ich starte hier mal einen neuen Thread, denn hier geht das vermutlich ein wenig unter. Ich zitiere nochmal aus den zwei entscheidenden Beiträgen von Uli:
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 296#p54296uli.brueggemann hat geschrieben:Ich habe mit Gert die Möglichkeit einer Testschaltung bei DA-Wandlern andiskutiert/angetestet, wir sind dabei aber noch nicht am Ende: man kann einem stereo DA-Wandler ja ein Signal zuführen, welches links/rechts bitidentisch, aber ein Kanal mit invertierter Polarität, ist. Achtung! Die Bitidentität ist logisch im Quellsignal gegeben, die bi-phase-mark Codierung ist völlig unterschiedlich. Wenn die Wandlung perfekt ist, dann müsste die Addition der Ausgangssignale Null sein. Kopfhörer angeschlossen, etwas nachverstärkt und es ist keine Stille !
Der unmittelbar kürzeste Zugriff ist direkt am Stromausgang des Wandlers. Da interessiert mich denn auch, was da der modifizierte Linn so tut.
Quelle: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 466#p54466uli.brueggemann hat geschrieben:ich hab es vielleicht zu knapp beschrieben.
Grundsätzlich also der Gedanke: ein idealer DAC würde das Ergebnis 0 liefern. Je schlechter, desto größer das Ergebnis. Ein DAC ohne Jitterunterdrückung liefert klar ein schlechtes Signal.
- spdif überträgt den linken und rechten Kanal über eine Leitung entsprechend dem spezifizierten Code.
- wenn beide Kanäle identisch sind, wird daselbe biphase mark signal in jedem Subframe übertragen, d.h. dass wohl auch der Jitter ähnlich sein dürfte (welcher anschliessend so gut wie möglich unterdrückt werden sollte)
- wenn ein DAC-Chip 2 sauber aufgebaute Kanäle hat, dann sollten die beiden Ausgänge auch identisch sein. Bei Subtraktion sollte die Differenz = 0 sein (sollte = Idealfall).
- wird ein Kanal invertiert, so ist die binäre Darstellung aber anders, die Subframes unterscheiden sich deutlich.
- wenn der DAC-Chip sauber Jitter unterdrückt und behandelt, dann würde die Addition der Ausgänge = 0 ergeben (würde = ideal)
- ergibt sich ein Ergebnis <> 0 dann arbeiten die Kanäle nicht identisch. Gleichbedeutend mit: das Stereo-Phantombild wird hinsichtlich der Lokalisierung beeinflusst
- die anschliessende Verstärkung des Ergebnisses zeigt die Restspuren auf, man kann sie klar nicht dem einen oder anderen Kanal zuordnen, was aber nicht wichtig ist. Je kleiner das Ergebnis umso besser der DAC hinsichtlich Kanalgleichheit und Jitterunterdrückung. Das Ergebnis lässt sich mit Oszi oder auch Kopfhörer untersuchen, was man nimmt, ist im Prinzip egal.
- wichtig: die Testschaltung muss sorgfältigst aufgebaut werden und nicht ihrerseits Fehler verursachen. Ist nicht unbedingt einfach.
- ein bisheriger Versuch zeigt: die Differenz ist nicht Null, man kann den Track (nachverstärkt) wunderbar hören. Es geht also nicht um:
Allerdings scheint die Testschaltung selbst noch Einfluss zu nehmen (Summenbildung rein passiv per Widerstandsnetzwerk, dabei ein Trimmer, um den DAC Ausgangspegelunterschied links/rechts abzugleichen).Hans-Martin hat geschrieben:Sie ergeben auch kein zusammenhängendes Hör-Bild, weil das Ohr darauf einzuschwingen gar keine Zeit hat. Mit einem minimalen Rauschen können wir nichts oder nur wenig anfangen.
Die Idee stammt von Uli, und sie leuchtete mir sofort ein. Ich habe vor meinem Urlaub noch in aller Eile eine kleine Plastikschachtel zusammengebastelt, in der ein batterieversorgter OP auf seinen virtuellen Masseknoten am invertierenden Eingang des linken und rechten Kanal summiert. Die Gewichtung ist zum Abgleich evtl. vorhandener Kanalasymmetrie mit einem 20Gang Spindeltrimmer einstellbar, die Verstärkung schaltbar mit x1, x10 und x100. Damit sollten Artefakte, die auf die DA-Wandlung und die nachfolgende Elektronik zurückgehen, hörbar gemacht werden können. Ich taufte das Schächtelchen daher Artefax.
Schnell zeigte sich, dass die Kiste bei hoher Verstärkungseinstellung enorm störanfällig ist. Auch geerdete Kupferfolien innen drin halfen da nur ungenügend weiter, und während meines Strandurlaubs, der mich ja bekanntlich mit anderen Ideen ausfüllte, hat Uli die Elektronik in ein Metallgehäuse verfrachtet. Das erzählt aber vielleicht am besten Uli, wenn er mag.
Viele Grüße
Gert