WiiM Pro - erste Eindrücke

Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

WiiM Pro - erste Eindrücke

Beitrag von Melomane »

Hallo,

angeregt durch den thread zum WiiM Pro plus habe ich mir den kleineren Bruder ohne plus zum Test einbestellt. Ohne plus deswegen, weil der analoge Ausgang für das Setup, in dem der WiiM eingesetzt werden soll, nicht erforderlich ist. Es soll nämlich digital rausgehen an einen Cambridge DAC. Zum Vergleich am selben DAC ein Raspberry 4 mit PicorePlayer und sKit-Tuning (https://soundcheck-audio.blogspot.com/).

Also los geht's:

Die Einrichtung des WiiM ist schnell mit Hilfe der App erledigt, die Einbindung ins heimische WLan ist problemlos, ebenso die automatisch vorgenommene Firmwareaktualisierung. Dann gilt es, sich mit der App vertraut zu machen. Insbesondere sollte man die verfügbaren Dienste, von denen die Musik eingespeist werden kann, ein wenig auszulichten. Also unbenötigte deaktivieren.

Ein wenig Suche war erforderlich, die digitalen Ausgänge HiRes-fähig zu machen. Das ist standardmäßig nämlich nicht der Fall. Ab Werk werden beispielsweise 24/96er Dateien mit 16/48 wiedergegeben.

Wie schon im plus-Thread angesprochen, ist immer nur ein Ausgang aktiv, also entweder analog (Werkseinstellung) oder optisch oder coaxial. Der Ausgang lässt sich in der App umschalten, Kabel können gesteckt bleiben. Beim Umschalten geht allerdings die Playlist verloren. Der coaxiale Ausgang ist ein wenig empfindlich in Sachen Kabelauswahl. Ein anspruchsvolles, das an anderer Stelle hervorragende Dienste leistet, ergab keine aktive Verbindung zum DAC. Ein anderes Kabel war dann glücklicherweise problemlos.

Ich habe nur Musik vom heimischen NAS wiedergegeben. Das ist völlig problemlos mit dem Minimserver möglich, auch "sah" der WiiM einen mit dnla-Plugin ausgestatteten Logitechmediaserver. Komischerweise konnte ein anderer Logitechmediaserver ohne dieses Plugin den WiiM ansteuern, der sah diesen LMS aber nicht in der Liste verfügbarer Server.

Großartige Klangvergleiche mit den digitalen Ausgängen habe ich noch nicht gemacht. Der kurze Vergleich mit dem raspberry ergab: Der rpi (über USB) klingt ein wenig frischer, der WiiM dafür entspannter, betont den Grundton ein wenig mehr. Möglicherweise reden wir hier von Unterschieden zwischen USB und den anderen Eingängen am DAC, vielleicht auch von Kabelauslegungen oder vielleicht auch von Jitter (mehr beim rpi, weniger beim WiiM). Wer weiß.

Jedenfalls darf der WiiM mindestens die Zeit ausschöpfen, die ihm die Rückgabefristen lassen.

Noch eins: Der rpi ist deutlich schneller hochgefahren als der WiiM. Nun ja, das ist kein wirklich relevantes Kriterium; es sei nur erwähnt, weil es so ist. ;)

Edit: Der Stromverbrauch des WiiM liegt bei höchstens 1,5 Watt. Erfreulich wenig, wie ich finde.

Die nächsten Tage wird dann mal ordentlich Musik gehört.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,
Melomane hat geschrieben: 20.11.2023, 19:45 ... auch "sah" der WiiM einen mit dnla-Plugin ausgestatteten Logitechmediaserver. Komischerweise konnte ein anderer Logitechmediaserver ohne dieses Plugin den WiiM ansteuern, der sah diesen LMS aber nicht in der Liste verfügbarer Server.
Es ist tatsächlich so. Der WiiM muss also irgendeine Art Squeezeplayer haben. Nur kann die App den LMS nicht sehen, solange der nicht das genannte Plugin nutzt. Jedenfalls kann man den WiiM über die Weboberfläche des LMS bedienen und sogar mit vorhandenen Raspberries zu Gruppen verbinden.

Vermutung: Es liegt also an der WiiM-App, die nicht den Blick auf den LMS hat. Wenn der eine Playlist an den WiiM geschickt hat, kann man die dann allerdings wieder über die WiiM-App steuern.

Warten wir also mal ab, ob sich in Sachen App noch was tut. Hoffentlich dann aber nicht im Sinne des Ausschlusses der Logitechschiene.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Nachtrag:

Für Interessierte: Über Squeezelite tauscht man sich schon aus:

https://forum.wiimhome.com/threads/wiim ... ence.1296/

Und das:

https://faq.wiimhome.com/support/soluti ... queezelite
Bild
music is my escape
Aktiver Hörer
Beiträge: 1534
Registriert: 03.07.2012, 10:56
Wohnort: Leipzig

Beitrag von music is my escape »

Melomane hat geschrieben: 20.11.2023, 19:45 Der Stromverbrauch des WiiM liegt bei höchstens 1,5 Watt. Erfreulich wenig, wie ich finde.
Hallo Jochen,

Das schreit ja geradezu nach einem (Test-) Betrieb mittel Akku/ guter Powerbank…

Danke für Deine Schilderungen, gern mehr davon.

Freundliche Grüße,
Thomas
:cheers:
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Thomas,

danke für die Blumen. Zum Wochenende vielleicht mehr. Vor allem hoffentlich dann auch zum Klangerlebnis und Handling der Musikdateien.

Hast du/habt ihr denn Empfehlungen für einen passenden Akku bzw. eine Powerbank? Bitte fix und fertig, beim Löten bin ich raus. ;) Oder auch für ein Netzteil, obwohl ja im plus-Thread schon zu lesen war, dass das mitgelieferte Netzteil einen guten Job macht und ein Austausch nichts bringe.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Hironimus_23
Aktiver Hörer
Beiträge: 797
Registriert: 29.12.2012, 21:49
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo Jochen,

Stephan (SolidCore) hatte hier ein Akku-Netzteil empfohlen, ich persönlich habe es noch nicht genutzt. Preislich liegt es natürlich fast schon auf dem Niveau des WiiM Pros selbst.

Gruß
Hironimus
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Hironimus,

danke für den link. Leider ist das Netzteil im Moment sogar teurer als der WiiM und zudem momentan bei der französischen Bezugsquelle nicht lieferbar. Welche Alternativen gibt es denn noch?

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

wozu in die Ferne schweifen, wo das hier erwähnte schon im Fundus:

viewtopic.php?p=226964#p226964

Danke nochmal an die Suche und an Stephan für die fast vergessene Empfehlung. :cheers:

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Melomane hat geschrieben: 21.11.2023, 10:13 Zum Wochenende vielleicht mehr. Vor allem hoffentlich dann auch zum Klangerlebnis und Handling der Musikdateien.
Hallo,

das Wochenende naht und damit die erste Runde zu den beiden genannten Kriterien.

1. Handling:

Wie gesagt, man kann den rpi mit dem WiiM synchronisieren. Nicht mit der WiiM-App (im folgenden WA), aber mit der Webseite des LMS. Die WA kann bislang nur mehrere WiiMs synchronisieren. Und wenn dann vom Server eine Playlist gesendet wurde, kann man die nicht mit der WA starten, weil die WA sie nicht sieht, solange nicht irgendwer sonst die Abspielvorgang gestartet hat. Erst dann zeigt sich die Musikwiedergabe in der WA.

2. Klang

Und zwar über folgendes Setup: WiiM und rpi am Netzteil aus dem vorstehenden Beitrag. Das hat ja die Möglichkeit, mehrere Geräte gleichzeitig zu versorgen. Dann geht es von WiiM und rpi in den Cambridge-DAC DacMagic 100, also dieses Gerät:
https://www.cambridgeaudio.com/eur/de/p ... acmagic100
Der DAC gibt das Signal dann weiter an den Kopfhörerverstärker MeierCorda Classic (DAC und KHV von hoer-wege modifiziert). Am KHV dann ein Hifiman Sundara Silver.

Und da bietet sich dann das weiter oben angesprochene Klangbild. Noch ein wenig anders ausgedrückt: Der rpi sitzt vorn auf der Stuhlkante, der WiiM lehnt sich entspannt zurück. Und bietet dem Hörer dieses Mehr an Raum, also von Stuhlkante bis Lehne. Ansonsten sind die Unterschiede nicht frappierend. Beide bieten alle Informationen, beide unterschlagen nichts (in meinen Ohren). Die Umschaltung rpi <-> WiiM ist ruckzuck erledigt. Man braucht ja nur die Eingänge des DAC umzuschalten.

Letztlich ist es also eine Geschmacksfrage, welche Anmutung man vorziehen möchte. Oder wie oben schon gesagt: Vielleicht auch eine Frage von Kabeln und DAC-Eingängen. Der WiiM bei diesem Test coaxial angebunden, der rpi halt mit USB. Und wie sich die Sache an großer Anlage darstellt, bleibt unbeantwortet. Dafür ist der WiiM nicht ins Haus gekommen.

Ansonsten ist man finanziell mit dem rpi ein wenig günstiger unterwegs. Sofern man ihn bekommt. ;) Und man kann bei ihm softwareseitig basteln. Ob man auch einen Zugang zum WiiM bekommt, habe ich noch nicht ausprobiert.

Jedenfalls darf der WiiM bleiben, wenn sich nicht noch seine Präsentation komplett ändert.

Edit: Gehört wurde diese digitalisierte Schallplatte:
https://www.berlinermeisterschallplatte ... 218_V.html

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Nachtrag:

Sieht nicht so aus, als wolle der WiiM sich öffnen:

Nmap scan report for WiiM
Host is up (0.092s latency).
Not shown: 991 closed ports
PORT STATE SERVICE
443/tcp open https
7000/tcp open afs3-fileserver
8008/tcp open http
8009/tcp open ajp13
8086/tcp open d-s-n
8443/tcp open https-alt
9000/tcp open cslistener
10001/tcp open scp-config
49152/tcp open unknown

Nun denn, ist halt nicht sein Konzept. Das sollte man respektieren. Solange es denn Updates gibt. Irgendwann dürfte ihm aber wohl auch das Schicksal des Teac WAP 6000 drohen. Solange dann die implementierten Schnittstellen zu den Musikservern noch funktionieren, ist alles im grünen Bereich. Und wenn nicht mehr, kommt bestimmt wieder eine Neuheit auf den Markt.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

der WiiM kann leider nicht das bei The Audiophile Society normalerweise verwendete (ALAC/m4a) Format wiedergeben. Das nervt. ;)

Egal. Eine Petitesse.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

mal weiter im Text, äh Test:

Gerade habe ich den Vergleich gemacht bzgl. Ausgang, optisch vs. coaxial. Wenn optisch mit Standardkabel angebunden, dann ähnelt der WiiM dem rpi mehr als beim coaxialen Ausgang mit Mogami-Kabel. Der weiter oben beschriebene Eindruck eines größeren Raumes bietet sich nur bei dieser Konfiguration der coaxialen Verbindung.

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo,

eben machte sich der Neuzugang zum ersten Mal unbeliebt. Beim Abspielen von HiRes-Files 24/192 gerät er reproduzierbar ins Stottern. Egal, ob mit LMS oder Minimserver. Der WiiM hängt bei mir im WLan. Geht nicht anders, weil keine Netzwerksteckdose in Reichweite. Seine Info zum Netzwerkstatus/Signalstärke lautet "Sehr gut". Das wird noch einige Tage beobachtet, aber wenn das nicht nur heutige Tagesform angesichts des traurigen Wetters ist, darf er sich wohl auf den Rückweg machen. Denn ich weiß nicht, ob mir ein Resampling im LMS oder Minimserver gefallen würde. Aber schaun mer mal.

Ich bin vermutlich ja nicht der einzige Nutzer/Tester der WiiMs hier. Wie stellt sich denn bei anderen Anwendern die Lage dar?

Edit: Nun ja, der WiiM könnte ja höchstpersönlich das Resampling übernehmen. Mal ausprobieren. Aber wozu hätte man die schönen HiRes-Versionen. ;)

Viele Grüße

Jochen
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3139
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Ein paar schnelle Tests in der Angelegenheit:

1. WiiM auf internes Resampling auf höchstens 24/96 eingestellt = fehlerfreie Wiedergabe -> An der WLan-Anbindung kann es nicht liegen.
2. optischen Ausgang gewählt = fehlerfreie Wiedergabe auch bei 24/192 -> ein zu kleiner Arbeitsspeicher kann auch nicht verantwortlich sein.
3. WiiM zurück auf koaxial und 24/192 = Das Stottern in der Wiedergabe ist wieder vorhanden.

Großes Hm...

Wenn es am Kabel liegen sollte, würde ich doch für verrückt erklärt?

Hihi, habe gerade mal in den Karton geschaut - es liegen nur ein optisches und ein RCA-Kabel bei. Da traut der Hersteller wohl dem coax-Ausgang selber nicht. ;)
Bild
Rainair
Aktiver Hörer
Beiträge: 148
Registriert: 29.06.2014, 12:22
Wohnort: 82024 Taufkirchen b. München

Beitrag von Rainair »

Hallo Jochen,

also ich höre über den Koax-Ausgang mit 24 / 192, und da stottert überhaupt nichts.
Im Gegenteil: Es klingt richtig gut.

VG, Rainer
Bild
Antworten