Sigi M. hat geschrieben: ↑25.08.2021, 11:03
Bisher habe ich noch keinen Weg gefunden, den Einschwing- und eingeschwungenen Zustand der Sinusconvolution so genau, wie hier abgebildet, übereinanderzubringen.
Hi Sigi!
Das ist ein Interessanter Punkt.
Hier geht ja die konservative Lehre rein nur nach dem Eingeschwungenen Zustand (Steady State).
Und Uli brachte ja mal den Denkanstoß damit zu spielen.
Priorität 1 ist Amplitudeneinbrüche zu meiden. Den SS zwischen den Wegen zueinander in-Phase zu haben.
Zumindest mehr oder weniger (+- <90° Versatz), da man kleine Welligkeiten auch mit EQ kompensieren kann.
Priorität 2 ist es dann Prering zu meiden, da dies Nebengeräusche erzeugt.
Priorität 3 wäre danach die Einschwingzeit zu verkürzen, wo wohl der Kern dieses Themas liegen könnte.
Du gehst direkt zum Thema Einschwingzeit durch Symbiose der Wege.
Aber es kann auch einmal Interessant sein, das Phänomen Einschwingzeit (Transient State) selbst zu betrachten.
Was ist die Einschwingzeit?
Es ist die Dauer, gemessen ab Impuls/Signalbeginn bis zum Erreichen des SteadyState.
Und wodurch entsteht dieses Zeitfenster überhaupt?
1. Durch Amplitudenunlinearitäten und deren Güte
2. Durch Exzessphasenverzerrung (und deren Güte)
Der erste Punkt dominiert hier in der Praxis ganz deutlich.
1a. die Bandbreitenbegrenzung eines Treibers (nicht unendlich hoch- und tief)
1b. die weitere Einengung durch die Weiche
1c. die Steilheit der Weiche
1d. die Güte der Weiche (Knickpunkt zwischen Sperr und Passbereich)
1e. zusätzliche Amplituden Peaks und Welligkeiten mit hoher Güte, die praktisch nicht vollständig durch EQing eliminiert werden können (Material-Resonanzen, Raummoden etc)
Der zweite Punkt ist demnach nur ein Teil des Ganzen:
2a. Nicht Minimalphasige Raumreflektionen wie Dips ala Allison (was uns alle betrifft, und NUR im Raum selbst behoben werden kann)
2b. Allpass Filter im DSP (oder Analog, wie oft im stufenlosen Subwoofer-Aktiv-Modul für Phasenkorrektur)
2c. die Kombination von 2 Schallquellen mit unterschiedlichem Übertragungsbereich (praktisch jedes Mehrwegesystem)
Und im Umkehrschluss, durch die Abwesenheit dieser Faktoren gibt es auch keine Einschwingzeit.
Wenn ich mir das geschriebene selbst betrachte, stellt sich mir die Frage:
Sigi, hast du es mal mit unterschiedlich steilen Weichen versucht? Ich erinnere mich dass du Nutzer brutal steiler Weichen warst. Langes Einschwingen liegt ja in deren Natur.
Auch eine Möglichkeit wäre am Raum zu arbeiten. Bei Trennfrequenzen von 80Hz praktisch umständlich. Daher vielleicht ein Konzept was die Interaktion LS<->Raum beeinflusst. Dies tun zum Beispiel Dipole oder Longthrow-Hörner.
Gruß
Josh