Drei für Japan: Beethovens 9. - Benefizkonzert im Gasteig

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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axxxxx

Drei für Japan: Beethovens 9. - Benefizkonzert im Gasteig

Beitrag von axxxxx »

Liebe Freunde,

am Montag hatten wir das Vergnügen, Beethovens 9. im Gasteig zu München hören zu dürfen.

Das Besondere an diesem Konzert war, daß sich Orchester und Chor aus einer Auswahl aller drei Symphonieorchester und zugehörigen Chöre der Stadt zusammensetzte. Zu Beginn des Konzertes marschierte der Chor ein und es schien kein Ende zu nehmen. Schließlich standen dann gut und gerne 120 Leute auf der Bühne. Dann kam das Orchester und auch das waren sicherlich über 100 Musikanten. Zahlenmäßig ließ das auf wahrhaft Symphonisches hoffen. Mit dem Dirigenten Zubin Mehta war eine international bekannte und geschätzte Größe am Taktstock, so daß eigentlich nichts schiefgehen konnte.

Wir hatten diesmal die OPTIMALEN Plätze - 5. Reihe, Mitte, auf Ohrenhöhe mit den Streichern. Nach dem ersten Besuch im Gasteig vor gut einem Jahr, hielt sich unsere Begeisterung ja in engen Grenzen, was primär der schlechten Akustik auf den damaligen Plätzen geschuldet war, wie sich nun herausstellte. Der Saal war bis auf den letzten Platz ausverkauft und es sollen 2400 Menschen gewesen sein.

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Nach einer kurzen Ansprache von Mehta ging es zunächst mit der „Air” von Bach los, was dem Anlaß sicherlich angemessen war. Unterbrechungslos wurde dann die 9. intoniert. Leider sind die ersten drei Sätze dieser Symphonie ja etwas verhaltener im Vergleich zu der 5. oder 7., aber es gab schon einige Stellen, bei denen sich das klangliche Potential dieser großen Truppe schon andeutete. Und es war auch schnell klar, daß die Plätze absolut Spitzenklasse waren. Wir saßen im akustischen Zentrum, im Auge des Orkans sozusagen.

Der vierte Satz war dann wirklich in jeder Hinsicht symphonisch. Das war genau das, was Sigi meint, wenn er nach "Orchesterlautstärke" ruft, wenn einem bei Vorführungen nicht gleich die Ohren wegfliegen. :mrgreen: Nur das meistens eben nicht über 100 Mann an den Instrumenten sitzen.

Zusammen mit dem Chor war es einfach umwerfend. Die Musik kam mit solch einer Wucht und Breite, daß mir die Tränen in die Augen stiegen. So und nicht anders, muß Beethoven gespielt werden.

In der Besetzung hätte ich, natürlich, gerne alle Symphonien gehört, aber das wird wohl ein Traum bleiben.

Gruß,
Kai
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Kai,

danke für Deinen schönen Bericht! Ja, Zubin Metha ist schon eine Ansage, ich habe ihn am Gasteig auch bereits am Pult erlebt und kann Deinen Genuss durchaus nachempfinden! Grossorchestrale Werke mit grossem Chor finde ich auch etwas ganz besonders beeindruckendes.

Ich find's übrigens auch immer interessant welche Stücke für den Anfang eines Konzertes, quasi zum "warmspielen", gewählt werden und merke dann immer wieder mal, wie die Orchestergemeinschaft dabei "auf Touren" kommt, um dann im "Hauptprogramm" wirklich zu "performen".

Kleine Frage zu Deinem Platz: 5. Reihe Mitte in welchem Block war das? Im Parket?? Falls das Foto von Deinem Platz aus gemacht wurde, sieht die Perspektive eher aus wie 1. Rang.

Gruß,
Winfried

1785
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Lieber Winfried,

Block B,Plätze 22 und 23.
In der SZ gibt es ein Photo, da sieht man mich auch. :mrgreen:
Das werde ich mal scannen.

Gruß,
Kai
JOE
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Beitrag von JOE »

Du meinst doch wohl nicht den Cellisten in der Ausgabe vom 3.5.; S. 38?! :wink:

Gruß
Joe
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Kai,

besten Dank für Deinen schönen Bericht :cheers:

Interessant übrigens, dass er die Kontrabässe links hinten spielen liess, obwohl auch rechts noch genügend Platz gewesen wäre.

Ich hielt das immer für eine Notlösung, wenn man mal wieder die Neunte auf der dafür zu kleinen Bühne des Goldenen Saals im MV spielte. Leonard Bernstein machte das nie, der ging für die Neunte immer in die Oper.

Gruss
Sigi
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Sigi,

vielleicht ist das in der Philharmonie am Gasteig eine "permanente Notlösung". :mrgreen: Ich bin seit vielen Jahren regelmäßig dort und die Kontrabässe spielen dort immer, unabhängig(!) vom Dirigenten, am der linken Bühnenrand in zwei Reihen. Ich denke das könnte mit bühnenraumbaulichen Gegebenheiten oder der Akustik zusammenhängen und fand das auch erst etwas verwirrend, weil die Bässe in anderen Säälen meist rechts stehen, aber man gewöhnt sich bekanntlich...

Gruß,
Winfried

1790
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JOE
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Beitrag von JOE »

Nur ganz kurz zur Position der Kontrabässe:

Bei den drei letzten Aufführungen der IX., die ich live gesehen habe, standen sie - obwohl dies aus Platzgründen keineswegs zwingend war - links. Warum auch immer.

Gruß
Joe
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