O.Mertineit hat geschrieben:
Wir können den Sub jetzt auf angepasste Dämpfer stellen oder einfach nur auf einen "Sandsack" oder auch auf eine "Regupol" Matte, damit er u.a. nicht wegrutscht und evt. "spazieren geht".
Alternativ können wir ihm vier "Wunderkugeln" ("Rollerblock") (hartes "Kugel - Mulde" Lager aus Stahl bzw. Keramik) wie oben beschrieben unterbauen.
Vorher konnte dieser Sub den Dielenboden nicht so richtig schön anregen, denn die Kräfte waren ja überwiegend "parallel" zum Boden ... :
Jetzt wird der Sub bei (minimaler) "vor" und "zurück" Bewegung des Gehäuses jeweils auch (minimal) angehoben, was eine vertikale Komponente (jedoch mit merklicher Kraft) erzeugt, die zuvor nicht ausgeprägt war, nun aber - dank "Rollerblock" - den Boden "erst richtig" anregen kann.
Der Hub vertikal zum Dielenboden ist klein, aber die Kraft kann "deutlich" sein. Die beschleunigende Kraft, die durch die "Muldenwirkung" das Gehäuse nach oben drückt, drückt ebenso mit umgekehrtem Vorzeichen ("actio=reactio") auf den Dielenboden und der Dielenboden hat eine schön große Abstrahlfläche. Aufgrund der hohen Steifigkeit (Dicke) strahlt der Dielenboden auch bei tiefen Frequenzen schon recht effizient ab (große Biegewellenlänge).
Und - hoppla ! - wir erzeugen auch noch Klirr:
Denn aus der "vor - zurück" Bewegung (des Gehäuses als minimale Ausgleichsbewegung zur Membran "zurück-vor") wird durch die Wirkung der rotationssymmetrischen Mulde gegenüber dem Dielenboden nun "runterdrücken - runterdrücken" und zwar sowohl für die "positive" als auch für "negative" Halbwelle bei sinusförmiger Anregung: Also regen wir den Dielenboden jetzt mit doppelter Anregungsfrequenz schön an (ähnlich Gleichrichtereffekt), da wo wir ihn zuvor eigentlich ganz in Ruhe ließen, als "Rollerblock" noch nicht untergebaut war.
Hallo Oliver
Ehrlich gesagt, kann ich deiner Argumentation nicht folgen.
Ich verstehe nicht, wie aus einer Anregungsfrequenz mechanisch die doppelte Frequenz entsteht. Denn bei doppelter Frequenz ist die erste Wellensteigung gleichorientiert, wie bei der Anregung, die zweite aber gegenläufig. Die Wendepunkte der doppelten Frequenz liegen zeitlich im Scheitelpunkt, im Wendepunkt und wieder im Scheitelpunkt der Grundfrequenz. Das verhindert mMn die Anregung, denn (konstanten Sinus vorausgesetzt) wird die zweite Halbwelle das aufheben, was die erste angeregt hat.
Erst bei der dreifachen Frequenz überwiegt die Übereinstimmung mit der Grundwelle.
In meiner Vorstellung sieht es so aus:
Der Boden sei plan, ebenso die Bodenfläche der Box, nahe der Vorder- sowie der Hinterkante der Box sind die Füße, gleiche Höhe sorgt für Planparallelität der genannten Flächen.
Die Anregung der Bewegung geht vom Rückstoß des Tieftönerantriebs aus, der parallel zum Boden geschieht (senkrechte Frontplatte vorausgesetzt). Da diese Achse zwangsläufig einen deutlichen Abstand zum Boden haben muss (mindestens halben Korbdurchmesser) und sich dieser Rückstoß über den Daumen aus dem Verhältnis Membranmasse zu Rest des Lautsprechergehäuses mit Körben/Magneten usw. errechnen lässt, wird bei einer Vorwärtsbewegung der TT-Membran eine Kippbewegung der Box um eine Achse ergeben, die nahe der Mittelachse der vorderen und hinteren Auflagepunkte liegt.
Damit werden die hinteren Füße stärker belastet, die vorderen entlastet.
Eine zusätzliche Drehkomponente entsteht, wenn die Schwingspulenachse am Schwerpunkt der Box vorbei geht, und in jedem Fall muss für die Drehbewegungsbetrachtung mit dem Trägheitsmoment weitergerechnet werden.
Damit entstehen für alle federnd entkoppelnden Konzepte schwer berechenbare Verhältnisse.
der_yeti hat geschrieben:vielleicht hilft folgender Link:
http://www.roehrenklingklang.de/LightNE ... lisolation
Ich habe sehr gute Ergebnisse mit dem Aufstellen meiner Lautsprecher auf Schraubendruckfedern gemacht. Die Federrate habe ich nach der Formel berechnet, die in dem Link weiter oben genannt ist.
@Alex, Teil A konnte ich noch zustimmen, aber bei B wird es interessant.
Die genannte Formel kommt hier gar nicht zur Anwendung, da eine vertikale Anregung durch den Lautsprecher nicht in diesem Umfang existiert.
In den Abbildungen sind Hornlautsprecher gezeigt, deren Membranauslenkungen einerseits deutlich geringer ausfallen als bei geschlossenen Boxen, aber was schlimmer ist, deren Auslenkungsachse senkrecht zur hier berechneten Achse steht.
Schraubendruckfedern werden über ihre Federkonstante in axialer Richtung eine Aussage machen, wie aber sieht es bei seitlicher Auslenkung aus? Gerade da wird es klanglich interessant.
Wer mal eine Box auf einen Schaumstoffquader gestellt hat, und mitansehen musste, wie sie langsam zu irgendeiner Seite umkippte, und das bereits ohne Musikanregung auf die Membranen, der mag gern weiterdenken.
Wenn der Schwerpunkt der Box sich verlagert, weil er nicht genau über dem Mittelpunkt der Federkräfte lag und eine Kippbewegung einleitete, kann man sich fragen, warum die zunehmend belastete Feder nicht aufhielt, was die entlastete Feder noch unterstützte.
Kommen jetzt noch schwingende Kräfte hinzu, ist vielleicht Fall b
dieser Darstellung zutreffender
Noch ein anderer anschaulicher Aspekt: Wenn ich eine massefreie Feder bewege, anhebe, bewegen sich alle Teile um denselben Betrag in dieselbe Richtung/Orientierung.
Ruht eine Masse auf dieser Feder, entscheidet die Frequenz der Bewegung: unterhalb der Resonanzfrequenz bewegt sich die Masse mit, bei der Resonanzfrequenz bewegt sie sich in Gegenrichtung, oberhalb der Resonanzfrequenz bewegt sie sich nicht. So stimmt man System und Tonarm beim Plattenspieler ab, damit die Musik voll übertragen wird, andererseits der Tonarm der Plattenoberfläche und ihrer Welligkeit (Warp) möglichst folgt. Da die Schallplatte bei 33 1/3 UpM dreht, entspricht das ca. 0,5Hz, folglich bleibt für die Chassisfrequenz nur der Bereich dazwischen, über Drehzahl und unter System/Tonarmresonanz, also zwischen 2-5Hz.
In der Praxis entstehen Frequenzmodulationskomponenten, und je weniger ausgeprägt die Amplitude, je geringer die Frequenz, umso näher liegen die Seitenspekteren an der abgespielten Tonfrequenz, umso weniger als Artefakte wahrnehmbar.
Wenn wir hier im Forum an anderer Stelle bei jitterarmen Oszillatoren bei Zielvorgaben mit Tendenz 0,1Hz landen, könnte man die Frage stellen, wie niedrig die Resonanzfrequenz der Entkopplung sein muss, um von der Box z.B. ein auf Trittschalldämmung schwimmend verlegtes Laminat nicht im hörbaren Bereich anzuregen (ohne Betrachtung der Luftschalleinkopplung bei der Ausbreitung).
Die Ankopplung der Box über Spikes an die große Masse des Estrichs erscheint dagegen als Kinderspiel.
Mit dem Medium Ständer dazwischen kommt noch ein Schwierigkeitsgrad hinzu.
Balazs Boxen haben schon ein außergewöhnliches Gewicht und ich bezweifle, dass Blutack langfristig seinen Dienst verrichtet, ohne herausgequetscht zu werden, auch wenn ich bei kleinen Boxen beste Erfahrungen damit gemacht habe.
Um die gewünschte Steigerung für Balazs zu erreichen, müsste der Ständer etwa auf der Höhe der Schwingspulenachse ansetzen und die Rückstoßkräfte zum Boden an die große Masse ableiten, ohne eine Kippbewegung der Box, ohne eine Vibrationsüberlagerung bei MT und HT zu ermöglichen.
Wenn man mit einem Gestänge die MT/HT-Einheit zur Masse der gemauerten Wand dahinter unbewegbar abstützt, der Bass samt Gehäuse davon elastisch entkoppelt wäre, verlangt dies nach einem kompromissbereiten Partner...
Grüße Hans-Martin