Bit-Zahl bei der DA-Wandlung?

shakti
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Beitrag von shakti »

Mancher Hersteller verwendet gezielt alte DAC Bausteine um einen "analogeren" sound zu erzielen, diese werden dann NOS (new Old Stock) D/A Wandler genannt und zumeist noch ohne oversampling gebaut.
Da gibt es einige sehr interessante Produkte auf dem Markt, hier einmal ein Beispiel von Audio GD

http://www.audio-gd.com/Pro/SA/NOS1704/NOS1704EN.htm

gruss

Juergen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Zumindest der link führt mich auf eine Seite. auf der nicht new old stock verwendet wird, sondern non oversampling Neuware, die ähnlich wie das alte Zeug klingen soll.

Egal - offenbar ist es für manche Hersteller ein lohnenswertes Ziel, alte Qualitäten nachzubilden. New old stock Röhren sind also nicht allein in dem Segment. ;)

Gruß

Jochen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ziel sollte doch sein, eine Wiedergabe zu schaffen, die von der Aufnahmesituation vor Ort bis zum Hörer am Sitzplatz eine solche Projektion ermöglicht, die den Hörer in den Bann zieht, ihm unausweichlich ein Abbild der Aufnahmesituation liefert. Ausgehend von der Prämisse, dass der Computer nicht falsch rechnet, bleibt nur der Zeitablauf, jitterarm, wenn möglich,
Die erste Stereoübertragung damals per 2 Telefonleitungen war überraschend, heute wissen wir, welchen Einfluss die Mikrofonaufstellung nimmt.
Angenommen, Lautsprecherausrichtung und idealen Raum vorausgesetzt sind passend, ideal ergänzend zur Mikrofonierung, bleibt nur noch Jitter und der Einfluss der Clock.
Ist der nun grüßer, wenn die Clock für eine Wordclock ausgezählt wird, die den Jitter einer entsprechenden Periode erfasst, oder hat die kontinuierliche Kopplung der einzelnen Bits, die umgesetzt werden, an die Clock die Nase vorn?
In meiner Vorstellung Letzteres, große Sprünge sind da nicht so einfach möglich wie der Schritt über eine größere Periode.
Das fließende DSD gegen das zerhackte Multibit, um es mal mit einem wertenden Unterton zu versehen.
Der vielzitierte Vergleich an der Paderborner Tonmeisterschule zeigte, dass man bei Stereo mehr Unterschide heraushören konnte als bei Multichannel, mit man waren 2 Probanden unter über 150 gemeint, denen es gelang, einen Unterschied mit statistischer Signifikanz zu erkennen.
Mit den Hinweis auf mögliche Knackse und deren denkbarer Hörbarkeit zur Unterscheidung wurde dann das Ergebnis relativiert. In besagter Studie ging es nur um das Format, nicht um die Hardware-bezogenen Schwächen.

Die Umrechnung von Multibit in DSD ist wohl ein Erfolgsmodell bei der AD-Wandlung.
Und wenn auch nur 8 Bit in der Pulse-Code-Modulation an realer Auflösung umgesetzt werden können, und die anderen 8 Bit durch Dithering /Noise Shaping so auf die Daten verteilt werden, dass keine zyklischen Komponenten entstehen(Klirr), keine Rauschkomponenten, die im Audiobereich liegen, sondern oberhalb, dann ist das nicht zwangsläufig ein Nachteil.
Der mathematische Teil ist bestimmt eindeutig korrekt, und nur der Blick auf das Timing lässt die Fragezeichen offen.

Bei den Multibitlern sind beide Aspekte fragwürdig, Timing und die Wandlerlinearität. Die Leiterbahnen der praktischen Platine haben relevante Innenwiderstände, die man mit Elkos am DAC kompensiert. Und schon ist der frequenzabhängige Quellwiderstand des Elkos im Spiel als klangbeeinflussende Größe.

Um das beim 1-Bitler auszuschließen, würde ich Brückenbetrieb zweier DACs gern hören wollen, bei denen ein Digitalsignal vorher rechnerisch invertiert wurde. Die Differenz beider müsste von Versorgungsspannungsschwankungen so unabhängig sein wie bei Brückenbetrieb üblich.

Und wenn man dann eine Test-CD auflegt mit einem -80dB Sinus, kann man dann noch einen Unterschied zu -90dB hören, oder geht das im Rauschen unter? Diesen Vergleich habe ich mit CD-Playern noch nicht gemacht.
Test-Signale kann ich gern per Dropbox zur Verfügung stellen.
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

In Abgrenzung dazu darf man auch den Unterschied beschreiben, wenn derselbe Wandlerchip mit identischer Ausgangstreiberstufe per SPDIF an den CD-Player gehängt wird. Das zeigt, was passiert, wenn Jitter durch den Eingangsbaustein gefiltert wird und die Elektronik eigenständig versorgt wird.
Grüße Hans-Martin
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