chriss0212 hat geschrieben:Wenn nun durch das "Einbringen" von Masse der Widerstand zur Aufnahme von Energie unterdrückt wird, wird der Teil an Energie, der jetzt nicht mehr in den Boden Übertragen wird als Schallenergie abgegeben... deswegen ja die bessere Impulstreue.
Energie die nicht übertragen wird, muss sich also auch nicht "totlaufen".
Aus meiner Sicht sollte man also bestrebt sein, dem gesamten System so wenig Energie wie möglich zu entziehen... es sollte einfach "nur" so viel Energie wie möglich in sinnvolle Schallenergie gewandelt werden
Wenn ich Gewichte am Lautsprecher anbringe, würde ich versuchen ob man die HINTER dem Lautsprecher anbringen kann... das wirkt dann parallel bzw. in Richtung zur Energie. Wenn man nur unten Masse hat, neigt der Lautsprecher ja übertrieben gesehenen zum Kippeln
Hallo Christian,
Energie geht nicht verloren, sie kann nur vielseitig gewandelt werden, bleibt in der Summe aller Energien gleich.
Stell dir vor, du hast einen kräftigen Magneten und eine idealisiert auf 0 Gramm leichte Schwingspule, die sich sauber geführt darin bewegen kann. Dann gibt es keinen Rückstoß, weil die Beschleunigungskraft ebenfalls Null wäre.
Erhöht man die angekoppelte Masse durch Membran, Sicke und Luftverschiebevolumen, wird mehr Masse nur durch mehr Kraft zu beschleunigen sein (F=m*a), folglich ist die Gegenkraft (Rückstoß) entsprechend angestiegen.
Kraft = Gegenkraft.
Die Gegenkraft (Rückstoß) kann ein schwimmend gelagertes Gehäuse nach hinten (Gegenrichtung zur Membranbewegung) beschleunigen. Je mehr Masse das Gehäuse hat, umso weniger wird es in Gegenrichtung beschleunigt , umso weniger nimmt es der Membran "den Wind aus den Segeln".
Ist das Gehäuse unten per Spikes mit dem Untergrund quasi vernagelt, kann es vielleicht nur noch kippen.
Wenn oben auf dem Gehäuse eine zusätzliche Masse angebracht wird, wäre das zum Auflager der maximale Abstand, somit für diese Kipp/Drehbewegung das größte Trägheitsmoment (bei dem die Masse linear, der Abstand quadratisch eingeht). Trägheit ist die Eigenschaft von Masse.
Bei einer
nicht-elastischen Kopplung von LS und Boden (=größte verfügbare Masse) wird die Antriebskraft ein Widerlager finden, und eine 30g Membran wird gegenüber 300kg Estrich nur 1/10000 an Bewegung abgeben. 300kg Estrich sind aber unrealistisch für einen normalen Raum, da wird schnell die 10-fache Masse erreicht.
Der Rückstoß der Vorwärtsbeschleunigungskraft wird per Kräftezerlegung eine Belastung der hinteren Bodenspikes in horizontarer rückwärts, eine vertikale Druckkomponente und bei den vorderen Spikes zugleich eine Entlastung zerlegt(das Gehäuse will etwas nach hinten kippen).
Soweit die Newtonsche und Eulersche Physik, um die 300 Jahre altes Schulbuchwissen.
Ich betonte die nicht-elastischen Kopplung, sobald es auf dem Weg Medien gibt, die Federsteifigkeiten, Nachgiebigkeiten haben, wird es komplizierter, weil nicht nur die Kraft, sondern auch der zeitrliche Verlauf stärker betrachtet werden muss, da kommt der Impuls ins Spiel (p=m*v), später auch 2E=m * v^2. Zum Glück sind auf beiden Seiten die Zeitabläufe gleich, sodass man im Grunde alle Gleichungen aufeinander zurückführen kann, ob man Kraft, Weg oder Energie betrachtet.
An zentraler Stelle der Betrachtung ist immer die bewegte Membranmasse.
Es ist erstaunlich, wie wenig der Nachbar hört, wenn der Lautsprecher (das Chassis) mit der trennenden Wand spielfrei verschraubt ist.
Schwierig wird es, wenn durch Feder-Masse-Systeme Massen Bewegungsenergie aufnehmen und verzögert freisetzen. Ein Regalbrett biegt sich unter Belastung durch, ein LS-Gehäuse aus solchem Material verhält sich nicht anders, ist also als massebehaftete Feder zu betrachten.
In welchen Größenordnungen die oben beschriebenen Kräfte bei Hörnern liegen, und welche Konsequenzen dies für deren Aufstellung hat, ist eine gesonderte Betrachtung wert. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dank Wirkungsgrad diese Aspekte praktisch bedeutungslos werden.
Grüße
Hans-Martin