Raspyfi: Audiophile ;-} Linux Lösung

wolkenlos
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Beitrag von wolkenlos »

Hallo!

Hier erste Ergebnisse. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich keinerlei Vergleichsmessungen durchgeführt habe sondern rein subjektiv nach Gehör versucht habe Unterschiede auszumachen.

Setup1:
Zwischen der Soundkarte (Dell Workstation --> WIN 7 + Foobar2000 --> ESI MAYA 44 --> Cyrus Mission 2 + PSX --> Breitbänder Mark Audio) und dem Raspyfi System / Hifiberry sind keine Unterschiede hörbar. Der Klang über die Breitbänder Standboxen kommt sehr klar und sauber rüber. Im Büro höre ich Musik nur noch mit dem Raspi.

Setup2:
Im Wohnzimmer ist ein Unterschied hörbar.
(Dell Mini Inspiron 910 --> WIN XP -> Foobar2000 --> Hiface 1 --> Beresford Caiman --> Rotel 1062 --> SB 18 ADW + Elip 2) Das Hiface1 + Beresford spielen um einiges weicher als das Raspyfi / Hifiberry System. Die Bässe des Raspi sind eindeutig härter und exakter. Was jetzt schöner klingt ist Geschmackssache. Ich persönlich habe es lieber, wenn die Bässe ein wenig weicher rüberkommen. Die Auflösung und die Details werden sehr ähnlich abgebildet. Die Bühne ist ähnlich breit. Ich könnte mir ohne weiters vorstellen, das Raspyfi System in den Wohnzimmerbertrieb zu übernehmen. Ich teste noch ein wenig im Büro. Was vielleicht noch zu erwähnen wäre ist, dass beim Betrieb des Hiface1 + Beresford sehr hochwertige Kabel zum Einsatz kommen. Den Raspyfi habe ich mit einem 10Meter langen billigen Cinchkabel an den Rotel Verstärker angeschlossen.

Das Gehäuse des Raspberry Pi muss zugeschnitten werden. Habe einfach eine Eisensäge geschnappt um den Ausschnitt vorzunehmen.

Bilder:

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Unter dem Strich spielt das Raspyfi / Hifiberry System erstaunlich gut. Werde mir noch eines zulegen.
Kosten Raspyfi / Hifiberry ca. 99.- EUR (Raspberry Pi 36.-, Hifiberry 43.- (inkl. Zoll), USB Hub Logitech ca. 20.- EUR
Kosten PC Abspieler 620.- EUR: Dell Mini ca. 250.-, Hiface 1 ca. 120.-, Beresford Caiman 250.-

lg
Erich
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

habt ihr schon den Nachfolger von RaspyFi auf dem Schirm?

http://volumio.org/project/

Wenn es läuft, macht es keinen schlechten Eindruck. Hat aber noch ein paar Haken und Ösen (s. Volumio-Forum).

Gruß

Jochen
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wolkenlos
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Beitrag von wolkenlos »

Hi!

Ja bin bereits auf Volumio umgestiegen. Habe in den letzten Tagen den Raspi Wireless ins Netz gehängt und bin gerade dabei die Airplay Funktion zu testen. Das Ganze läuft bereits gut in Verbindung mit meinem Ipod Touch 4g. Als Bereicherung sehe ich dabei vor allem die Webradio Funktionen die sich mit dem Ipod sehr komfortabel bedienen lassen. Kein Unterschied zum Airport Express.

Als Wireless Adapter habe ich den Edimax EW-7811Un im Einsatz.
http://www.amazon.de/EDIMAX-EW-7811UN-W ... B003MTTJOY

lg
Erich
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Erich,

mich ärgert bei der rpi-Lösung, dass der Kleine immer wieder mal Aussetzer hat. Egal mit welcher Software-Version. Andere Streamer an derselben Position in der Kette leiden nicht darunter. Na ja - wie schon gesagt: Letztlich ist der rpi Spielzeug. Und er ist immerhin preisgünstig...

Gruß

Jochen
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wolkenlos
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Beitrag von wolkenlos »

Hallo Jochen!

Ich habe diese Probleme glücklicherweise nicht. Spielst du die Daten über ein NAS ab oder hängt eine Platte direkt am Raspi?

lg
Erich
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Erich,

mich interessiert, ob deine HiFiBerry-Platine intern über denselben Bus angebunden ist wie externe DACs. Ich habe nämlich den Verdacht, dass der rpi - trotz USB-Patch - immer noch grundsätzliche Probleme hat, Daten hin und her zu schaufeln. Bei mir hängen HiFace1 ebenso wie externe Speichermedien am USB. Auch die LAN-Anbindung läuft meines Wissens darüber.

Code: Alles auswählen

root@volumio:~# lsusb
Bus 001 Device 002: ID 0424:9512 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 001: ID 1d6b:0002 Linux Foundation 2.0 root hub
Bus 001 Device 003: ID 0424:ec00 Standard Microsystems Corp.
Bus 001 Device 004: ID 1a40:0101 Terminus Technology Inc. 4-Port HUB
Bus 001 Device 005: ID 048d:1336 Integrated Technology Express, Inc. SD/MMC Cardreader
Bus 001 Device 006: ID 04b4:930b Cypress Semiconductor Corp.
Wie man sieht, hängt da alles mögliche Zeugs dran. Ich selbst habe nur den Cardreader dazugetan. BTW: Es spielt keine Rolle für die Aussetzer, ob die USB-Geräte an dem hängen oder direkt am rpi.

Wenn nun deine Platine anders angebunden sein sollte, könnte das erklären, warum du keine Probleme hast.

Taucht die Platine bei dir auch beim lsusb auf? Falls nicht, ist sie höchstwahrscheinlich nicht über den USB-Bus angebunden.

Bei mir stellen sich die Aussetzerprobleme übrigens nicht eindeutig dar:
  • an manchen Tagen stundenlang keine Aussetzer
  • an anderen weitgehend ungestört, nur ab und zu ein paar Aussetzer
  • an wieder anderen ist es einfach nicht zum Aushalten
  • es ist egal, ob die Daten von USB-Platte oder NAS geliefert werden
  • ein Neustart des Systems bringt keine spürbare Veränderung.
Die logfiles enthalten im Falle eines Aussetzers keinen Hinweis.

Verbindungen zur Datenrate sind dabei nur bedingt herzustellen:
  • die oben genannten Phänomene treten auch bei 44/16 auf
  • höhere Datenraten provozieren Aussetzer eher und häufiger
Also scheint die Vermutung nicht abwegig, dass die Datenmengen durchaus eine Rolle spielen. Wobei geringe Mengen allerdings keine Garantie für ungetrübtes Hörvergnügen sind.

Gruß

Jochen
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CWZ
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Beitrag von CWZ »

Hi,

der HifiBerry wird über den I2s bus angesprochen (dafür wird in Volumio, dem Nachfolger von Raspyfi, eigens ein Treiber aktiviert). Daher leidet er auch nicht unter den Problemen des USB - Busses.
Da I2s aber ein getaktetes Signal bedeutet, wird der DAC des HifiBerry-Bordes direkt vom Takt des RPi versorgt; ob das gutgeht, kann ich erst in ein paar Tagen sagen, wenn ich die Hifiberry-Mimik gegen verschiedene USB-Dac-Lösungen testen kann.

Das Problem der Aussetzer tauchte bei mir unter Raspyfi 1 auf, allerdings nur in Verbindung mit asynchronen XMOS-USB-Transportern (mit Spdif-Ausgang sollte das dem Hiface 1 nicht unähnlich sein, es trat aber auch bei einer I2s Verbindung zum Dac auf). Ein ODac der adaptiv und auf USB Audio1 arbeitet, hatte keinerlei Probleme. wie auch immer, mit Volumio (Version RPi 1.1) taucht das Problem nicht mehr auf.
Trotzdem scheint die Volumio-Distro noch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.
Mit meinem Beaglebone Black werden mit einem "konventionell" installierten mpd alle Formate ruckelfrei ohne Aussetzer abgespielt, während unter Volumio (Version BBB 1.0) nur bei 24/196 ein Ruckeln auftritt, das ich sofort als Netzproblem verortet hätte, wenn ichs nicht vorher anders gehört hätte.
Na gut, Volumio ist auch erst ein paar Tage draussen, das wird schon noch werden, der gute MichelangeloZ, Autor der Raspyfi und Volumio-distros hat trotzdem tolle Arbeit geleistet.

Auf jeden Fall lohnt sich die Beschäftigung mit den Spielzeugen, allemal für eine Zweitanlage, aber auch ohne weiteres für eine Ernstzunehmende Einsteigeranlage.
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ich habe diese Aussetzer mit volumio 1.1beta, RaspyFi 1.0 und mit einem Raspbian, das ich dann erweitert habe (mpd, Hiface1).

Und ich frage mich, warum das Spiel beim einen USB-Only-User gut geht, beim anderen gar nicht. Denn Soft- und Hardwarebasis sollten doch eigentlich identisch sein, wenn z.B. volumio 1.1 und der rpi-B zum Einsatz kommen. Dennoch unterschiedliche Ergebnisse. DAC-Anpassungsprobleme seien außen vor gelassen. Nun ja, Computer sind schon ein lustiges, unberechenbares Völkchen. ;)

Gruß

Jochen
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wolkenlos
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Beitrag von wolkenlos »

Hallo Jochen!

CWZ hat die Antwort bereits vorweg genommen.... Der Treiber für das Hifiberry Board lässt sich im WebGui von Volumio aktivieren.

lg
Erich
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Ich spiele gerade wieder ein wenig mit dem rpi: Wiedergabe via Ramplay (96/24-flac). Die Wiedergabe ist nicht störungsfrei. Also spielt der USB-Zugang keine Rolle, höchstens die Übergabe über USB ans Hiface.

Dann während der Wiedergabe Kopie einer weiteren Datei in die Ramdisk vom rpi. Das verstärkt die Störungen nicht.

Dann eine wav-Datei in die Ramdisk und - oh Wunder! - offenbar störungsfreie Wiedergabe.

Schlussfolgerung: Offenbar hat der rpi auch Probleme auf CPU-Ebene = beim Entkomprimieren der flacs. Und das kommt mir wiederum merkwürdig vor. Sollte der Linux-Kernel nicht optimal arbeiten? Eigentlich sollte der rpi doch genügend Rechenpower mitbringen.

Gruß

Jochen
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

Hast du schon mal ans overclocking gedacht? Anbei eine Anleitung. Es gibt auch kleine Kühlbleche für die CPU.

http://jankarres.de/2013/08/raspberry-p ... ieverlust/
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

OC hatte ich schon ohne Erfolg getestet.

Gruß

Jochen
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CWZ
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Beitrag von CWZ »

Lieber Jochen,

Zur gleichen Schlussfolgerung (Kernelproblem) bin ich auch gekommen (nicht beim RPi, sondern beim Beagleboard), das deckt sich auch mit den Komentaren im Volumio-forum (abt. Staff communications).
Angeblich weiss der Entwicker, woran es liegt, und hat eine revidierte Revision der Beta-Version versprochen.
(Hat aber stattdessen schon angefangen, die Distro für Compulab Utilite anzupassen, knotter knotter)

Wir sollten einfach anerkennen, dass es sich um eine sehr frühe Version einer Distro handelt, deren Optimierung noch lange nicht abgeschlossen ist, nur in seltenen Fällen ist raspyfi oder Volumio schon eine "Fire and forget" Produkt (z.b. Raspyfi 1.0 & ODac, nur Flac 16/44 oder Webradio, damit konnte ich das ganze auch Schwiegermütterlein hinstellen, ohne dass Sie verzweifelt)

Interessanterweise haben die Entwicker der WebUI eine eigene Distro, Rune Audio (die ich noch nicht intensiv getestet habe) hergestellt, und Vincent Kars stellt auf Well-Tempered Computer diese Distro und nicht Volumio vor. Weiss irgendjemand mehr darüber?
Welches Projekt sollte man weiterverfolgen?

Grüsse
christian
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Christian,

am liebsten sind mir immer die selbstgebrauten. ;) Leider läuft meine Raspian-Installation auch nicht störungsfrei. Ich habe dann die Optimierungsvorschläge für raspify (irgendwo im raspify-Forum sind die aufgeführt) angefangen umzusetzen. Aber das ist wenig zielführend: Erst wird radikal aufgeräumt, nur um sich den ganzen Zinnober dann später über apt-Abhängigkeiten wieder einzufangen. Ich hab dann aufgehört. Zudem ist's relativ egal, was auf der Platte liegt; entscheidend ist, wie die Performance optimiert wird. Und da heißt es wohl, zunächst einen abgespeckten Kernel mit den passenden Parametern für die rpi-CPU zu kompilieren. Soweit habe ich aber noch nicht recherchiert.

Gruß

Jochen
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frankl
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Beitrag von frankl »

Melomane hat geschrieben:Ich spiele gerade wieder ein wenig mit dem rpi: Wiedergabe via Ramplay (96/24-flac). Die Wiedergabe ist nicht störungsfrei. Also spielt der USB-Zugang keine Rolle, höchstens die Übergabe über USB ans Hiface.

Dann während der Wiedergabe Kopie einer weiteren Datei in die Ramdisk vom rpi. Das verstärkt die Störungen nicht.

Dann eine wav-Datei in die Ramdisk und - oh Wunder! - offenbar störungsfreie Wiedergabe.

Schlussfolgerung: Offenbar hat der rpi auch Probleme auf CPU-Ebene = beim Entkomprimieren der flacs. Und das kommt mir wiederum merkwürdig vor. Sollte der Linux-Kernel nicht optimal arbeiten? Eigentlich sollte der rpi doch genügend Rechenpower mitbringen.
Hallo Jochen,

also die CPU-Belastung zum flac-Dekodieren kann nicht das Problem sein. Auf meinem Raspi ist die CPU Auslastung dafür bei 4.1% (96/24 und nur 2.4% bei 44.1/16 flacs).

Wenn Du weißt, wie Du eine Kommandozeile auf dem Raspi bekommst (Terminal Applikation oder besser
per ssh einloggen), dann kannst Du mit dem Programm schauen, welche Prozesse sonst auf dem Rechner laufen. Zum Beispiel könnte ein Webbrowser bestimmt leicht zur Störung der Audio-Ausgabe führen. Wenn die CPU nicht ausgelastet ist und Störungen auftreten, dann liegt das vermutlich daran, dass Prozesse Daten lesen oder (schlimmer) schreiben wollen.

Viele Grüße,
Frank
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