Liebe G-Sonianer,
Ralfs Paket kam heute (genau genommen gestern, ist ja schon nach Mitternacht) an. Habe ich mich dran gemacht und die diversen G-Sonos untersucht. Sehr betrüblich, das Mainboard ist leider geschlachtet durch die vertauschten Spannungen. 13V ist eben doch etwas zu viel für die 3,3V-ICs dort. Aber bei sowas hilft Jammern gar nix, Haken dran und einen neuen Sonos gekauft wäre meine Devise in so einem Fall, und genau so hat Ralf das auch in bestem Sportsgeist gemacht. Der neue Connect war schon im Paket dabei. Also G-Platine aus dem defekten in den neuen Connect eingepflanzt und Schwamm drüber.
Den Super-G-Sonos habe ich auch mal von innen angeschaut - und reflexartig noch vier meiner Lieblings-Polymerelkos mit 7mOhm ESR eingelötet, zwei in das Netzteil, zwei in den G-Sonos.
Hörtest. Die Misa Kriolla mit Mercedes Sosa in den Linn G-ADS1 DAC geladen, der analog an der AGM 3.3 hier in der Werkstatt sozusagen als Referenz hängt. Das gleiche Stück geladen in meinen G-Sonos, der digital an der AGM angeschlossen ist (mein geliebtes Minimalsetup), und ebenfalls in den Super-G-Sonos von Ralf. Der Wandler in den AGM ist sozusagen die digitale Referenz, an den beide Sonos per Lutzifer-Digitalkabel andocken können. Der Super-G kriegt optimale Bedingungen: Das LAN-Kabel (Wifi hat Ralf ja ausgebaut!) ist mit einem LAN-Übertrager entkoppelt, der Saft kommt vom externen Netzteil. Die Bedingungen bezüglich Spannungsversorgung vom Netz könnten besser kaum sein: Direkt hinter der Anlage ist der Hausanschluss, und die fette Netzleiste, in der die AGM und der Rest stecken, hat eine eigene Phase, an der sonst nichts hängt (wenn die Drehstrom-Sauna aus ist
).
Den Super-G habe ich neugierig als erstes gehört. Oha, das klingt aber gut. Der Chor zu Beginn hat einen enormen Raum, das will ich aber gleich mal wissen, wie das über meinen G-Sonos klingt - einfach Digitalkabel hinten umgesteckt und nochmal von vorn. Das Klangbild schrumpft erheblich zusammen. In Höhe, Breite und Tiefe. Auch die gewaltige Stimme Südamerikas wirkt kleiner. Ein paar mal hin und her - jedes Mal fällt mir ein anderes Detail auf. So wirkt diese gewaltige Basstrommel, die ungefähr 30Hz Grundfrequenz hat, beim Super-G ganz anders angeschlagen, hart, präzise und tief, anschließend lange ausklingend. Der G macht das schon auch recht, aber weicher, unpräziser und mit kürzer wirkendem Nachhall. Zusammenfassend eben alles eine Nummer kleiner und auch schlechter. Das macht soviel Freude über den Super-G am AGM-Wandler, dass ich lange gar nicht auf die Idee komme, die Analogreferenz gegenzutesten. Ok, als ich das dann doch mache, gewinnt die trotzdem. Bei ebenso goßem Raum ist das alles nochmal selbstverständlicher, die Stimme klingt natürlicher und alles ist so lässig aus dem Ärmel geschüttelt. Aber machen wir uns bitte klar: So ein G-ADS1 DAC liegt preislich knapp in der 10T€-Liga. Und: Der Super-G braucht natürlich auch einen DA-Wandler, der das gepflegte Digitalsignal so wandeln kann wie beispielsweise eine AGM mit eingebautem Wandler, um richtig aufzublühen.
Andere Musik. Das sphärisch-erhebende der Misa Kriolla mit Basserdung ist zwar schon recht gut geeignet, um Unterschiede auszumachen. Normalerweise würde ich jetzt als nächstes die üblichen HiRes-Files aus dem Linnregal ziehen, aber die kann der Sonos nicht abspielen. Also mal was Saftiges mit Klavier: Mein geliebtes Jacques Loussier Trio mit seiner Bearbeitung des ersten Brandenburgischen. Der Super-G scheint mir eindeutig lauter zu sein als der G. Aber das ist Quatsch, sie sind digital auf genau den gleichen Pegel eingestellt (geht übrigens gut mit Kinsky, das eigentlich für die Linns gedacht ist, damit kann man auch die Sonos steuern und die Lautstärke wird in dB-Schritten angezeigt). Das Klavier ist praller, der Raum wieder größer wie schon bei der Misa. Hier zeigt aber der G-ADS1 DAC beiden ganz klar die Rücklichter: Die Feinauflösung des Schlagzeugbesens und die Klangfarben des Klaviers sind nochmal in einer anderen Klasse als beim Super-G.
Dennoch - das neue dicke, externe Netzteil ist ein klarer Gewinn für den G-Sonos. Viel Freude damit, lieber Ralf!
Viele Grüße
Gert