Hallo Uli.
Ich seh das etwas anders als Elmar. Auch ich habe erst vor ein paar Wochen das erste mal mit Linux rumgemacht. Habe erstmal Ubuntu getestet, obwohl mir klar war dass es das nicht werden wird, aufgrund meiner selbst gestellten Anforderungen.
Für mich ist das mit Linux vor allem erstmal ein Zielgruppensproblem, denn wenn man mal ehrlich ist: Hifi, oder nennen wir es mal (echtes) High-End wird vor allem von "alten" Leuten betrieben, die meist mehr Geld, aber weniger Ahnung vom Computer an sich haben, und auch nicht selten Probleme mit dem Englischen an sich, oder wenigstens mit dem technischen Englisch haben. Es geht in den Texten ja nicht ums bestellen eines Frühstücks.
Dazu kommt natürlich eine gewisse Nostalgie, so das viele der Digitaltechnik zumindest immer noch skeptisch gegenüber stehen. Die Lernkuve sinkt. Ich bin mit 40 selbst an der Schwelle dazu.
Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel.
Ich bin immer noch der Meinung das jeder (mit etwas Anleitung) auch mit Linux einen Rechner zusammenbekommt, mit dem er Falten kann. Mehr aber auch nicht, denn wenn man dann eigene Ideen umsetzen möchte, eigene Player testen, oder was auch immer, werden die meisten das Handtuch werfen.
Linux ist im Kern ein Experten-OS, das man nur dann wirklich beherrscht wenn man versteht wie ein Computer wirklich funktioniert, und auch ein wenig Programmiererfahrung (in welcher Sprache auch immer) hilft sehr.
Was die Technik, also das Falten an sich angeht: Das versteht keine Schwein, weils entweder mit höherer Mathematik erklärt wird, was noch mal 2 Stufen schwieriger als das Englisch ist, oder es werden "Klick da, klick hier" Anleitungen gegeben. Ich persönlich finde das sehr unbefriedigend, denn ich möchte tatsächlich wissen was da genau passiert. Das ist aber mein Problem, das ich auch noch lösen werde
Insgesamt ist die Sache (Filtererstellung und Anwendung) für den Normalanwender viel zu kompliziert. Man muss sich mal vor Augen halten das der normale Anwender mit der Beurteilung eines simplen Chinch-Kabels schon völlig überfordert ist. "Impedanz, Kapazität öhhh.... jetzt brauch ich erstmal nen Rotwein"
So siehts leider aus.
Wenn du was besser machen möchtest (ich habe keine Acourate, kann also nicht beurteilen was es schon gibt). Auf jeden Fall mehrsprachig, für uns eben deutsch. Tooltips für alle Optionen, eine ausführliche Online-Hilfe(F1). Eine Einführung ins Messen an sich, ja überhaupt mal eine Anleitung "von Anfang an".
Ein grosser Knackpunkt ist: Man findet überall Infos, aber das sind alles nur Schnippsel von Tipps, die vom fortgeschrittenen Anwendern an fortgeschrittene Anfänger gehen.
Ich hab mich manchmal schon gefragt ob die da noch von Audio reden, oder gemeinsam ein Atomkraftwerk entwickeln.
Nix gegen dein SPB-Linux, aber wie soll ein Anfänger eine andere SK zum laufen bekommen? Die Festlegung auf die SKs am oberen Ende der Preisskala ist imo ein Fehler, denn die sind vieleicht gut, erreichen aber die Zielgruppe der Lernbereiten, aber weniger solventen Kunden nicht.
Viele im DIY-Bereich arbeiten mit den eher günstigen Karten, und setzen das dann auf Windows mit anderen (günstigeren) Tools. Man kann Geld immer über den Preis oder über die Menge verdienen...
Ich habe mal gelesen das du an einem neuen Stick arbeitest auf Puppy-Linux-Basis. Guck dir bitte mal Tinycore an. Es ist das absolute Minimalsystem das man nur über "Klicken" bis zur umfangreichen Distribution aufbauen kann. Es läuft vom Stick, und wenn du eine Config ändern möchtest, brauchst du nur 2 Verzeichnisse auf dem Stick tauschen, ohne Installation oder sonstiges, und auch ohne irgendwas irgendwie zu packen. Ausser Brutefir selbst ist alles in den Repositories drin was man braucht.
Ich setze es selbst ein, und helfe gerne.
Das Internet bietet auch gute Möglichkeiten des Online-Supports. Mit der Software Teamviewer könntest du (kostenpflichtig natürlich) den Leuten die Rechner per Fernwartung einrichten oder bei Problemen helfen. Das geht btw. durch alle Firewalls und sonstige Hürden durch, und läuft auch auf Linux. Das bekommt der Kunde nur durch starten des Programms an laufen. Keine besonderen Kenntnisse erforderlich.
Damit meine ich nicht das du den ganzen Tag am PC hängen sollst. Aber im Einzelfall, vor allem für Leute die mehr Geld als Ahnung haben, kann das helfen die Hürde abzubauen.
Torsten
Edit: "Teamplayer" in "Teamviewer" geändert...
Nochmal Edit: Um das klarzustellen, denn das wird anscheinend oft missverstanden: Das sind kein "Forderungen" meinerseites, zumal ich ja nichtmal dein Kunde bin. Das stellt nur meine Meinung dar.