S/PDIF-Ausgang: Adapter von ACSS auf Cinch

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

alcedo hat geschrieben: 26.01.2024, 13:51 Hallo Hans-Martin,

Übrigens: MUTEC nutzt bei seinem Clock-Referenzkabel den 75-Ohm-Damar & Hagen-BNC-Stecker sowie den
75-Ohm-Neutrik-RCA-Stecker. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die nicht vorher alle möglichen Stecker getestet haben, bevor sie ein 75 Ohm-Kabel unter ihrem Namen verkaufen.
Hallo Jörg,
der WBT Nextgen-Stecker hat die für 75 Ohm erforderliche geringe Kapazität nur in Verbindung mit der WBT Nextgen Buchse.
Diese hat nur einen Masse-Ring für den Nextgen-Stecker, an den Ring schließt sich eine Spirale an, damit andere RCA /Cinchstecker sicher konnektieren.
BNC mit 75 Ohm ist immer eine sichere Sache, da ein Koaxialkabel voll achsensymmetrisch und bezüglich Schirm rundum geschlossen fortgesetzt wird. Und die wichtige Masseverbindung wird mit Bajonett verriegelt.
Grüße
Hans-Martin
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

da ich in keinem Gerät diese WBT-Nextgen-Buchsen drin habe, habe ich nach entsprechenden Steckern auch keine Ausschau mehr gehalten und ein paar Kabel bestellt (bzw. bei Freunden ausgeliehen). Neben dem MOGAMI 75 Ohm-Kabel mit CANARE-Steckern kamen noch Ghentaudio, Sommercable Vector, Van Damme Plasma Grade, Audioquest Carbon und Wireworld Ultraviolett 8 zum Hören. Um es kurz zu machen: die Unterschiede waren gering, am Besten gefiel noch das Wireworld.

Nun warte ich noch auf das Wireworld Gold Starlight 8 und das Nordost Tyr 2 (letzteres gehört einem Freund und mir selbst vermutlich zu teuer 😇) zum Gegentesten. Möglicherweise muss doch tiefer in die Tasche gegriffen werden, wenn dann die Unterschiede greifbarer werden sollten. Vielleicht liegt es aber - wie Hans-Martin schon mehrmals sagte - an diesem vermaledeiten Wellenwiderstand. Dann ist es reine Glückssache, welche Kabel-Buchsen-Kombi am besten harmoniert.

PS: falls ihr übrigens glaubt, dass Nordost Tyr 2 sei in etwa (preislich) das Maß der Dinge, dann schaut ich mal das Siltech Royal Double Crown Digitalkabel an: über 10.000€ für 1,5m!

PPS: ich habe natürlich auch den Cinchanschluß mit dem ACSS-BNC-Anschluss verglichen. Allerdings nur mit baugleichen Ghentaudio und Van Damme-Kabeln, jeweils einmal Cinch 75 Ohm- und einmal BNC 75 Ohm-Stecker. Eher kein hörbarer Unterschied, jedenfalls nicht sicher reproduzierbar.

Grüße
Jörg
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hi Jörg,

wenn du schon soviel Zeugs zum Vergleichen da hast:

kannst du einen Unterschied zwischen der tollsten und der theoretisch schlechtesten (BNC-Adapter, Cinch-Spdif) erhören und ggf. beschreiben?
Mich interessiert einfach die Auswirkung einer nicht-optimal abgestimmten Spdif-Verbindung in der Praxis.

Gespannte Grüße
Uli
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Uli,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe: ich habe keinen BNC-Adapter benutzt (das war nur am Anfang zum Testen, ob das funktioniert). Ich habe hier 75 Ohm-Kabel verhört, die einerseits einen BNC-Stecker und andererseits einen Cinch-Stecker haben. Die Kabel selbst geben alle relativ genau 75 Ohm an (75 +-1% bis zu +-3% glaube ich), ob mit oder ohne Stecker ist nicht immer klar. Die Kabel hingen also alle an der ACSS-BNC-Buchse.
Nur bei den beiden im letzten Absatz (PPS) genannten Kabeln habe ich CInch (RCA) mit ACSS (BNC), beides S/PDIF, verglichen
planetti hat geschrieben: 06.02.2024, 19:32 Mich interessiert einfach die Auswirkung einer nicht-optimal abgestimmten Spdif-Verbindung in der Praxis.
Nun, wenn ich Hans-Martin richtig verstanden habe, dann gibt es wohl nur recht wenige optimal abgestimmte S/PDIF-Verbindungen. Die meisten von uns werden wohl oder übel nicht-optimal abgestimmte S/PDIF-Verbindungen besitzen. Neben der hochgelobten WBT Nextgen Buchsen/Stecker-Kombi wird es vielelicht noch einige andere geben. Aber wer kennt diese schon und vorallem: wer hat entsprechende Buchsen in seinen Geräten verbaut? DIe optimale Kombination (Buchse - Stecker - Kabel- Stecker - Buchse) werden für mein Verständnis nur Elektroniker mit entsprechenden Meßgeräten nachmessen können. Wir Normalos können uns nur auf unser Gehör verlassen. Deshalb hab ich doch das ganze Zeugs hier rumliegen gehabt ;-)

Viele Grüße
Jörg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

alcedo hat geschrieben: 06.02.2024, 20:46Nun, wenn ich Hans-Martin richtig verstanden habe, dann gibt es wohl nur recht wenige optimal abgestimmte S/PDIF-Verbindungen.
Hallo Jörg,
ganz entscheidend ist der richtige Wellenwiderstand beim Empfänger. Wenn dort wegen einer Fehlanpoassung eine Reflexion des Signals geschieht, vergrößert sich der Klangfehler.
BNC 75 Ohm auf BNC75 geht immer. WBT Nextgen Stecker auf Nextgen Buchse auch.
Wie ich weiter oben ausgeführt habe, dominiert die Buchse die Kapazität der Steckverbindung, somit auch den Wellenwiderstand, denn die induktive Komponente steht hintenan. Pioneer hat beim PD91 den Digitalausgang mit einer Buchse versehen, die kapazitätsärmer als der Durchschnitt ist, die gab es einst auch bei Monacor, die kann ich nun nicht mehr im Sortiment online finden...

Zugegebenermaßen liegt mein Gespräch mit einem Neutrik-Ingenieur schon einige Jahre zurück, aber auch die gern benutzten XLR-Stecker/Buchsen/Kupplungen hatten nach seiner Aussage keine definierte Nennung des Wellenwiderstandes.

Wer kann Cinch/RCA-Buchsen nennen, die mit 75 Ohm spezifiziert sind?
WBT Nexgen sind schon genannt, sonst noch Meldungen???
Die meisten Gerätehersteller haben sich für die billige und im Audiobereich weit verbreitete RCA-Buchse gestürzt, aber auch die nicht viel teurere BNC-Buchse findet man gelegentlich.

Die Alternative könnte sein, das bevorzugte Kabel direkt am Empfänger auf die Leiterplatte beim Abschlusswiderstand anzulöten. Kabelführung durch die Öffnung, die die entfernte Buchse lässt. Wo mehrere Eingänge schaltbar sind, hat man einen einfach möglichen Vergleich.
Selbst die mit Drahtbrücken von der Cinchbuchse zur BNC abgezweigte Verbindung, also auf dem Umweg und über Drähte und Lötstellen, war klanglich überlegen: Fokussierung, Räumlichkeit, Prägnanz, Glaubwürdigkeit, sofort hörbar für geübte Ohren...

Grüße
Hans-Martin
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