Impedanzlinearisier im Signalweg

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4wayActive
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Impedanzlinearisier im Signalweg

Beitrag von 4wayActive »

Ein Hallo an die Aktiven,

Ich möchte kurz ūber ein interessantes Hörerlebnis berichten, welches ich gestern mit einem befreundeten Lautsprecherentwickler (passiv) hatte. Wir hatten uns verabredet, damit er sich meine von mir entwickelten 4 Wege aktiv Lautsprecher einmal intensiv anhõrt. Dies haben wir dann auch ūber ein paar Stunden ausgiebig getan und er war sehr beeindruckt von den klanglichen Eigenschaften meines Systems. Wir hatten verabredet, dass er ein für mich eher unbekanntes Gerät, welches ich beim vorherigen Probehören seiner Lautsprecher Eigententwicklungen gesehen und gehõrt hatte, mitbringt, damit wir es in meine Kette einmal einschleifen können.

Es handelt sich hier um ein vom Entwickler als Impedanzlinearisierer bezeichnetes Gerät in Röhrentechnik. Wir haben das Gerät dann hinter meinem Fostex DAC eingeschliffen und den Ausgang wieder mit dem Behringerpult verbunden, welches dann das Signal fūr die Aktivboxen bereitstellt.

Ich hatte eigentlich eher nichts besonderes erwartet, denn bisher hatte ich von so einem Gerät noch nie etwas gehõrt und auch meine Nachforschungen im Internet brachten keine weiteren Erkenntnisse oder vergleichbare Geräte ans Tageslicht. Auch war ich von der aus meiner Sicht fast nicht mehr zu steigernden Qualität meines Systems relativ ūberzeugt. Obwohl ein Toningenieur und Musiker nach einer Hõrprobe die neutrale Studioqualität der LS bestätigte, meinte er, ich mūsste aber noch etwas an der Zuspielkette arbeiten. Dann wäre es perfekt. Dies fūhrte dann auch zum Kauf des Fostex DAT der schon deutliche Veränderungen im Klang hervor brachte. Kurz gesagt ohne auch nur im Ansatz meine emotionale Begeisterung ūber die deutliche Veränderung kundzutun, es war unglaublich. Das konnte einfach nicht sein, denn ich bin seit drei Monaten bei der Feinabstimmung meines Systems, denn immer fällt mir nach einiger Zeit des Hõrens etwas auf, das nicht dem enstpricht wie ich es mir klanglich letztlich vorstelle. Ich bin also auf den Klang meines Systems genau justiert und plõtzlich sind genau die Dinge, die ich vorher durch meine Abstimmarbeiten nie absolut perfekt hinbekommen konnte, einfach da.

Vorweg, mein System arbeitet absolut phasenrichtig durch die aktive Studio Referenzfrequenzweiche von Thel. Die Zeitrichtigkeit ist sowohl elektronisch als auch physikalisch gegeben. Das Impulsverhalten und die Impulstreue ist meiner Ansicht nach ebenfalls kaum noch zu verbessern und die Abstimmung der Chassis zueinander mittlerweile so, dass alles wie aus einem Gusss klingt und kein Chassis sich irgendwie in den Vordergrund spielt. DIe Musik lõste sich leicht und entspannt von den Lautsprechern und eine breite Būhne tut sich vor dem Hörer auf. Man könnte sagen, alles richtig, nahezu perfekt, aber irgendwas fehlte trotzdem. Ein etwas analytisch perfekter Klang, etwas kalt vielleicht und extrem präzise, befördert durch die 3 MosFet Endstufen mit 450 Watt pro Box, kõnnte dies den Klangeindruck stören? Sind sie vielleicht zu nüchtern, zu präzise, dass ich wie früher als Toningenieur nur nach dem perfekten Klang suche und statt emotional nur noch analytisch hõre?

Nun also der Impedanzwandler und was macht der? Er haucht diesem analytisch präzisem System sofort Leben ein und bringt die typische Weichheit und räumliche Offenheit ans Tageslicht die ich mit all meinen Abstimmungsbemūhungen nicht hinbekommen, aber immer gesucht habe. Alle Tõne stehen plõtzlich frei im Raum, der Raum um die Instrumente wurde viel grõßer, die vormals etwas flache Būhne zwischen den Lautsprechern wurde sehr groß und weit. Die Stimmen wurden voluminös und jeder Interpret hatte plõtzlich einen Raum um sich herum. Ich konnte die Raumgrõße des Aufnahmestudios oder des Konzertsaales plõtzlich exakt fūhlen. Die Dynamik war gesteigert aber irgendwie weicher und akzentuierter, differenzierter. Im Ansatz hatte ich das alles auch vorher schon gehõrt, aber jetzt war es klarer, offener, weiter und luftiger. Insgesamt waren mehr Schwebungen der Instrumente vorhanden, mehr Korpus, mehr Attack und Decay zu vernehmen. Die Vibrationen der Seiten vom Contrabasss oder der Violinen hatte ich bei den Stücken vorher zwar geahnt aber nicht richtig gehõrt, jetzt traten sie klar hervor. Ich war gelinde gasagt völlig platt und musste eine mindestens 25 prozentige Steigerung des Klangerlebnisses feststellen, was ich bei meinem System beim besten Willen nicht mehr erwartet hatte. Aber es zeigte sich, dass eben durch die Präzision meiner Lautsprecher die "Effekte" durch diese Gerät auch sehr stark hervortreten.

Also um es noch mal zusammen zu fassen und in ein paar Fragen münden zu lassen: Nach dem Einschleifen dieses Gerätes in meine Signalkette kam ich in den Genuss der klanglichen Vorzüge einer Röhren Vor- und Endstufe an meinen schon ziemlich perfekten MOSFET Aktivboxen. Der gesamte Klamgeindruck war viel natürlicher, emotionaler als vorher. Die wesentlich bessere räumliche Darstellung extrem auffällig und das obwohl sie vorher schon durchaus beeindruckend war.

Die Fragen also an Euch:
Was sagt ihr dazu? Kennt ihr diesen Effekt? Warum gibt es solche Geräte nicht zu kaufen? Denn nach einigem Nachdenken ūber den Ansatz, das Signal vor den Endstufen impedanzmäßig zu linearisieren erscheint mir nicht ganz unklug. Das dies dann auch noch ūber Röhren geschieht und das dann die röhrentypischen Eigenschaften quasi dem Signal hinzuaddiert werden, ist doch auch kein schlechter Gedanke, oder?

Liebe Grūße

Helmut
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Voodoo ?!? :?
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Helmut,

danke für deinen interessanten Bericht. Noch kann ich mir keinen rechten Reim darauf machen, wodurch die von Dir gehörten Verbesserungen basieren. Voodoo ist es ganz sicher nicht, denn dazu spielen zu viele nachweislich klanglich relevante Faktoren mit, wie die Röhren-Implementierung, Änderungen im Impedanz-Verhalten. Vielleicht kann jemand dazu noch mehr sagen, der damit bereits experimentiert hat.

Grüße
Fujak
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4wayActive
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Beitrag von 4wayActive »

Hi,
normalerweise wūrde ich das auch denken, aber da ich den Sound meiner Lautsprecher nun wirklich gut kenne und ich diese positiven Veränderung ganz unzweifelhaft feststellen konnte, kann ich es nicht als Voodoo abtun. Offensichtlich scheint hier aber kein Leser etwas zu dem Thema sagen zu kõnnen oder zu wollen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch hier, wie auch in vielen anderen HighEnd Foren, viele die von den klanglichen Vorzūgen von Rõhrengeräten in den hõchsten Tõnen schwärmen und diese auch genau beschreiben. Eben diese klanglichen Veränderungen konnte ich dann beim Hõren auch feststellen und das obwohl ich weder ein Rõhren Fan bin und auch nicht an Klang Voodoo Zauber glaube.

Dieses Gerät wurde von einem versierten Elektonik-Ingenieur entwickelt und gebaut, der dies nicht gewerblich betreibt, sondern allein aus Begeisterung fūr perfekten Klang. Das Schaltungsprinzip und deren klanglichen Auswirkungen wurden obendrein eher durch einen Zufall bei der Entwicklung von hochwertigen Rõhrenvorstufen entdeckt. Ich habe diesen Beitrag hier ja eingestellt, um mõglicherweise von den hier versammelten Fachleuten und Elektronikern etwas mehr zum Thema Impedanzanpassung und klangliche Veränderung durch integrierte Rõhrentechnik im Signalweg zu erfahren.

Mit freundlichen Grūßen an die Gemeinde

Helmut :-)
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4wayActive
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Beitrag von 4wayActive »

Hallo Fujak,

lieben Dank fūr deine Anmerkung zu meinem Thema. Ich war schon in Sorge, hier nun ganz dumme Fragen gestellt zu haben, die keiner Antwort bedürfen. Ich lege Wert darauf festzustellen, dass ich den Dingen gern auf den Grund gehe und nicht einfach irgendetwas glaube. Da ich aber ganz eindeutig eine extreme, positive Veränderung wahrnehmen konnte, mõchte ich gern begreifen, wie das technisch zu erklären ist, wenn das denn ūberhaupt möglich ist. Wenn es keine Erklärung gibt, dann wäre es wohl Voodoo oder eventuell auch etwas, dass wir eben nicht erklären können. Dann mūsste ich einfach dem Vertrauen was ich höre und es schlicht genießen. Ist ja auch nicht schlecht zumal das Gerät sehr schön aufgebaut ist und auch kein Vermögen kostet.

Gruß Helmut

P.S. Jedenfalls erūbrigt sich mein Vorhaben eine hochwertige Röhrenvorstufe fūr einen wärmeren und emotionaleren Sound an meinen Aktiven einzusetzen, durch dieses Gerät völlig.
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

4wayActive hat geschrieben:1. Dieses Gerät wurde von einem versierten Elektonik-Ingenieur entwickelt und gebaut, der dies nicht gewerblich betreibt, sondern allein aus Begeisterung fūr perfekten Klang.

2. Das Schaltungsprinzip und deren klanglichen Auswirkungen wurden obendrein eher durch einen Zufall bei der Entwicklung von hochwertigen Rõhrenvorstufen entdeckt.

3. Ich habe diesen Beitrag hier ja eingestellt, um mõglicherweise von den hier versammelten Fachleuten und Elektronikern etwas mehr zum Thema Impedanzanpassung und klangliche Veränderung durch integrierte Rõhrentechnik im Signalweg zu erfahren.
Hallo Helmut,

ich hab mal Deinen Beitrag abschnittsweise gegliedert.

add 1.
Begeisterung ist prima, ebenfalls Versiertheit. Es ist nicht Voraussetzung dass man etwas gewerblich tut, damit es denn gut wird. Aber es sollte professionell fundiert sein, sonst wird es schnell in der Voodoo-Ecke landen.

add 2.
Auch bei Fachleuten gibt es Zufall. Aber auf eigentlich 1% (und weniger) Inspiration folgen dann 99% Transpiration. Wenn nun ein Schaltungsprinzip aus Zufall entdeckt wird, dann wundert mich das doch. Da haben Generatoren von Fachleuten sich Gedanken gemacht und Schaltungsprinzipien systematisch durchleuchtet, doch es braucht erst einen "Amateur" (im Sinne von nicht-gewerblich), der das neue entdeckt.

add 3.
Nun ist es denn da, das Neue. Wunderbar und genial. Mit einem supder-duper innovativen Schaltungsprinzip. Da ist nun noch kein anderer drauf gekommen. Was genau dahinter steckt, wird nicht verraten. Nur das Oberthema Impedanzanpassung. Sonst könnte ja sofort jeder das Ganze nachbauen. Und damit Geld verdienen, wo man als versierter, aber nicht-gewerblicher Elektronik-Ingenieur dann nur noch neidvoll zuschauen muss. Also behält man das Prinzip für sich.

Da die restliche Fachwelt nun aber nichts Genaues von nichts weiss, erübrigt sich eigentlich die Frage, was denn die Fachwelt nun von der klanglichen Verschönerung aufgrund Impedanzanpassung hält. Es gibt die Fachwelt ja nicht, sonst wäre sie schon längst auf das Prinzip gekommen.

Ich hab das Ganze mal übertrieben formuliert. Ich bin kein Elektronikfachmann, kann also selbst auch nichts dazu beitragen. Ich sehe hier in Deiner Bechreibung schlichtweg Ähnlichkeiten zu vielen anderen tollen Erfindungen versierter und begeisterter "Amateure". Trotzdem ist z.B. C37 nach wie vor kein Standardlack bei einer industriellen Produktion.

Ohne an Deiner gehörten Empfindung zweifeln zu wollen, verbleibt doch als Lösung nur, dass das geniale Prinzip der Fachwelt vorgestellt wird. Dann wird es geprüft, zerrissen, verrufen oder im Lottoglücksfall als neues Prinzip Einzug in die Audiotechnik halten.
Ist ja auch nicht schlecht zumal das Gerät sehr schön aufgebaut ist und auch kein Vermögen kostet.
Gibt es das Gerät gegen Selbstkosten oder will der Kollege auch was verdienen? Dann wäre irgendwie doch eine gewerbliche Absicht zu unterstellen.

:cheers:
Viele Grüsse
Uli
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Thias
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Beitrag von Thias »

Hallo,

irgend etwas scheint das Gerät also zu machen. :wink:

Röhrenvorstufe - harmonische Oberwellen in einer bestimmten spektralen Verteilung.

Das kann durchaus eine "Luftigkeit, Leichtigkeit oder auch Räumlichkeit und Transparenz" bewirken. Das gibt es auch als exciter im Studiobereich, ist aber ein Effektgerät, wenn es gewollt ist oder aber auch eine nicht so gut konstruierte Röhrenstufe mit viel Klirr. Ja, davon war ich auch begeistert und hab lange Zeit damit gehört. Nur jetzt nicht mehr, da ich nur noch über Studiozeugs höre.

Ganz schlicht und einfach Verpolung bzw. Invertierung des Signales? Dann dürfte die Verbesserung aber nur bei einigen Musikstücken sein. (Gerade gestern habe ich Diana Krall mit The Girl In The Other Room invertiert angehört, was eine hörbare Klangsteigerung für mich im Punkt Raumtiefe darstellt....)

Aber es läuft auf ein Orakeln hinaus... :wink:

Was soll sonst eine Impedanzlinearisierung bei Aktivboxen bewirken???

Grüße
Thias
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Also, Impedanz-LINEARISIERUNG und -ANPASSUNG macht man normalerweise nicht mit Röhren oder anderen aktiven Bauteilen, sondern mit passiven Bauteilen. Soviel zum Nebel, der schon mal irgendwie von Deinem Kollegen verbereitet wird.

Kann gut sein, dass Dein Kollege ganz einfach eine ImpedanzWANDLERstufe gebaut hat (hohe Impedanz am Eingang, niedrige am Ausgang). So etwas benutzt man normalerweise um eine Stufe von der Last, die sie treibt, zu entkoppeln (mal salopp ausgedrückt, um nicht allzu tief in die Details zu gehen).

Kann gut sein, dass er den Arbeitspunkt dann so gelegt hat, dass das Ding eben nicht ganz linear arbeitet, was dann die Erzeugung von entsprechenden Verzerrungen - pardon, Oberwellen - zur Folge hat. Dies kann durchaus subjektiv als Verbesserung wahrgenomen werden, obwohl es objektiv eine Verschlechterung ist (wie z.B. beim Exciter).

Gruss

Charles
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Hallo Helmut,

Dein Gerät stammt doch nicht etwa von Herrn Reußenzehn?

http://www.reussenzehn.de/

Herr Reußenzehn ist in der Röhrenhifiszene eine schillernde Persönlichkeit. Er wurde vor etlichen Jahren bekannt durch seinen Reußenzehn "Soundoptimierer". Das war genau so ein Röhrengerät, wie Du es beschrieben hast, zumindest vom Effekt her. Man schleifte dieses Röhrengerät, was nichts anderes machte, als dem Signal Röhrensound hinzuzufügen, einfach in den Signalweg ein. Wenn ich mich richtig erinnere (es ist schon Jahre her), nutzte Reußenzehn den harmonischen Klirr von Röhren aus, um das Signal "schöner" zu machen. Das ging sogar so weit, dass die Röhren bewusst etwas übersteuert werden konnten, um den Klirranteil zu erhöhen.

Da ich selbst über 20 Jahre lang mit Röhrenvor- und Endverstärkern gehört habe, kann ich den speziellen Röhrenklang nachvollziehen. Ich habe aber gute Gründe, warum ich jetzt nicht mehr mit Röhren höre.

Gruß Andreas
Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Helmut,

Uli hat ja schon dargelegt, warum die Infos bisher zu wenig Substanz haben, um darüber fundiert zu diskutieren.

Schon bei dem Wort "Impedanzlinearisierung" tauchen bei mir im Kopf Fragezeichen auf. Was soll denn linearisiert werden? Das Gegenteil von linear ist nichtlinear. Nichtlinearitäten sind aber nicht eben mal linear zu machen. Unter einer Nichtlinearität versteht man, wenn sich die Übertragungsfunktion einer Übertragungsstrecke abhängig von der Aussteuerung ändert. Zum Beispiel ist Klirr eine Nichtlinearität, die sich mit der Aussteuerung ändert.

Einen anderen Einsatz des Wortes "Linearisierung", wenn auch nicht ganz korrekt, findet man häufig, wenn z. B. Frequenz- oder Phasengänge "glattgebügelt" werden, also ein als linear im obigen Sinn vorausgesetztes Übertragungsverhalten mit einem geraden Frequenzgang ausgestattet wird. Begradigung wäre in diesem Fall die präzisere Beschreibung als Linearisierung.

Nun stellt sich aber die Frage, welche Impedanz denn überhaupt linarisiert oder begradigt werden soll? Aus Sicht des Effektgerätes, um das es hier geht, könnte es die Impedanz der Quelle, der Übertragungsstrecke von der Quelle zum Gerät, der Übertragungsstrecke vom Gerät zum Verstärker, die Quellimpedanz des Verstärkers oder die Impedanz des Lautsprechers sein.

Impedanz der Quelle: Da gibt's nichts zu tun, wenn die Quelle was taugt.

Impedanz des Kabels zum Gerät: Um die kümmert sich die Quelle mit möglichst niedrigem Innenwiderstand.

Impedanz des Kabels vom Gerät zum Verstärker: Das ist das Gleiche wie beim Kabel von der Quelle. Aber dass ausgerechnet ein Röhrengerät, das immer mit einem erhöhten Innenwiderstand gesegnet ist, hier die Impedanz im Griff halten soll, ist nicht wahrscheinlich.

Impedanz des Verstärkers: Kann man gedanklich zum Kabel dazu zählen, das ist ein RC-Glied.

Impedanz des Lautsprechers: Hier gäbe es in der Tat was zu tun, macht aber keinen Sinn, wenn man (aus Sicht des Effektgerätes) den angeschlossenen Lautsprecher gar nicht kennt.

Mein Verdacht ist deshalb, dass das Wort "Impedanzlinearisierung" ein vollmundig benutztes Schalgwort ist, das gar nicht darauf abzielt, den Interessenten auf die richtige Spur der Funktionsweise zu bringen, sondern eben hübsch klingt in den Ohren des unbedarften Käufers.

Aber vielleicht können wir die Funktionsweise ernsthafter diskutieren, wenn Du etwas mehr über das Funktionsprinzip als das Schlagwort, das die Funktion gar nicht beschreibt, in Erfahrung bringen könntest?

Viele Grüße
Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo!

Ja, ohne klare Fakten über das Gerät neigt man zum Spekulieren und das machen wir hier eigentlich nicht gerne. Beim Lesen von Ulis und Gerts Beiträgen kam mir eine Idee für ein Impedanz"anpassungs"gerät (z.B. zwischen VV und Aktiv-LS zu schalten):

Wie wär's mit einem "Line Treiber á la Abacus", aber mit Röhren statt OPVs realisiert? Ich weis gar nicht ob sowas ginge ... halt so 'ne Idee. Aber jetzt wieder Schluss mit der Spekulation. 8) :cheers:

Gruß,
Winfried

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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

solange noch keine näheren Einzelheiten zu dem Gerät vorliegen, bitte ich die versammelten Experten mir

beim Fluxkompensator

Rede und Antwort zu stehen.

Würde den gern in mein Auto einbauen.

Gruß

Bernd Peter
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AprilWine
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Beitrag von AprilWine »

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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Stefan,

Dank und Anerkennung für den geleisteten Sucheinsatz.

Wäre nett, wenn Du das mal für mich testet und berichtest. Ein Paar alte Socken zwecks Befüllung hätte ich noch übrig.

Irgendwie kommt es mir aber so vor, als wenn Du 4 Wochen und 2 Tage zu früh dran bist.

Gruß

Bernd Peter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Helmut,

vielleicht ist es dir ja möglich, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, indem du den "Impedanzlinearisierer" öffnest und ein Bild von seinem Innenleben einstellst - vorausgesetzt natürlich, das Gerät gehört dir und du hast keine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben. :wink:

Viele Grüße
Rudolf

PS: So wie das "Toning" des Toning. ein wichtiges, probates Mittel beim Abmischen darstellt, so ist es das "Sounding" bei der heimatlichen Klangreproduktion. Es kann also durchaus sein, das der Impedanzlinearisierer in deiner Anlagenkonstellation exakt deinen Hörnerv trifft - ohne dabei unbedingt politisch korrekt zu sein.

PPS: Ich habe in meiner PC-Abhörkette den SPL Vitalizer als VST-Plugin eingeschliffen. Der erste Eindruck ist oftmals der, dass bislang verborgene plötzlich Details ans Tageslicht geholt werden ("der Vorhang fällt", mehr Räumlichkeit, mehr Lebendigkeit etc.). Mir gefällt's durchaus, aber in der Regel lasse ich den Vitalizer trotzdem ausgeschaltet, weil er irgendwie immer dieselbe Soße über's Schlemmermahl gießt.
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