Harald (AGM 5.4; FM 202; BM 8, BM 6; Abacus A-Box 10, C-Box 2)

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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Ralf,

ja ich war auch erstaunt, dass die A/V Sychronisation so auf Anhieb geklappt hat.
slarti05 hat geschrieben: Eine Sache, die mir einfällt ist die Besonderheit des LFE-Kanals, der anders abgemischt wird, als die anderen Kanäle. Bin mir nicht sicher, ob JRiver das auch automatisch berücksichtigt.

Eine genauere Diskussion findest Du hier von der Audiovision.
Danke für diese Hinweise, Ralf! Gerade bei solchen Themen bin ich unsicher.

JRiver habe ich versucht beizubringen, nichts an dem Signal zu verändern. Das Programm würde standardmäßig gewisse Pegel nivellieren, normieren, komprimieren etc.

Ich schleife alles 1:1 durch. Ist es denn wirklich richtig, dass der Sub / LFE Kanal 10 dB niedriger abgemischt ist als die anderen Kanäle? In dem Audiovision-Link wird das behauptet. Im Totalmix könnte ich Kanal 4 um 10 dB erhöhen, das wäre technisch ohne Weiteres möglich. Aber wäre es denn auch "richtig"?

Gruß Harald
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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Harald,

Ich habe diese Eigenheit mit den -10db schon öfters gelesen (zB im avsforum), und die Audiovision erscheint mir als die einzige auch technisch halbwegs versierte Zeitschrift von den einschlägigen Magazinen.

Wie ja auch in dem Artikel steht, dürfte die Absenkung egal sein, wenn man überwiegend Musik hört, da der LFE dann zumeist nicht genutzt wird.

Man könnte das aber grundsätzlich mal mit einer Kalibrierungs-DVD (Burosch oder eine DVD mit THX-Kalibrierer) testen, da hier ja auch Testsignale zum Einpegeln der Anlage drauf sind, und damit der LFE dann passt, müßte die Absenkung dann auch vorgenommen werden, oder?

Viele Grüße
Ralf
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Harald,

da ich auch keinen Receiver mit Einmessautomatik habe, hab ich zum Abgleich auch eine Burosch Test DVD und alle Kanäle mit einem Pegelmesser (über PC mit REW) abgeglichen. Seit dem passt alles und ich habe daran auch nichts mehr verändert.

Schöne Grüße
Daniel
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Ralf, hallo Daniel,

bitte versteht, dass ich nicht anfangen möchte, Test-Disks einzusetzen, wo ich doch eigentlich alle Möglichkeiten haben müsste, die Kalibrierung mit meinen Bordmitteln zu machen. Zumal ich dann am Ende doch wieder an die betreffenden Testsignale "glauben" müsste.

Aber nochmals danke für den Hinweis, denn offenbar gibt es diese -10 dB für den Aufnahmepegel in der 5.1 Spezifikation.

So heißt es in der ITU-R BS.775 auf S. 11
Recommendation ITU-R BR.1384 specifies that the LFE channel is recorded with a level offset of – 10 dB for the recording and exchange of multichannel sound programme material, and this offset is compensated for in the reproduction system. For broadcasting applications where signal levels are compliant with Recommendation ITU-R BR.1384, the level of LFE channel should be reproduced with positive offset gain of 10 dB relative to the main channels on reproduction.

NOTE 1 – The film industry encodes the LFE channel such that a positive gain of 10 dB is required on reproduction and the reproduction level for DVD-Video is set to a positive gain of 10 dB relative to the main channels. However, the music industry, such as DVD-Audio or Super Audio CD, is currently coding the LFE channel such that zero offset gain is required on reproduction.
Das gibt auch den Hinweis darauf, dass bei SACD und DVD-Audio der LFE auf gleichem Niveau abgemischt sein sollte, wie die anderen Kanäle.

Zur Messmethode heißt es in den oben referenzierten ITU-R BR.1384 auf S.5
In the case of the LFE channel, the pink noise test signal is intended to be reproduced at an acoustic sound pressure level (within the LFE channel <120 Hz passband) of +10 dB relative to any of the other individual channels. Note that due to the limited bandwidth of the LFE channel, if the acoustic level produced by the LFE pink noise is measured with a wideband sound pressure level meter, the reading will not measure +10 dB with respect to the other channels. The acoustic level of the LFE channel should measure +10 dB within its <120 Hz bandwidth when measured with a frequency selective meter.
Feine Sache, so ein Internet. :cheers:

Insgesamt handelt es sich dabei um Empfehlungen der International Telecommunication Union. In wie weit sich der einzelne Filmverleger / Audioverlag daran gebunden fühlt und insbesondere in wie weit der einzelne Tonmeister das anwendet, sei dahingestellt.

Jedenfalls werde ich mir einen zweiten Snapshot erstellen im Totalmix, bei dem ich - für den ultimativen Filmgenuss - den LFE um 10 dB anhebe.

Beste Grüße
Harald
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Harald,

vielen Dank für Deine genauen Schritt für Schritt Anleitungen. Sie werden mir beim Einrichten meines Setups sehr behilflich sein. Und ich freue mich auch, dass Lip-Sync mit Jriver gut funktioniert, weil ich werde vorerst auch den Jriver internen Convolver benutzen.

Ich hoffe, ich komme bald dazu!

Viele Grüße

Horst
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Harald,

vielen Dank für Deine Ausführungen, welche ich nun immer wieder gelesen habe. Es ist beeindruckend was alles und auf wie vielen unterschiedlichen Wegen machbar ist. Die Synchronisation per JRiver-Engine habe ich auch mal getestet. Das hat auch bei mir auf Anhieb wunderbar funktioniert.

Ein paar Sachen sind mir aber noch nicht vollständig klar.

1. Thema Pegelableich:

Ohne genaue Kenntnis über Dein Vorgehen bei der Acourate-Korrektur kann ich nur mutmaßen. Aber es erscheint mir sinnvoll den Pegelabgleich nach der ersten groben Korrektur mit der Totalmix der RME vollständig Acourate zu überlassen.

Es ist mir aufgefallen, dass die Werte der Absenkung nach Macro 4 mir den Werten, welche wir eingeben könne, um den Filter zusätzlich im Amplitudengang zu verschieben nicht korrelieren. Ein Beispiel: Wir erhalten ein Filter, bei welchen nach Macro 4 eine Absenkung von -4,2dB angezeigt wird. Nehmen wir nun den Korrekturwert von +4,2dB für Macro 4, erhalten wir anschließend immer noch keine 0,0dB beim Pegel des Filters. D.h., dass der Pegel unterschiedlich bewertet wird. Ich habe mal gelesen, dass Uli für die Pegelanzeige nach Macro4 einen bestimmten Frequenzbereich auswertet. So kann es auch bei Deinem Pegelabgelich zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, weil nicht die gleichen Frequenzbereiche bei der Messung per Pegelmesser und anschließend bei der Korrektur mit einander verglichen werden. Zwar schätze ich den Unterschied eher marginal ein, jedoch finde ich den Abgleich per Acourate eleganter. Hierfür muss nur die Korrektur aller Kanäle als Stereokorrektur mit gleicher Target gegen einen Referenzkanal erfolgen. Dazu eignet sich der Kanal 3 mit der größten Absenkung. Wenn man jetzt den Kanal 3 als Linken Kanal bei der Korrektur folgender Kanäle immer mitzieht, sollten die Pegel anschließend automatisch passen. Selbstverständlich muss zuvor die Messung per LSR mit aktivierten "Freeze Gain" erfolgen.

2. Thema Zeitabgleich zwischen den Kanälen bzw. LFE:

Ich stehe hier irgendwie aufm Schlauch. Wie wird der LFE-Kanal zeitlich Korrigiert und warum erhält dieser einen eigenen Filter, welcher dann anschließend zum ein weiteren korrigierten Kanal dazu addiert wird? Was passier, wenn Du die Filter für den LFE-Kanal und für die Front-LS in Acourate addierst? Gibt es dann Kammfilterefeffkte?

Oder habe ich da was grundsätzlich missverstanden?

Grüße
Alex
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Harald,

besten Dank für die Darstellung Deiner interessanten Herangehensweise an Mehrkanal! :cheers:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Hörvergleich: Bei diesem Setup ist das Ergebnis eindeutig. Mit Center (5.0) kommt die Violine wesentlich präziser, körperhafter und räumlich genauer. Bogengeräusche lassen sich wesentlich besser orten und der Violine besser zuordnen. Ohne Center (4.0) wird dies alles diffuser und ungenauer.
Dieses Ergebnis kann ich sehr gut nachvollziehen. Natürlich kann man mit Surround erst mal ohne Center bzw. mit einem sogenannten "Phantomcenter" beginnen. Aber Surround wird erst mit einer "richtigen", also einer auch tatsächlich physisch vorhandenen, Schallquelle in der Mitte zum Erlebnis! Bei Filmen, also im "Kinobetrieb" ist das unabdingbar, aber auch die Klangqualität bei Musikwiedergabe wird, wie Du ja schön in Deinem Hörbericht auch schreibst, ganz entscheidend und klar hörbar von einem Center profitieren.
nihil.sine.causa hat geschrieben:Andererseits ist 4.0 tonal richtiger. Die BM6 hat eine andere Klangsignatur als die AGMs. Den resultierenden Mix bei 5.0 empfinde ich - für sich genommen - nicht als falsch, wenn ich aber auf 4.0 umschalte, höre ich, welche Klangfarbe die BM6 eingebracht hat und empfinde es im Nachhinein als unrichtig.
Der Center sollte möglichst die gleichen Klangeigenschaften haben wie die beiden Frontlautsprecher. Wenn nicht, kommt es zu den von Dir beobachteten Verfärbungen. Ist bei "Kinobetrieb" nicht so schlimm, geht bei Musikbetrieb aber gar nicht. Als ich vor vielen Jahren mit Surround anfing, hatte ich zu meinen Silbersand FM 401 FLs einen Genelec Center gestellt. Ergebnis war: Für Filme kann man mit sonem Kompromiss leben, bei Musikbetrieb, auch Musik-DVDs, geht es gar nicht, habe da dann meist auf "Quadrobetrieb", also auf Phantomcenter umgeschaltet.

Vor einigen Jahren habe ich nun meinen Center, eine Spezialanfertigung einer Silbersand FM 303, bei der Hoch- und Mitteltöner übereinander liegen, gefunden:

Bild

Dieser Center ist ganz kanpp unter meiner Dalite HighPower-Rahmenleinwand angeordnet. Der Hochtöner befindet sich 32cm unterhalb der Hochtöner der Silbersand FM 701. Ich habe die FM 303 deshalb so angewinkelt (siehe Bild), dass er genau auf meine Ohrhöhe am Sitzplatz abstrahlt. Mit dieser Lösung bin ich, sowohl bei Kinobetrieb wie auch beim Musikhören, absolut zufrieden. Sicher, aus Sicht der hochfidelen Audio-Perfektion sollten die Hochtöner der beteiligten Front-Center-LS auf gleicher Höhe sein und in die gleiche Richtung abstrahlen.

Bei reinem SACD/DVD-Audio-Betrieb, also ohne Großbild auf der Leinwand, kann man bei meiner Lösung den Center dann auch 30 cm anheben. Dazu gibt es diesen hydraulischen Hebemechanismus (ca. 900€ Kaufpreis + Installationsarbeit am "Centertisch"):

Bild

Damit kann ich bei reinen Audiobetrieb den FM 303 Center dann max. 30 cm hochfahren ... und es stimmt auch für den Surroundpuristen ... was ich aber de facto meist nicht mache, da ich immer wieder via Bild die Musiker auch beim Spielen sehen möchte. :wink: :mrgreen:

Lösungen, die nach meinen Erfahrungen ausscheiden:

1. Center hinter die Leinwand
  • es können, bei Rahmenleinwänden, und nur diese ermöglichen ein sauberes Bild (alle Rollleinwände ziehen schnell Falten, selbst die sündteuren), nur sehr flache Lautsprecher installiert werden. Diese sind kaum HiFi-geeignet
  • eine perforierte Leinwand hat sowohl beim Bild (Gefahr, dass Moire-Effekt aufrtritt) als auch beim Klang (den Vorhang zieht man sich selbst zu :oops: ) Nachteile
2. Center ober- und unterhalb der Leinwand
  • bei normalen Raumhöhen von 2,5 m wird's bei einer 3 m Leinwand schon eng oben
  • man ist wieder bei einem Phantom-Musiksignal angelangt, diesmal nur in vertikaler Richtung
  • so ein LS "an der Decke" sieht optisch nicht gerade berauschend aus, habe es mal versucht (2+2+2 Betrieb mit "Höhenlausprechern") und fand es sehr gewöhnungsbedürftig, eigentlich völlig unmöglich :wink: :mrgreen:
3. Flachbildschirm statt Leinwand
  • selbst die ganz großen TV-Panels stellen, im Vergleich zu einer 3 m Rahmen-Leinwand, kein wirkliches "Großbild" dar
  • 3D auf einem TV-Panel ist ganz lustig aber kein wirkliches Erlebnis, eher "Kasperltheater"
  • eine große, schwere Rahmenleinwand funktioniert, sozusagen ein "geschenkter Nebeneffekt", als ganz hervorragender Bassabsober ... nicht so ein großes TV-Panel, die stellen eher ein Problem der Raumakustik dar
Gruß
Sigi
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khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo Harald,

ich kannte bisher immer nur die Empfehlung alle Kanäle mit einem Schallpegel-Messgerät auf den gleichen Wert einzumessen. So hab ich das auch gemacht mit dem Voltcraft SL-50 und zwar auf 75 db C.

So klingt das dann auch stimmig für Film und Musik. Diejenigen, die ausschliesslich ein Heimkino betreiben, erhöhen den Pegel am Sub aber auch gerne noch um das eine oder andere db, für den Spass an der Sache :mrgreen: .

Ich hab das nicht gemacht, da mich ein dicker Bass bei Musik auch in Filmen stört. Wenn ich gar nur Musik-Surround hören würde, würde ich den Pegel am Sub sogar noch ein Stück absenken, um eine noch grössere Harmonie zu erreichen.

Letzlich muss man es austesten, wie es am besten passt, es spielen einfach zu viele Faktoren mit hinein, die bei jedem verschieden sind (Raum, Sub, Elektronik etc.)

Gruss
Christian
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Sigi,

besten Dank für Deine ausführlichen Beiträge zum Thema Center. Es bestärkt mich in meiner Entscheidung für einen Center. Immerhin ist der "neue Weg" ja mit Investitionen verbunden, das will gut überlegt sein und insofern sind Deine Erfahrungen sehr, sehr willkommen.
Kienberg hat geschrieben:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Andererseits ist 4.0 tonal richtiger. Die BM6 hat eine andere Klangsignatur als die AGMs. Den resultierenden Mix bei 5.0 empfinde ich - für sich genommen - nicht als falsch, wenn ich aber auf 4.0 umschalte, höre ich, welche Klangfarbe die BM6 eingebracht hat und empfinde es im Nachhinein als unrichtig.
Der Center sollte möglichst die gleichen Klangeigenschaften haben wie die beiden Frontlautsprecher. Wenn nicht, kommt es zu den von Dir beobachteten Verfärbungen. Ist bei "Kinobetrieb" nicht so schlimm, geht bei Musikbetrieb aber gar nicht. Als ich vor vielen Jahren mit Surround anfing, hatte ich zu meinen Silbersand FM 401 FLs einen Genelec Center gestellt. Ergebnis war: Für Filme kann man mit sonem Kompromiss leben, bei Musikbetrieb, auch Musik-DVDs, geht es gar nicht, habe da dann meist auf "Quadrobetrieb", also auf Phantomcenter umgeschaltet.
Mittlerweile habe ich wieder die 4.0 Situation mit Gegenbass, einfach weil der zusätzliche Center noch nicht da ist und ich in meinem kleinen Hörraum auf die positive Wirkung des Gegenbasses nicht verzichten möchte. Das "geht" schon auch ganz gut.

Mit der BM6 als Center, also 5.0, kommt eine leicht veränderte Klangsigantur ins Spiel. Es ist wie eine Färbung. Wenn die AGMs für ein sauberes neutrales grau stehen (wie bei einer Norm-Graukarte in der Fotografie), dann bringen haben die BM6en einen leichten Chamois Ton ins Spiel. Insgesamt entsteht aber dennoch auch bei 5.0 ein kohärentes Klangbild. Ich bin zwar überzeugt, dass es besser geht mit einer weiteren AGM als Center (und das bestätigst Du ja mit Deinen Erfahrungen). Ich will aber zwischenzeitlich doch den Kompromiss eingehen mit der BM6. Wenn es dann bei der einen oder anderen Aufnahme unangenehm werden sollte, kann ich ja jederzeit auf 4.0 zurückschalten. Ich "falle" also "weich".
Kienberg hat geschrieben: Vor einigen Jahren habe ich nun meinen Center, eine Spezialanfertigung einer Silbersand FM 303, bei der Hoch- und Mitteltöner übereinander liegen, gefunden:

Bild

Dieser Center ist ganz kanpp unter meiner Dalite HighPower-Rahmenleinwand angeordnet. Der Hochtöner befindet sich 32cm unterhalb der Hochtöner der Silbersand FM 701. Ich habe die FM 303 deshalb so angewinkelt (siehe Bild), dass er genau auf meine Ohrhöhe am Sitzplatz abstrahlt. Mit dieser Lösung bin ich, sowohl bei Kinobetrieb wie auch beim Musikhören, absolut zufrieden. Sicher, aus Sicht der hochfidelen Audio-Perfektion sollten die Hochtöner der beteiligten Front-Center-LS auf gleicher Höhe sein und in die gleiche Richtung abstrahlen.
Typsicherweise überleben unsere Lautsprecher ja die eine oder andere Umbauaktion. Wenn ich mich also jetzt oute, wie mein derzeitiges Setup aussieht, ist mir bewusst, dass es es sich um eine Momentaufnahme handelt. Ich habe einen Full-HD 24-Zoll Monitor per HDMI an eines meiner Notebooks angeschlossen. Wenn ich am Hörplatz Videos sehen will, stelle ich diesen Monitor - in normaler Leseentfernung - vor mir auf. Die Lautsprecher befinden sich dann hinter dem Monitor. Die HauptLS für mich sichtbar trotz Monitor. Der Center unsichtbar, genau dahinter, aber eben um einiges entfernt mit dem Hochtöner auf der Höhe der Hochtöner der Haupt-LS.

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Der Monitor ist klein genug, dass er den Klanggenuss nicht zu sehr stört. Für die Feinheiten hilft Acourate einiges zu verbessern. Der Center genau auf Höhe es Monitors führt so in Summe zu einer sehr guten Ortbarkeit des Center-Signals. Der Nachteil ist, ich kann nur alleine oder höchstens zu zweit Videos genießen.

Insofern habe ich die Problematik der Center-Anordnung im Hinblick auf die Leinwand oder das große TV-Panel noch nicht. Ich schreibe bewusst "noch", denn ich weiß ja nie, was noch kommt... Und daher interessiert mich die Diskussion sehr schon aus Investitionsschutz...

Beste Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Alex,

vielen Dank dafür, dass Du meinen Text so gründlich gelesen und durchdacht hast. Das gerade hilft ja so sehr bei den kleinen aber feinen Verbesserungen.
Jahresprogramm hat geschrieben:1. Thema Pegelableich:

Ohne genaue Kenntnis über Dein Vorgehen bei der Acourate-Korrektur kann ich nur mutmaßen. Aber es erscheint mir sinnvoll den Pegelabgleich nach der ersten groben Korrektur mit der Totalmix der RME vollständig Acourate zu überlassen.

Es ist mir aufgefallen, dass die Werte der Absenkung nach Macro 4 mir den Werten, welche wir eingeben könne, um den Filter zusätzlich im Amplitudengang zu verschieben nicht korrelieren. Ein Beispiel: Wir erhalten ein Filter, bei welchen nach Macro 4 eine Absenkung von -4,2dB angezeigt wird. Nehmen wir nun den Korrekturwert von +4,2dB für Macro 4, erhalten wir anschließend immer noch keine 0,0dB beim Pegel des Filters. D.h., dass der Pegel unterschiedlich bewertet wird. Ich habe mal gelesen, dass Uli für die Pegelanzeige nach Macro4 einen bestimmten Frequenzbereich auswertet. So kann es auch bei Deinem Pegelabgelich zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, weil nicht die gleichen Frequenzbereiche bei der Messung per Pegelmesser und anschließend bei der Korrektur mit einander verglichen werden. Zwar schätze ich den Unterschied eher marginal ein, jedoch finde ich den Abgleich per Acourate eleganter. Hierfür muss nur die Korrektur aller Kanäle als Stereokorrektur mit gleicher Target gegen einen Referenzkanal erfolgen. Dazu eignet sich der Kanal 3 mit der größten Absenkung. Wenn man jetzt den Kanal 3 als Linken Kanal bei der Korrektur folgender Kanäle immer mitzieht, sollten die Pegel anschließend automatisch passen. Selbstverständlich muss zuvor die Messung per LSR mit aktivierten "Freeze Gain" erfolgen.
Allein dasselbe Target zu verwenden, reicht m.E. nicht aus. Es kann ja sein, dass der FG durch eine bestimmten Dip sehr stark gestört ist und der betreffende LS eine besonders hohe Verstärkung an dieser Stelle erfahren muss. Entsprechend werden die "restliche" Frequenzen entsprechend abgeschwächt. Bei einem anderen LS im Surround-Verbund kann der Dip ja fehlen und er wird wesentlich weniger abgeschwächt.

Aber das ist eine Vermutung und ich will - bei nächster Gelegenheit, wenn ich wieder alles durchmesse, die verschieden Methoden einmal vergleichen. Irgendwann stimmt es dann, zumal eine richtig arbeitende Pegelabgleichmethode P ja die schöne Eigenschaft der Idempotenz hat P^2 = P. D.h. wenn alles richtig aus- und eingepegelt ist, führt ein weiterer Pegelabgleich zu keiner Änderung (im Rahmen der Messgenauigkeit).
Jahresprogramm hat geschrieben:2. Thema Zeitabgleich zwischen den Kanälen bzw. LFE:

Ich stehe hier irgendwie aufm Schlauch. Wie wird der LFE-Kanal zeitlich Korrigiert und warum erhält dieser einen eigenen Filter, welcher dann anschließend zum ein weiteren korrigierten Kanal dazu addiert wird? Was passier, wenn Du die Filter für den LFE-Kanal und für die Front-LS in Acourate addierst? Gibt es dann Kammfilterefeffkte?
Den LFE Kanal habe ich bei allen meinen Szenarien wie folgt behandelt:

Player, Kanal 4 --> Convolving (spezieller Mono-Kanal) und Zeitkorrektur --> Totalmix (Verteilung auf Ausgänge 1 und 2)

Das Convolving von Kanal 4 korrigiert Fehler, die sowohl durch Interferenz der Haupt-LS als auch durch Raumeigenschaften entstehen und damit die Eigenschaften des Phantom-Centers in Mitleidenschaft ziehen. Denselben Filter verwende ich dann in der 4.0 Konfiguration auch für den Center-Kanal 3.

Die Zeitkorrektur von Kanal 4 hat dabei immer denselben Betrag wie diejenige für die Ausgänge 1 und 2. Damit sind diese Kanäle in Phase; Kammfiltereffekte können nicht auftreten.

Ich hoffe, es ist damit klarer geworden und es liegt kein Denkfehler meinerseits vor.

Beste Grüße
Harald
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Harald,

na ja, die Materie ist ja nicht so einfach. So ist konzentriertes Lesen schon angebracht... :D
nihil.sine.causa hat geschrieben:Player, Kanal 4 --> Convolving (spezieller Mono-Kanal) und Zeitkorrektur --> Totalmix (Verteilung auf Ausgänge 1 und 2)
Also habe ich es richtig verstanden: Der LFE-Kanal erhält gleich den Front-Kanälen eigene Filter und wird nach der Faltung per TotalMix auf die Ausgänge 1 und 2 gemischt.

So könnte man sich Kammfiltereffekte einhandeln. Es wird ja mittels Filtern fleißig an den Phasen gedreht. Durch die Mono-Messung für die einen und Stereo-Messung für die anderen Filter, könnten die Phasen der Filter auseinander laufen. Somit nochmals die Frage: Was passiert wenn man die Filter per Acourate mixt (addiert)?
nihil.sine.causa hat geschrieben:Allein dasselbe Target zu verwenden, reicht m.E. nicht aus.
Das ist vollkommen richtig. Ich habe ja auch gemeint, dass die "grobe" Pegelkorrektur vorab notwendig/sinnvoll ist und die anschließende Messung mit aktivierten Funktion "Freeze Gain" erfolgen sollte. Den Rest mit den Überhöhungen und Absenkungen erledigt Acourate mit der gleichen Target unter Verwendung eines Referenzkanals, welcher sinnvoller Weise der leiseste sein kann, automatisch. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Verwendung eines Referenzkanals (ich hatte mal gelesen, dass laut Uli der Referenzkanal "Links" sein sollte) das Macro4 gegen eine bzw. die gleiche Referenz abgearbeitet wird. Somit sollten die Phasen der Filter gegen eine Referenz abgeglichen werden. Ob das mit der Exzessphase so stimmt, weiß ich leider nicht genau. :?

Grüße
Alex
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Alex,
Jahresprogramm hat geschrieben:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Player, Kanal 4 --> Convolving (spezieller Mono-Kanal) und Zeitkorrektur --> Totalmix (Verteilung auf Ausgänge 1 und 2)
Also habe ich es richtig verstanden: Der LFE-Kanal erhält gleich den Front-Kanälen eigene Filter und wird nach der Faltung per TotalMix auf die Ausgänge 1 und 2 gemischt.

So könnte man sich Kammfiltereffekte einhandeln. Es wird ja mittels Filtern fleißig an den Phasen gedreht. Durch die Mono-Messung für die einen und Stereo-Messung für die anderen Filter, könnten die Phasen der Filter auseinander laufen. Somit nochmals die Frage: Was passiert wenn man die Filter per Acourate mixt (addiert)?
Jetzt verstehe ich Deinen Einwand. Das mit dem Filter für Kanal 1 bearbeitete Signal trifft sich via Totalmix mit dem Mono-Anteil für links aus dem Phantom-Center-Filter-Anteil. Das kann zu ungewünschten Interferenzen führen. Frage: Wie ist das filterseitig elegant zu lösen?

Fragen:
  • Kann man aus zwei Stereo-Filtern ein Mono-Filter "mischen"? Wenn ja, wie?
  • oder sollte man die Filter addieren per Acourate?
  • oder ...
  • Falls das alles nicht geht, könnte man das Phantom-Center-Filter (mono) gleich auch für die Kanäle 1 und 2 verwenden. Dann verliert man zwar Raumkorrektur rechts/links, aber vermeidet o.g. Interferenzen.
Jedenfalls ein offener Punkt. Danke Alex!

Vorschläge / Ideen?

Gruß
Harald
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Herbert Z
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Beitrag von Herbert Z »

nihil.sine.causa hat geschrieben:Quo vadis?

Während ich langsam und umständlich darüber nachgedacht habe, was wohl zu tun sein würde, hat mein Sohn in seinem Lego-Parallel-Universum bereits Fakten geschaffen:

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und kräftigem Sub

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Lieber Harald,

passe auf, dass der Sohnemann den Sub nicht zu kraeftig aufdreht. Sonst passiert das hier!

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Oder stammt das Bild im Netz von Euch?

Gruss Herbert :cheers:
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Harald,
nihil.sine.causa hat geschrieben:Kann man aus zwei Stereo-Filtern ein Mono-Filter "mischen"? Wenn ja, wie?
Ich finde es ist nicht notwendig die Filter zu mixen. Warum auch? Es wird ja ortsabhängig, d.h. abhängig von der LS-Position und Hörposition eingemessen. Es mach mEn keinen Sinn für den Phantom-Center einen eigenen Filter, wegen dem Mono-Signal, zu verwenden. Denn das Monosignal wird ja dann von zwei Lautsprechern wiedergegeben, welche einzeln, um eine möglichst hohe Korrelation zu erreichen und damit das Monosignal möglichst sauber abspielen zu können, eimgemessen sind.

Ich würde es ehrlich gesagt etwas anders aufziehen und eindeutig von der Faltung mixen (bzw. mache ich das schon immer so). Jeder Ausgangskanal erhält dann ein eigenes Filter(set). Die Surroundkanäle werden vor der Filterung gemixt. Wie der Mix vor der Filterung ausschaut ist egal - die Filter bleiben immer die gleichen für den jeweiligen Ausgangskanal. So verwende ich beim Videoschauen für den Downmix von Surronund, Center und des LFE-Kanals auf Stereo die LAVfilter. Dafür ließe sich auch die Totalmix, wie von Dir gezeigt, einrichten. Die Diplomarbeit finde ich in diesem Zusammenhang interessant.

Grüße
Alex
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Alex,
Jahresprogramm hat geschrieben:Ich würde es ehrlich gesagt etwas anders aufziehen und eindeutig von der Faltung mixen (bzw. mache ich das schon immer so). Jeder Ausgangskanal erhält dann ein eigenes Filter(set). Die Surroundkanäle werden vor der Filterung gemixt. Wie der Mix vor der Filterung ausschaut ist egal - die Filter bleiben immer die gleichen für den jeweiligen Ausgangskanal.
"erst mixen dann falten" macht Sinn. Realisieren kann man das auch mit dem VST-artigen Convolver, der in JRiver eingebaut ist.

Danke auch für die Links.

Ich bleibe dran und berichte über das Script sowie natürlich über das Ergebnis.

Beste Grüße
Harald
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