Kurzvergleich BM 4 mit Nubert NuVero 14
Verfasst: 03.03.2010, 02:06
Hi folks,
endlich hatte es am letzten WE geklappt meinen Bruder im Süddeutschen zu besuchen, um mal seine rel. neuen Nubert NuVeros 14, den größten LS des Nubert Programms zu hören. Mein Bruder ist sehr begeistert von den Boxen, auch haben diese bei diversen Tests sehr gute Kritiken erhalten.
Hier seht ihr die NuVeros, darauf meine kleinen BM4, die ich zu diesem Hörtest mitgenommen hatte.
Hier die schon mal erwähnten mehreren Subs, 3 Nubert AW1000 zwischen den Haupt-LS, je ein weiterer hinter den Haupt LS:
Detailansicht der toll verarbeiteten NuVeros mit gewölbter Schallwand mit perlmuttfarbener Frontlackierung mit Glittereffekt, Korpus lichtgraues Nextel, hat mir sehr gut gefallen:
Aufgrund der viel größeren NuVeros mit der viel größeren Membranfläche hatte ich Folgendes erwartet:
1) Pegelvermögen: keine Chance gegen NuVeros
2) Basstiefe / Bassintensität: fast den gleichen Tiefgang, aber geringere Intensität der BM4
3) Trockenheit / Schnelligkeit des Basses: Heimspiel für die BM 4 mit ihrem geregelten Bass
4) Raumdarstellung/ Bühne: Vorteile für die BM4
5) Sauberkeit und Klarheit/Detailwidergabe: deutliche Vorteile der BM 4
6) Ausgewogenheit des Klanges/gerader Frequenzgang: Vorteile für die NuVeros
7) Durchhörbarkeit bei geringen Lautstärken: Vorteil für BM 4
Zu 1) Pegelvermögen:
Die NuVeros schütteln auch extrem hohe Pegeln noch locker und stressfrei aus dem Ärmel, da kapituliert vorher das Gehör. Macht schon wirklich Spass, aber wann kann man überhaupt mal so laut hören. Für mich eine Gaudierfahrung, aber dieser Vorteil der NuVeros ist für mich ohne Bedeutung. Bei mir höre ich nie auch nur annähernd so laut wie die NuVeros es können.
Zu 2) Basstiefe / Bassintensität:
Die NuVeros gehen wohl etwas tiefer, aber: Als wir von den NuVeros auf die BM4 umschalteten, war nur noch recht wenig Bass vorhanden, wesentlich weniger als ich erwartet hatte. Wobei mich mein Bruder diesbezüglich gleich beruhigte. Denn sein Hörraum schluckt sehr viel Bassenergie, wie er sagt, wohl durch große, leicht mitschwingende Wände des Wintergartens wie auch mitschwingende Holzböden und Holzdecke verursacht. Wobei bei mir Zuhause mit Betondecken und -böden und damit weit weniger mitschwingenden Flächen der Bass der BM erheblich lauter und druckvoller "rüberkommt", wie ich meine, eigentlich mit annähernd richtiger Intensität. Fazit: Für meinen Raum ist die BM4 gut geeignet, die NuVero dürften dort wohl viel zu fett klingen. Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig eine Abstimmung Boxen/Hörumgebung ist!
Selbst den NuVeros schadet die Bassunterstützung der vielen AW 1000 Subs, inkl. der auf den Bildern nicht sichtbaren, gut 2 m hohen, doppelt ausgeführten, einmal gefalteten Transmissionline mit jeweils gut 4m Tunnellänge für die Frequenzen 30 Hz und tiefer, sowie dem einzelnen AW 1000, mit inversem Signal mit zeitverzögerter Ansteuerung gespeist, in einer dröhngefährdeten Ecke aufgestellt, als aktiven Absorber dienend.
Denn schon mit der Transmissionline sowie dem Bassabsorber unterstützt klangen die BM 4 auch in diesem Raum wieder sehr erwachsen.
Zu 3) Trockenheit / Schnelligkeit des Basses:
Das war wirklich eine ziemliche Überraschung für mich: Ich und mein Bruder sind vielleicht nicht die ausgewiesenen Goldohren, aber wir konnten beide nicht wirklich einen Vorteil in dieser Disziplin bei der BM 4 "erhören". Ich muss leider sogar sagen: Bei einem Hörteststück mit einer brutal angerissenen E-Gitarre klang die NuVero sogar deutlich knalliger, härter und trockener als die BM 4 ! Gut, hier mögen die 4 Basschassis mit einer eher zylinderähnlichen Abstrahlung einfach per se einen gewissen Vorteil haben. Aber auch bei sehr hohen Pegeln weichte da nichts auf. Klasse!
Zu 4) Raumdarstellung / Bühne:
Da mochten wir uns nicht festlegen. Speziell Stimmen schienen bei der BM 4 etwas weiter vorne zu stehen. Schwer zu sagen, welche Box hierbei besser/richtiger ist.
Zu 5) Sauberkeit und Klarheit/ Detailwidergabe:
Auch hier konnte ich keinen eindeutigen Vorteil für die BM4 erhören, eine weitere Überraschung! Beide Boxen klingen sauber und bringen viele Details rüber.
Zu 6) Ausgewogenheit des Klanges / gerader Frequenzgang:
Aufgrund der verschiedenen Tests der NuVero 14, bei denen allesamt die Ausgewogenheit und der gradlinige Frequenzgang lobend erwähnt wurden, war ich zwar von einem leichten Vorteil der NuVeros ausgegangen. Doch beim Umschalten von den NuVeros auf die BM 4 klang es erstmal reichlich topfig, so deutliche Unterschiede hatte ich nicht erwartet!
Und das ist wirklich mit einer eindeutigen Kritik an die Adresse von BM verbunden. Bei dem Preis für ein Pärchen BM4 muss einfach eine neutralere Abstimmung mit einem graderen Frequenzgang zu erwarten sein! Eine sorgfältige, saubere Abstimmung ist Pflicht! Mein Bruder kennt den jetzigen Entwickler Thomas Bien, der die gesamte NuVero Linie hauptverantwortlich entwickelt hat, sehr gut. Der Mr Bien feilt so lange an den Weichen, bis auch bei 2-Wege LS nicht nur der Frequenzgang bemerkenswert gerade und ausgewogen ist, sondern dass auch der Widerstand in gar keinem Bereich die angegebenen 4 oder 8 Ohm unterschreitet. Sonst kriegt er die Weichen von Herrn Nubert "um die Ohren gehauen"! Und der Thomas Bien hat bei meinem Bruder die NuVero sogar noch minimal geändert, nachdem er diese bei ihm gehört hat. Ich kann also davon ausgehen, dass die NuVeros bei meinem Bruder trotz der individuellen Raumakustik weitgehend neutral aufspielen. Und es klang auch so. Einfach irgendwie nach, ja, so muss es wohl klingen.
Einziger Trost: Erstaunlich schnell gewöhnte sich das Ohr an die Widergabe der BM 4 und der Eindruch der Topfigkeit verging weitgehend.
Zu 7) Durchhörbarkeit bei geringen Lautstärken:
Auch hier wars überraschenderweise eher ein Patt, mit geringem Vorteil für die BM 4.
Tja, mein Fazit:
Wer einen großen Raum hat, große Boxen akzeptiert sowie mit entsprechendem Platz stellen kann und es gerne mal richtig krachen lassen will, für den ist die NuVero 14 eine Superbox, die zudem sehr exakt tönt, eine nicht erwartete Schnelligkeit und Akuratesse besitzt sowie sehr klangneutral abgestimmt ist, eine ordentliche Raumabbildung wie auch eine klasse Verarbeitung besitzt. Und auch leise spielt sie sehr gut. Der Entwickler Thomas Bien empfiehlt beispielsweise einen Cambridge Azur Verstärker, der ist gar nicht mal so teuer und treibt die NuVeros wohl gut an. Dann ist man gerade mal um 4000€ für die NuVeros und evtl. noch mal gute 1000€ für den Verstärker ärmer geworden.
Keine Bange, Jungs, ich krieg kein Geld von Mr. Bien oder von der Firma Nubert, doch so sehe ich das einfach. Punkt.
Aaaaber: Bis auf den anscheinend per se nicht so optimalen Frequenzgang der BM 4, über den ich mich nun schon ärgere, sind die BM's für meinen Hörraum, meine Aufstellmöglichkeiten, meine und vor allem die Größenakzeptanz meiner Frau, was Boxen angeht, nach wie vor eine sehr gute Wahl. Ich bin auch weiterhin begeistert von der Durchhörbarkeit, der Loslösung des Klangs von den Boxen, der Exaktheit, Basspräzision und Schnelligkeit.
Hätte allerdings nicht gedacht, dass eine passive diese Dinge auch so ähnlich hinkriegt, zudem zusätzlich mit den weiterenn Fähigkeiten gesegnet ist und das alles zu solch einem Preis.
Tja, das wars, ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht unbeliebt gemacht!
Schöne Grüße
Michael (aus Bonn)
endlich hatte es am letzten WE geklappt meinen Bruder im Süddeutschen zu besuchen, um mal seine rel. neuen Nubert NuVeros 14, den größten LS des Nubert Programms zu hören. Mein Bruder ist sehr begeistert von den Boxen, auch haben diese bei diversen Tests sehr gute Kritiken erhalten.
Hier seht ihr die NuVeros, darauf meine kleinen BM4, die ich zu diesem Hörtest mitgenommen hatte.
Hier die schon mal erwähnten mehreren Subs, 3 Nubert AW1000 zwischen den Haupt-LS, je ein weiterer hinter den Haupt LS:
Detailansicht der toll verarbeiteten NuVeros mit gewölbter Schallwand mit perlmuttfarbener Frontlackierung mit Glittereffekt, Korpus lichtgraues Nextel, hat mir sehr gut gefallen:
Aufgrund der viel größeren NuVeros mit der viel größeren Membranfläche hatte ich Folgendes erwartet:
1) Pegelvermögen: keine Chance gegen NuVeros
2) Basstiefe / Bassintensität: fast den gleichen Tiefgang, aber geringere Intensität der BM4
3) Trockenheit / Schnelligkeit des Basses: Heimspiel für die BM 4 mit ihrem geregelten Bass
4) Raumdarstellung/ Bühne: Vorteile für die BM4
5) Sauberkeit und Klarheit/Detailwidergabe: deutliche Vorteile der BM 4
6) Ausgewogenheit des Klanges/gerader Frequenzgang: Vorteile für die NuVeros
7) Durchhörbarkeit bei geringen Lautstärken: Vorteil für BM 4
Zu 1) Pegelvermögen:
Die NuVeros schütteln auch extrem hohe Pegeln noch locker und stressfrei aus dem Ärmel, da kapituliert vorher das Gehör. Macht schon wirklich Spass, aber wann kann man überhaupt mal so laut hören. Für mich eine Gaudierfahrung, aber dieser Vorteil der NuVeros ist für mich ohne Bedeutung. Bei mir höre ich nie auch nur annähernd so laut wie die NuVeros es können.
Zu 2) Basstiefe / Bassintensität:
Die NuVeros gehen wohl etwas tiefer, aber: Als wir von den NuVeros auf die BM4 umschalteten, war nur noch recht wenig Bass vorhanden, wesentlich weniger als ich erwartet hatte. Wobei mich mein Bruder diesbezüglich gleich beruhigte. Denn sein Hörraum schluckt sehr viel Bassenergie, wie er sagt, wohl durch große, leicht mitschwingende Wände des Wintergartens wie auch mitschwingende Holzböden und Holzdecke verursacht. Wobei bei mir Zuhause mit Betondecken und -böden und damit weit weniger mitschwingenden Flächen der Bass der BM erheblich lauter und druckvoller "rüberkommt", wie ich meine, eigentlich mit annähernd richtiger Intensität. Fazit: Für meinen Raum ist die BM4 gut geeignet, die NuVero dürften dort wohl viel zu fett klingen. Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig eine Abstimmung Boxen/Hörumgebung ist!
Selbst den NuVeros schadet die Bassunterstützung der vielen AW 1000 Subs, inkl. der auf den Bildern nicht sichtbaren, gut 2 m hohen, doppelt ausgeführten, einmal gefalteten Transmissionline mit jeweils gut 4m Tunnellänge für die Frequenzen 30 Hz und tiefer, sowie dem einzelnen AW 1000, mit inversem Signal mit zeitverzögerter Ansteuerung gespeist, in einer dröhngefährdeten Ecke aufgestellt, als aktiven Absorber dienend.
Denn schon mit der Transmissionline sowie dem Bassabsorber unterstützt klangen die BM 4 auch in diesem Raum wieder sehr erwachsen.
Zu 3) Trockenheit / Schnelligkeit des Basses:
Das war wirklich eine ziemliche Überraschung für mich: Ich und mein Bruder sind vielleicht nicht die ausgewiesenen Goldohren, aber wir konnten beide nicht wirklich einen Vorteil in dieser Disziplin bei der BM 4 "erhören". Ich muss leider sogar sagen: Bei einem Hörteststück mit einer brutal angerissenen E-Gitarre klang die NuVero sogar deutlich knalliger, härter und trockener als die BM 4 ! Gut, hier mögen die 4 Basschassis mit einer eher zylinderähnlichen Abstrahlung einfach per se einen gewissen Vorteil haben. Aber auch bei sehr hohen Pegeln weichte da nichts auf. Klasse!
Zu 4) Raumdarstellung / Bühne:
Da mochten wir uns nicht festlegen. Speziell Stimmen schienen bei der BM 4 etwas weiter vorne zu stehen. Schwer zu sagen, welche Box hierbei besser/richtiger ist.
Zu 5) Sauberkeit und Klarheit/ Detailwidergabe:
Auch hier konnte ich keinen eindeutigen Vorteil für die BM4 erhören, eine weitere Überraschung! Beide Boxen klingen sauber und bringen viele Details rüber.
Zu 6) Ausgewogenheit des Klanges / gerader Frequenzgang:
Aufgrund der verschiedenen Tests der NuVero 14, bei denen allesamt die Ausgewogenheit und der gradlinige Frequenzgang lobend erwähnt wurden, war ich zwar von einem leichten Vorteil der NuVeros ausgegangen. Doch beim Umschalten von den NuVeros auf die BM 4 klang es erstmal reichlich topfig, so deutliche Unterschiede hatte ich nicht erwartet!
Und das ist wirklich mit einer eindeutigen Kritik an die Adresse von BM verbunden. Bei dem Preis für ein Pärchen BM4 muss einfach eine neutralere Abstimmung mit einem graderen Frequenzgang zu erwarten sein! Eine sorgfältige, saubere Abstimmung ist Pflicht! Mein Bruder kennt den jetzigen Entwickler Thomas Bien, der die gesamte NuVero Linie hauptverantwortlich entwickelt hat, sehr gut. Der Mr Bien feilt so lange an den Weichen, bis auch bei 2-Wege LS nicht nur der Frequenzgang bemerkenswert gerade und ausgewogen ist, sondern dass auch der Widerstand in gar keinem Bereich die angegebenen 4 oder 8 Ohm unterschreitet. Sonst kriegt er die Weichen von Herrn Nubert "um die Ohren gehauen"! Und der Thomas Bien hat bei meinem Bruder die NuVero sogar noch minimal geändert, nachdem er diese bei ihm gehört hat. Ich kann also davon ausgehen, dass die NuVeros bei meinem Bruder trotz der individuellen Raumakustik weitgehend neutral aufspielen. Und es klang auch so. Einfach irgendwie nach, ja, so muss es wohl klingen.
Einziger Trost: Erstaunlich schnell gewöhnte sich das Ohr an die Widergabe der BM 4 und der Eindruch der Topfigkeit verging weitgehend.
Zu 7) Durchhörbarkeit bei geringen Lautstärken:
Auch hier wars überraschenderweise eher ein Patt, mit geringem Vorteil für die BM 4.
Tja, mein Fazit:
Wer einen großen Raum hat, große Boxen akzeptiert sowie mit entsprechendem Platz stellen kann und es gerne mal richtig krachen lassen will, für den ist die NuVero 14 eine Superbox, die zudem sehr exakt tönt, eine nicht erwartete Schnelligkeit und Akuratesse besitzt sowie sehr klangneutral abgestimmt ist, eine ordentliche Raumabbildung wie auch eine klasse Verarbeitung besitzt. Und auch leise spielt sie sehr gut. Der Entwickler Thomas Bien empfiehlt beispielsweise einen Cambridge Azur Verstärker, der ist gar nicht mal so teuer und treibt die NuVeros wohl gut an. Dann ist man gerade mal um 4000€ für die NuVeros und evtl. noch mal gute 1000€ für den Verstärker ärmer geworden.
Keine Bange, Jungs, ich krieg kein Geld von Mr. Bien oder von der Firma Nubert, doch so sehe ich das einfach. Punkt.
Aaaaber: Bis auf den anscheinend per se nicht so optimalen Frequenzgang der BM 4, über den ich mich nun schon ärgere, sind die BM's für meinen Hörraum, meine Aufstellmöglichkeiten, meine und vor allem die Größenakzeptanz meiner Frau, was Boxen angeht, nach wie vor eine sehr gute Wahl. Ich bin auch weiterhin begeistert von der Durchhörbarkeit, der Loslösung des Klangs von den Boxen, der Exaktheit, Basspräzision und Schnelligkeit.
Hätte allerdings nicht gedacht, dass eine passive diese Dinge auch so ähnlich hinkriegt, zudem zusätzlich mit den weiterenn Fähigkeiten gesegnet ist und das alles zu solch einem Preis.
Tja, das wars, ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht unbeliebt gemacht!
Schöne Grüße
Michael (aus Bonn)