Linn G-Selekt DSM

Gerts Modifikationen
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo liebe Weihnachtsküchengehilfen,

es jährt sich:
alcedo hat geschrieben: 24.12.2022, 14:10 Perfekt für Heiligabend! Wenn man in der Küche ohnehin nur im Weg steht...
Also dann
Hans-Martin hat geschrieben: 23.12.2023, 02:41 Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass am Abend des 1. Weihnachtstages das Deckblech noch ungeöffnet geblieben sein wird. :cheers:
Deckel runter. Da gibt's eine kleine Hürde:

01 Vorsicht Kabel.JPG
01 Vorsicht Kabel.JPG (115.73 KiB) 1605 mal betrachtet

Dieses kleine Flachbandkabel ist recht filigran und man muss wissen, wie man es ausgeklinkt kriegt - der Öffnungsmechanismus ist anders als sonst bei Linn und wenn man den Deckel einfach abzieht, reißt es ab. Oben draufdrücken und währenddessen mit der Pinzette das Käbelchen ausklinken, dann klappt's. Man hat dann einen massiven und schweren Deckel in der Hand, hier die Innenseite:

02 Massiver Deckel.JPG
02 Massiver Deckel.JPG (225.37 KiB) 1605 mal betrachtet

Also mal schnell die Line Outs mit den DACs eingebaut:

03 Line Outs und DACs drin.JPG
03 Line Outs und DACs drin.JPG (336.33 KiB) 1605 mal betrachtet

Deckel wieder drauf und in den Hörraum damit. Die Playlist ist gleichgeblieben, schließlich will ich ja das Gerät mit dem kürzlich getesteten Classic Hub mit Organik Stereo Line Out vergleichen:
Fortepianus hat geschrieben: 07.12.2023, 16:35 Bild

Jeweils Stücke aus meinen Allzeit-Lieblingsalben, die für die Insel, und alle sind sie mit dem Improvefile-Verfahren von Frank behandelt.
Der Classik Hub lag gemittelt über die fünf Teststücke ziemlich genau in der Mitte zwischen G-ADS3 Originalnetzteil (auf 100 gesetzt) und G-ADS3 mit G-LNT (auf 200 gesetzt), nämlich bei 154. Die letzte Stelle ist lächerlich, so genau kann man das nicht beurteilen, also sagen wir, er liegt bei 150, genau dazwischen.

Jetzt also der Edition Hub mit Doppelmono Organik.

Kyrie: 170. Eigentlich gute Darbietung, aber ein kleines Haar ist da in der Suppe. Es sind die S-Laute. Da bin ich empfindlich und die sind einfach nicht so sauber wie beim G-ADS3 mit G-LNT. Sonst vergleichbar.

Thalberg: 180, wie schon der Classic. Der G-ADS3 etwas klarer und präziser.

Cello: Jetzt setzt er sich aber klar vom Classic Hub ab. Raumabbildung der sehr guten Aufnahme vergleichbar, Klavier beim G-ADS3 etwas klarer, dafür das Cello beim Edition ein bisschen wärmer und körperhafter. Gleichstand, auch 200.

Polarity: Hier punktet der G-ADS3 mit seiner Präzision beim Schlagzeug, insbesondere beim Besen. 160.

Carmen Gomes: Hier wieder klasse Performance des Edtion Hub und Gleichstand, das nimmt sich nichts. 200.

Macht im Schnitt ungefähr 180. Er rückt also bereits im unmodifizierten Zustand dem G-ADS3 mit G-LNT recht nah auf die Pelle. Warum eigentlich, frage ich mich, gefällt mir sowohl der Classic Hub mit Stereo Organik wie erst recht dieser Edition Hub mit Doppelmono Organik besser als damals der Klimax Organik? Ich habe eine Vermutung: Damals gab's das Utopik-Netzteil noch nicht. Der G-Classic zog, wie weiter oben berichtet, ja schon etwas am G-ADS3 vorbei (ca. 230). Ich bin gespannt, wohin die Reise beim Edition Hub gehen wird.

Viele Grüße
Gert
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AndiP
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LInn Edition Hub

Beitrag von AndiP »

Hallo Gert,

Gibt es Deiner Ansicht nach ausser dem Gehäuse weitere Unterschiede zwischen dem Classic und dem Edition Hub? Sind auch schaltungstechnische tweaks zu sehen?

Viele Grüße und schönes Fest
Andi
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Andi
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Beitrag von Andi »

Moin Gert,

erst einmal wünsche ich Dir ein schönes Weihnachtsfest.

Mal wieder richtig spannend bei Dir, bitte weiter so:).

Nur eine Frage, muss denn der Deckel runter um die beiden Mono-Platinen einzubauen oder hast Du den nur aus Interesse runtergenommen und bei der Gelegenheit dann gleich die beiden Einschübe eingebaut?

VG Andi
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Tilisca
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Beitrag von Tilisca »

Hallo Gert!

Sehr spannend wie Linn mit den neuen Produkten immer besser wird...und leider aber auch teurer, verständlich.

Ich bin sehr an Deinen Utopik-Netzteil Upgrade und Vergleich zum G-ADSM3 ohne G-LNT interessiert.
Die Aktion gibt es noch bis Ende Januar. Hoffentlich hören wir bis dann ein Bericht.

Viel Spaß noch und schöne Feiertage.

Viele Grüße
Alex
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo zusammen,
AndiP hat geschrieben: 24.12.2023, 11:33 Gibt es Deiner Ansicht nach ausser dem Gehäuse weitere Unterschiede zwischen dem Classic und dem Edition Hub? Sind auch schaltungstechnische tweaks zu sehen?
ja, gibt es. Aber eins nach dem andern.
Andi hat geschrieben: 24.12.2023, 15:14 erst einmal wünsche ich Dir ein schönes Weihnachtsfest.
Ebenso!
Andi hat geschrieben: 24.12.2023, 15:14 Nur eine Frage, muss denn der Deckel runter um die beiden Mono-Platinen einzubauen oder hast Du den nur aus Interesse runtergenommen und bei der Gelegenheit dann gleich die beiden Einschübe eingebaut?
Muss runter.
Tilisca hat geschrieben: 25.12.2023, 08:34 Sehr spannend wie Linn mit den neuen Produkten immer besser wird...und leider aber auch teurer, verständlich.
Ja, die Kiste hier kostet über 20k€.
Tilisca hat geschrieben: 25.12.2023, 08:34 Ich bin sehr an Deinen Utopik-Netzteil Upgrade und Vergleich zum G-ADSM3 ohne G-LNT interessiert.
Die Aktion gibt es noch bis Ende Januar. Hoffentlich hören wir bis dann ein Bericht.
Ja, kommt auch noch, dann vielleicht am besten auf dem G-LNT-Kanal.

Aber jetzt erstmal zurück zum Edition Hub. Nach dem Hörtest also erstmal alles raus:

04 Alles raus.JPG
04 Alles raus.JPG (364.87 KiB) 1323 mal betrachtet

Zurück bleibt das nackte Gerät:

05 Ausgebeint.JPG
05 Ausgebeint.JPG (288.03 KiB) 1323 mal betrachtet

Und schon zeigt sich eine Sache, die anders ist: Es ist ein ganz anderes Mainboard. Da kommt mir zwar so einiges bekannt vor, aber auch das Anschlussfeld ist anders:

06 Anschlussfeld.JPG
06 Anschlussfeld.JPG (239.04 KiB) 1323 mal betrachtet

Bei Classic Hub gibt es die beiden Sub-Ausgänge nicht, dort sind die beiden Digitalanschlüsse. Die sind jetzt über die beiden Toslinks gewandert und auch den Kopfhöreranschluss, den man im letzten Beitrag links von der Front sehen konnte, gibt es nicht. Da muss also irgendwo schon ein DAC verbaut sein, sonst wäre das unmöglich. Irgendwie kriege ich allerdings nicht mehr als drei Bilder in einen Beitrag mit der neuen Dateianhangsmethode, geht gleich weiter.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Tatsächlich findet sich hier ein DAC-Board:

07 HP+Sub DAC.JPG
07 HP+Sub DAC.JPG (334.58 KiB) 1318 mal betrachtet

Betrüblicherweise sitzt dieser DAC, der einen AK4493 als Wandler hat wie der sog. Level1-DAC, direkt über 12,5MHz-Mainclock, die ich beim Clock-Upgrade gerne durch mein Präzisionsclockmodul ersetzen möchte. Da muss ich mir wohl ein neues Plätzchen suchen.

Noch etwas ist neu, es kommt eine neue Audioclock zum Einsatz. Die war mir schon im letzten Classic Hub aufgefallen, die wurde stillschweigend getauscht. Die neue:

08 Audioclock neu.JPG
08 Audioclock neu.JPG (298.51 KiB) 1318 mal betrachtet

Die alte ist die seit langem bekannte Si570:

09 Audioclock alt.JPG
09 Audioclock alt.JPG (279.88 KiB) 1318 mal betrachtet

Blättert man durch die Daten der beiden, fällt auf, dass die LMK61E2 von Texas Instruments bessere Jitterwerte als die Si570 aufzuweisen hat. Allerdings ist wie immer dieser Jitter begrenzt durch die Güte der Versorgungsspannung. Die ist hier gar nicht so einfach zu messen, weil die Clock direkt unter dem neuen Utopik-Netzteil sitzt. Ich habe mir zwei Drätchen rausgelegt und aber eher mV statt der erhofften µV an Restripple gemessen. Da gibt's also auch noch eine Baustelle mit dem Problem "wohin damit".

Viele Grüße
Gert
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GuidoS
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Beitrag von GuidoS »

Hallo Gert,
eine Frohe Weihnacht möchte ich noch wünschen.
Ich sehe, es geht hier schnell weiter mit dem Edition Hub, ich möchte aber trotzdem nicht versäumen meine Erfahrungen mit meinem G-Selekt zu berichten. Ich habe absichtlich ein wenig Zeit verstreichen lassen bevor ich mich melde, wollte ich doch die Einspielzeit der neuen Bauteile abwarten. In der Tat hat sich hier auch etwas getan. Du hattest berichtet, bei S-Lauten wärst Du besonders sensibel, mir geht es ähnlich, einen Hang zum Zischen kann ich nicht tolerieren. Mein erster Eindruck nach der Modifikation deckte sich dann auch ziemlich mit Deinen Aussagen, mehr Kraft im Bass, das zieht jetzt richtig durch, in meinem Setting mehr Bühne, insgesamt ein toller erster Eindruck. Die nächsten Tage fiel mir bei manchen Stücken (Agnes Obel) auf, dass die Darbietung bei den oben genannten S-Lauten leicht zischelte und die Kohärenz der Schallereignisse auf der virtuellen Bühne nicht mehr so gegeben war. Erste Bedenken keimten auf, es mit der Gertrifizierung an meiner Abspielkette möglicherweise übertrieben zu haben. Über die Einspielzeit hinweg legten sich diese Eigenarten, sehr zu meiner Erleichterung natürlich, es ist für mich immer wieder erstaunlich wie sehr sich das Einspielen bemerkbar macht. Vielen Dank für Deine Arbeit, es ist ein tolles Ergebnis.

Guido
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Guido,

besten Dank für Deinen Bericht!
GuidoS hat geschrieben: 25.12.2023, 17:54 Ich habe absichtlich ein wenig Zeit verstreichen lassen bevor ich mich melde, wollte ich doch die Einspielzeit der neuen Bauteile abwarten. In der Tat hat sich hier auch etwas getan.
Ja, das ist auch meine Erfahrung (und nicht nur meine). Das dauert, ich glaube, insbesondere die vielen neuen Kondensatoren.
GuidoS hat geschrieben: 25.12.2023, 17:54 Vielen Dank für Deine Arbeit, es ist ein tolles Ergebnis.
Freut mich, viel Spaß damit.

Ich habe mal am Edition Hub noch ein bisschen was gemacht, nachdem die Verwandtschaft wieder weg ist. Erster Streich: Das neue Mainclockmodul:

10 Clockmodul.JPG
10 Clockmodul.JPG (339.53 KiB) 1162 mal betrachtet

Die beiden kurzen Käbelchen sind für das Clocksignal, das lange für die Spannungsversorgung.
Da passt das kleine DAC-Board für Kopfhörer und Subs genau drauf:

11 Passt genau drauf.JPG
11 Passt genau drauf.JPG (343.88 KiB) 1162 mal betrachtet

Jetzt ist das Eingangsboard wieder drin und, man beachte bitte, das Schalterkabel ganz rechts im Bild ist gegen OCC-Kupfer in Teflon getauscht:

13 Eingangsboard wieder drauf.JPG
13 Eingangsboard wieder drauf.JPG (365.71 KiB) 1162 mal betrachtet

Als nächstes muss ich ein Plätzchen für die Spannungsversorgung der neuen Audioclock finden.

Viele Grüße
Gert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Weiterhin frohe Weihnachten!

Das Längs-Querreglermodul für die Audioclock musste ich erstmal für den neuen Strombedarf anpassen. Früher hat die Clock 100mA gezogen. Da braucht's dann nach dem Längs-Vorregler eine präzise Stromquelle, die 120mA liefert. 100mA will dann die Clock und die überschüssigen mA schluckt der Querregler. Das ist eine der rauschärmsten Methoden, eine Spannung zu regeln, weil die Stromquelle einen nahezu unendlichen Innenwiderstand aufweist und damit nahezu vollständig von der Rohspannungsquelle entkoppelt. Die neue Clock will gemessene 140mA, also muss ich die Stromquelle auf 160mA umstricken, so dass das wieder passt. Passt auch geometrisch:

14 G-PSU Clock.JPG
14 G-PSU Clock.JPG (345.54 KiB) 1028 mal betrachtet

Unten mittig im Bild sitzt der Längs-Querregler mit meiner Gyratorschaltung am Ausgang, deren Restrauschen an der Messgrenze meines Differenzmessverstärkers kratzt. Der Gyrator, der eine Kapazität in eine sehr hohe Induktivität mutiert, putzt das geregelte Signal nochmal, denn der Querregler selbst bringt ein bisschen Rauschen mit, und das muss weg. Test, funktioniert bestens. Damit ist das Hauptgerät soweit fertig, als nächstes kommen die Line-Out-Module.

Viele Grüße
Gert
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Gert,

für den Laien passt Dein Bericht doppelt in die Weihnachtszeit, die Zeit des Staunens und der Wunder.

Frohe Weihnachten
Horst-Dieter
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goJira
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Beitrag von goJira »

„ Hallo Gert,

für den Laien passt Dein Bericht doppelt in die Weihnachtszeit, die Zeit des Staunens und der Wunder.“



Dem stimme als stiller Mitleser vollumfänglich zu. Zumal ich mir vor eigen Tagen, einen gebrauchten Selekt mit Katalyst Endtufenmodul gegönnt habe ;-)

Weiterhin ein frohes Fest
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Andi
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Beitrag von Andi »

Moin Gert,

wieder ein super interessanter Bericht, danke dafür und weiter so:).

Was mir auffällt, für ein Gerät über 20T€ finde ich dien Cinchbuchsen mehr als primitiv, da hätte ich schon anderes drin erwartet.

Aber ich weiß ja, Du änderst die, wenn Du die Anschlüsse wirklich benötigst.

VG Andi
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Horst-Dieter,
Horse Tea hat geschrieben: 26.12.2023, 12:54 für den Laien passt Dein Bericht doppelt in die Weihnachtszeit, die Zeit des Staunens und der Wunder.
danke für den Zuspruch. Da Wunder aber bekanntlich etwas länger dauern, muss ich Dir widersprechen - es ist nur schlicht ordentliche handwerkliche Arbeit, denn ich bin schon wieder ein Stück weiter - kommt gleich.

Hallo Klaus,
goJira hat geschrieben: 26.12.2023, 13:00 Dem stimme als stiller Mitleser vollumfänglich zu. Zumal ich mir vor eigen Tagen, einen gebrauchten Selekt mit Katalyst Endtufenmodul gegönnt habe ;-)
feines Geschenk unterm Baum. Viel Freude!
Andi hat geschrieben: 26.12.2023, 15:29 Was mir auffällt, für ein Gerät über 20T€ finde ich dien Cinchbuchsen mehr als primitiv, da hätte ich schon anderes drin erwartet.
Cinch ist ein Notbehelf, findet Linn zu Recht, und entsprechend notdürftig fällt eben die Buchse aus :-).

Ich habe also mal eines der Mono-Line-Out-Module geöffnet. Leute, da hätte ich mir den Hörtest aber sparen können, das sehe ich schon von Ferne an der Schaltung, dass das besser klingt:

15 Mono Line Out.JPG
15 Mono Line Out.JPG (249.53 KiB) 905 mal betrachtet

Gehen wir die Unterschiede zum Stereo-Modul mal der Reihe nach durch.

1. Die Unmenge an unsäglichen Muting-FETs, die Linn immer gerne überall reinmacht und die Bernhard Rietschel von der Audio damals in seinem Test des ADSM für diskrete Ausgangsstufen gehalten hat (falsch), fehlen komplett alle. Statt dessen hat es zwei sehr gute kleine Relais, die den Ausgang beim Booten stumm schalten (die roten). Habt Ihr das bei mir gesehen :-)?

2. Diese Filterspulen, die Linn seit den ersten Streamern immer in die Ausgänge reinlötet, habe ich als erste Maßnahme immer gleich entfernt. Die sind nämlich eine Klangbremse, insbesondere Transienten leiden da drunter. Es gibt zwar auf der Platine noch ein Plätzchen dafür (L301, L400), aber sie sind nicht bestückt und durch Null-Ohm-Brücken ersetzt. Habt Ihr das bei mir gesehen :-)?

3. Die Filterstufe rechts im Bild mit dem OPA1612A ist komplett DC-gekoppelt. Um den Offset wegzuziehen, gibt es ein DC-Servo, das direkt darüber sitzt. C11 ist der Intergrations-Kondensator. Als ich den Typ des dafür verwendeten OPs gesehen habe, musste ich doch schmunzeln. Es ist ein OPA140. Was ich schon lange dafür nehme? Einen OPA140 :-).

4. Der Ausgangswiderstand wurde erniedrigt. Bisher waren das bei Linn immer 300 Ohm asymmetrisch und 2x 300 Ohm symmetrisch. Das wurde halbiert auf jeweils 150 ohm (die Widerstände R6, R17 und R301 im Bild). Nein, nicht bei mir abgeguckt. Meine Ausgangsstufen haben 8 Ohm. Warum Linn da nicht einfach auch 8 Ohm reinlötet, wo das doch besser klingen könnte? Nein, es würde keinesfalls besser klingen, denn damit würde der OPA an die sog. Kompensationsgrenze (Neigung zum Überschwingen) gefahren. Um so weit runter zu kommen im Innenwiderstand, darf die letzte Stufe keine über-alles-Gegenkopplung besitzen. Das kommt dann mit meinen Ausgangsstufen.

Also, das ist ganz klar besser gemacht als beim Stereo-Modul. Und wenn man die beiden roten Relais rauslötet, was ich machen werde, passt da genau meine G-Out-Platine rein. Die habe ich heute als Weihnachtsbastelarbeit als Monoversion zweimal aufgebaut:

16 Mono G-Out.JPG
16 Mono G-Out.JPG (411.18 KiB) 905 mal betrachtet

Wer genau hinsieht, erkennt den OPA4140 - die Quadversion des 140ers, der 14-Pinner zentral in der Mitte. Taugliches Mutingsignal gibt's allerdings keins mehr für meine in der Zeitkonstante umschaltbaren DC-Servos und mein Mutingrelais. Ich habe gemessen, dass Linn die Versorgungsspannung erst kurz vor Ende des Bootvorgangs an die Line-Outs durchgibt und dann nur ein paar 100ms später die Mutingrelais freischaltet. Die Zeit reicht mir nicht fürs saubere Glattziehen des DC-Offsets und anschließendes "Leine lang". Deshalb habe ich mir da am oberen Platinenrand selbst was gestrickt rund um den schwarzen kleinen Elko in der Rubrik "Kunst am Bau".

Als nächstes muss ich die Relais und die Ausgangswiderstände vom Line-Out runterräumen.

Viele Grüße
Gert
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AndiP
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Selekt DSM Classic vs Edition Dual Mono

Beitrag von AndiP »

Hallo Gert,

Ich pack mich weg was die Dual Mono Ausgangsstufe angeht, gib es zu du hast Dein Wissen Linn weitergegeben….

Falls Du noch einen Classic Selekt zur Verfügung hast würde mich am Ende mal der Dual Mono Vergleich zwischen Edition und Classic Hub (beides in G Version versteht sich) interessieren.

Viele Grüße
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Beitrag von GuidoS »

Hallo Gert,
das würde mich auch brennend interessieren. Ich habe lange überlegt, ob ich die Doppel-Mono Variante nehmen soll, aber der Preis steigt dann auch noch einmal erheblich auf über 12K - das ist schon eine Stange Geld und das G-Prädikat kommt noch hinzu.
Guido
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