Wie Ihr Euch bestimmt erinnern könnt, hat Markus seine Klangwerk "Ella" beim letzten Forumstreffen vorgestellt und ich habe dazu Folgendes geschrieben:
cay-uwe hat geschrieben:
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Als nächster kam Markus, mit seiner Klangwerk „Ella“ dran, womit wir wieder bei den „Kleinen“ Lautsprechern gelandet wären.
Markus hatte schon am Vortag, so wie mir geschildert wurde, akribisch die Aufstellposition, sogar mit Messungen ausgelotet.
Sehr ungewohnt erschien mir erst mal die starke Einwicklung der Lautsprecher, da man nicht von einer starken Bündelung im Hochton ausgehen konnte. Wenn man sich nämlich die „Ella“ genauer betrachtet, wird eine Kalotte im Hochton benutzt...
Und so war ich gespannt auf Markus Erläuterungen zum Konzept der „Ella“ und so peu a peu konnte man sich ein immer besseres Bild davon machen, was hinter dem Konzept steckt. Zum Einen sitzt der Hochtöner in einem Waveguide, der eine „Constant Directivity“ besitzt. Das heißt nichts anderes, als dass außerhalb der Hörachse, der Schallpegel gleichmäßig aber breitbandig abfällt. Damit das Klangbild außerhalb der Hörachse nicht komplett zusammenbricht, wird der Hochtöner von drei Tief- Mitteltönern, einmal oben, und zwei an jeder Seite, in einer Art Koaxialanordnung umkreist.
Das Ergebnis dieser Anordnung, die stark eingewickelten Lautsprechern und der leicht nach oben gerichtete Hochtöner sorgen laut Markus für eine gleichmäßige Schallabstrahlcharakteristik, mit dem Ziel, dass auch außerhalb des „Sweetspots“ ein natürliches Klanggeschehen erhalten bleibt. Das geht sogar so weit, dass auch in stehender Haltung, dies erfüllt ist. Ein weiterer Vorteil des leicht nach oben gerichteten Hochtöners ist, dass Bodenreflexionen, die störender als Deckenreflexionen sind, gemindert werden.
So weit so gut, wie auch die professionell dargebotene Designaspekte, aber wie klingt das Klangwerk „Ella“.
Für mich, ein bleibendes Erlebnis und Erinnerung, denn es gibt wenige Konzepte die sich in der Praxis auch so verhalten wie theoretisch erdacht oder entwickeltet. Die „Ella“ gehört für mich dazu. Ob nun außerhalb des „Sweetspots“, stehend, sitzend, links oder rechts, die räumliche Abbildung ist insgesamt sehr stabil geblieben. Selbst als ich mich noch weit rechts auf die Treppe zur Empore im Raum gesessen habe, konnte man bei klassischer Musik virtuell die Orchesteranordnung ausmachen.
Zu dem Ganzen kommt noch, dass die „Ella“ „zeitrichtig“ konzipiert ist, was erfahrungsgemäß der räumlichen Abbildung zu Gute kommt und Stimmen und Instrumente sehr natürlich erscheinen lässt.
Markus, Gratulation
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Wir hatten beim Forumstreffen eine sehr nette, kollegiale und entspannte Atmosphäre und Markus sagte mir, dass ich, sollte ich mal in der Schweiz sein, gerne bei ihn eingeladen bin um sein Geschäft und Produkte näher kennen zu lernen.
Wie der Zufall es so wollte, musste ich diese Woche für ein paar Tage geschäftlich in die Schweiz und ich meldete mich kurzfristig bei Markus an, der mich spontan letzten Dienstag bei sich empfing.
Ich wurde freundlich am späten Nachmittag begrüßt und anschließend führte er mich durch seine Geschäftsräume, erklärte mir in Detail seine Produkte und was er zusätzlich zu Klangwerk noch so macht. So lernte ich auch, dass er viel Interesse an Elektrostaten hat, insbesondere Quad, aber auch Manger und PSI Lautsprecher vertreibt; kein Wunder denn für Manger hat er das Design der MSMs1 entworfen und von RELEC bekommt er die Aktivmodule für seine Lautsprecher und diese werden auch bei PSI eingesetzt. Auch eine erlesene Auswahl an Elektronik, wie Wadia, Weiss, etc. steht für Vorführungen und Vertrieb in seinen Geschäftsraum.
Natürlich interessierte mich unter den guten vorgefundenen Vorführbedingungen seine "Ella", die mich schon beim Treffen überraschte, zu hören. Hier war sie natürlich nicht mehr eine Überraschung, da ich sie schon kannte, aber überraschend war es dann doch, da ihre Tugenden auch in einer anderen Umgebung geblieben sind. Wir hörten einige Stücke, die auch im Forumstreffen auf der Playliste standen,
1. Bach, Franz. Suite Nr. 2, Allemande, Stadtfeld
2. Beethoven, Sturmsonate 2. Satz, Pollini
3. J. Strauss I., Chinesischer Galopp, Willi Boskovvski
4. Rimski-Korsakov, Dance of the Tumblers from The Snow Maiden, Minnesota S. O.
5. Berlioz, Symphonie Fantastique, 5. Satz Hexensabbat, Munch
6. Jacques Loussier, Baroque Favourites, Sarabande von Händel
7. Peter Schneider & The Stimulators - St. James Infirmary Blues
8. Dire Straits, Love Over Gold, Private Investigations
9. Supertramp - Some Things Never Change - You Win, I Lose
10. The Ray Brown Trio - The Real Blues
und einmal mehr konnte mich die realistische und plastische räumliche Wiedergabe überzeugen. Das machte sich insbesondere bei den klassischen Musikstücken bemerkbar.
Nach dem ersten Durchlauf, schaltete Markus den passenden Subwoofer ein, den er auf dem Forumstreffen kurz beschrieben hat. Dieser stand, wie es das erdachte Design vorsieht, als unauffälliges Sideboard oder Sitzbank zwischen beiden "Ellas".
Obwohl der Subwoofer-Prototyp noch nicht ganz fertig ist, erfüllt er eine seiner Aufgaben sehr gut, nämlich tiefer in den Keller zu spielen. Das hat sich auf besagter Playlist bei den klassischen Stücken dadurch bemerkbar gemacht, dass das Orchester mehr Größe bekam, Pauken noch ein Stück "schwärzer" klangen, aber alles bewegte in einen Rahmen, der aus meiner Sicht zu erwarten war.
Mir ist vielmehr eine andere Sache aufgefallen, die zwar auch logisch ist, aber in dieser Konstellation die "Ella" auf ein anderes Klangniveau hebt. Dadurch, dass die "Ella" im Bass entlastet wird, wird ihre Wiedergabe noch feiner, differenzierter und die Ortung nochmals genauer. Kurz um, für mich klingt alles noch ein Stück aufgeräumter, als es schon ohne den Subwoofer ist.
Nach den Hörsessions zeigte mir Markus ein Paar „Onda“, die er zur Zeit für einen Kunden mit einen Update überareitet. Dieser Lautsprecher interssierte mich natürlich sehr, alleine schon wegen den Manger MSW Wandler.
Wie beim Design der „Ella“, hat Markus viel Wert auf die Integration in den Wohnraum gelegt und er machte sein Versprechen wahr, dass ich eine „Home-Demo“ bekommen würde, was heißen soll, er lud mich zu sich privat ein, damit ich mir ein Bild über diesen Lautsprecher machen konnte.
In seinen Hörraum, eher gesagt Wohn- Essraum, angekommen, wunderte ich mich über die ungewöhnliche Aufstellung. Ich war zwar schon bei der „Ella“ etwas überrascht über die sehr starke Einwickelung zum Hörplatz, aber die Aufstellung der „Onda“ war für mich doch weit anders als sonst gewohnt, denn in seinen ca. 4 x 6 Meter großen Raum, „klebten“ die „Onda“ direkt an den Seitenwänden und die Manger MSW waren auf den Hörplatz ausgerichtet.
Nachdem etwas üder das Design und die technischen Hindergründe des Konzepts gesprochen wurde, wurde der Musikstreamer eingeschaltet und eine erste Kostprobe wurde abgespielt. Ich war sofort sehr über die natürliche und lockere Art wie die Sängerin ausspielte, aber viel mehr hat mich die räumliche Abbildung in ihr Bann gezogen. Sehr stabil in der Mitte war die Sängerin aus zu machen und die Begleitinstrumente wie Cemballo, Gitarre, usw. wurden derart realistisch in den Raum gestellt, dass man beim Schließen der Augen durchaus sich virtuell das Ensemble im Hörraum vorstellen konnte.
Jetzt machte ich mich daran, meine mitgebrachten Mussikstücke zu hören. Viele der Musikstücke besitzen auch besondere Merkmale was die räumliche Abbildung anbetrifft, aber sehr beeindruckt hat mich die Wiedergabe von „Poem Of Chinese Drum „ von Hok-Man Yim. Das CD Booklet beschreibt sehr genau die Aufstellung der einzelnen Pecussionintrumente und sie wurden von Markus „Onda“ sehr plastisch, gut ortbar und an den beschrieben Plätzen wiedergegeben. Auch die Basswiedergabe der großen Trommeln konnte mich überzeugen, denn er besaß das richtige maß an „Punch“ und Tiefe. Wir hörten zwar nicht sehr laut um die Mitbewohner zu schonen, aber ich bin sicher, dass die beiden Tieftöner einiges an Reserve zu bieten haben.
Ich hörte noch einiges mehr von meinen Musikstücken und alle konnten mich von der Wiedergabe her überzeugen.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass mir die ungewöhnlichen Konzepte von Markus gut gefallen haben. Sie sind nicht einen „Mainstream“ ein zu ordnen, sondern sind durchdachte Lösungen, die sich nicht nur vom Design, sondern auch von der technischen Umsetzung, gut in Hörräume integrieren lassen.
Mit etwas Neid muss ich zugeben, dass es mich etwas ärgert, dass ich nicht auf solche Ideen gekommen bin …
Markus, danke für Deine Gastfreundschaft und die Zeit, die Du Dir genommen hast, um mir Deine Kreationen näher vor zu stellen. Nicht zu vergessen auch, den netten Ausklang bei den Italiener um die Ecke.