Hallo Fred,
Frederik hat geschrieben:
Vielleicht möchte sich Roland auch noch dazu äußern wie ihm der DXT gefällt. ... liegt es etwa am Abstrahlverhalten?
Ich habe den DXT bislang in zwei (Fertig-)Lautsprechern gehört, der Grimm und der KII. In beiden Fällen war der Hochtonbereich immer unauffällig, was ich durchaus als Kompliment meine. Der DXT war jeweils gut in die Konstruktion, insbesondere die Dimensionierung der Schallwand und dem Abstrahlverhalten des folgenden Treibers eingebettet, insofern hatte mich persönlich das Ergebnis nicht überrascht.
(Hervorhebung von mir)
Frederik hat geschrieben:
Den Seas 27TBCD/GB-DXT nehme ich mal als Beispiel für eine gut gemachte Aluminium Kalotte. Ich hab ein Paar dieser Hochtöner Zuhause spielen und mag den auch sehr gerne hören, sofern nicht zu tief getrennt. Er hat einen echten Constant Directivity Waveguide welcher den Energiefrequenzgang gleichmäßig gestaltet und so niedrige Verzerrungen das man sie gelassen als unhörbar betrachten kann.
Deine Interpretation zu Constant Directivity (CD) ist ohne Kontext nicht korrekt. Es gibt kein CD ohne Inbezugsetzung zur Schallwand, Trennfrequenz und Abstrahlverhalten/Treibergröße des anschließend angebundenen Tief-/Mitteltöners/er.
Der DXT hat in der hier gemessenen Schallwand (21,59×35,56cm) – ich greife mal die von Dir eingebrachte Messung von Göran/audioexite auf – kein CD:
Warum? Wenn man die blaue (30 Grad), rote (45 Grad) und grüne (60 Grad) sich anschaut, erkennt man leicht das die Kurven nicht ganz parallel laufen. Bei 4 kHz gibt es eine leichte Aufweitung, bei wiederum 10 kHz zunehmende Bündelung. Hätte man auch 75 und 90 Grad gemessen, wären die Effekte sicherlich deutlicher zu sehen gewesen. Ich persönlich halte hier die Darstellung in Form eines auf Hörachse (meist 0 Grad) normierten Sonogramm hier am sinnvollsten, weil man dann direkt das Energieverhalten erkennen kann.
CD bietet beispielsweise Deine kleine Neumann und das bis in den Superhochtonbereich. Die Grundkostruktion des Hochtöners ist mit seiner Alumenbran, dem Diffusor (transparentes Plastikring) und dem WG dem DXT prinzipiell ähnlich. Der DXT verhält sich mit seiner Schallführung sicherlich besser als Kalotten ohne, aber der springende Punkt ist die Einbettung in das Gesamtkonzept.
Hier ist der DXT mE gut in die Gesamtkonstruktion eingebettet:
http://heissmann-acoustics.de/dxt-mon/
Schallwand, Trennfrequenz und Treiber sind gut aufeinander abgestimmt. Das dabei resultierende Sonogramm zeigt dies deutlich – CD von 1,5-20 kHz:
Ich bin mir sicher (ohne ihn gehört zu haben), dass dieser Lautsprecher der kleinen Neumann akustisch sehr ähnlich ist.
Frederik hat geschrieben:
Sind Klirr oder IM Verzerrungen im Superhochtonbereich per Definition unhörbar?
Das würde ich für Klirr bejaen. Eine mE schöne Darstellung dazu hier:
Die Herleitung dazu:
https://www.hifi-selbstbau.de/grundlage ... st-zu-viel
Dort erkennst Du auch, dass gerade der Bereich um 1-2 kHz besonders kritisch ist. Ein Hochtöner ist – sofern er bis in diesen Bereich laufen soll – genau hier klirrseitig zu optimieren und nicht im SHT. Spannend ist jetzt natürlich die Frage, wie sich der AMT bei der sehr niedrigen Trennung (1 kHz?) klirrseitig verhält.
Viele Grüße
Roland