moin Michael,
moin Forenten,
bei Dir, Gert hört man immer wieder Deine stille Begeisterung für den AGM 8.4 heraus (1); auch Du, Michael, hast bereits durchschimmern lassen, dass daran gearbeitet werde. Zwar gibt es schon einen AGM 8.4, aber die danach entwickelten AGM-Modelle machen deutlich, dass es sich dabei um einen Prototypen handelte. Sonst würde ja auch nicht daran gearbeitet zu werden brauchen, logisch.
Es liegt auf der Hand, dass es bei der Weiterentwicklung des AGM 8.4 um die Integration in die AGM-Familie gehen dürfte. Die Familienähnlichkeit besteht in einer Reihe gemeinsamer Eigenschaften, die mir die folgenden zu sein scheinen.
- nach innen angewinkelte und asymmetrisch auf der Schallwand angeordnete Chassis für die höheren Frequenzen, sprich für jene Chassis, die dem Hochtöner möglichst vergleichbare Fronteinbauabmessungen haben (2)
- Eton ER 4-Hochtöner, wohl ein wahrer Wunderhöchtöner (3), gerade auch, wenn ich sehe, wo zum Beispiel Du, Gert – ohne über den hohen Preis zu murren – überall diesen Hochtöner inzwischen einsetzt
- für 4-Weg-Systeme eine paarweise einander gegenüberliegende Anordnung der Basschassis zwecks Impulskompensation (4) und Reduzierung der Raumanregung (5) und
- Begrenzung auf 4 Wege (6)
- von den 4 Bässen des AGM 8.4-Prototypen einfach zwei nach hinten zu verlegen, ist ohne zusätzliche Maßnahmen wegen der dafür zu hohen Übernahmefrequenz (7) nicht möglich
- den Bassbereich – hier bis 250 Hz – bei 100 Hz analog des 7.4 zu teilen, würde zu einem 5-Weg-System führen
- der Teilung des Bassbereiches durch Weglassen eines Weges im übrigen Bereich den Weg zu ebnen, führt direkt zurück zum AGM 7.4
- Einsatz leistungsfähigerer Chassis
oder - Erhöhung der Anzahl der Chassis, sei es, durch Parallel-Schaltung, sei es, durch Einführung eines weiteren Weges.
- zwei Wegen für
- 100 Hz bis 3,5 kHz,
- am besten etwa so groß, also klein, wie der Hochtöner.
- Am einfachsten wäre natürlich, nur Mittelhoch- und Hochtöner abzuschrägen. Das stelle ich mir optisch verunglückt, weil schlecht proportioniert, vor: einfach viel zu winzig, eben genau so groß wie beim AGM 3.3. Unnötig, zu erwähnen, dass der deutlich kleiner ist.
- Bleibt als Alternative, die Tiefmitteltöner mit ihren 170 mm oder worauf es am Ende hinauslaufen wird, gleich mit abzuschrägen und den Mittelhoch- und Hochtöner auf diese ungleich größere schräge Fläche asymmetrisch zu platzieren. Nach dem Motto: wenn schon Scheiße, dann Scheiße mit Schwung.
- Als Ergebnis könnte eine Kombination des guten alten AGM 8.4 mit dem neuen Familiendesign sein. Zusätzlich zur Abschrägung der großen Fläche bietet sich eine Verjüngung des Gehäuses mittels einer großen Fase um den Mittelhoch- und Hochtöner an, wie man sie auf dem Foto von Dir, Gert, mit Dir, Michael, gut erkennen kann (10), in diesem Fall aber nur einseitig, halt auf der jeweiligen Innenseite, da das Gehäuse außen ja sozusagen noch weitergeht.
Bisher habt Ihr, Gert und Michael, mich jedesmal überrascht. Ich gehe davon aus, dass es Euch auch diesmal gelingen wird und bin daher mal wieder gespannt wie ein Flitzbogen.
Herzliche Grüße
PETER
- (1) Bei der 8.4 habe ich dieses Chassis spendiert, dann sind die Verhältnisse äußerst komfortabel. Quelle: Fortepianus, 20.06.2011, 15:51, in: Aktivlautsprecher, Aktives Bauhaus, Der AGM 7.4 gibt erste Töne von sich
(2) Deshalb dürfen ab da die asymmetrisch auf der Schallwand angeordneten und zum Sweetspot hin eingewinkelten 4""-MT weitermachen. Quelle: Fortepianus, 20.06.2011, 15:51, a. a. O.
(3) den ER4 von Eton, den ich mit exzellentem Ergebnis einsetze. Quelle: Fortepianus, 19.10.2009, 15:36, in: Aktivlautsprecher, Aktives Bauhaus, Winfried's BM 11 Unikat
(4) Mache ich nun einen TT genau gegenüber, der die gleiche Amplitude macht und damit den gleichen Impuls von hinten auf das Gehäuse wirken lässt, ist die Summe der Kräfte Null. So eine Art Boxermotor. Quelle: Fortepianus, 07.06.2011, 23:01, in: Aktivlautsprecher, Aktives Bauhaus, Der AGM 7.4 gibt erste Töne von sich
(5) Man könnte auch eine Frontwand mit diesen Ausmaßen weitaus dichter mit Chassis zupflastern, ein bisschen mehr in der Höhe spendiert, und man hätte unten noch zwei TT reingekriegt. Aber dann (von dem nicht mehr vorhandenen Impulskompensationstrick mal abgesehen) würde man dank bodennah spielender Bässe die Raummoden deutlich mehr anregen. Quelle: Fortepianus, 07.06.2011, 23:01, a. a. O.
(6) Meine S-Weiche benötigt für 4 Wege 16 OPs – diese für das Subtraktivprinzip eigentlich niedrige Zahl ist nur durch einen Trick zu erreichen (der übrigens auch Herrn Müller zu einem anerkennenden Schmunzeln hingerissen hat, als ich ihm davon erzählt habe). Wollte ich die S-Weiche auf 5 Wege erweitern, wären weitere 14 OPs nötig – mit Trick. (..) Versteht mich bitte richtig, ich will nicht an irgendwelchen Bauteilen sparen, die für ein paar Euro in hoher Qualität zu haben sind, sondern die Signalwege möglichst kurz halten. Quelle: Fortepianus, 06.04.2010, 08:45, in: wie ich zum aktiven Hören kam, Peter (Backes & Müller BM 30)
(7) Würden nun aber die beiden hinteren TT auch bis 400Hz arbeiten, würde ich die gewünschte leichte Bündelung des Schalls nach vorne, die bruchlos in die leichte Bündelung der MT übergeht, durch den Bipol verhindern, der durch die hinteren TT gebildet würde. Ich würde den Grundtonbereich ungewünscht zusätzlich nach hinten in die Raumecken blasen. Quelle: Fortepianus, 20.06.2011, 15:51, a. a. O.
(8) siehe (1)
(9) Tief ankoppeln ist immer günstig in Bezug auf breites Abstrahlverhalten und die Vermeidung von Interferenzen zwischen den Chassis. Quelle: Fortepianus, 20.06.2011, 15:51, a. a. O.
(10) Quelle: stellvertretend Fortepianus, 06.01.2011, 12:00, in: Aktivlautsprecher, Aktives Bauhaus, Aktiv geregelter Monitor AGM 8.4 und Fortepianus, 07.01.2011, 00:03, a. a. O.