ich habe mir nochmal die Originalquelle der Jitterdateien angesehen, aber leider nichts dazu gefunden, wie denn der Jitter auf das originale Signal hinzugerechnet wurde. Nach der Klasse Beschreibung von Dir zum Thema Dateninduzierter Jitter haben die Urheber wohl folgendes getan: Gemäß der biphasigen Darstellung der Bits haben sie aus 01 statistisch 10 und umgekehrt gerechnet. Das würde aber unkorreliertes Rauschen ergeben, oder?
.Fortepianus hat geschrieben: Unkorrelierten Jitter, also z. B. breitbandiges hochfrequentes Rauschen, kann ich mir gut vorstellen, auch bei höheren Amplituden nicht zu hören.
Das zeigen die Spektren ja auch. Was hier auch noch angefügt werden muß, sind die absoluten Pegel bei den hohen Frequenzen, die z.T. auf kleiner -100dB absinken!.
Zum Verständnis, wie Jitter viel ausgeprägter zur Signalverfälschung beitragen kann, gebe ich Deine Erklärung aus dem http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... rt=0#p6790 mit eigenen Worten nochmal wieder:
Abgesehen von der Präambel muß nach spätestens zwei Datenbits sich der Zustand ändern. Die Präambel wird ja durch drei gleiche Bits identifiziert.
Durch Nichterkennen von Polaritätswechseln, die im Datenbereich nach spätestens zwei Bits kommen müssen, baut sich elektrisch ein Offset aus, der dazu führt, dass nach einer ersten Problemstelle auch folgende Bitpaare falsch interpretiert werden. Bis dahin alles richtig, hoffe ich.
Wenn sich dieser Effekt nur innerhalb der 32 Bit eines Datenwortes abspielen würde, würde dies auch nur zu Rauschen mit der halben Taktfrequenz führen. Damit sich jetzt im hörbaren Bereich Fehler einschleichen, müsste sich der DC-Offset über mehrere Worte hinziehen. Richtig vermutet?
Das wäre dann in der Tat die physikalische Ursache für auch hörbare Veränderungen, denn mit steigender Anzahl der fehlerhaften Worte verlagert sich die Veränderung zu immer kleineren Frequenzen.
Ob das die Urheber der Jitterdateien so gerechnet haben (simulieren lässt sich das ja), dürfte aber anhand der spektralen Auswertung fragwürdig sein. Insofern sind wir wieder bei der Wissenschaft: Man sollte schon wissen, was man tut, oder wie Du schreibst:
War eine spannende Diskussion, bei zumindest ich viel dazu gelernt habe!Fortepianus hat geschrieben: Ganz anders bei korreliertem, also dateninduziertem Jitter, der aber sehr typisch ist für digitale Übertragungssysteme. Wenn also Musiksignale zum Download angeboten werden, die mit wissenschaftlicher Akribie mit Jitter von x ns versehen wurden, so ist das ein Paradoxon, denn dann hat die angeblich wissenschaftlich arbeitende Instanz, die den Jitter injiziert hat, nicht begriffen, worum es geht. Und je nach dem, wie das Spektrum des Jitters aussieht, ist es kein Anzeichen von Holzohrigkeit oder gar eine Schande, das nicht zu hören.
Die tonalen Effekte von Jitter gehen gegen Null, würde ich wie Fujak sagen, und das ist auch im Wesentlichen, was die Frequenzganggrafiken ausdrücken. Mit so einfachen Messmethoden kommt man dem Phänomen nicht auf den Grund, denke ich.
Viele Grüße
Helge