ich eröffne diesen Thread für Peter (Musikgenießer) um Gelegenheit zu geben die kontruktionsbedingten Aspekte von Kantenreflektionen an Lautsprechergehäusen zu beleuchten.
Dies dürfte für die DIYer unter uns, die gerade neue Gehäuse entwerfen recht interessant werden!
Gruß,
Winfried
2662
musikgeniesser hat geschrieben:Moin Cay-Uwe,
moin Forenten,
ich finde, der Titel dieses Strangs ist in einem Punkt ganz unvollständig:
ist soweit ja schön und gut, aber ist es nicht eine Überlegung wert, sie von vorn herein zu
- messen und
- dämpfen
Habt Ihr schon aufgegeben oder findet Ihr den Gehäusebau nicht so interessant? Ich habe von Elektronik wenig Ahnung und das mag der Grund sein, warum ich dem Gehäuse eine gewisse Aufmerksamkeit schenke. Auch, weil in mir ein verhinderter Architekt steckt, finde ich Fragen der Gestaltung nicht uninteressant.
- vermeiden?
Lieber Cay-Uwe, Du hattest im Strang
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 6&start=63
- --> Faszination "Aktives Hören"
- ----> Aktivlautsprecher
- ------> Aktives Lautsprecherdesign
hier
schon einmal sehr interessant berichtet. Also nun mal Butter bei die Fische.cay-uwe hat geschrieben:Mit einen Beispiel anhand des Frequenzgangs einer unserer Lautsprecher, der Sonus Natura 131, möchte ich versuchen aufzuzeigen was bei der Entwicklung wichtig war.
Die Box hat auf den ersten Blick die Kastenform, aber wir haben versucht sie etwas ansprechender zu gestalten.
Gut zu erkennen sind die Fasen an den Seiten, die nicht von ungefähr her rühren. Sie sorgen unter anderen für einen sehr gleichmäßigen Frequenzgang, auch im Mittelton.
Das kann man anhand einer Simulation recht gut erkennen, zu der ich auch eine mit abgerundeten Kanten, mit eine Radius von 5cm, beigefügt habe.
Das Ergebnis sieht wie folgt aus.
Die gestrichelte Linie zeigt den Frequenzgang des Tief- Mitteltöners mit den gewählten Fasen, die durchgezogene Linie ist die mit den abgerundeten Seiten.
Deutlich zu erkennen ist, dass die durchgezogene Linie ( abgerundete Kanten ) im Präzensbereich unruhiger verläuft, was die Übernahme zum Hochton in diesen Fall ungünstiger ausfallen ließe. Immerhin ist der Peak bei ca. 2kHz ist immerhin 2dB.
Es handelt sich um ein Beispiel einer Simulation, die im übrigen recht genau ist, aber sie zeigt, dass es wie immer auf das Entwicklungsziel ankommt.
5 cm scheinen ja nicht zu helfen, wie das Beispiel zeigt. Und wenn es 20 cm sind, dann wäre es schön, das einmal zu erfahren. Dann würde ich sofort verstehen, warum sich darum kaum einer kümmert. Aber so habe ich immer ein wenig den Eindruck, als sei die Box bei einer Box das Stiefkind der Entwicklung. Oder halt das andere Extrem, wie etwa bei B&W lange Zeit.
- Wie groß muss denn der Verrundungsradius in etwa sein, damit man das Problem los ist?
- Oder, wenn ich das richtig lese, eine Fase, die viel erfolgversprechender zu sein verspricht?
- Schön wäre eine dritte Kurve gewesen, die den Frequenzgang einer gänzlich glatten Schallwand gezeigt hätte.
Oder gibt es noch andere Möglichkeiten, denn jede Abweichung von der Quaderform ist eine unendliche Verkomplizierung des Gehäuses, die ordentlich ins Kontor haut?
Als erste Ideen seiencay-uwe hat geschrieben:Und noch ein weiterer, eher pragmatischer Ansatz, sind die Herstellungskosten. Die gezeigte Lautsprecher besitzen ein Volumen von ca. 20 Liter.
Würden wir nur auf Kastenform bei der Gestaltung gehen, würden die Herstellungskosten für die Gehäuse ca. 1/3 von dem sein, was sie sind ...
einmal genannt.
- Schallführung/Wellenführung, also Wave Guides oder
- Schallwandbeflockung oder Schaumstoffbeschichtungen oder derlei Zeugs
Wäre toll, wenn sich da mal ein Bild für mich ergeben würde.
musikgeniesser hat geschrieben:Die Idee ist also, die Gedanken in zwei Gruppen ganz grundsätzlich zu scheiden.wgh52 hat geschrieben:(...) aber wir haben nun mal fertige Lautsprecher und die wenigsten unter uns werden sich wegen Kantenreflektionen neue Gehäuse "leisten" (können/wollen)... Da muss es andere Wege auch geben, und das interessiert mich.
Hier wäre es sehr wichtig, eine erste Orientierung zu bekommen, denn einige Grundfälle
- Welche Möglichkeiten bieten sich an, bei einer bereits vorhandenen Box eventuell vorhandene (das muss zunächst ermittelt werden) gehäusebedingte Reflexionen zu dämpfen?
- Für die Bastler unter uns: wie kriege ich den Tischler meiner Wahl am besten zur Weißglut, will sagen, welche Gehäusetricks gibt es?
-- jeweils mittig und außermittig --
- Kalottenhochtöner bis 19/21 mm
- Kalottenhochtöner ab 25/28 mm
- Kalottenzeile
- Bändchen klein
- Bändchen groß
- AMT klein
- AMT groß
- WaveGuide klein (nur Hochtöner)
sowie
-- bei denen die Betrachtung auf mittig angeordnete Fälle beschränk bleiben kann --
- WaveGuide groß (mit Mitteltöner)
- Manger MSW ohne
- Manger MSW mit Holoprofil
könnte man doch schon mal vorgruppieren, denn derartige Boxen sind doch alle schon mal gebaut worden, oder etwa nicht? Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich das nicht einigermaßen typisieren ließe.
Oder bereits typisiert worden ist. Gibt es Tests darüber? Ich erinnere mich an einen recht umfassenden Gehäusematerial-Vergleich für Bassgehäuse. Warum sollte es nicht einen ähnlich gearteten Schallwand-Vergleich für Hochtöner bereits geben?