Verständnisfrage zu I2S Clock AudioGD

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powerohr
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Verständnisfrage zu I2S Clock AudioGD

Beitrag von powerohr »

Hallo

ich habe einen AGD Master 11 und nutze den I2S Eingang direkt auf der Platine.

Ich habe nun irgendwo gelesen, dass ein DAC im Allgemeinen sowohl als Master als auch Slave fungieren kann.
Woran merke ich das denn? Kann man das beeinflussen?

Die Frage ist halt, ob die Clock im Master 11 benutzt wird (und da eventuell verbessert werden kann) oder die im Zuspieler.

Ich habe ein Dante-Board als Zuspieler, dort ist auch nur ein Quartz drauf. Mag aber an dem Board liegen, es kann maximal 88.2.
Der Master 11 hat dann zwei Quartze, für 44,1x und 48x.

Danke für die Aufklärung
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
wenn ein DAC als Master arbeiten soll, muss er wissen, welches Format sein Zuspieler liefert. Also entweder 44,1kHz und geradzahlige Vielfache, oder 48kHz basierte Quellen.
Ein Streamer mit diversen Ausgangsformaten Formaten scheitert dann schon.
Es gehört also auch ein Slave dazu, der mit dem Master kommuniziert und nicht nur liefert, was er will und kann.

Der Audio GD Master 11 hat keinen Clock-Ausgang. Damit ist schon klar, dass er als Master nicht vorgesehen ist.
Die beiden internen Quarzoszillatoren werden nach Erkennen des Eingangssignals entsprechend gewählt, um Jitter zu reduzieren. Dabei zeigt die Erfahrung (jetzt nicht speziell mit dem AGD, sondern generell mit vielen Geräten, denen man diesbezüglich Wunderdinge nachsagte), dass sowohl die Kabel Klangunterschiede eintragen wie auch die Clock im Quellgerät bzw. der resultierende Jitter im SPDIF oder I2S Signal als Ursache für Klangunterschiede angesehen werden darf. Und wenn man das Quellgerät anders lagert, und man merkt, wie die Aufstellung den Klang beeinflusst, spürt man die Grenzen der Jitter-Filter-Stufen. Denn Jitter hat viele Strukturen und es gibt keinen Generalstreich, mit dem man sämtlichen Jitter von der finalen DA-Wandlung ausschließt.

Aus solchen Aspekten heraus wirst du die Geräte im Originalzustand belassen. Denn dass das Dante-Board nur einen Quarz drauf hat, lässt Schlussfolgerungen zu.
Die einfachste ist, dass du nicht 2 verschiedene Quarzfrequenzen durch Umbau aus dem Master 11 in das Dante Board übertragen kannst (eine schließt die andere aus).
Wenn Geräte besonders jitterarme Oszillatoren eingebaut haben, um bestmögliche Klangqualität zu liefern, wird idR ein Umbau schwierig, denn du müsstest die erfolgreiche Leistung des Entwicklerteams noch toppen. Einen solchen Umbau würde ich bestenfalls Gert zutrauen. Und das sage ich nach 30 Jahren vielfachen Erfahrungen mit Clock-Synchronisation-Umbauten, die sich allesamt auf CD-Format bezogen, da war die Situation noch übersichtlich.

Ich schlage dir vor, im Umfeld der digitalen Quelle die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dann haben die Jitterfilter weniger zu arbeiten bzw. liefern auch meist bessere Ergebnisse.
Grüße
Hans-Martin
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atmos
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I2S & Master & Slave

Beitrag von atmos »

Hi, Torben,

ich habe einen CD-Transport, der grundsätzlich als Master arbeitet und die Daten an den DAC liefert.

Und der DAC abeitet auch als Master und taktet die Daten neu.

Schalte ich den CD-Transport aber in den I2S-Modus (Sonic Scrambling 176.4 kHz), wird das Signal auf 2 Leitungen aufgeteilt und die Clock-Leitung vom DAC zum CD-T aktiviert.

Nun arbeitet der DAC allein im Master-Modus und steuert den CD-T als Slave.

Leider ist die I2S-Schnittstelle nicht genormt, und so habe ich bisher noch kein Quellgerät gefunden, das eine der beiden I2S-Schnittstellen an meinem 2. DAC - Sabaj D5 - bedienen kann.

Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen.

Gruß
Günther
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Torben,

wenn du über I2S in den Master 11 gehst, ist die Clock vom Zuspieler maßgebend.

Ansonst ist es bei S/PDIF die Clock des DAC.

Frage: hat dein Dantedevice denn einen I2S Ausgang, wenn ja mit welcher Buchse?

Es grüßt

Bernd Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo, ich vertraue zunächst den Aussagen des Herstellers zur Funktionsweise seines Produktes (Eine Bedienungsanleitung konnte ich Online noch nicht finden).
Audio-DG hat geschrieben:It supports up to 32bit / 192KHz through USB and I2S input, 24bit / 192KHz through SPDIF inputs (8X or lower oversampling support).

It is a fully new design concept . The SPDIF inputs have applied special interfaces for processing data, allowing the highest sound quality for the different SPDIF inputs.

IN5 , I2S input, up to 32bit / 384KHz support .

Master-Clock:
Clock Autodivide Circuit Supports four Master-Clock Frequencies : 256Fs、384Fs、512Fs、768Fs
Built-in two groups high performance PLL , supports low jitter Master-Clock output.

DAC Master 11 has built in DSP-1 processor, which is a Two-channel Digital Interpolation Filter and data in-phase processor for digital audio. This Device offers advanced features for high-performance digital signal processing (DSP) applications up to 250-MHz. Data and Master-clock in-phase processing are without jitters.
Es hängt also viel von der "Built-in two groups high performance PLL" ab. Ich vermute als grobe Richtung, dass das sowas meint, was Gert uns einst erklärt hat, wo seine PLL mit großem Fangbereich nach Einrasten auf eine feinere Zeitkonstante umgeschaltet wurde. Damit würde sich die Taktung der Quelle durchsetzen.
Es könnte aber auch bedeuten, dass die PLL so ausgelegt ist, dass die eigene(n) Clock(s) sich durchsetzen und sehr langsam nachgesteuert werden, damit es keine Datenaussetzer gibt. Damit würde sich die Taktung des DAC-Oszillators durchsetzen.

Ich sehe im zitierten Audio-DG Text auch einen innerlichen Widerspruch. Sowas lässt mich immer am Wahrheitsgehalt der Aussagen zweifeln. Oft hat ein Marketing-Mensch den Text verfasst, ohne die Funktionsweise des Gerätes verstandsen zu haben.
Das kommt öfter vor als man denkt, speziell bei innovativen Produkten, vielleicht auch gedacht als Nebelkerze für Plagiatoren.

Was letztlich zählt, ist die Betriebsart (Verkabelung, Eingangswahl), die dem Benutzer besser gefällt.
Gibt es denn dabei hörbare Unterschiede ?
Grüße
Hans-Martin
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Hallo in die Runde
Bernd Peter hat geschrieben: 27.03.2024, 19:23
Frage: hat dein Dantedevice denn einen I2S Ausgang, wenn ja mit welcher Buchse?
Ja, nicht offiziell. intern abgegriffen. Das ist das Digimedia Board, was hier schon öfter verbaut wurde.


Danke für die Antworten. Es schein ein kompliziertes Thema zu sein.

Dann bin ich ja froh, dass das läuft. Das Digimedia Board hat ja auch ein einen besseren Quarzoszillator bekommen und läuft am Akku.
Ich wollte eigentlich herausfinden, welche der Quarzoszillatoren nun maßgebend ist und ob man da nicht etwas verbessern kann/sollte.


Grüße
Torben
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Torben,

ja, das funktioniert einwandfrei mit dem I2S Abgriff beim Digimediaboard, die 5 Pins sind bei audio gd deckungsgleich.

Es grüßt

Bernd Peter
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Das weiß ich, läuft ja.

Die Frage war, ob man das an einer Stelle, also dem Clocks, verbessern kann. Wo dann Master und Slave ist, wäre wichtig. Es scheint aber irgendwie beide Seiten zu betreffen.

Ich hatte mit dem Gedanken gespielt ein RPi mit Ian Canada Komponenten an den I2S zu bauen. Ob dies dann besser ist, weiß ich halt nicht.

VG
Torben
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Torben,

wie fällt denn der Vergleich S/PDIF zu I2S bei dir aus, du kannst ja beide Varianten parallel hören, oder?

Es grüßt

Bernd Peter
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Udor
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Beitrag von Udor »

Hallo Torben,

ich betreibe seit vielen Jahren zwei Buffalo Boards(ES9018) im 4 kanal Betrieb mit i2S.
Angesteuert über ein BBB (BeagleBoneBlack) über das Hermes/Cronus Modul von Twisted Pear.

https://twistedpearaudio.github.io/blog ... anual.html

Oder hier: http://www.twistedpearaudio.com/docs/co ... V2.1.3.pdf

Grundsätzlich ist es erst mal so das man bei I2S 3 Kabel plus Masse braucht damit es erst mal funktioniert.
Das ist einmal die Bitclock dann die LRClock(oder Wordclock) und das Data Signal (wobei hier L/R gemeinsam übertragen werden)

Das Cronus Modul hat jetzt eine eigene Clock (eine 44khz und eine 48khz) und der DAC hat eine Clock.
Im normalfall ist es jetzt so das man den DAC im asyncron Modus betreibt das heißt die ankommenden Daten werden
mit der eigenen Clock am DAC neu getaktet(wahrscheinlich bei den meißten DACs so). Das ist in der Regel auch empfehlenswert da diese schon sehr hochwertig ist, nur wenige mm neben dem DAC sitzt, den kürzesten weg hat und hier die geringsten Gefahr besteht das hier was eingestreut wird.

Alternativ kann man den Buffalo aber auch im Syncron Modus betreiben. Dann wird die MCK (Masterclock) extern
zugeführt und die interne Neutaktung und das Oversampling wird bzw. kann dann abgeschaltet werden(die Interne Clock muss dann auch tot gelegt werden). Dazu sollte das Clocksignal aber sehr sehr sauber sein.
Schon alleine die räumliche Trennung mit Kabel/Steckverbindungen etc. zwischen Clock und DAC
versaut einem wahrscheinlich mehr als es bringt.

Der Buffalo 3 Dac von TP ist hier sehr experementierfreudig, Über die DIP Switches kann man vieles einstellen, Man kann aber auch viel
falsch machen. Was Audioground da jetzt treibt und ob man die DACs extern takten kann bzw sollte kann ich nicht sagen.
Da müsste man den Entwickler mal fragen.

Ich an deiner stelle würde da nichts dran ändern solange du nicht genau weist was du da tust.

Gruß Udo
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