DVD Audio - Das vergessene Medium?

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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axxxxx

DVD Audio - Das vergessene Medium?

Beitrag von axxxxx »

Liebe Freunde,

durch Zufall bin ich letzte Woche auf die DVD Audio gestoßen.

Beim Stöbern bei diversen Anbietern war ich auf Nikolaus Harnoncourts "Johann Strauss in Berlin" gestoßen.

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Stand da doch tatsächlich, daß die Auflösung 24/96 wäre. Da es DVD Audio nur noch (?) gebraucht gibt, habe ich sie dann für schmales Geld bei Amazon erstanden, um mal zu hören, was es denn damit auf sich hat.
Glücklicherweise ist ja der Denon ein Tausendsassa und spielt dementsprechend auch diese Konserven ab.

Wenn auch die Berliner Philharmoniker bei der Wiener Taktung (1 - 2 - und dann vielleicht noch drei...) deutliche Schwächen, zum Beispiel zu Franz Welser-Möst mit den Wienern, offenbaren, ist doch die Qualität der Aufnahme ganz fabulös und um Klassen besser als das CD Format.
Bei Auflösung, Staffelung und insbesondere bei den Pauken tun sich Welten zur CD auf.

In jeder Hinsicht übertreffen DVD Audio mit 24/96 sämtliche CDs und seien sie noch so gut aufgenommen.

In der Zwischenzeit sind natürlich noch weitere DVD A bei mir eingetrudelt, die sich einem Hörtest unterziehen mußten und das Ergebnis ist identisch.
Zu meinem großen Glück gibt es alle Neune von Beethoven, mit Daniel Barenboim und der Berliner Staatskapelle, auch in diesem Format..
Die Symphonien 3, 4 und 5 sind schon eingetroffen und ich bin begeistert.

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Der Rest ist natürlich schon geordert.
Auch wenn jetzt die Blurays an die Stelle der DVD Audio getreten sind, begreife ich nicht, warum sich dieses Format nicht weiter verbreitet hat.

Dann werde ich sie mal zu unserem Bollwerk im Osten schicken (der mit dem Humor.... :mrgreen: ), damit er sie mir rippt.

Gruß,
Kai
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Kai,

die DVD-A ist leider eine zu Unrecht vernachlässigte Gattung unter den Silberscheiben. M.E. war sie von Anfang an der starken Konkurrenz durch die mit viel Marketingpower auf den Markt gepushten SACD hoffnungslos unterlegen. Auch ich habe einige (mittlerweile auf HD gerippte) DVD-As in meinem Sortiment und kann nur bestätigen, was Du über die klangliche Güte dieses Mediums sagst.
Man bekommt sie z.B. über Ebay und Amazon teilweise sehr günstig. Im Unterschied zur SACD mit ihrem völlig abgeschotteten Datenformat kann man die Bits und Bytes der DVD-A ja auf HD extrahieren.

Danke auch für den Beethoven-Tip. wo hast Du sie denn gefunden?

Grüße
Fujak
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Kai,

DVD-Audio's stellen dzt. etwa 30% meiner Surround-Einspielungen, werden aber kaum noch mehr, da nur noch sehr kleine Labels hin und wieder was veröffentlichen und dann leider nur mit völlig unbekannten Orchestern (sehr oft mit dem Philharmonic Orchestra aus Bukarest :wink: :mrgreen: ).
Die Majors haben sich ja mittlerweile nicht nur von der DVD-Audio verabschiedet, es werden auch kaum noch SACD DSD-Einspielungen veröffentlicht und die Möglichkeiten der BR nutzen sie auch nur sehr rudimentär.

Diese Truppe sucht mittlerweile ihr Heil in Krawall-Produktionen mit Lady Gaga und Konsorten.. :oops:....dazu braucht es kein 24/96 in 5 Kanälen, dafür reicht auch mp3 Stereo !

aston456 hat geschrieben:Wenn auch die Berliner Philharmoniker bei der Wiener Taktung (1 - 2 - und dann vielleicht noch drei...) deutliche Schwächen, zum Beispiel zu Franz Welser-Möst mit den Wienern, offenbaren, ist doch die Qualität der Aufnahme ganz fabulös und um Klassen besser als das CD Format.
Bei Auflösung, Staffelung und insbesondere bei den Pauken tun sich Welten zur CD auf.
freut mich, hast völlig richtig erkannt ! :cheers:
Zum Vergleich empfehle ich Dir diese hier:

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Da spielt er teils die gleichen Titel mit den Wienern ein...absolut top, gehört zu den besten fünf Aufnahmen der Neujahrskonzerte. Auch unser Freund Lutz hat bei seinem Besuch neulich bei mir über den Qualitätssprung Berlin-Wien nicht schlecht gestaunt.
aston456 hat geschrieben:Zu meinem großen Glück gibt es alle Neune von Beethoven, mit Daniel Barenboim und der Berliner Staatskapelle, auch in diesem Format..
Die Symphonien 3, 4 und 5 sind schon eingetroffen und ich bin begeistert.
Habe diese seit Jahren und finde sie auch sehr schön...wenngleich die neue Einspielung mit Tielemann und den Wienern auf BR, sowohl von der Interpretation wie vor allem der Klangqualität, weitaus besser gelungen ist.

Hier noch einige DVD-Audios die sich lohnen zu kaufen, wenn sie wo gebraucht zu vernünftigen Preisen auftauchen:

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Lustig, die hervorragende 2. Mahler mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Maestro Zubin Mehta habe ich vor 11 Jahren in der Wühlkiste eines MM für 7,50 DM erstanden. :D

Gruss
Sigi
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Lieber Sigi, lieber Fujak,

gerade haben wir die 5. Beethoven in DVD Audio zum zweiten Mal heute abend absolviert und zwischendurch die 5. von Wand in 16/44 als Gegenreferenz angehört.

Es sind Welten zwischen beiden Formaten.

Die Durchhörbarkeit einzelner Instrumente bei den Tuttis ist bei der DVD Audio frappierend.
Wo sich bei der 16/44 eine diffuse Klangwand aufbaut, die sich mit höherer Lautstärke weiter verdichtet, bleibt es bei der DVD Audio immer differenziert.

Dazu kommt eine unglaubliche Dynamik, die die der CD um Längen übertrifft.

Ich bin sehr gespannt, wie sich das gerippt über HD anhört.

Gruß,
Kai
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Kai,

auch ich finde das Format DVD-Audio hervorragend. Leider gibt es außer unserer Handvoll Liebhaber dafür keinen nennenswerten Markt. Das Format sieht übrigens bis zu 24/96 auf 6 Kanälen oder bis zu 24/192 in Stereo vor.

Wie hast Du den Vergleich der beiden Beethoven Fünften gemacht? Lief 16/44 vom Teac oder auch vom frisierten Denon DBP-4010UD?

Viele Grüße
Gert
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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Kai,
ja, DVD-A das vergessene Medium. Ich habe auch einige Scheiben in diesem Format, bisher noch keine Klassik. Aber daran könnte ich mich ja auch mal versuchen, da scheint das Angebot noch breiter zu sein.
aston456 hat geschrieben:Dann werde ich sie mal zu unserem Bollwerk im Osten schicken (der mit dem Humor.... :mrgreen: ), damit er sie mir rippt.
Warum rippst Du nicht selber? Woran liegt's, oder muß Lutz (Grüße!) Strafarbeit machen ;)

Viele Grüße
Markus
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Sinn
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Beitrag von Sinn »

Morgen Kai,
Es sind Welten zwischen beiden Formaten.
Oder zwischen den Aufnahmen bzw. Masterings.

Leider kann man nicht mit Sicherheit sagen, was das "Ausgagsmaterial" war !

Aber schön, dass es gute Aufnahmen gibt :cheers:
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin Junx,

@ Gert
Beides über den gertifizierten Denon, sonst würde der Vergleich ja hinken.

@ Markus
Lutz muß meinen jahrelang gezahlten Soli persönlich abarbeiten. :mrgreen:

@ Sinn
Das ist vom Grundsatz her richtig. Vergleichen lassen sich natürlich nur identische Aufnahmen in unterschiedlichen Formaten.
Viele (alle,die meisten?) Aufnahmen liegen doch eigentlich in hochauflösenden Formaten vor, die dann auf 16/44 heruntergesampelt werden.
Ich habe z. B. Beethovens 9 von Günter Wand (BMG) auf 16/44, die damit werben, daß die ursprüngliche Aufnahmen in 24/96 gemacht wurden.

Es ist leider so, daß die Firmen (noch) kein Interesse daran haben, ihren Fundus an hochauflösenden Formaten zu veröffentlichen.
Aber ich werde BMG jetzt mal quälen, was damit ist.

Grundsätzlich sehe ich wenig Hoffnung auf eine grundlegende Änderung dieser Politik, da zum einen für den "normalen" Pop-Schrott MP3 / 16/44 völlig ausreicht und zum anderen die Nachfrage der wenigen Freaks zu gering sein wird, um in diese Sparte zu investieren.

Gruß,
Kai
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Junx,

da ich gestern leider krankheitsbedingt an der Veranstaltung beim Winfried nicht teilnehmen konnte, habe ich den Tag immerhin genutzt, um mich weiter mit diesem Thema zu beschäftigen.

Um nicht als Ossi-Schinder dazustehen, habe ich mir das Programm DVD Audio Extractor DVDAE heruntergeladen, welches man in voller Funktionalität für 30 Tage ausprobieren kann.

Damit habe ich zunächst die DVD Audios von Barenboim extrahiert und dann noch eine "normale" DVD (allerdings mit 48 Khz, Titel sage ich nicht, war der Wunsch meiner F :oops: ).

Alles ging völlig problemlos vonstatten und das Ergebnis kann sich hören lassen.

Jetzt fehlt noch ein Programm für Blurays und alles wäre abgedeckt (hier werde ich wohl doch unseren allseits geschätzten Lutz schinden müssen.. :mrgreen: ).

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Kai
Ich habe gerade unter http://de.giveawayoftheday.com die dort heute kostenlose Software (ausführlicher beschrieben unter: http://www.tipard.com/dvd-ripper.html) entdeckt.
Normalerweise kostet die Lizenz $40, bis morgen früh kann man noch downloaden, muss aber gleich -wegen kostenlos- freischalten.
Meine Beatles Anthology DVD habe ich probehalber in FLAC konvertiert (48kHz), das funktionierte einwandfrei, ich habe einige SACDs (werden nicht unterstützt), aber leider keine DVD-Audio zum Testen.
Grüße Hans-Martin
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Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo zusammen

Da ich auch ein paar wenige DVD-Audios besitze hatte ich mich ebenfalls mal mit dem Thema rippen beschäftigt.
Der DVD Audioextractor funktioniert solange die Daten parallel im Video_TS Verzeichnis liegen. Liegen jedoch die Daten nur im Audio_TS Verzeichnis, so wie es der DVD-Audio standard vorschreibt, versagt der DVD-Audio Extractor. Das einzige Programm was ich bisher gefunden hab welches die Daten aus dem Audio_TS Verzeichnis ausliest ist der DVD-Audioexplorer.

Die meisten DVD Audios haben allerdings aus kompatibilitätsgründen(die DVD lässt sich so auch in nicht DVD Audio fähigen Playern abspielen) die Daten in beiden Verzeichnissen liegen.

Gruß Udo
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Kai,
aston456 hat geschrieben:Damit habe ich zunächst die DVD Audios von Barenboim extrahiert und dann noch eine "normale" DVD (allerdings mit 48 Khz, Titel sage ich nicht, war der Wunsch meiner F :oops: ).
DVD Audio - Rippen macht nur dann Sinn, wenn man sich diese in "Stereo only" anhört oder wenn die Scheibe nur "Kino-mp3" in Mehrkanal drauf hat.

Sobald da aber 24/96 in 5.1 eingespielt wurde, benutze ich auschliesslich den Denon 4010 via Denonlink 4. Diese Schnittstelle transportiert auch hochaufgelöstes MK in 5.1 digital und "jitterbefreit" in den Prepro.....dann machen die Barenboim-Aufnahmen natürlich erst richtig Spass. :D

Gruss
Sigi
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Kai,
Um nicht als Ossi-Schinder dazustehen, habe ich mir das Programm DVD Audio Extractor DVDAE heruntergeladen, welches man in voller Funktionalität für 30 Tage ausprobieren kann.
Damit habe ich zunächst die DVD Audios von Barenboim extrahiert und dann noch eine "normale" DVD (allerdings mit 48 Khz, Titel sage ich nicht, war der Wunsch meiner F :oops: ).
habe mich schon gewundert, weshalb die Post nichts vorbei bringt. :roll:
Lutz muß meinen jahrelang gezahlten Soli persönlich abarbeiten. :mrgreen:
Da Du Dir deshalb kein Porto mehr leisten kannst, bleibt also nur noch der Griff zur Demo-Version. :mrgreen:
Hoffentlich reichen die 30 Tage um die 5 DVD`s zu rippen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Viele Grüße

Lutz
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JoeBroesel
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Beitrag von JoeBroesel »

Hi,
meine ca. 120 DVD-Audio habe ich mit dem permanent kostenlosen DVDAudio-Explorer gerippt, anschließend mit EAC3TO in FLAC umgewandelt.

Im Linn-Forum ist unter http://forums.linn.co.uk/bb/showthread.php?tid=2544 beschrieben, wie man BluRays rippt.

Rainer
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