksichtigen - mit dem Risiko, dass die antizipierte, spezifische Hörsituation nur bei einigen wenigen Endanwendern vorliegt.Kleine Studiomonitore zum Abmischen werden in der Regel im Nahfeld in besonders gut behandelten Räumen verwendet, wobei sich der Hörer genau an der richtigen Stelle befindet. Heimkino-Lautsprecher werden in der Regel in größerer Entfernung in akustisch wenig oder gar nicht behandelten Räumen gehört, und die Zuhörer befinden sich möglicherweise an weniger optimalen Standorten. Daher wird bei kleinen Studiomonitoren in der Regel dem Direktschall Vorrang eingeräumt, während bei Heimaudioanwendungen der Raumantwort innerhalb eines größeren Hörfensters oftmals ein stärkerer, wenn nicht sogar ein bevorzugter Stellenwert eingeräumt wird.
Außerdem ist ein Abmischmonitor ein Werkzeug, dessen Aufgabe es ist, Fehler aufzudecken, damit der Tontechniker sie korrigieren kann. In der Heimanwendung herrscht oft eine andere Philosophie vor - der Gedanke ist eher „guter Klang, auch wenn die Aufnahme nicht ganz in Ordnung ist“, als „schonungslos die Fehler in der Aufnahme aufdecken“.
Und natürlich spielt das Aussehen bei Heimaudio eine viel größere Rolle als in Aufnahmestudios.
Braucht man also frei nach dem Motto "auf jeden Topf passt ein Deckel", nur lang zu genug suchen, um einen HiFi-Lautsprecher zu finden, der (zufällig) in die eigene Hörsituation passt? Oder ist es zielführender, ins große Regal der Studiomonitore zu greifen und diese so aufzustellen / so zu korrigieren, bis eben dieser Zweck erreicht wird?
Viele Grüße
Rudolf