Rebecca Pidgeon - The Raven (Pop)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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hornblower

Rebecca Pidgeon - The Raven (Pop)

Beitrag von hornblower »

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Und noch ein Vorschlag. Diesmal etwas Sanftes. Eine der wirklich besseren Aufnahmen von Chesky. Rebeccas engelgleiche Stimme sparsam umgarnt von akustischen Instrumenten. Wer kennt nicht einen der Vorführtitel schlechthin "Spanish Harlem"?

Die SACD-Hybridversion ist m.E. gerinfügig besser als die normale CD.

Irgendwie glaube ich aber, dass die CD hier im Forum jeder kennt. Sie steht momentan nur nicht in der Liste.

Andreas
Rossi
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Beitrag von Rossi »

hornblower hat geschrieben:Irgendwie glaube ich aber, dass die CD hier im Forum jeder kennt. Sie steht momentan nur nicht in der Liste.
Ich könnte mir vorstellen, daß viele bei Rebecca Pidgeon die "Retrospective" vorziehen, die ja eine Art Best of ihrer wenigen Platten darstellt, zumal dort das "Spanish Harlem" auch noch als Opener fungiert. Für mich ist allerdings, was die Musik angeht, "The Raven" die weitaus gelungenere CD.

Stefan
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digifix
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Beitrag von digifix »

Rossi hat geschrieben:Für mich ist allerdings, was die Musik angeht, "The Raven" die weitaus gelungenere CD.
Hallo Stefan,
dito!

und etwas mehr dB bei der Wiedergabe bringt mehr dabei sein - fühle ich

Gruß
Rene
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

hornblower hat geschrieben:Die SACD-Hybridversion ist m.E. gerinfügig besser als die normale CD.

Irgendwie glaube ich aber, dass die CD hier im Forum jeder kennt. Sie steht momentan nur nicht in der Liste.
Ich vermute mal die 24 Bit Download Version (hdtracks.com) basiert auf der SACD? Jedenfalls klingt sie bei mir deutlich besser als die 16 Bit Aufnahme (auf meinem Networkplayer).

Volkmar
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shakti
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Beitrag von shakti »

Leider ist die SACD Version dem audiophilen Zeitgeschmack geopfert und schlicht extrem auf das Zielpublikum zugeschnitten gemischt. Der Bass viel zu laut und kuenstlich in den Vordergrund gerueckt, die Stimme aetherisch drueber gelegt, der Hochtonbereich angehoben. :-(

Meine DCS Kombination spielte auf jeden Fall die Original CD mit 16bit 44,khz deutlich besser! Fuer mich ein deutlicher Beleg, dass die Originalausgaben haeufig viel besser klingen, als die Remix Varianten.

netten Gruss
Juergen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Das sind typische Merkmale von Amplitudenkompression:

Begleitinstrumente spielen weiter vorn als die abgebildtete Hauptdarstellerin, der Bass dominiert, die reale Dynamik hätte auf ein Medium mit niedriger Bitrate gepasst, es wird aber mit der erweiterten Bitrate geworben, die S-Laute Problematik hat zugenommen, die Wiedergabe ist ungewohnt aufdringlich und ermüdend, Hörer geben ihr dennoch oft den Vorzug, selbst Hörer mit erstklassigem Equipment fallen darauf rein und halten es trotz lächerlich reduziertem DR-Faktor für die bessere Aufnahme.

Deshalb werden wir in Zukunft noch oft von solchen musikalischen Verunstaltungen geplagt werden, weil es immer wieder gelingt, den Leuten dafür das Geld aus der Tasche zu ziehen. Der einzige Trost, der bleibt, ist die Hoffnung, dass es dem guten Plattenlabel offenbar das Überleben ermöglicht.

Holy Shit!

Hans-Martin
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Ist schon richtig, Remaster ist nicht gleichbedeutend mit besser, insbesondere wenn es immer lauter abgemischt wird. Diese Aufnahme ist ohnhin ziemlich auf Effekt getrimmt, sozusagen eine akustische Praline, zuviel kann man davon nicht nehmen :wink:

Was die Abmischung nun angeht, so kann ich einige Punkte nicht ganz nachvollziehen, den Bass finde ich nicht überbetont und die Begleitinstrumente sind auf derselben Höhe oder hinter der Sängerin. Ja, aufdringlich und ermüdend finde ich die Aufnahme schon, aber das fand ich schon die CD. Wie gesagt, von Zeit zu Zeit seh ich den alten gerne will sagen, kann ich mir das anhören. Auf Dauer lieber etwas anderes...

Ganz anders zum Beispiel aus demselben Hause 'The Persuasions Sing the Beatles'. Wunderbare Aufnahme, die 24 Bit noch mal besser als die ohnehin sehr gute CD. Für mich sehr stimmig, überhaupt nicht anstrengend und höre ich immer wieder gerne.

Gruß V.
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Franz
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Beitrag von Franz »

Es gibt remixing und remastering. Beim ersterem werden die einzelnen Tonspuren neu abgemischt, bei zweiten werden die vorhandenen Tonspuren neu bearbeitet. Beides kann gut oder schlecht gemacht werden, von Verallgemeinerungen möchte ich warnen. Ich kenne gute remixes - hört euch mal etwa die hier an im Vergleich zu den Originalen

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oder die Beatles-Remaster aus 2009, als Album mal dieses hier:

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Beides sehr gelungen, in meinen Ohren viel besser als die vorherigen.

Daß es auch abschreckende Beispiele gibt, versteht sich doch von selbst. Wer Ohren hat, der höre und entscheide für sich. Der Verweis auf Ziffern und Kurven hilft doch nicht beim Zuhören. Und noch etwas provokativ dazugesagt: Hört man völlig unkomprimierte Musik. In den allerwengsten Fällen ist das wirklich gut. Die gute Mischung macht`s und das Wissen des Tonschaffenden um die Musik, die er da abmischt. Da scheint mir eher der Hase im Pfeffer zu liegen. Dazu kommt noch, daß viele Musiker eine reine Auftragsarbeit erwarten. Die wollen kommerziellen Erfolg. Da besteht automatisch der Zwang, es massenkompatibel machen zu wollen.

Gruß
Franz
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Guenni
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Beitrag von Guenni »

vielleicht ein wenig offtopic und ketzerisch ; aber neigen wir eigentlich manchmal dazu Platten zu hören, die sehr gut klingen und lassen teilweise echte stimmliche und musikalische Trouvaillen links liegen?

(sorry dass ich das jetzt hier mal an Rebecca Pidgeon exemplarisch äussere, obwohl Sie das häufig durch gute Interpretationen widerlegt)

Anfangs hörte ich mir solche Aufnahmen auch mal gerne an, - musste allerdings sehr schnell einsehen, dass dies mehr als nur eine Sackgasse hie und da sein kann. Teilweise eben kaum Repertoirwert.

Will sagen - eine Billie Holiday höre ich mir jetzt wieder nach wie vor eben doch lieber an, als diese hochpolierten quasi fehlerlosen Darbietungen.

So wie ich mir jetzt wieder die Chopin Walzer mit Dinu Lipatti mit Genuß anhöre und eben nicht das Fräulein Ott. Und da ist mir dann eben auch der Kommentar der mithörenden Anwesenden wurscht warum die tollen Boxen so rauschen.

Und das nicht weil ich die alten renomierten Interpreten vorziehe sondern weil ich finde dass dort mehr Lebenserfahrung mitschwingt. Das starre angeblich partiturgetreue spielen der Noten ist eben oft nicht im Sinne einer nachschöpferischen Interpretation. Ein ästhetischer Rigorismus schein bei vielen Audiophilen leider Einzug zu halten. Ein Chopinsches Rubato macht eben nicht nur aus der gelebten Tradition heraus Sinn - auch wenn es dafür keine notierte Entsprechung in der Partitur geben mag.

Wenn ich allerdings dann hin und wieder doch junge hochtalentierte Musiker finde, denen Interpretation wichtiger ist als reine Intonation , so bin ich dann auch geneigt eben die besser klingenden Varianten anzunehmen.

Jüngstes Beispiel : Debussy Gesamteinspielung Bavouzet. Hier kommt dann doch oft die Gieseking Gesamteinspielung in die zweite Reihe.
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