Sample Rate Converter (SRC) im Vergleich

uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Schorsch hat geschrieben:
uli.brueggemann hat geschrieben: Und Ihr sucht doch alle immer nur das Beste!
Du doch auch oder? :mrgreen:
Georg,

genau.

Achte jeden, der bekennt, auf der Suche nach dem heiligen Audio-Gral zu sein.
Doch wende Dich ab von dem, der behauptet ihn gefunden zu haben. :cheers:

Uli
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Besten Dank an alle für interessanten Hinweise! Der Minimax DAC plus scheint mir ein wirklich interessantes Gerät. :) Ansonsten versteht sich, denke ich, von selbst, dass der DAC-Chip alleine noch keinen guten Wandler macht.

Meine Erfahrung in den letzten Jahren ist nur, dass der Chip selbst und die Clock wohl die entscheidenden Größen sind. Es gibt ein paar wenige, sehr hochpreisige Hersteller, die viel selbst entwickeln. Die würde ich mal außen vor lassen. Die Meisten arbeiten jedoch mit "Stangenware" und da ist dann der verwendete Chip schon entscheidend über das maximal mögliche Niveau. Ich habe beispielsweise den Apogee AD16X und den Lynx Aurora 16. Die verwenden beide den gleichen AD-Chip - das Spitzenmodell von Cirrus Logic - und wenn der Lynx mit der Clock vom Apogee versorgt wird, klingt der Lynx auch sehr ähnlich. Der DA16X verwendet einen anderen Chip als der Lynx - Analog Devices statt Cirrus Logic - und hier sind die Unterschiede sehr deutlich.

Die Analogschaltungen in beiden Geräten sind sicher unterschiedlich und alles andere auch - Apogee hat Schaltnetzteil, Lynx ein lineares. Das scheint aber alles nicht so entscheidend zu sein wie der verwendete Chip, weil der AD-Teil bei gleicher Clock sehr ähnlich ist, so meine Folgerung daraus.

Ansonsten gebe ich zwar nicht viel auf technische Daten. Bei Herstellern die Standardchips verwenden schaue ich jedoch deshalb inzwischen zuerst auf den Typ. Je nach Modell muss das noch nicht gut sein, es kann aber wenigstens.

Viele Grüße
Ralf
Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Ralf,

der ES 9018 S ist ja die Diva unter den DAC-Chips, der verlangt eine 1a -Stromversorgung, ansonst will er nicht so recht.

Ferner hat er einen bug beim I2S, PCM und DSD. Hat was mit der Masterclock zu tun und ist meines Wissens noch nicht korrigiert. Das scheint auch der Grund für die Auslieferverzögerung beim Mytek zu sein.

Führt dazu, daß der Chip nirgends noch richtig Gas geben kann, da er nur über I2S z.B. mit allen 8 DACs mono arbeitet und dann überragende Werte erreicht bzw. derzeit nur default Einstellungen bei den Filtern drin sind. Voll ausgeschöpften I2S Betrieb würde man daran erkennen, daß im DAC zwei der ES 9018 S eingesetzt sind.

Ansonst ist der fast in allen Dingen anders gestrickt und gebaut wie die sonstigen DAC-Chips, der intergrierte neuartige Receiver für SPDIF soll z.B. jittermäßig richtig abräumen.

Hinsichtlich der Samplingverfahren sollte auch gesagt werden, daß gerade auch hier ein jitterarmes Signal die Grundvoraussetzung für ein anschließend sehr gutes Ergebnis ist.

Auf den chinesischen audio-gd foren wurde klanglich wie folgt getestet:

1. BB 1704 mit DSP-1 Vers.5
2. ESS 9018 (mit SPDIF Anbindung), da ist also noch Luft nach oben
3. BB 1704 mit Filter DF 1704

Fazit:
Die Weiterentwicklung bei den Filtern macht bei identischem DAC-Chip am Schluß die restlichen Prozent beim Klang.

Gruß

Bernd Peter
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lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo Bernd-Peter!

Das mit den Bugs würde ich nicht so einfach übernehmen, audio-gd kam zum einen mit dem usb füttern
nicht zurecht (jetzt produzieren sie doch wieder) und es wurde nicht nur von denen über Abnahmemengen
und Preise geklagt...

Auf BB haben sie auch ordentlich geschimpft, weil die 1704 nicht mehr Q/L entsprachen...

Zu ES 9018 siehe Twisted Pear Audio, die kommen bestens damit zurecht (ständig ausverkauft) wie
inzwischen auch viele andere Anbieter.

Grüsse
Wolfgang
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Wolfgang,

solange die Anbindung über SPDIF intern erfolgt, funktioniert es mit den angesprochenen Einschränkungen.

Kennst Du einen Hersteller, der beim ES9018S über I2S andockt?

Gruß

Bernd Peter
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lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo Bernd Peter!

Twisted Pear hat gerade den Buffalo III das erste Mal ausgeliefert,wie schon beim Vorgänger gibt es die
Option I2S.Einer der beiden Betreiber,der auch die Designs macht,beantwortet in dem dazugehörigen
Supportforum Fragen(Russ White).Vielleicht probierst Du es dort,habe den Eindruck,dass der einen
ähnlichen Durchblick hat wie Gert,jedenfalls scheint mir in den USA I2S beliebter zu sein-siehe PS-Audio.

Grüsse
Wolfgang

P.S.Hallo Gert, Du hast schon so oft Andeutungen über Deinen DAC gemacht: Gehst Du vielleicht auch über
I2S?
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Bernd Peter,
lessingapo hat geschrieben:Hallo Gert, Du hast schon so oft Andeutungen über Deinen DAC gemacht: Gehst Du vielleicht auch über
I2S?
intern in einem DAC ist I²S eine gängige Schnittstelle, die auch ich verwende. Dabei muss man aber unterscheiden, ob bei der Schnittstellendiskussion die interne oder die externe Schnittstelle gemeint ist. So ist eine gängige Variante, per S/PDIF die Übertragung zwischen zwei Geräten zu machen, und dann nach einem Empfängerbaustein, der aus S/PDIF die Daten, die Bitclock, die Wordclock und den Mastertakt extrahiert, mit I²S weiterzugehen. Ob allerdings I²S oder ein anderes Format verwendet wird, ist eigentlich von untergeordneter Bedeutung. Üblich ist eines dieser drei Formate:

Bild

Will man I²S als externe Schnittstelle verwenden, reicht eine Leitung wie bei S/PDIF nicht aus, man muss die Daten und die verschiedenen Taktarten getrennt übertragen. Das ist der große Vorteil, wenn man den DA-Wandler in einem Digitalgerät wie früher einem CD-Player oder heute einem Netzwerk- oder BR-Spieler integriert: Man kann die Daten und Taktarten getrennt lassen und den Mastertakt des DAC für die Synchronisation der Datenauslese verwenden - so wie z. B. in einem Linn DS. Aber auch ein guter BR-Spieler wie der Denon 4010 kann am Analogausgang exzellente Performance zeigen (zugegebenermaßen vor allem nach ein wenig Nachhilfe).

Viele Grüße
Gert
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lessingapo
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Beitrag von lessingapo »

Hallo Gert!

Danke für die Erläuterungen, ich verstehe das so, dass man über die externe I2S-Verbindung die über den
Empfängerbaustein laufende Hin-und-Zurück-Verknüpfung der SPDIF-Leitung vermeidet, die sonst Deine
Gertifizierung als Lösung braucht?

Grüsse
Wolfgang
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

beim ES9018S wurde ja der Receiverbaustein im DAC-Chip integriert.

Dies stellt dann wohl die erste und übliche Andockstelle dar mit SPDIF.

Parallel dazu gibt es auch einen Direkteingang über I2S, der verfeinerte Möglichkeiten der Signalverarbeitung eröffnet. Und da scheint bisher ein Chip-Fehler vorzuliegen, so zumindest habe ich die Aussagen in den Foren verstanden.

Da Kingwa von audio-gd nach dem USB-Receiver über I2S weitergeht, hat er den USB z.Zt. stillgelegt, bis das Problem beseitigt werden kann.

Das ist mein Sachstand.

Gruß

Bernd Peter
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Wolfgang,

bei S/PDIF ist es eben schwieriger, einen sauberen Takt zu rekonstruieren. Bei I²S kann der Mastertakt beim DAC-Chip sitzen. Damit muss der Matertakt nicht synchronisiert werden mit dem Auslesetakt, sondern umgekehrt wird das Auslesen mit dem Takt des DACs synchronisiert. Diese Variante hat das Potenzial für sehr niedrige Jitterwerte. Aber auch, wenn der Takt vom Laufwerk oder Netzwerkplayer geliefert wird, ist der übertragene Takt unbeeinflusst von Schwankungen, die durch die Daten verursacht werden wie bei S/PDIF.

Die "Gertifizierung" bei Sonos oder im Denon BR-Spieler sorgt dafür, dass der Takt möglichst sauber ist, egal, ob es danach auf die externe S/PDIF-Schnittstelle wie z. B. beim Sonos geht oder intern auf I²S bleibt wie z. B. beim Denon DBP-4010UD.

Die S/PDIF-Verbindung ist übrigens eine Einbahnstraße, da gibt es keine Rückleitung.

Hallo Bernd Peter,

gut möglich, dass der im ES9018S integrierte S/PDIF-Empfänger eine gute Taktrekonstruktion beinhaltet. Über I²S ist das allerdings prinzipbedingt einfacher.

Viele Grüße
Gert
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Geehrte "Sample Rate Converter im Vergleich" -Mitleser,

Einwenig überrascht dass dieser Thread eine D/A Wandlerchip Drehung genommen hat, muss ich kurz Gert´s Aussage kommentieren :
Fortepianus hat geschrieben:bei S/PDIF ist es eben schwieriger, einen sauberen Takt zu rekonstruieren. Bei I²S kann der Mastertakt beim DAC-Chip sitzen. Damit muss der Matertakt nicht synchronisiert werden mit dem Auslesetakt, sondern umgekehrt wird das Auslesen mit dem Takt des DACs synchronisiert. Diese Variante hat das Potenzial für sehr niedrige Jitterwerte. Aber auch, wenn der Takt vom Laufwerk oder Netzwerkplayer geliefert wird, ist der übertragene Takt unbeeinflusst von Schwankungen, die durch die Daten verursacht werden wie bei S/PDIF.
-denn hier betont Gert nochmals was ich früher in dem Thread "ASIO & Clocking" versucht habe zu erklären. Wenn nämlich die Taktung (Clocking) und das Signal (Daten) auf unabhängige Leitungen übertragen werden, kann die Masterclock im DAC den Takt vorgeben.
In einem Computer lässt sich so etwas ermöglichen, wenn ein asynchroner Modus mit einem entsprechenden Treiber es so regelt. Somit kann über USB und Firewire der Computer/Player als Slave am DAC hängen; -der Jitter im Computer wäre völlig egal, und ein weiteres Re-Clocking wäre überflüssig.
Das würde genau der Funktionsweise einer I2S Schnittstelle entsprechen....

Gruß Leif
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Ja, Leif,
play-mate hat geschrieben:Wenn nämlich die Taktung (Clocking) und das Signal (Daten) auf unabhängige Leitungen übertragen werden, kann die Masterclock im DAC den Takt vorgeben.
...und das macht jeder Wadia-Player schon seit 20 Jahren so, dazu braucht man nicht auf PC-Geraffel umsteigen.

Gruss
Sigi
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Hallo Sigi,

Was verstehst du denn unter "PC-Geraffel" ?

-es gibt in allen Situationen gute und weniger gute Lösungen.
Eines der aller-wichtigsten Aspekte von digital Audio ist wie Übertragungen von Taktung und Daten von einem Gerät ins andere funktionieret. In einem Computer ist das noch wichtiger als in Netzwerkplayern, eben weil Computer konstruktionsbedingt mehr Jittern.
In Gert´s Aussage ligt der Kern des Problems, nämlich dass nur mit der unabhängigen Übertragung von Taktung und Daten ist eine saubere, hochwertige & jitterarme Wiedergabe gewährleistet ist.
...in anderen Worten : S/PDIF Übertragungen von Computer > DAC ist problematisch weil der Jitter im Signal eingebunden ist und von dort mit aufwendigem re-clocking entfernt werden muss.

Tja, einen Wadia 861 hatte ich auch mal....konnte aber gar nicht mit der PC Lösung mithalten. :mrgreen:
-aber was hat Wadia nun mit der Sache zu tun ?

Gruß Leif
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Leif,
play-mate hat geschrieben:Was verstehst du denn unter "PC-Geraffel" ?
das ist meine "Abkürzung" für cPlay, cMP, ASIO, erforderliche Modifikationen und Eingriffe im und am Windows, etc. bis so eine Kiste ordentlich spielt...da muss ich nicht immer soviel schreiben. :wink: :mrgreen:

Gruss
Sigi
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Beitrag von play-mate »

Hey Sigi,

Na dann bin ich ja beruhigt..... :mrgreen:
-ich dachte es bedeutet dass das Gute des Besseren feind ist.... :cheers:

L.
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