Hallo liebe Aktivhörer ,
Da ich der erste war, der bei Ralf die CD-Wiedergabe der Sonuswiedergabe vorzog also irgendwo diese ganze Situation mit zu verantworten habe möchte ich doch kurz ein paar Worte dazu verlieren.
Zuerst mein erstes Post an anderem Ort zu diesem Abend:
Sam hat geschrieben:ich hatte heute einen schönen Musikabend bei unserem Mister Floyd.
Wir haben natürlich die Wiedergabe über seinen CD-Player der gleichzeitig auch als Wandler fungiert mit der Wiedergabe über den "Gertifizierten" Sonus vergleichen können.
Aus rein klangtechnischer Sicht hat sich meine Meinung nicht ändern können.
Die Wiedergabe mit CD war für mich die eindeutig bessere Variante.
Die ganzen feindynamischen Verästelungen hat der Sonus einfach nicht zeigen können sodass z.B. Stimmen im Vergleich regelrecht platt klangen. also der eigentliche Charakter nicht wirklich durchkam.
Ein anderes Beispiel ist der Kontrabass auf der "We get Request" von Oscar Peterson 1. Stück. Zunächst hatte der Bass über Sonus deutlich an Körper verloren und auch das feine Sägen und die "Luft" um das Instrument ging eher unter.
Was der Sonus allerdings machte war eine Art Effekt indem er bestimmte Schallereignisse in den Vordergrund rückte. Wie z.B. das Besenspiel am Schlagzeug. Wo über CD eine komplettes Schlagzeug im Zusammenhang spielt hört man über Sonus eigentlich nur mehr dem Besen zu aber nicht etwa in allen feinen Facetten aufgedröselt sondern eher plump betont. Durch dieses Spotlicht auf einzelne Ereignisse wird der ganze Fluss der Musik gestört sodass keine rechte Freude aufkommen will . Es ist als wenn die Musiker gegeneinander spielen würden und nicht miteinander.
Ich könnte jetzt noch einige andere Dinge aufzählen , will es aber dabei belassen.
Nur eines kann ich ganz klar festhalten von einer deutlichen Überlegenheit der Streaming Variante kann ich nun wirklich nicht berichten.
sorry
Ich halte also fest:
- Wir hatten beim Ralf einen schönen Musikabend an dem ich sein imposantes Sondermodell der Firma Capaciti und den Rest seiner Anlage hören durfte. Zunächst ging es überhaupt nicht um den Vergleich CD/Sonus sondern es wurde einfach nur mit CD Musik gehört und auch über die Stärken und Schwächen der Wiedergabe gesprochen.
- Im letzten Drittel haben wir dann den Vergleich mit dem Sonus durchgeführt in dem ich wie bereits bekannt die CD-Wiedergabe eindeutig bevorzugte. Auch Ralf,der zum ersten mal so direkt verglichen hatte konnte meine Gründe nachvollziehen und bestätigen.
- Ich fand es eigentlich sehr schade und enttäuschend und hätte mich sehr gefreut wenn sich die Situation genau anders dargestellt hätte.
- Vor dem Abend wurde behauptet “Streaming mit Sonus wäre jedweder CD-Wiedergabe grundsätzlich und sehr deutlich überlegen. Ja Streaming wäre sogar besser wie die besten Analoglaufwerke.
Nach diesem Hörabend bin ich jedoch eher enttäuscht vom Streaming weil sich die Realität für mich doch anders darstellte. Natürlich gilt dies nur für die Situation beim Ralf und ich werde mir mit Sicherheit noch die eine oder andere Variante des Streamings anhören. Allerdings bin ich auch nach diesem Ergebnis davon überzeugt das die ganze Technik noch in den Kinderschuhen steckt und wahrscheinlich noch Fehler lauern wo heute noch niemand daran denkt.
Erinnert euch ruhig an die Anfänge von Digital. Hätte ich da Technikern etwas vom klangschädlichen Jitter etc. erzählt wäre ich genauso gesteinigt worden. Damals haben viele Ihre analogen Schätze aufgrund dieser Technikgläubigkeit verkauft und viele haben es später bitter bereut.
Zum Hörvergleich...
möchte ich klar stellen, dass ich die Dinge etwas anders gehört habe als teilweise dargestellt.
Ich möchte betonen, dass wenn ich von "körperhafter" spreche keinesfalls “eine besondere Wärme oder Röhrenähnliche” Klangeigenschaft gemeint ist sondern ein Instrument eben auch in seiner natürlichen Körperlichkeit wiedergegeben werden sollte. Das trifft z.B. auch auf eine Flöte zu, auch diese hat einen "Körper" und der sollte schon richtig dargestellt werden und zwar ohne warm einzufärben .
Der Hauptunterschied lag für mich tatsächlich im Bereich der feindynamischen Darstellung. Die über Sonus einfach wie geplättet rüber kam. Auch der wunderbare Rythmus und der Drive den die Oscar Peterson Truppe auf den Punkt bringt und aus der die Spannung überhaupt erst entsteht konnte der Sonus nicht weiterreichen. Langweilig nicht ergreifend: Fahrstuhlmusik wäre das richtige Attribut.
Die Triangel und der Besen sind bei "You look good to me" beim Sonus so stark betont, dass die volle Aufmerksamkeit mit dickem Spotlight auf diesen Punkten liegt. Der Song lebt aber nicht von der Triangel und dem Besen sondern vom perfekt getimten Zusammenspiel der genialen Musiker. Na gut, wer lieber Klingglöckchen als Musik hört würde in diesem Punkt den Sonus beim Ralf bevorzugen.
Das fehlen der Feindynamik will ich kurz an einem Musikbeispiel vom Ralf erklären:
Die Sängerin Alice (CD "Il Sole Nella Pioggia") hat eine sehr charakteristische rauchige Stimme.
Über die besondere Stimme lebt die ganze Musik von Ihr. Über Sonus wiedergegeben ist diese Stimme kein Stück “rauchig” sondern plötzlich engelsgleich aalglatt. Die ganzen feinen Strukturen die das eigentliche Wesen dieser Stimme zeigen waren einfach nicht mehr vorhanden.
So etwas kann nicht neutral bzw. richtiger sein : Unmöglich!!
Ich finde es bemerkenswert mit welchen technischen Mitteln nun versucht wird zu beweisen das der CD vom Ralf geschönt bzw. falsch klingt. Auch hier will ich nur eine kleine Frage als absoluter Laie zu eurem Test stellen:
Der Sweep wurde auf CD gebrannt, macht der Brenner im Compi das bitidentisch?
Mensch, es kann doch nicht wahr sein, dass hier mir nichts dir nichts ein äußerst fragwürdiger Beweis aus dem Hut gezaubert wird, der scheinbar von allen ohne zu hinterfragen akzeptiert wird nach dem Motto: "Jo, wusste ich's doch" . Das kann ich nicht nachvollziehen. Vor allem unter dem Aspekt dass der Testaufbau doch zumindest noch viel Spielraum für Spekulation offen läst und meines Erachtens alles andere als wie hier behauptet "hieb und stichfest" ist.
Ok, nehmen wir mal an der Test geht so in Ordnung. Selbst, wenn also die Sprungantwort nicht identisch ist, müssen wir uns doch fragen:
Führt diese schlechte Sprungantwort zu Alice rauchiger Stimme?
Führt diese schlechte Sprungantwort zu einem glaubhafterem Körper?
Führt diese schlechte Sprungantwort zu mehr Luft um die Stimme?
Führt diese schlechte Sprungantwort zu klar nachvollziehbareren Rhytmusstrukturen?
Wie lauten die Antworten auf diese Fragen?
Der Hörer ist nicht in der Lage das richtige zu erkennen und spinnt?
Der Hörer hat eben kein geschultes Gehör und fällt auf billige Tricks rein?
Was ist denn wenn die erhörten Unterschiede noch ganz andere Ursachen haben?
Ich kann nur sagen Alice ohne "Rauch" ist mit absoluter Sicherheit nicht korrekt wiedergegeben!
Das ist Fakt!
Die Ursache muss einen anderen Grund haben.
Vielleicht sollte man auch einfach mal die naheliegenste Möglichkeit in Betracht ziehen.
Davon ab wenn ein Streamer heute schon perfekt ist was soll sich dann in Zukunft noch ändern?
Digital ist doch Digital
und
Stream ist doch Stream.
Gruß Sam