chriss0212 hat geschrieben: ↑15.12.2021, 07:58 Hallo Holger
Ehrliche Antwort: keine Ahnung... meine Antwort ist eher ein Erfahrungswert.wieviel höher darf denn die Nachhallzeit Deiner Erfahrung nach in größeren gegenüber klein(er)en Räumen sein?
Ich höre ja in einem Relativ großem Raum und habe dementsprechend lange Nachhallzeiten. Empfinde das aber nicht so sehr als negativ... da habe ich in kleinen Räumen mit geringeren Nachhallzeiten schon deutlich schlechter gehört.
Mein Raum hat keine Flatterechos, was das hören deutlich angenehmer macht... und da wir beide Hornfans sind, macht sich auch die Richtwirkung sehr positiv bemerkbar.
Ich habe ja bis auf einen Vorhang hinter mir (da kommen noch über 10 Meter luftiges nix) und zwei Teppichen, nichts weiter an meinem Raum „optimiert“ höre damit aber insgesamt sehr zufrieden. Ich muss noch mal schauen, wie die Zahlen zum Nachhall bei mir aussehen.
Aber in Acourate kann man ja auch schön sehen, wie sich die Studionorm in Abhängigkeit der Raumgröße ändert... und bezogen auf die Kurve sieht das bei mir ganz gut aus... verkleinere ich die Raummaße, sieht das eher katastrophal aus
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
meine Fragen waren ja auch eher ketzerisch gemeint. Natürlich weiß ich, dass es darauf keine konkreten Antworten gibt, so eine Art Kochrezept "Wie baue ich das beste Lautsprechersystem für meine Hörgewohnheiten, meinen Raum und meine optischen Erwartungen an das gesamte Paket". Bekannterweise ist dieses Gesamtpaket nicht nur starken starken interviduellen Ansprüchen und Anforderungen unterworfen, auch die intraviduellen Ansprüche können sich im Laufe der Zeit ändern. Hat man einmal die Spur aufgenommen, macht es dem einen oder anderen je nach charakterlicher Einstellung mehr oder minder Spaß, zu versuchen, noch mehr "herauszuholen", indem entsprechende "Fertigartikel" gekauft oder salopp formuliert, gebastelt werden (siehe Kabel- und Stecker-, Clock- und Raumtuningthreads etc.). Nun kann man darüber sinnieren, wo der Spaß aufhört und in Arbeit übergeht und ob es nicht noch besser geht. Wenn Du an Deinem Raum nichts weiter optimiert hast, als das Hinzufügen eines Vorhangs und zweier Teppiche und damit "sehr zufrieden hörst", wärst Du ja eigentlich prinzipiell in der Theorie fertig. Bist Du praktisch aber nicht, wie man an Deinen vielen Beiträgen und Versuchen mit verschiedenen Lautsprechersystemen im Laufe der Zeit verfolgen konnte und kann. Das ist auch gut so! Ich unterstelle mal, dass wir alle in alten Vorzeiten sehr zufrieden mit unserem damaligen System gehört haben und heute gar nicht mehr verstehen, wie das überhaupt möglich war, weil wir uns (und unser Anlagensetup) weiterentwickelt haben. Alles zu seiner Zeit, wie schon unsere Eltern zu sagen pflegten. Vielleicht folgen dem "sehr zufrieden" bei Dir auch noch analog der Benotung im Jurastudium weitere Plateaus mit noch besseren Einschätzungen und noch größerer Zufriedenheit? In Anlehnung an Jimi Hendrix und seine Band of Gypsys: Who knows?
Das was wir zuhause z.B. unter dem Begriff der Nachhallzeit messen und dann diskutieren, ist so vielen Fremdeinflüssen unterworfen und meist mit so vielen Fehlern behaftet, das eine neutrale Erörterung mit ggf. Vergleichen speziell dieser Nachhallzeit (Raumgröße, Schallabsorption, Raumausstattung, (M)WAF, Messmikro, Kapselgröße des Messmikros, Fensterung der Messung, erforderliche Messung an vielen unterschiedlichen Punkten und Mittelung, ggf. Messung mit omnidirektionalen Lautsprechersystemen und nicht dem eigenen Lautsprecher zwecks gleichmäßiger Raumanregung) schlichtweg nur schwer oder gar nicht möglich ist.
Jeder soll nach seinem Gusto mit seinem Anlagen-Setup glücklich sein. Dass es immer noch besser geht, steht außer Frage: Schon beim Betreten eines Hauses/einer Wohnung wird deutlich, ob im etliche Meter entfernten Hörraum Klavier von der Anlage wiedergegeben oder einer Person selbst gespielt wird, egal wie gut die HIFI-Anlage ist.
Viele Grüße
Holger