Also Josh,
Marc war schneller
, aber ich poste mal meinen Beitrag wie verfasst:
Deine Hochtönerfrage finde ich ganz sicher nicht off-topic! Wenn's um die ganze Box ginge wär's was Anderes
Also: Bei Classics neuerer Bauart gibt es zwei Potis zur Regelungseinstellung: Eines am Hochtöner (wohl für die Grobeinstellung, aber dazu habe ich keine Anleitung) und eines auf der Steuer-/Hauptplatine zur (begrenzten) Regelungsfeineinstellung. Die Poti am HT dämpft (je nach Stellung mehr oder weniger) das Ausgangssignal des Strom-Spannungs-Wandlers (die kapazitive Abtastung "mißt" ja den Umladestrom zwischen der Membran und dem Gitter hinter der Membran), das auf der Steuerplatine stellt die Schleifenverstärkung der Regelung ein.
Ein Wort zur Regelung "an sich": Unser Gert hat's mal vor vielen Jahren (so wie er's immer tut) schön erklärt, ich find's nicht mehr... Damit ein linearer Frequenzgang des akustischen Signals resultiert müsste das Sensorsignal eigentlich differenziert werden, aber nachdem dasin der analogen Welt immer Rauschprobleme macht wird das Eingangssignal vor der Regelung integriert. Das führt zu einem mit steigender Frequenz abfallenden Soll-Signal für den Regelkreis, aber das wird durch das Sensorsignal vereinfacht gesagt "begradigt". Allerdings funktionert das (durch die Auslegung auf verträgliche Verstärkung am unteren Frequenzende) beim HT nur bis ~4 kHz, und darüber macht der HT ungeregelt "was er will/kann". [Einschub: Die 4kHz (oder so...) wäre ein guter Einsatzpunkt für einen modernen AirMotionTransformer, getrieben von einer "IGK" bzw. "Strom" Endstufe.] Insofern ist die Regelung eigentlich nicht am abfallenden akustischen Frequenzgang schuld! (Das wäre ja auch ein zu vermeidender "systematischer Fehler"!)
Aber zurück zur Praxis: "Anschlagen" der Membran kenne ich nur von den Membranchassis, das Pfeifen von der Kalotte. Ich bin für mein Projekt noch nicht bei der Regelungseinstellung angekommen (wegen ausstehender Ferrofluidbehandlung). Die BM Abgleichanleitung habe ich vorliegen, mit der man wohl auf funktionierende Standardeinstellungen kommen kann, möchte aber versuchen die Einstellung "besser" zu machen.
Dazu stelle ich mir vor ein Mikrofon im Nahfeld des HT nimmt ein Testsignal auf. Ein (kleines!) Rechtecksignal (Frequenz vielleicht 1kHz) wird hinter der Weiche, aber vor dem Integrator, auf den HT Kanal gegeben (bei meinem Aufbau geht das) und per Mikrofon das akustische Signal gemessen.
Ich stelle mir vor, daß, bevor das Pfeifen einsetzt, auf diesem akustischen Signal vielleicht bereits eine Art Überschwinger (wegen Phasenschiebung) zu sehen sein könnten. Dann würde nicht weiter "hochdreht", sondern etwas zurück. Ich weis aber noch nicht ob das so funktionieren wird...
Also, die HT Regelung bleibt spannend obwohl sie aus den frühen 80ern stammt.
Grüße,
Winfried
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