Upsampling mit dem cMP²-Player
Verfasst: 06.02.2011, 10:43
Edit: Leif hat in seinem Vorstellungsthread ausführlich über über den cMP²-Player berichtet. Nachfolgend werden dessen Upsampling-Qualitäten diskutiert:
Vor etwa einem Jahr stieß ich über eine amerikanische Webseite auf das cmp-Projekt, ein open-source Projekt das einen anderen Ansatz verfolgt:
Es geht bei diesem Projekt darum, eine möglicht jitterfreie Datenquelle (Transport) zu nutzen, also möglichst von vorneherein Jitter zu vermeiden.
Dazu wird ein Windowsrechner aufgesetzt, mit geeigneter Standardhardware, betrieben mit
einem abgespeckten Betriebssystem (Minlogon für XP SP2) und angepassten Einstellungen für Bios, Prozesse, Schnittstellen uvm. Betreibt man den dann mit linearen Stromversorgungen für P4, P24, je nach Karte auch für die Audio-Schnittstelle und einer billigen anderen für die Peripherie, wird es wirklich unglaublich gut. Einen Rechner deswegen, weil das Upsampling von CD-Daten deren Wiedergabequalität erheblich steigern kann, vorausgesetzt, man hat für die dazu notwendige hohe Genauigkeit ausreichend Rechenleistung zur Verfügung. Die Upsamplingbausteine in vielen Geräten leisten das nicht.
Dieses Projekt ist umfangreich und einfach, aber nicht trivial.
Bereits mit dem Einsatz von cplay (dem Player) und cmp (der Shell) kann man auf einem Notebook schon schöne Erfolge erzielen, ich habe so angefangen und Fujak hatte das auch so gemacht. Aber erst beim Einsatz von cmp/cplay auf dezidierter Hardware wird das volle Potential dieses Transports erschlossen.
Wir haben Hörvergleiche gemacht zwischen einer cmp-Kiste und dem Naim HDX , die cmp-Kiste nur mit separater Stromversorgung für die Festplatte, betrieben am Audiotrak Dr. Dac prime (390 EUR) und dem Altmann-Dac, beide mit linearer Stromversorgung. Verwendet wurde die Toslink-Schnittstelle der Esi Juli, die über Asio als Master fungierte. Es lief die sehr empfehlenswerte letzte cplay-Version 39.
Gehört wurde Klassik (u.a. von Acousense) und Jazz, High-Res-Files, CD-Daten und Vinyl. Bereits in o.g. noch nicht vollständig optimiertem Setup (Stromversorgung) und mit dem Dr.Dac spielt die cmp-Kiste gegenüber dem Naim wie von einem anderen Stern! Sie ist das einzige Digitalgerät, dass bislang für mich – bei High-Res Material - die Qualität meines sophisticated Vinyl-Laufwerks erreichen kann – anders zwar, aber auf ähnlichem Niveau.
Interessanterweise kam ein parallel gehörter, nur mäßig optimierter Notebook (ohne Minlogon und weitergehenden Bios- und Prozessoptimierungen) im Batteriebetrieb mit cmp2 und Dr.Dac über USB bei HiRes Material dem HDX schon nahe, bei CD-Daten hatte er - wegen des fantastisch guten Upsamplings von cplay (128 Bit Genauigkeit) – insgesamt sogar leicht die Nase vorn. Denn der Naim muß sein Upsampling mit einem Chip erledigen, die Rechenleistung seines eingebauten Prozessors reicht dafür nicht aus.
Anmerkung:
Cplay für SSE4 bringt viel mehr als die Versionen für SSE2/3 für ältere oder Netbook- Prozessoren.
Weitere Anmerkung:
Ein Beispiel für die Herangehensweise des Projekts ist der zwingend vorgeschriebene Einsatz von Asiotreibern. Diese gestatten u.a. die Einstellung der Buffergröße, die möglicht klein eingestellt werden muss. Man fragt sich zunächst, wozu das in einem Stereoset gut sein soll. Die Erklärung: Jeder Bufferzugriff induziert Störungen, bei kleinen Buffergrößen - z.B. 32 Samples bei 96 Khz Output - liegt deren Frequenz bei ca. 3 Khz; das kann die PLL im Dac leicht einfangen. Bei großen Buffern liegt diese Frequenz unterhalb von 1 Khz, da hat die PLL dann Probleme. In diesem Bereich liegen u.a. auch die Störungen durch die Stromversorgung.
Übrigens beträgt die Systemlatenz bei einem voll optimierten cmp-System konstant 1-2 Microsekunden.
Wer Näheres wissen will, dem sei die Lektüre der umfangreichen Webseite empfohlen; nicht leicht zu lesen, kostet Zeit, zumal man den zahlreichen weiterführenden Links folgen sollte. Es ist aber alles sehr umfassend erklärt. Und über die zugehörigen Foren kann man dann ebenfalls viel lernen: http://www.cicsmemoryplayer.com/
Interessant und spannend wäre es nun zu untersuchen, ob der Ansatz, Jitter im Dac selber vollständig (!) zu eliminieren - also auch alle Frequenzen unterhalb von 1 Khz -, vergleichbare oder bessere Ergebnisse bringt. Da damit der Jitter von Datenquelle und Leitung quasi egal wäre, würde dies wieder ein sehr einfaches Setup möglich machen, was grundsätzlich wünschenswert ist.
Jedoch: Die Nagelprobe auf jede Theorie ist die Praxis (Lenin!...). Hörvergleiche bringen wie immer weiter, wir stehen interessiert zur Verfügung.
Viele Grüße
Roland
Vor etwa einem Jahr stieß ich über eine amerikanische Webseite auf das cmp-Projekt, ein open-source Projekt das einen anderen Ansatz verfolgt:
Es geht bei diesem Projekt darum, eine möglicht jitterfreie Datenquelle (Transport) zu nutzen, also möglichst von vorneherein Jitter zu vermeiden.
Dazu wird ein Windowsrechner aufgesetzt, mit geeigneter Standardhardware, betrieben mit
einem abgespeckten Betriebssystem (Minlogon für XP SP2) und angepassten Einstellungen für Bios, Prozesse, Schnittstellen uvm. Betreibt man den dann mit linearen Stromversorgungen für P4, P24, je nach Karte auch für die Audio-Schnittstelle und einer billigen anderen für die Peripherie, wird es wirklich unglaublich gut. Einen Rechner deswegen, weil das Upsampling von CD-Daten deren Wiedergabequalität erheblich steigern kann, vorausgesetzt, man hat für die dazu notwendige hohe Genauigkeit ausreichend Rechenleistung zur Verfügung. Die Upsamplingbausteine in vielen Geräten leisten das nicht.
Dieses Projekt ist umfangreich und einfach, aber nicht trivial.
Bereits mit dem Einsatz von cplay (dem Player) und cmp (der Shell) kann man auf einem Notebook schon schöne Erfolge erzielen, ich habe so angefangen und Fujak hatte das auch so gemacht. Aber erst beim Einsatz von cmp/cplay auf dezidierter Hardware wird das volle Potential dieses Transports erschlossen.
Wir haben Hörvergleiche gemacht zwischen einer cmp-Kiste und dem Naim HDX , die cmp-Kiste nur mit separater Stromversorgung für die Festplatte, betrieben am Audiotrak Dr. Dac prime (390 EUR) und dem Altmann-Dac, beide mit linearer Stromversorgung. Verwendet wurde die Toslink-Schnittstelle der Esi Juli, die über Asio als Master fungierte. Es lief die sehr empfehlenswerte letzte cplay-Version 39.
Gehört wurde Klassik (u.a. von Acousense) und Jazz, High-Res-Files, CD-Daten und Vinyl. Bereits in o.g. noch nicht vollständig optimiertem Setup (Stromversorgung) und mit dem Dr.Dac spielt die cmp-Kiste gegenüber dem Naim wie von einem anderen Stern! Sie ist das einzige Digitalgerät, dass bislang für mich – bei High-Res Material - die Qualität meines sophisticated Vinyl-Laufwerks erreichen kann – anders zwar, aber auf ähnlichem Niveau.
Interessanterweise kam ein parallel gehörter, nur mäßig optimierter Notebook (ohne Minlogon und weitergehenden Bios- und Prozessoptimierungen) im Batteriebetrieb mit cmp2 und Dr.Dac über USB bei HiRes Material dem HDX schon nahe, bei CD-Daten hatte er - wegen des fantastisch guten Upsamplings von cplay (128 Bit Genauigkeit) – insgesamt sogar leicht die Nase vorn. Denn der Naim muß sein Upsampling mit einem Chip erledigen, die Rechenleistung seines eingebauten Prozessors reicht dafür nicht aus.
Anmerkung:
Cplay für SSE4 bringt viel mehr als die Versionen für SSE2/3 für ältere oder Netbook- Prozessoren.
Weitere Anmerkung:
Ein Beispiel für die Herangehensweise des Projekts ist der zwingend vorgeschriebene Einsatz von Asiotreibern. Diese gestatten u.a. die Einstellung der Buffergröße, die möglicht klein eingestellt werden muss. Man fragt sich zunächst, wozu das in einem Stereoset gut sein soll. Die Erklärung: Jeder Bufferzugriff induziert Störungen, bei kleinen Buffergrößen - z.B. 32 Samples bei 96 Khz Output - liegt deren Frequenz bei ca. 3 Khz; das kann die PLL im Dac leicht einfangen. Bei großen Buffern liegt diese Frequenz unterhalb von 1 Khz, da hat die PLL dann Probleme. In diesem Bereich liegen u.a. auch die Störungen durch die Stromversorgung.
Übrigens beträgt die Systemlatenz bei einem voll optimierten cmp-System konstant 1-2 Microsekunden.
Wer Näheres wissen will, dem sei die Lektüre der umfangreichen Webseite empfohlen; nicht leicht zu lesen, kostet Zeit, zumal man den zahlreichen weiterführenden Links folgen sollte. Es ist aber alles sehr umfassend erklärt. Und über die zugehörigen Foren kann man dann ebenfalls viel lernen: http://www.cicsmemoryplayer.com/
Interessant und spannend wäre es nun zu untersuchen, ob der Ansatz, Jitter im Dac selber vollständig (!) zu eliminieren - also auch alle Frequenzen unterhalb von 1 Khz -, vergleichbare oder bessere Ergebnisse bringt. Da damit der Jitter von Datenquelle und Leitung quasi egal wäre, würde dies wieder ein sehr einfaches Setup möglich machen, was grundsätzlich wünschenswert ist.
Jedoch: Die Nagelprobe auf jede Theorie ist die Praxis (Lenin!...). Hörvergleiche bringen wie immer weiter, wir stehen interessiert zur Verfügung.
Viele Grüße
Roland