Andreas (Linn Klimax 350)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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mirunster
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Registriert: 22.01.2022, 21:16
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Andreas (Linn Klimax 350)

Beitrag von mirunster »

Moin,

nein, ich bin nicht von der Küste. Aber ich mag die Leute da oben und habe mir schon vor Jahren deren Begrüßung zu Eigen gemacht. Das erspart mir die teils politisch heikle Frage, ob man wochentags um zehn noch "Guten Morgen" sagen darf, ohne sich dem Spott der Mitmenschen auszusetzen oder ob "Guten Tag" um 17 Uhr noch passt... Moin.

Sorry für den Abschweifer.

Ich bin 48 Jahre alt, eine gebürtige Berliner Pflanze, verheiratet mit der besten (und vermutlich verständnisvollsten) Frau auf dieser Welt und mehrfach bekindert. Ich schmücke mein Leben schon seit Langem (nicht nur) mit Musik.

Die Technik:
Angefangen hat es, als ich mit vierzehn Jahren zur Jugendweihe von meiner "Westtante" ein Radio mit abnehmbaren Boxen und Doppel-Kassettendeck von ITT bekam. Mit Autoreverse! Das war DER Traum für mich. Ich wusste im Vorhinein, was ich bekommen würde und als das Paket einige Tage vor der Feier eintraf, habe ich nicht zugelassen, dass es irgendwo verstaut wird. Nein, es stand, gut eingeschlagen in braunes Paketpapier, in meinem Zimmer. Ich war selig. Das Setup hat mich bis in die Wendezeit begleitet. Dann kam ein Plattenspieler dazu, für den ich einen irren Preis bezahlt habe, gesponsort von meinem Sparbuch, weil wir dachten, die Ostmark würde komplett entwertet - Gott war ich blöd.

Dafür hat dann die gleiche Tante mir ein abgelegtes Tapedeck von Technics geschenkt. Das war ein richtiger Brocken, wirkte massiv wie aus Stein gehauen und die Tasten hatten eine Mechanik, die unkaputtbar war. Hat für eine längere Zeit eine deutliche Neigung zu der Marke begründet.

Es kamen ein Receiver, mit einem dänischen Satelliten/Sub-Lautsprechersystem, ein kleiner CD-Player und dann noch ein Doppel-Kassettendeck hinzu - die Boxen von Technics waren für mich nicht erschwinglich. Tja, und dann kam DAT. Ein Sony ..57ES ohne Kopierschutz! Habe total mein Konto überzogen für das Ding und musste mir schnell einen Studi-Job suchen...

Wieder sorry, es wird länglich, zumal ich hier vermutlich gerade erst 21 war. Also, Zeitraffa. Viele Stufen. Elektronik von Yamaha, Sony, Marantz, T+A, Burmester, AudioNet ein paar Micro-Brands, Experimente mit Kabeln zwischen und vor den Komponenten, Lautsprecher von Teufel, Elac, T+A, Burmester, Adam Tensor, ein Ausflug zu Sonos zum Home-Entertainment - und dann Linn. Tatsächlich bin ich mit Linn jetzt schon seit Jahren sehr glücklich. Mehrere Zonen in unserer Wohnung, ein paar DSMs mit Elacs, ein Surround-System mit meinen alten Adam Tensoren, und dann zwei Systeme mit Exakt. So haben wir überall Musik - oder Pumukl, je nachdem, wer gerade hört... ;-)

Musik:
Aufgewachsen mit der Hitparade und im Empfangsbereich des RIAS Berlin habe ich tatsächlich nach zwischenzeitlicher jugendlicher Abscheu jetzt wieder einen "Softspot" für die alten Schlager oder freue mich wenn John Lennons "Imagine" läuft oder Neil Diamond oder die Bee Gees. Halt alles, was mein Vater so auf die Mix-Cassetten getan hat, die er bei RIAS 2 mitgeschnitten hat (die haben extra für die Ossis die Titel ausgespielt und nicht reingequatsch - dafür ein spätes Danke noch einmal). Diese Cassetten waren dann unsere Musikkost im Urlaub und im Auto und überhaupt. "Santa Maria", gefolgt von den "Kreuzberger Nächten", ABBA... tja ABBA. Mein Vater hatte eine Schallplatte - Lizenzpressung - aus Prag mitgebracht. Und ich habe das Ding irgendwan entdeckt und rauf und runter gehört. Titel von RingRing und Waterloo. In der Wendezeit habe ich dann begonnen, mir die anderen Alben zu kaufen. Ich habe sie der Reihe nach gehört und dann direkt wieder von vorn begonnen. Meine Familie hat gelitten!!! Das war die Zeit, als ABBA völlig out waren und den meisten einfach nur peinlich. Hat mir aber nichts ausgemacht. Ich war auf einigen Konzerten mit ABBA-Revival-Bands (ich der behütete, völlig unerfahrene Junge aus dem Osten inmitten der fröhlich abrockenden LGBT-Szene - das war ein Kulturschock). Ich habe sogar bei einem Fan-Magazin in der Redaktion mitgemacht. War dann schon lustig, als nach 1992 über Erasures Abba-esque, Muriels Wedding, Priscilla, ABBA Gold und so weiter plötzlich die Welt entdeckt hat, dass ABBA so etwas wie Weltkulturerbe für Pop sind.
Zwischenzeitlich hatte ich begonnen, mich etwas mit klassischer Musik auseinanderzusetzen, orchestrale Sachen, nichts zu Ausgeflipptes, mehr die Beethoven/Mozart-Ecke, dann von dort das Terrain etwas erweitert, entdeckt, wie kammermusikalische Stücke mich packen können, auch mal Sonaten, Paritats.
Schon seit mehreren Jahren habe ich wenig Zeit, das verhindert das Hören längerer Stücke und hat meine Hörgewohnheiten in den letzten Jahren verändert. Daher freue ich mich am meisten über (im weitesten Sinne) Liedermacher. Geschichten, die mich berühren, Stimmen, die herausstechen, Texte, die ich immer wieder neu entdecken kann. Ich glaube, ich werde nie müde werden, Leonard Cohen zu hören. Oder auch späte Tracks von den alten Rock/Pop-Größen. Reduziert auf das Wesentliche in Instrumentierung und Produktion, dafür umso eindrucksvoller. Aber wenn die Kinder erst einmal aus dem Haus sind...
Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für deine launige Vorstellung! :cheers:

Insbesondere über dein leidenschaftliches Bekenntnis zur Pop-Musik musste ich sehr schmunzeln.

Jetzt muss ich noch meines Amtes als Moderator walten:

Zur Vervollständigung deines Vorstellungsthreads benötigen wir die Typenbezeichnungen derjenigen Boxenmodelle, mit denen du hörst (die schreiben wir üblicherweise in den Titel).

Und ganz wichtig - nenne uns bitte deinen Vornamen. Mit dem sprechen wir uns hier gerne an.

Viel Spaß im Forum wünscht dir
Rudolf
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