Fragen zu 5.0-Setup mit FF UCX und Acourate

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alexfra
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Fragen zu 5.0-Setup mit FF UCX und Acourate

Beitrag von alexfra »

Hallo liebes Forum,

der ein oder andere hat vielleicht schon mitbekommen, dass ich ein aktives 5.0-Setup (der Sub wird bei Bedarf später kommen) plane.

Dazu habe ich noch Fragen, da ich alles andere als ein Experte bin.

1.

Ich werde mir einen AV-Vorstufe (wahrscheinlich Marantz, da bezahlbar) und Aktiv-LS (Abacus) zulegen. Da online gefaltet werden soll, kommen noch ein Fireface UCX und der AcourateConvolver zum Einsatz.

Wie wird das ganze denn dann angeschlossen?

Von der Vorstufe (an der die Quellen hängen) in das Fireface, per USB in den Faltungsrechner und die gefalteten Signale wieder per USB zurück ins Fireface und von dort aus direkt an die Lautsprecher?

Anders kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen.

Die Lautstärke wird dann ja einfach über die Vorstufe geregelt, sodass ich von FF und PC die Finger lassen kann.


2.

Was muss der Faltungsrechner können?
Da würde doch sicher ein MacMini (mit Win-Installation) oder z.B. soetwas hier dicke reichen: http://www.ichbinleise.de/Media-PCs/ich ... :3855.html

Eventuell soll auf den Rechner auch noch JRiver (vielleicht mit JPlay) spielen oder ist das nicht so sinnvoll?



Danke schon mal für die Unterstützung und viele Grüße
Alex
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Alex,

man muss ja an die einzelnen Kanäle rankommen. Was dann zumeist nur analog geht. Insofern bedeutet dies dann 5-6 Kanäle analog ins Fireface und dann damit wieder raus zum Verstärker.

Die Abarbeitung wäre mit dem genannten Rechner sicherlich kein Problem. Es braucht eine entsprechende Convolver-Software.
Klar, es gibt da AcourateConvolver. Für eine reine Audiowiedergabe kein Problem um nicht zu sagen empfehlenswert.

Bei Video ist zu bedenken, dass linearphasige Filter nunmal eine große Verzögerung bewirken, bei minimalphasigen Filter wird es besser (durch das Bild sind auch die Audioanforderungen geringer), allerdings bekommt man trotzdem noch Verzögerungen aufgrund der FFT-Partitionierung. Es wäre also zu prüfen, ob der Player nicht auch eine Bildverzögerung kann.

JRiver kennt als Player sowohl Bild als auch den Audioinhalt und bei Nutzung der Convolution-Engine auch die Filter. Insofern kann JRiver auch besser eine Synchronisierung Bild-Ton gewährleisten.

Grüsse
Uli
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Hallo Uli,

vielen Dank für Deine Antwort!

Dass ich analog von der Vorstufe in das FF gehen muß, war mir bewußt.

Allerdings war mir nicht bewusst, dass Bild und Ton auseinanderlaufen werden. Das ist doof. :-(
Von was für einer Verzögerung sprechen wir denn da? Millisekunden oder Sekunden?

Gibt es BluRay-Player, die so etwas ausgleichen können? Eine rein PC-Basierte Lösung (JRiver o.ä.) würde mir nicht wirklich gefallen, da das System von der ganzen (technisch unversierten) Familie bedient werden können soll.
Zur Not muß ich zweigleisig fahren. Wenn der Papa da ist, gibt es Filme mit Faltung über JRiver, ansonsten nur ohne Faltung. Beim FF UCX kann man ja recht einfach zwischen mehreren Setups wechseln.

Was wären denn in etwa die Minimalanforderungen an einen PC?
I5 + 8gb RAM?


Viele Grüße
Alex
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Alex,

ein linearphasiges Filter hat bei z.B. 65536 taps eine Verzögerung von 65536/2/samplerate, was dann z.B. bei 48 kHz bereits 0.68 sek wären.

Für ein Videosystem ohne JRiver würde ich dann eher zu OpenDRC raten. Dabei dann 3x stereo verwenden. Die Filter sind dann minimalphasig mit 6144 taps. Die Verzögerung ist ca. 20 ms. Was einem Schallweg von 6,8 m entspricht. Also so, als würde man das Bild eben etwas weiter weg betrachten.
Das OpenDRC hat dann den Charme, dass Einschalten - fertig.

Grüsse
Uli
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Hallo Uli,

da habe ich mir die ganze Sache wohl zu einfach vorgestellt. Schade. :-(

5.1-Faltung wird dann ja auch zu einem Kostenfaktor.

Ich denke, ich hake das vorerst ab (bis auf einen Versuch mit JRiver vielleicht). Da mir Souround eh nicht soo wichtig ist, kann ich auch mit (nur) gefaltetem Stereo-Signal leben.


Aber vielen Dank für die Aufklärung! Das war eine große Hilfe!


Viele Grüße
Alex
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Also, 5.1 (bzw. 5.0) werde ich vorerst ohne Faltung umsetzen. 2.0 soll aber nach wie vor per Acourate online gefaltet werden.

Nun bin ich mir aber nicht sicher, wie ich mein Vorhaben realisieren bzw. verbinden soll. :roll:

Ich könnte also von der Vorstufe mit 5 analogen Kanälen in das FF UCX gehen und von dort aus wieder raus zu den Lautsprechern. Da ich ja mehrere Setups direkt am FF umstellen kann, könnte ich recht einfach zwischen 5.0 und 2.0 wechseln.

Fragen:
Bringt das Routing von Ein- zu Ausgängen am FF eine Nennenswerte Zeitverzögerung oder ist das zu vernachlässigen?
Da ich ja die Lautstärke über den Vorverstärker regle, gelangt auch mal ein sehr leises Signal in das FF, dass gefaltet werden soll. Ist das ein Problem für Acourate oder ist der Pegel völlig egal?


Viele Grüße
Alex
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Hallo,
ich habe ein ähnliches System.
Darf ich fragen, wieso du eine AV-Vorstufe nutzen möchtest.
Den Faltungsrechner brauchst du ja sowieso.
Bei mir läuft eben die genannte Software JRiver, wobei es dort soweit ich weiß kein Mehrkanal Convolver gibt. Macht aber nichts: JRiver gibt an die Fireface Treiber aus, die Känale werden umgeroutet und über eine Weichensoftware mit den Filtern auf die analogen Ausgänge geschickt. Somit ist Audio/Video komplett im PC. Kein Bluray-Player, kein Receiver oder Vorstufe, keine unnötige Wandlung.
Ich würde einmal behaupten, dass du bei JRiver auch mit der entsprechenden Hardware mehr Möglichkeiten der Bildverbesserung hast, als bei einem AV-Verstärker oder externen Player. Stichwort: Red October
Die Lautstärke regelst du dann über die Fireface. Den keinen Drehknopf kannst du dafür auch so konfigurieren, dass er mehrere Kanäle gleichzeitig regelt oder halt über die Abspielsoftware mit Fernbedienung.

Beste Grüße
Torben
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Hallo!

Der Grund ist simpel:
Ich habe auch noch andere Quellen, wie z.B. einen Plattenspieler. Außerdem muss die Bedienung des gesamten Systems simpel und von der ganzen Familie handhabbar sein. Da kommt für mich eine reine PC-Lösung nicht in Frage, auch wenn sie sicher viele Vorteile bietet. Aber eben auch Nachteile.

Wäre schön wenn noch jemand etwas zur Zeitverzögerung beim Kanalrouting im Fireface sagen könnte.


Viele Grüße
Alex
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

alexfra hat geschrieben: Wäre schön wenn noch jemand etwas zur Zeitverzögerung beim Kanalrouting im Fireface sagen könnte.
Soweit ich weiss geht ein reines Kanalrouting im Fireface fast verzögerungsfrei, möglicherweise bestimmt durch die gewählte Puffergröße. Bei 1024 Samples wären das bei 44.1 kHz 23 ms. Aber möglicherweise werden beim Routing die Daten auch direkt durchgereicht. Evtl. mal im Handbuch nachlesen oder im RME-Forum fragen

Grüsse
Uli
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alexfra
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Beitrag von alexfra »

Vielen Dank Uli!

Im Handbuch seite 92 ff. steht einiges zur Latenz, aber dank meiner Ahnungslosigkeit verstehe ich nicht einmal die Hälfte von dem, was dort beschrieben ist.
Ich werde mich mal etwas mehr einlesen müssen.
Wenn ich es halbwegs richtig verstanden habe, wäre die Latenz bei 44.1 kHz für AD 0,32ms und für DA 0,16. Dazu kämen noch etwa 3 Samples für die TotalMix FX Software.

Das wäre dann ja tatsächlich vernachlässigbar bzw. korrigierbar.


Viele Grüße
Alex
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