Frash hat geschrieben: ↑26.04.2023, 10:41genau diese Deine Aussage wollte ich hören.
Hans-Martin hat geschrieben: ↑26.04.2023, 10:23Ich habe sehr wohl Erfahrungen mit Analogtechnik bezüglich Raumkorrektur im letzten Jahrhundet sammeln können. Allderdings galt für mich hier: das konnte man vergessen.
Hallo Frank,
soeben hat Uli auf einen nicht zu unterschätzenden Aspekt hingewiesen:
uli.brueggemann hat geschrieben: ↑26.04.2023, 11:17Klar sollte es aber sein, dass beide Kanäle das Filter brauchen, ansonsten gibt es relative Phasenverschiebeungen zwischen den Kanälen. Was man dann evtl. eher wahrnimmt.
Da könnte u.a. der Schlüssel liegen, warum analoge Equalizer bei mir die räumliche Abbildung gestört, verwässert haben, weil die absolute Kanalgleichheit gefehlt hat, betreffend die tieffrequenten Filter.
Und bei einem 2.2 System (digital) gelang es mir nicht, nach Gehör die beste Verzögerung für die Hauptlautsprecher einzustellen, solange beide stereo-symmetrisch waren. Kanalabweichungen in der Zeitebene hört man, bei Symmetrie wirds schwer.
Als Uli in einem sehr frühen Stadium von Acourate den entscheidenden Durchbruch beim Behandeln der verschiedenen Kategorien Phase geschafft hatte, war seine Begeisterung über das Resultat in einem Forum unübersehbar: "Space, Space, Space!"
Dann werde ich meinem Freund das analoge Notch-Filter doch nicht auf's Auge drücken. Du hast mir eine peinliche Blamage erspart. Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung Deiner Erfahrungen.
Mit 2 identischen Filtern in Stereo könnten die Vorteile dennoch überwiegen.
Es gab IIRC von Canton ein Kästchen zur Basserweiterung, bei B&W Matrix Serie gabe es ähnliches, jeweils in den Tape-Loop einzuschleifen oder zwischen Vor-Endstufe. Der Nutzen im Bass stand einer Verschlechterung im Hochton mit Einbuße der räumlichen Abbildung gegenüber. Also eine weitere Endstufe, horizontales Biamping, Kästchen nur im Bass-Zweig, schon war die Welt wieder in Ordnung. Das war in den 1990ern.
Heute sind wir viel anspruchsvoller und vermuten einen Zusammenhang mit zu simpler Stromversorgung oder steigerungsfähige OPs, außerdem Buchsen, zwar vergoldet, aber darunter vernickelt, möglicherweise ebenso bei den Cinchsteckern und die übliche Kabelproblematik (Sätze zusätzlich erforderlich beim Einschleifen).
Das Problem mit Auslöschungen und die Unmöglichkeit, diese auch nur annähernd zu Kompensieren, habe ich auch schon machen müssen. Dummerweise habe ich in meinem Hörraum neben der ersten Raummode bei ca. 36 Hz sofort einen breiten Einbruch von ca. 40...70 Herz von mittig fast -25dB. Ein Alptraum. Versuche mit dem Wandabstand des Tieftöners variierten zwar jeweils die Flanken des Einbruchs, änderten jedoch nichts an seiner Breite. Das Stühlerücken hat bei mir also noch längst keine Ende... Aber das ist es doch was wir wollen: Neue Ideen aufgreifen, ausprobieren und (manchmal) eine Verbesserung der Misere erzielen.
Ich favorisiere ein 2.2 System mit digitaler Verzögerung der Hauptlautsprecher. Die Bässe stehen in den Ecken, um die (Roy Allison) Auslöschungseffekte zu minimieren, dafür werden die Raummoden stärker angeregt und verlangen nach Korrektur. Durch die bodennahe Abstrahlung aller Frequenzen unter 300/350Hz kommt es nicht zur üblichen Auslöschung des Direktschalls nach verzögerter Bodenreflexion auf dem Weg zum Ohr.
Dennoch bleibt ein FG-Einbruch unvermeidbar, der durch die Reflexion an der Rückwand zum Hörer verursacht wird. Der Hörplatz hat auch seine Problematik, nicht nur die LS-Platzierung.
Mit Simulation kommt man solchen Dingen auf die Spur.
Es ist üblich, dass die LS-Hersteller alles in eine Kiste einbauen. Es ist erkennbar, dass man diese dann nicht ohne Auslöschung im Raum aufstellen kann. Da bleibt nur noch die Frage, wie man das geringste Übel findet.
Mit digitaler Verzögerung und der Trennung von Bass und BMT-HT kann man viel erreichen, hat allerdings 4 Kisten im Raum.
Grüße
Hans-Martin