S/PDIF-Ausgang: Adapter von ACSS auf Cinch

alcedo
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S/PDIF-Ausgang: Adapter von ACSS auf Cinch

Beitrag von alcedo »

Hallo,

seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, den 2. S/PDIF-Ausgang an meinem Digital Converter, dem Audio-GD DI-20, zu nutzen.
Leider ist dieser aber keine normale 75 Ohm Cinch-Buchse, sondern eine sog. ACSS-Buchse in Form einer BNC-Buchse (also keine mini-XLR-Buchse, die einige von euch ja nutzen).

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Gibt es hierfür einen passenden Adapter oder muss die Buchse aus- /umgebaut werden? Wie man auf den Fotos sehen kann, unterscheidet sich diese BNC-Buchse etwas, in dem die Isolierung um den Mittelkontakt nicht bis um Ende reicht (wie beispielweise bei CLK OUT rechts daneben), sondern nur am Ende vorhanden ist.

Audio-GD verbaut in den Nachfolgegeräten offenbar diese Buchse nicht mehr, hatte aber früher den Austausch/ Umbau mit einer normalen Cinch-Buchse angeboten.

Bei Magna-Hifi habe ich folgenden Hinweis gefunden: "ACSS S/PDIF-Ausgangsdesign der 2. Generation ist kompatibel mit Standard-S/PDIF-Eingängen"

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Vielleicht hilft ein Blick in das Gerät weiter (ich hoffe, die Bezeichnungen stimmen so weit ...).

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Danke für eure Tipps und Hinweise!

Viele Grüße
Jörg
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Jörg
Da kannst du einfach einen BNC to RCA Adapter von ViaBlue nutzen. Das mache ich auch beim Eingang meines Chord Qutest. Etwas eleganter wäre ein Adapterkabel mit BNC am einen und RCA am anderen Ende.
Gruß Rüdiger
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Rüdiger

ich vermute, dass ich hier nur 50 Ohm Adapter rumliegen hatte. Vielleicht haben diese deswegen nicht gepasst und gewackelt.
Ich besorge mal andere ...

Sonst muss nichts gemacht werden? Wäre ja prima 👍
Vielleicht bastle ich mir dann direkt ein 75 Ohm BNC to RCA-Kabel.

Danke und viele Grüße
Jörg
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SolidCore
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ACSS

Beitrag von SolidCore »

Hallo Jörg

Genau das würde ich auch tun. Sie schreiben ja, das Signal ist SPDiF-Kompatibel. Somit scheint nur die Buchse anders zu sein, bzw gäbe es ersatzweise auf Kundenwunsch keine Cinch-Buchse.
Wenn du 2 gleiche Kabel baust, das 2. dann beidseitig Cinch, könntest du sogar beide Ausgänge vergleichen, was das ACSS ausmacht.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
was ist ACSS, was verlangt ACSS von der Empfängerseite und welche Qualität bleibt übrig, wenn man locker ignorant über die Spezifikationen hinweggeht?
Rechtfertigt das erzielte Ergebnis im Vergleich mit SPDIF über 75 Ohm BNC-Ausgang die Existenz des ACSS oder reduziert das den ACSS als hauseigene Lösung die inkompatibel (hohe Ansprüche vorausgesetzt) mit anderen Herstellern ist und bleibt?

Da ich dieses Format noch nicht kenne, habe ich https://magnahifi.com/de/cables-power-d ... dio-gd-de/ gefunden, und folgte https://www.audio-reference.de/krell-cast-kabel/.

VHS, Betamax und Video2000 war ein frühes Beispiel für Systemwettbewerb, wo das System mit den niedrigsten Lizenzgebühren sich durchgesetzt hat, nicht das beste System. Viele Neuentwicklungen haben Verbraucher verunsichert, SACD oder DVD-Audio? Erstaunlich, dass nach dem Erscheinen von Streamingportalen und Blu-Ray sich DSD (einst Basis für SACD) eine Nische zurückerobert hat.

Ich hatte vor über 30 Jahren den Emitterwiderstand einer Ausgangsstufe in den Stecker am Empfänger verlegt und hatte ein preiswertes Aktivkabel. Die DC-Entkopplung habe ich dem Elko im Eingang überlassen. ACSS erinnert mich an diese Konstellation.

Zweifellos hat der abgestimmte Abschlusswiderstand einer Leitung eine gewisse Priorität, um Reflexionen zu minimieren. Aber eine hochohmige Quelle verursacht ebenfalls Reflexionen jeglicher Störungen (wie Reflexionen von der Empfängerseite) auf der Leitung. Das sagt die klassische Leitungstheorie...
Das bedeutet, der Wellenwiderstand der Leitung und der Abschlusswiderstand de Empfängerseite müssen höheren Ansprüchen gerecht werden, aber die Einspeisung muss auch darauf angepasst sein. Gert (Fortepianus) hat darauf in vielen Beispielen vorgerechnet, wie es geht (warum wohl...? Antwort: Wenns unerheblich ist, hätte er sich das sparen können. Ist wohl doch was dran...).
Wenn ich bedenke, dass bei den RCA/Cinch Stecker-Buchsen bisher nur WBT eine anerkannte 75 Ohm Lösung liefert, jegliche Adapter nur ins Chaos stürzen, warte ich lieber noch verlässliche zusätzliche Informationen ab. Vielleicht denke ich auch nur in zu althergebrachten Bahnen.
Ne billige Cinchleitung aus der Elektroentsorgungskiste funktioniert ja auch...
Wenn der ACSS-Digitalausgang voll SPDIF-kompatibel ist, verdient er das ACSS Label nicht, denn dessen Besonderheit soll ja die hochohmige Ansteuerung an niederohmigen Abschluss sein, also Stromanpassung. SPDIF ist aber Leistungsanpassung. Im Audiobereich setzt man üblicherweise auf Spannungsanpassung.
Was ist nun ACSS bei der Digitalübertragung? Die aus der Werbung bekannte Verarschung??
Grüße
Hans-Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Hans-Martin

Deine Überlegungen und die verlinkten "Erläuterungen" kenne ich und sie haben mich lange Zeit verunsichert. Daher habe ich oben ja auch die Innenansicht des Geräts beigefügt - vielleicht ist ja doch was an der "neuen Technik" dran. Wie auch immer, derzeit gehe ich mit dir konform
Hans-Martin hat geschrieben: 18.01.2024, 00:57 Was ist nun ACSS bei der Digitalübertragung? Die aus der Werbung bekannte Verarschung??
Mal angenommen, ACSS ist wirklich vollkommen kompatibel (im Sinne von abwärtskompatibel) zum S/PDIF. Dann verzichte ich doch lediglich auf den möglichen qualitativen Mehrgewinn eines ACSS, wenn ich ihn zu einem "normalen" S/PDIF-Anschluss herabdegradiere und erhalte das, was ich will: eben eine ganz normale S/PDIF-Cinch-Buchse in Form einer BNC-Buchse. Ergo: Adapter reicht.
Oder - und so haben es früher Audio-GD und MagnaHifi in den Niederlanden selbst angeboten: Tausch der ACSS-Buchse gegen eine Cinch-Buchse. Das war kostenlos - also vermute ich, dass wirklich nur eine andere Buchse eingesetzt wurde.

Viele Grüße
Jörg
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Jörg,

warum sollte sich Kingwa die Mühe machen eine ACSS Buchse zu verbauen, wenn das ein schnöder SPDif ist?
Vermutlich ist eine I/V Sufe verbaut, die beim Wechsel der Buchse umgangen wird. Also besser bei Magna oder Kingwa nachfragen.

Grüsse Jürgen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Mir ging noch ein anderer Aspekt durch den Sinn: 75Ohm "Normal-SPDIF" wäre mit einer 75Ohm BNC Verbindung elektrisch besser (weil reflektionsärmer) ausgelegt als mit (nicht-HMS 75Ohm) Cinchbuchsen und -steckern. Also hielte ich, die jetzige Cinchbuchse auf die vorhandene 75Ohm BNC-Buchse umzulegen und das Signal mit "normalem" 75Ohm BNC Koaxkabel weiterzuleiten, für eine technisch saubere(re) Lösung (falls ACSS auf der Empfängerseite nicht klar notwendig ist :cheers: ).

just my 2 cents worth

Grüße,
Winfried
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo zusammen,

eure Kommentare habe ich weitgehend so interpretiert, dass zumindest nichts Übles (=Abrauchen, Explodieren o.ä. :lol: ) passieren kann, wenn ich einfach mal einen alten billigen BNC-Adapter (75 Ohm, nicht die 50 Ohm-Dinger) ausprobiere und ein Cinchkabel anschließe. Funktioniert. Wie gut (qualitativ), kann ich noch nicht sagen.
SolidCore hat geschrieben: 18.01.2024, 00:37 Genau das würde ich auch tun. Sie schreiben ja, das Signal ist SPDiF-Kompatibel. Somit scheint nur die Buchse anders zu sein, bzw gäbe es ersatzweise auf Kundenwunsch keine Cinch-Buchse.
Wenn du 2 gleiche Kabel baust, das 2. dann beidseitig Cinch, könntest du sogar beide Ausgänge vergleichen, was das ACSS ausmacht.
Das ist der nächste Schritt. Werde ich nun auch angehen und 2 ansonsten identische Kabel vergleichen.
h0e hat geschrieben: 18.01.2024, 11:49 warum sollte sich Kingwa die Mühe machen eine ACSS Buchse zu verbauen, wenn das ein schnöder SPDif ist?
Vermutlich ist eine I/V Sufe verbaut, die beim Wechsel der Buchse umgangen wird. Also besser bei Magna oder Kingwa nachfragen.
Deshalb habe ich ja "wohlwollend" geschrieben, dass der ACSS-Anschluss ABWÄRTSkompatibel sein könnte. Vielleicht auch "nur" identisch ;-)
Auf jeden Fall habe ich dennoch deinen Rat angenommen und beide angeschrieben.
Schaun ma mal ..
wgh52 hat geschrieben: 18.01.2024, 13:42 ... falls ACSS auf der Empfängerseite nicht klar notwendig ist
Nein, ich habe keine weitere Verwendung für den ACSS-Anschluss, Winfried. Deine Idee, den S/PDIF-Anschluss "umzulegen" behalte ich aber bis zur Antwort der obigen Adressaten im Hinterkopf :-)

Viele Grüße
Jörg
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo,

die Antwort kam sehr schnell. Magna Hifi als auch Kingwa von Audio-GD: "You can use a 75 Ohm BNC to RCA adapter on the ACSS socket. It functions like normal S/PDIF. ... The connection can be achieved using the adapter"

Na denn ...

Viele Grüße
Jörg
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jörg,

interessante Auskunft! Den technischen Vorteil von ACSS verstehe zumindest ich nicht. Die durch die SPDIF Kompatibilität ermöglichte 75Ohm BNC Verbindung würde ich allerdings nicht durch Adapter von BNC auf Cinch "verwässern", sondern eher auf der Empfängerseite von Cinch auf 75Ohm BNC Eingangsbuchse umrüsten 8) um eine durchgehende Verbindung ohne signalqualitätsmindernde Reflektionsstellen zu haben :cheers:

Grüße,
Winfried
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RitterRudolf
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Beitrag von RitterRudolf »

Hallo Jörg
Ich habe BNC auf SPDIF und BNC auf BNC von Funk hier liegen. Kann ich Dir zusenden zum spielen.
Ich nutze ACSS nur analog vom DAC in die Pre bei Audio GD.
Wenn Kingwa sagt, Du kannst auf BNC wechseln würde ich es auch so machen wie Winfried.
LG
Rudi
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Rudi bzw. Winfried

ich möchte tatsächlich auch keinen Adapter verwenden. Das war nur zum Ausprobieren.
Stattdessen würde ich so etwas nehmen: ein MOGAMI 75 Ohm-Kabel mit CANARE-Steckern

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Viele Grüße
Jörg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Jörg,
die Rechnung ohne den Wirt machen... in diesem Fall mit der Cinch-Buchse beim Empfänger, dessen äußerer Kragen innerhalb des Masserings des Steckers liegt, und die Aufnahme des Mittelpins, die außerhalb des Mittelpins liegt. Dazu das Isoliermaterial der Buchse, und schon wird klar, dass bei der Steckverbindung die Nennung einer 75 Ohm Impedanz des Steckers eine Luftnummer ist. Die Gegenseite: Buchse sollte man nicht vergessen, sonst lügt man sich (oder der Canare Hersteller einem) in die Tasche. Wurzel aus L durch C dominiert, und wo die Kapazität zu hoch wird (Buchse) hat man schon verloren.
WBT nannte einst 38 Ohm Wellenwiderstand für eine durchschittliche Cinchverbindung.
Es bedarf einer drastischen Sprache, um den Werbe-Suggestionen mancher Hersteller etwas entgegenzuhalten, was den potenziellen Kunden erreichen kann, zum kritischen Nachdenken anregt.
Ich teile übrigens nicht die Auffassung, dass eine so kurze Störung des Wellenwiderstands im Streckenbereich von 1,5 cm keine hörbaren Auswirkungen hat.
Grüße
Hans-Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 22.01.2024, 22:23 die Rechnung ohne den Wirt machen...

WBT nannte einst 38 Ohm Wellenwiderstand für eine durchschittliche Cinchverbindung.
Es bedarf einer drastischen Sprache, um den Werbe-Suggestionen mancher Hersteller etwas entgegenzuhalten, was den potenziellen Kunden erreichen kann, zum kritischen Nachdenken anregt.
Ich teile übrigens nicht die Auffassung, dass eine so kurze Störung des Wellenwiderstands im Streckenbereich von 1,5 cm keine hörbaren Auswirkungen hat.
Nun ja, so kurz (1,5cm) wollte ich das Kabel eigentlich nicht haben ;-)

Aber wenn du Recht haben solltest (und ich habe keine anderslautenden Infos im Netz gefunden), dann muss man eben tatsächlich die Rechnung ohne den Wirt machen - heißt: ausprobieren, was am besten klingt (welchen Wellenwiderstand auch immer Buchse - Kabel - Stecker in der jeweiligen Kombi haben mögen). Machen wir doch alle so seit Jahren ..
Ich habe mir nun einige Kabel zum Ausprobieren bestellt und bin gespannt. Aber jetzt fliege ich erst mal in den Urlaub :cheers:

Übrigens: MUTEC nutzt bei seinem Clock-Referenzkabel den 75-Ohm-Damar & Hagen-BNC-Stecker sowie den
75-Ohm-Neutrik-RCA-Stecker. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die nicht vorher alle möglichen Stecker getestet haben, bevor sie ein 75 Ohm-Kabel unter ihrem Namen verkaufen.

Viele Grüße
Jörg
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