Mein Name ist André, ich bin 37 Jahre alt, Vater von drei Kindern zwischen 1 und 7 Jahren und arbeite als Grundschullehrer. Ich bin dem Thema Musik und Hifi seit meiner Jugend verbunden. Dabei habe ich eine ziemliche Entwicklung durchgemacht. Anfangs las ich fleißig die Fachpresse, träumte von sündhaft teuren Geräten und war auch dem Zubehör nicht abgeneigt. Glücklicherweise hatte ich als Schüler und Student nicht das Geld, um richtig zu investieren. Ich hörte in dieser Zeit mit einer Infinity Kappa und war damit immer sehr zufrieden - auch wenn ich bereits deutlich besseres gehört hatte.
Ich bin ein Fan von (guter) Wissenschaft und als solcher bin ich zum Ende meines Studiums hin zu den Skeptikern geraten, die sich für wissenschaftlich kritisches Denken engagieren. Ich habe mich mit Wissenschaftstheorie beschäftigt und damit, wie man sich im Alltag häufig selbst täuscht und wie man zu objektiveren Einschätzungen gelangen kann. Anfangs habe ich das überhaupt nicht auch mein Hifi-Hobby bezogen. Irgendwann aber merkte ich, bzw. las ich davon, dass doch tatsächlich Leute meinten, dass das Allermeiste an Zubehör Voodoo sein soll. Der Zweifel war gesät und ich begann meine Hörversuche zu verblinden. Das Ergebnis war für mich ein kleiner Schock. Zum Glück hatte ich noch nicht so viel Geld versenken können.
Jedenfalls haben diese Hörerlebnisse mein ganzes Verhältnis zu meinem Hobby verändert und ich wollte natürlich wissen, was es wirklich bringt. Dadurch habe ich mich (ein wenig) mit Raumakustik beschäftigt und bin auch auf aktive Lautsprechersysteme aufmerksam geworden.
Nach meinem Studium und Referendariat zog ich nach Bremen und kaufte mir eine Sehring 703SE, die auch immer noch in unserem Wohnzimmer steht. Stefan Sehring hatte schon damals, vor rund 7 Jahren, eine Aktivierung versprochen - die allerdings nie kam.
Ich ging und gehe häufig in Konzerte, hatte bis zum letzten Jahr ein Abo bei unseren Philharmonikern, besuche jedes Jahr die Jazzahead!, gehe zu den tollen (und meist sehr günstigen) Konzerten im Sendesaal usw. Kurz um, das Hören aus der Konserve wurde etwas mehr zur Nebensache und mein Höransatz veränderte sich weiter: Früher habe ich mich hingesetzt und stundenlang getüftelt und verglichen. Immer hatte ich im Kopf, dass es noch besser gehen könnte, dass die Wiedergabe noch nicht optimal sein könnte, usw. Aus meiner heutigen Sicht kam ich gar nicht dazu die Musik zu genießen, weil ich ständig das Haar in der Suppe suchte. Heute sehe ich die Dinge gelassener. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vieles von dem ich dachte es sei zum guten Musikhören wichtig, in Wirklichkeit völlig belanglos ist. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass keine Anlage der Welt das Gefühl ersetzen kann, das man in einem Live-Konzert hat. Ich möchte nach wie vor eine gute Wiedergabe, aber ich stresse mich nicht mehr damit, ewig das Bessere zu suchen.
In den letzten Jahren fehlte mir das überschüssige Kleingeld, um mich auszutoben. Ich habe nach wie vor keinen Verstärker. Mein Freund und Hifi-Händler hat sehr viele gebrauchte Geräte und ich habe seit Jahren eine Verstärker-Leihgabe. (Herr Sehring wollte ja eine Aktivierung anbieten und auf die habe ich gewartet.) Meine 703s sind tolle Lautsprecher und ich höre nach wie vor gerne damit. Aber ich möchte den Schritt hin zu einem aktiven System bald tun. Ich habe da die Neumann KH 310 ins Auge gefasst und möchte sie mir bald einmal anhören.
Kurz um, ich möchte im doppelten Sinn "aktiv" werden und mir eine Kette zusammenstellen, vielleicht ein paar raumakustische Maßnahmen vornehmen. Auch "Acourate" interessiert mich sehr. Ich möchte mir eine vernünftige Kette zusammenstellen und zum klingen bringen und dann möchte ich entspannt hören.
Ich bin gespannt auf die Diskussionen und Berichte (die ich schon eine Weile mitlese) und freue mich darauf, selbst dazu beizutragen. Ich bin jetzt schon ziemlich beeindruckt von der geballten Kompetenz hier im Forum!
Viele Grüße
André
P.S.: An meinem Rechner habe ich eine Behringer Truth B 2031A, also ein absolutes Low-Budget-System, bin aber total überrascht, wie viel aus einem solch preiswerten System herauskommen kann.
