Hallo,
ich hatte in meiner Antwort den Link auf den Testbericht schon geschrieben und auf die vom Autor zugegebene Inkompetenz hingewiesen.
Zunächst war mit aufgefallen, dass beim Besuch der Thomann-Webseite ein Cookie-Fenster aufpoppte, und als ich zum Link auf den Amazona-Report klickte, kam ebenfalls ein Cookie-Fenster in einem sehr ähnlichen Design mit hohem Wiedererkennungswert...
Am besten, man schreibt als Hersteller/Vertrieb seine Testberichte für Eigenprodukte selber, dann kann nichts schiefgehen.
Es wird im Report nicht das Innenleben aufgezeigt, wie es in Deutschland schon Tradition hat, im Anglo-Amerikanischen Bereich eher die Ausnahme ist. Über die Arbeitsweise wird auch nichts im Detail geschrieben. Da kann man vermuten, dass jeweils passende Abgriffe am Trafo geschaltet werden, vermutlich mit Halbleitern und nicht mit Relais, denn diese würde man klicken hören. Hat der Autor nicht geschrieben, also wird elektronisch geschaltet. Das geht sehr schnell, eine Halbwelle könnte reichen, also 1/100 Sekunde.
Wenn man sich den verbeulten Sinus ansieht, den wir heute oft im Netz vorfinden, kann ich mir nicht vorstellen, dass es deutlich weniger als eine Halbwelle braucht, um den Effektivwert der Ausgangsspannung zu errechnen.
Wenn zeitlich erheblich kürzere Spikes als Überspannung auftreten kann man diese mit Varistoren ableiten.
Netzspannungskonstanthalter gibt es schon lange, ich habe sowas aus Fernost mit 5A, ein Ringkerntrafo mit zentraler Achse, die über ein Getriebe motorisch einen Schleifer auf der Primärwicklung herunterfährt. Tatsächlich auch ein Spartrafo ohne Netztrennung, die Ausgänge sind fest mit dem Trafo verbunden, die Netzseite wird geregelt konnktiert. Das hilft, Kontaktglitche über den Trafokern zu mildern. Die Regelschaltung ist simpel analog, der Motor surrt und ist recht schnell - wenn ich mit vorgeschaltetem Trenntrafo in 5V Schritten schalte, bleibt mein Digitalvoltmeter nach dem Konstanthalter innerhalb von einem Digit Abweichung.
Der Klassiker (Magnetischer Konstanthalter) ist hier beschrieben:
https://www.radiomuseum.org/forum/firma_shr.html
(von unten lesen...)
Ich würde die Netzspannung mit Digitalvoltmeter über den Tagesverlauf beobachten, und die Frage stellen, ob das beworbene Gerät weniger Schwankungen verspricht.
Wenn man von Endstufen absieht (da gibt es nur wenige Ausnahmen, Schaltnetzteile bei Class-D sind aber auch geregelt. Schwierigkeiten kann es bei Röhrenendstufen mit fixed Bias geben), sind praktisch alle Netzteile nach der Gleichrichtung/Siebung mit Spannungsreglern soweit durch Regelung immun gegen Netzspannungsschwankungen, dass man sich keine Sorgen machen sollte. Dennoch ist die voll erreichte Nenn-Netzspannung hilfreich, wenn es um Lebendigkeit geht.
Grüße
Hans-Martin
P.S.:
95% hatte ich schon gestern geschrieben