Franz hat geschrieben: ↑28.03.2021, 09:33
Moment mal. Wenn da Hobby-Bastler, Tuner, Modifizierer aller Couleur die Foren aufsuchen, dann erwarte ich als Leser einfach, daß deren Arbeit geprüfte Sicherheit bedeutet. Alles andere wäre grob fahrlässig. Das ist der Inhalt, der erwartet werden kann, ja muß. Wo leben wir denn? Und wer über den privaten Bereich hinaus, Dinge zum Kauf anbietet, der ist verpflichtet, sich daran zu halten. Es ist bedenklich, daß an so etwas Selbstverständliches erinnert werden muß.
Gruß
Franz
Hallo und guten Morgen zusammen,
Hallo Franz, da ich nun mehrfach von Dir einen solchen Beitrag unter einem Beitrag von mir finde, hätte ich gerne Aufklärung von Dir, warum Du das in Bezug auf meine Postings schreibst. Ich biete keine Geräte zum Kauf an.
xenius hat geschrieben: ↑28.03.2021, 09:46
Hallo Franz,
einerseits hast Du natürlich Recht, was die Sicherheit angeht, aber wie soll ich als ambitionierter Selbstbauer, der nicht wirklich etwas an den Teilen verdient, mir noch ein Prüfsiegel dazu beschaffen?
Nach meiner Info:
Die Kosten dafür kenne ich nicht, dürften aber sicherlich meine bescheidenen Möglichkeiten weit übersteigen, und deshalb darf ich dann nichts abgeben, was ich selbst gebaut habe?
Ich baue Netzteile, Netzkabel und NF Kabel, habe genügend Kenntnisse auch ohne Ausbildung im Elektronischen Bereich, und kann mir definitiv kein Prüfsiegel leisten, denn dann müsste ich ein Gewerbe anmelden, einen Elektromeister bezahlen, und das für die 3 Kabel und 2 Netzteile im Quartal.
Da macht mir das Finanzamt den Laden doch dicht, weil nix dabei herum kommt.
Tut mir Leid, aber da stimme ich definitiv nicht überein.
LG Fred
Die Zertifizierung hat uns bezogen auf den Audio-Bereich bisher nicht immer geholfen wirklich weiter zu kommen. Mit Einführung der CE Norm sind viele Hersteller mit Ihren Geräten vom Markt verschwunden - nicht weil die "gefährliche Geräte" gebaut haben - sondern weil es Brüssel nicht ins Konzept passt. Für einen kleinen Hersteller ist der geforderte Prozess und die dazugehörenden EMV Messungen und Prüfungen, der nach meinen Informationen schnell Beträge im hohen 4 bis 5-Stelligen Bereich verursacht, ohne zu einer Qualitätsanforderung zu führen, einfach unmöglich. Die oft gefahrene Strategie der Politik die kleinen wegzuräumen - wird einfach auch in dem Bereich fortgesetzt. Das können wir nicht ändern, zwar kritisieren, müssen aber damit leben. Eine frei stehende, schön glimmende 300B-Röhre... oha das mögen wir zwar alle gerne... versuch mal dafür ein Zertifikat zu bekommen...
Heute kommen die Geräte oft nicht mehr von kleinen Schmieden - sondern einfach aus China, die drucken ihr CE einfach drauf, bauen oft nicht funktionierende Schaltungen und nicht betriebssichere Schaltungen zusammen und wir können das hier prima über Alienexpress und Ebay kaufen. Ich vermute ein Großteil der Leser hat solche Geräte zuhause und betreibt die täglich. Die haben ein EMV-Messlabor nie von innen gesehen. Warum auch? Senkt nur die Marge.
Kommen wir kurz zu den Schaltnetzteilen: natürlich kann die Industrie allen nach Pflichtenheft bauen - das ist völlig unbenommen. Guter Klang ...da gibt es kein Messgerät, an dem eine grüne Lampe angeht: "Ziel erreicht - nun klingts so gut, wie es besser nicht mehr geht". Hier ist neben der technischen Ausbildung, die man voraussetzen kann, auch praktische Erfahrung von Bauteilen notwendig. Und die vermisse ich oftmals.
In vielen Geräten auch im hohen Segment werden aus Zertifizierungsgründen klanglich schlechte SMPS-Massenware eingebaut. Jede Eigenentwicklung würde zusätzliche Zertifizierungskosten verursachen. Ändert man in einem Schaltnetzteil als Hersteller aus klanglichen Gründen oder aus Marketingründen nur einen Kondensator - ist eine neue EMV-Prüfung notwendig. Deswegen werden "wir" mit dem einfachen Weg und günstigen Produkten aus der Massenfertigung abgespeist.
Take5 hat geschrieben: ↑28.03.2021, 09:49
In der Industrie werden in einem Lastenheft die nötigen Spezifikationen definiert, diese muss der Entwickler einhalten, mehr nicht. Wie oben zu lesen versenkst du scheinbar viel Geld um endlich anzukommen oder es ist eben Hobby. Das kann sich die Industrie nicht leisten und muss sie auch nicht, da es durchaus sehr gut klingende Anlagen mit ihren Netzteilen gibt.
Wenn ich nun für mich ein Netzteil brauche mache ich es nicht anders, ich schaue mir die Spezifikationen an und darum geht es hier auch in diesem Thread und nicht was man alles toll besser machen kann.
Die Industrie ist auch durchaus fähig für jede Spezifikation Netzteile zu bauen, kostet eben dann. Nur machen deine Bemühungen in der Breite keinen Sinn, da mit einem immensen Aufwand letztendlich für die Galerie entwickelt wird.
Dass du mit deinem Diskussionstil in Foren aneckst wundert mich übrigens nicht.
Grüße Chris
Hallo Chris,
ich möchte Dich bitten, mich weiterhin öffentlich mit dem unterzeichnenden Namen anzusprechen. In Zeiten der DSGVO darf ich selber entscheiden, wie ich auftreten möchte, und ich bitte Dich, das zu respektieren. Ich werde den Moderator bitten, Dein Posting entsprechend zu überarbeiten - ansonsten muss ich leider die komplette Löschung aller meiner Beiträge in diesem Forum beantragen und es verlassen. Mir ist es sonst nicht weiter möglich auch nur irgendeinen weiteren Hinweis im öffentlichen Bereich abzugeben.
Ich hätte etwas weiter vorher definieren sollen, was ich mit Industrie meine. Es ist nicht die PC Industrie oder Netzteilhersteller für medizinische Geräte - sondern die Audio Industrie. Leider gibt es in der Breite keine guten Audionetzteile. Und btw. auch an meinem Paul Hynes SR7 hat wohl irgendjemand das CE Zeichen vergessen...
Ich bin der Meinung - und dazu stehe ich auch - das es nicht der Umgangston ist, der die Menschen aus den Foren treibt. Man investiert unglaublich viel Zeit für das Schreiben, für das Probieren und Geld für die Misserfolge. Was dann zusätzlich zu den persönlichen Tipps und Meinungen gefordert wird ist schier unglaublich - und übersteigt das Maß eigentlich bei weiten. Ein Satz mit Forderungen ist in 3 Minuten getippt - der eigentliche Weg bis zum Tipp -dauert Tage, Wochen, Jahre - und verursacht Kosten - das wird oft vergessen. Und dann wundert man sich, wenn auf einmal kaum noch einer was schreibt, und man sich seit 20 Jahren um die gleichen Inhalte streitet...Ich hoffe, der eine und andere hat es geschafft, nicht alles persönlich zu nehmen, vor allem nicht Peter.
xenius hat geschrieben: ↑28.03.2021, 09:57
wenn ich z.B. einen Streamer im 5-stelligen Eurobereich kaufe, darin aber ein Netzteil ist, das kaum besser ist als das in einem PC, ebenso viel HF in's Netz abgibt, verstehe ich die Werbung für so ein Gerät nicht, die darin von "äußerst AUDIOPHIL" spricht.
Das entbehrt jeglicher Logik und Verstand, was dann daran so audiophil sein soll.
Hallo Fred, ja, Du sprichst genau mein "Problem" an. Wenn ich mir ein Gerät ansehe, fällt mir sofort auf, welche Passion der Hersteller hat. Der eine kann unwahrscheinlich tolle Ausgangsstufen bauen, ein andere superaufwendige Vorstufen mit unglaublichen Verästelungen, der andere kann ganze Streamerlösungen zusammenschieben. Und dann gleitet der Blick ins Netzteil. und dann frage ich mich einfach: Hey, was soll das denn? Ist das ein Netzteil für den reinen Funktionstest, oder bleibt das wirklich so? Da wird soviel Potential verschenkt, das ist unglaublich. Als ob es Ripple, Noise und HF-Probleme einfach nicht geben würde. Der Vergleich zur Autoindustrie, den ist sehr passend.
Take5 hat geschrieben: ↑28.03.2021, 10:07
Hörschwellen und was will ich z.B. bei einem Fremdspannungsabstand von 110 dB noch meckern.
Hallo Chris,
mir geht es nicht um diese Faktoren, Hörschwellen sind persönlich unterschiedlich vhd. Da muss leider jeder selber mit zurecht kommen. Meine Kritik betrifft in den seltensten Fällen solche Punkte. Ich machen einfach mal ein Beispiel, weil es sich in meinem Hobby einfach im wesentlichsten um Netzteile, Konzepte, Bauteilqualitäten geht. Der Sean Jacobs baut für Unsummen richtig schön anzusehende Netzteile. Soweit so gut. Etliche Bauteile nutze ich davon seit Jahren auch - wie z.B. die wunderschönen Trafos von Toroidy. Dann sehe ich dort z.B. die Siebung in Mlytic AG und im Reglerbereich Kondensatoren von Audio Note. Hat irgend jemand hier schon einmal eine solche Mischung ausprobiert und kann seine Erfahrungen teilen? Mlytic Ag verkauft sich super - sehr angesehenes Produkt. Damit sammelt mal Punkte bei Kunden und in Fachmagazinen. Den Kondensator schon mal in unterschiedlichen Anwendungen gegen andere gehört? Was macht ihn besonders, was zeichnet ihn aus? Das sind die Punkte, auf die ich hinaus möchte. Ich befürchte das wird kaum einer liefern können. Erst, wenn man das mal selber ausprobiert hat, es getestet, vermessen und bewertet hat, dann wird man sich über den Erfolg dieser Netzteile bestimmt genau so wundern wie ich.
xenius hat geschrieben: ↑28.03.2021, 10:13
Hallo Chris,
ich denke, wir High-End Leute (und das ist nicht die Mehrheit der Menschen, die eine Stereoanlage besitzen) wissen, was wir unter unter audiophil verstehen, aber ich kann nicht nachvollziehen, wenn ein Luxus Geräte Hersteller ein Gerät im 5-stelligen Euro Bereich verkauft, der aber ein billiges NT verbaut hat, weil daran dann gespart wird.
LG Fred
Ich habe die Erfahrung gesammelt, dass die Netzteilbetrachtung um ein Vielfaches wichtiger ist, als irgendeine eine andere Komponente. Die meisten Schaltungen sind vom Grundsatz her eigendlich gut gemacht und umgesetzt. Da die meisten Audio-Hersteller eh nur die Datenblätter der Chiphersteller 1:1 nachbauen, und oftmals die selbe Software verwenden kommen vergleichbare Ergebnisse heraus. Der Tuningansatz ist dann oft nur im Austausch einiger wirklich schlechter Bauteile oder zusätzlicher Pufferungen. Wenn Hersteller mal wieder meinen,100mV Restwelligkeit würde für eine Clock auch irgendwie gehen. Mehr ist da i.d.R oftmals nicht zu tun.
Dipolaktiv hat geschrieben: ↑28.03.2021, 11:00
ich gehe da einig mit Chris, die Industrie baut kostenoptimiert unter Berücksichtigung des Lasten- und Plfichtenhefts.
Werden die Vorgaben erreicht, z.B. Messwerte, dann ist gut.
Bei Audiofirmen ist sehr wohl viel Wissen über Noise, Ripple etc. vorhanden. Ebenso Mess-und Testequipment.
Leider kommt ganz wenig davon bei Endkunden an. Aber das ist ja auch gut so. Sonst würde es den Zubehörmarkt und die ganzen kleinen Tuner nicht geben.
Dipolaktiv hat geschrieben: ↑28.03.2021, 11:00
Ich bin auch aus diesem Grund bei Studiogeräten gelandet, da zählt die Performance und Funktionalität und für die bezahlt man. Nicht für dicke handgebürstete Gehäuse. Nichts gegen Kunstwerke, wenn jemand das will ist ja okay.
Das Netzteil ist nur eine der Komponenten. selbst ein SuperDuper Netzteil kann unter Umständen schlecht sein wenn nicht richtig angewendet im Gesamtgerät.
Peter, das kann ich nur allzu gut verstehen. Ich habe selber lange Zeit etliche Studiogeräte besessen und habe den "Werkzeugcharakter" und die Funktionalität einfach genossen. Das Aussehen der Geräte ist mir persönlich eher weniger wichtig. Leider gehe ich mit der letzten Aussage nicht einher. In meinen Versuchen zur Klangsteigerung setzte sich immer die Schlusserkenntnis durch, das Netzteil macht die Musik. Leider habe ich die Erfahrung noch nie machen dürfen, dass ein besseres Netzteil das Gesamtgerät schlechter macht - es kann aber selbstverständlich einen vorher unbemerkten Flaschenhals etwas schonungsloser offenbaren.
So, nun ab ins Hobby. es wollen noch Bauteile gehört und bewertet werden.
VG
Sunny