dietert hat geschrieben:Nach kurzer Suche im Web habe ich eine Seite gefunden, wo man liest: Diese Haun Mikrofone sind dieselben wie die Behringer Mikrofone. Und zwar nicht nur wegen des exakt gleichen Gehäuses, sondern auch wegen der gemessenen Frequenzgänge, tendenziell mit einer Überhöhung von 3 - 6 dB oberhalb von 10 KHz. Dort wurde vermutet: Jeder Kunde bekommt eine Fotokopie von demselben schönen glatten Frequenzgang. Deswegen hatte ich auf den charakteristischen Schaltungsfehler hingewiesen, weil das eigentlich ein eindeutiges Erkennungsmerkmal ist, was man vor sich hat.
Hallo Dieter
Ich habe vor vielen Jahren das Behringer ECM8000, RadioShack SoundLevelMeter, LinearX M31, 2 TacT, Prefer, Panasonic WM61A solo und das PMB550 unter identischen Bedingungen mittels Dirac-Pulsmessung verglichen. Da mir ein Referenzmikrofon fehlte, habe ich sie relativ aneinander verglichen. Ich käme nicht im Entferntesten auf die Idee, dass hier dasselbe Äußere samt identischem Innenleben unter unterschiedlichen Labels verkauft wird.
Vor einigen Tagen hat mir jemand empfohlen: Kaufen Sie sich fünf Kondensatormikrofone MC-700 und suchen sie sich das Beste davon aus, das kostet ungefähr soviel wie ein gutes Messmikrofon. Fakt ist auch, dass es Behringer ECM8000 Exemplare mit einem wunderschönen glatten Frequenzgang gibt.
Wer stellt das MC-700 her?
Hier die Vielfalt der ECM8000:
Ich würde das Augenmerk nicht ausschließlich auf Linearität richten (die Messung kann man durch Kalibrierdatei korrigieren), sondern auf eine möglichst hohe Resonanzfrequenz, damit haben wir doch prinzipiell besseres Timimg, oder nicht? Viele Behringer Mikros haben offensichtlich nur 10kHz als Resonanz, darüber geht es ab in den Keller, mit ca 3dB/oct.
Bei einem Projekt mit Ultraschallsensoren für KFZ-Einparkhilfe brauchte ich ein Mikrofon für den 55kHz Bereich. Also fragte ich bei Herrn Haun nach, ob man mit dem 550 auch 55kHz messen kann, bei entsprechend reduziertem Pegel gemäß FG, aber er wusste es nicht, wird wohl zu selten gefragt... Wir fanden eine andere Lösung, weil Richtwirkung, Reflexionen und Beugungserscheinungen unvorhersehbare Probleme bereiteten. Mit dem Sinusgenerator am Abstandssensor wurde dann ein Pegel bei 19°C eingestellt, bis unter reflexionsfreien Bedingungen in 10cm Abstand am Mikrofon 80dB erreicht wurden. Wie ich es schaffte, bei der amtlichen Stelle diesen Kalibrator zu justieren, bleibt mein Geheimnis. Gebraucht wurde er für das Projekt dann schließlich doch nicht.
Der RadioShack SoundLevelMeter hat eine seitlich zugängliches Pegelabgleichpoti, der B&K Pegelkalibrator passt glücklicherweise genau auf den Kragen um das Mikro. Mit einer vollen 9V Batterie habe ich nun ein genaues Instrument für definierten Pegel (aber sein FG ist bekanntermaßen schlecht), und einen Referenzpegelerzeuger für 55kHz. Der Rest folgt, wenn ich dafür Zeit habe.
Grüße Hans-Martin