@Swen:
Auf die verlinkte Seite stößt man recht bald wenn man im Web nach outsider jota, etc. recharchiert und mir gefällt daran, dass sie bei den unterschiedlichen Produkten immer wieder auf die Besonderheit der Regelung hinweisen.
Das passt mehr oder weniger zu der gestrigen "Nachtschicht" die ich eingelegt habe, um die Aktivweiche wieder an das Verstärkermodul anzuschliessen.
Bei der Regelung handelt es sich um eine Stromgegenkopplung ( IKG ), die hier schon mehrfach diskutiert und besprochen wurde. Sie ist ein essentieller Teil der outsider Konzepte und das spiegelt sich auch in der Charakteristik der Aktivweiche wieder, die ich gestern spät abends gemessen habe um dessen Funktion zu überprüfen. Das hatte ich zwar schon mal auf die Schnelle gemacht und mich gewundert, dass die Umschalter für die Trennfrequenzen scheinbar nicht funktionierten. Gestern Abend habe ich festgestellt, dass die Schalter sehr wohl funktionieren, aber deren Zuordnung nicht ganz eindeutig war, denn auf der Rückplatte gibt es keine Beschriftungen, zumindesten nicht bei mir ...
An den vielen Kurven ist zu sehen, dass die Schalter durchaus arbeiten und auch so wie im Netz beschrieben. Den Subwoofer kann man bei 60Hz oder 70Hz trennen und wie man am Tiefpass sieht ( blaue und rote Kurve von links ) wird mit 18dB / Oktave getrennt. Aufgrund des Verlaufes tippe ich auf Butterworth-Charakteristik.
Etwas "eigenartig" sehen die Filter vom Hochpass aus, die sich in meheren Stufen von 80 - 120Hz ( laut Web-Recherche ) einstellen lassen. Der erfahrene Betrachter wird erkennen, dass es keine -3dB oder -6dB Übergänge gibt und strikt nach Filtertheorie würde es so keine saubere Pegeladdition in der Übernahme geben wird. Spätestens jetzt muss man erkennen, dass sich da noch etwas anderes auftun muss um eine lineare Übernahme zu bekommen.
Das ist der Zeitpunkt zu dem die IGK ins Spiel kommt, denn der Bereich unterhalb von 300Hz muss auf jeden Fall etwas "aufgedickt" werden.
Wie das geschehen muss habe ich mit provisorischerer Elektronik, die ich mir mal zum Basteln gebaut habe, getestet und schnell mal eine IGK auf die outsider jota Säulen angewandt um aufzuzeigen was da genau passiert. Dazu habe ich den Tief-Mitteltöner alleine laufen lassen, was durch BI-Amping / Wiring Anschlüße möglich ist und den Frequenzgang mit und ohne IGK im Nahfeld gemessen.
Um das zu verstehen muss man nicht nur den Frequenzgang messen ( blaue Kurve ) sondern auch die Impedanz des Lautsprechers, denn letztere spielt für das IGK eine wichtige Rolle.
Vereinfacht gesagt, wirkt der Verlauf der Impedanz in seiner Charakteristik wie eine Entzerrung und durch die Arbeitsweise von IGK kann man sagen, dass da wo die Impedanz hoch wird, IGK mehr Pegel ausführt, da wo sie niedrig ist, weniger. Genau das ist an der roten Kurve zu sehen, bei der ich die IGK zugeschaltet habe. In meinen Fall habe ich das dezent getan um im Wesentlichen den Frequenzgang im Bassbereich zu entzerren und wie man sieht wird der Pegel um ca. 6dB angehoben, allerdings auch oberhalb von 1kHz, was in dem Fall nicht wünschenswert ist. Daher gehört zu der implementierten IGK auch eine Rückkopplungsschleife, die das entweder nicht tut oder sich das IGK auskoppelt. Am einfachsten wäre es wenn die Impedanz des Lautsprechers nicht steigen würde und das erreicht man z.B. durch eine Impedanzlinearisierung. Das geht aber auch, wie gesagt im Regelkreis.
Ergänzend möchte ich sagen, dass ich hier nur 6dB angehoben habe, das aber wenn man sich die Übertragungscharakterisktik der Hochpässe anschaut nicht ausreichend sein wird. Laut meinen Berechnungen bräuchte es im Bereich unterhalb von 100Hz eine Anhebung von bis zu 12dB und erst dann würde man einen linearen Übergang erreichen. Desweiteren müsste oberhalb von 300Hz so wie ich das sehe auch eine Entzerrung stattfinden, denn von ca. 200Hz - 1kHz hebt die IGK den Pegel nicht. Ich gehe davon aus, dass in der ursprünglichen Konfiguration mit den outsider Endstufen für die Satelliten, das alles berücksichtigt wurde.
Was uns das aber auch zeigt ist, dass das outsider jota Lautsprecher System, Endstufen mit notwendiger IGK für die Satelliten braucht ...