Hallo Hans-Martin,
Charles hat dir bereits die Antwort gegeben. Meyersound stellt die Hauptkomponenten (Treiber, Elektronik) in Eigenregie selbst her oder lässt nach Vorgaben herstellen. In der Hifiszene ist Meyersound weitgehend unbekannt. Aber so ziemlich jeder Weltstar in der Musikbranche hat in den letzten Jahrzehnten auch mit Meyersound-PA Stadien und Konzerthallen gefüllt. Das Bluehorn System ist ein Studiomonitor für große Tonregien mit entsprechendem Hörabstand.
Ich hatte eine Weile nach dem Wiener Auftritt von Meyersound die Gelegenheit, diese LS in Potsdam Babelsberg bei der Rotorfilm GmbH zu hören. Es war ein recht großer Regieraum für Tonmeister, ich saß vor dem Mischpult im Sweetspot. Vor Ort waren der Firmenvertreter aus den Staaten, ein Vertriebsmitarbeiter aus DEU und noch 2-3 andere Leute für die Technik. Ich hatte ein Zeitfenster von 2 x 1/2 Stunde. Die Musik kam von einem Laptop von Meyersound, eigene Musik hatte ich leider nicht dabei. Diese LS spielen einfach nur richtig. Die Abbildung der Phantomschallereignisse
, die Dynamik (fein und grob), die Tonalität ... einfach klasse.
Bezüglich der Optik kann man geteilter Meinung sein. Es sind eben keine LS für das Wohnzimmer, dafür wurden sie nicht gemacht. Mir gefällt dieser nüchterne, professionelle Auftritt sehr. Steht man davor und schaut genau hin, sieht man die, trotz schlichter Optik, perfekte Verarbeitung.
Was den Preis anbelangt, hat die Fidelity Redaktion m.E. nicht genau hingehört. Meyersound ist es gewohnt, Nettopreise zu nennen. Brutto kostet ein Paar mit Einmessung zu Hause knapp 100 k€.
Was am Rande noch bemerkt werden darf, ist die konzeptionelle Ähnlichkeit großer, höchstwertiger Studiomonitore in Sachen MHT und TMT. Ein CD-Horn (kein rotationssymmetrisches Horn), das ab ca. 700 - 800 Hz homogen überträgt und ein 12" bzw. 15" Basstreiber mit hohem Wirkungsgrad.
Der große Strauss Monitor (passiv) für knapp 30 k€/Stück ist dafür ebenso ein Beispiel, wie der JBL M2 oder eben das Bluehornsystem.
Grüße Andreas