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Verfasst: 02.03.2008, 14:20
von BM Fan
Hallo Andy,
bei 1m vor dem Lautsprecher habe ich die möglichkeit eine Tendenz festzustellen. darum ging es mir in erster Linie.
Wenn ich da schon einen total verbogenen Verlauf hätte, wäre alle Mühe umsonst.
Wie ich bereits schon geschrieben habe, ist eine Überhöhung im Bass nicht so nervend wie zb.eine im Hochtonbereich. Kann dem LS sogar als eine einer Stärken zugeschrieben werden.
Ist die Überhöhung tendenziel zu stark, werden Details im Mittel und Hochtonbereich überdeckt.
Dieses Ergebniss soll nicht als einzig richtig gelten, zeigt aber was diese alten Kisten bringen.
Das Argument was ich erwartet habe, das FG nicht gleich guten Klang bedeuten muss. ist ja auch gekommen.
Der Klang resultiert aber auch aus dem FG.
Gut oder schlecht kann und will ich nicht festlegen.
gruß
michael

Verfasst: 02.03.2008, 14:35
von Frank Levin
Frequenzgang ??????
Klang ist das Resultat einer Kombiation aus gewähltem Konzept
Vollbereichwandler
Vollbereichwandler+Bass (Zweiwegesystem mit niedriger Trennfrequenz)
klassische Zweiwegesystem (Trenfrequenz um 2500 Hz)
Zweiwegesystem mit Bassunterstützung
3 bis.... Wege
Verstärker, Treiber,Lautsprechermaterial(z.B. Titan- Seidenkalotte) Treiberanordnung...
Frequenzweiche aktiv passiv u.s.w.

...und die Dinger können alle ähnliche Frequenzschriebe haben :mrgreen:

Gruß Frank

Verfasst: 02.03.2008, 14:44
von xuser
Hallo zusammen

Selbst habe ich noch nie Messungen durchgeführt.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass ich die meisten Missklänge, welche auf kurze Distanz (ca. 20 - 30 cm) besonders auffällig wahrnehmbar sind, auch in Hördistanz wiedererkennen kann.
Die Messung auf 1m Distanz besitzt m.E. ähnliche Relevanz. :wink:

Bei meinem Hörtest einer Avalon Eidolon sind mir z.B. extreme falsche Töne im Bereich zwischen Mittel- und Hochtöner aufgefallen, welche scheinbar teilweise von der Filzzone erzeugt werden.

Gruss Beat

Verfasst: 02.03.2008, 14:57
von Frank Levin
Hallo Beat

Lautsprecher werden eigendlich bei der Entwicklung ständig auf gerade Frequenzgänge hin optimiert. Ob das in schalltoten Räumen oder mit digitalen Messstationen von statten geht ... Also wenn beim Nachmessen, deine beschriebenen Meßergebnisse herauskommen, dann ist das einfach kein empfehlenswertes Produkt.

Gruß Frank

Verfasst: 02.03.2008, 15:02
von xuser
Hallo Frank

Bis jetzt war ich nur einmal bei einer Messung dabei. Die beschriebenen Erfahrungen sind reine Hörerlebnisse.

Die Auswirkung auf die 1m-Messung z.B. bei der Avalon scheint mir logisch, ist jedoch nur meine Meinung.

Gruss Beat

Verfasst: 02.03.2008, 15:34
von BM Fan
Wenn man die Klangbeschreibungen der unterschiedlichen Lautsprecher mal liest, dann ist es doch verwunderlich,das bei einem Linearen FG so unterschiedliche Charakteristiken herauskommen.
Ich hatte die BM6 bei meinem Bruder in seinem Hörraum gehört.
Wir haben vorher seine B&W 802 gemessen und dann auch die BM6.
Die BM6 hatte einen sehr ausgewogenen FG.
Die B&W war nicht ganz so ausgewogen.
Das ist auch klanglich aufgefallen.
Man kann aber nicht sagen das eine war besser oder schlechter. Hat man sich an eine Charaktristik gewöhnt, dann ist sie erstmal der persönliche Massstab.
Wenn man in älteren Produktbeschreibungen von BM liest, wird eine Hohenbetonung damit begründet, das man davon ausgeht, das die LS in Wohnräumen aufgestellt werden, die durch Teppiche und Gardinen bedämpft sind.
gruß aus Lüdenscheid

Verfasst: 03.03.2008, 06:29
von Ralph
Hallo Michael,

der Frequenzgang der BM12 verläuft ja wirklich Bilderbuchartig.
Ich gehe davon aus, das dies ein Resultat Deiner Restaurierung und Abstimmung ist: Chapeau!

Das sind sehr schöne Lautsprecher, welche ich mir auch sofort ins Wohnzimmer stellen würde.
Sehr schön ist auch das seltene Furnier: ist das Ahorn oder Birke?
Was nun zum Glück noch fehlt ist ein makelloser Mitteltöner (vielleicht aus Kevlar) und die neuen Bässe.

Gruß,

Ralph

Verfasst: 03.03.2008, 09:09
von BM Fan
Hallo Ralf, das sind meine Testboxen. Der Mitteltöner wird irgendwann wieder auf Kevlar umgebaut.
Die Ls waren weiß. Das ist das Ergebniss vieler Stunden beizen und schleifen.
gruß aus Lüdenscheid

Verfasst: 05.03.2008, 09:54
von Kitcat
Rudolf hat geschrieben:mit Hilfe eines DSP kann man diesen Frequenzverlauf bei fast jedem Lautsprecher "hinbiegen".
Gut klingen muss es deshalb noch lange nicht.
Hallo Rudolf,
mit deiner Vermutung scheinst du richtig zu liegen. Beim IRT gibt es einen interessanten Beitrag:
www.irt.de/IRT/FuE/ak/pdf/Diplomarbeit_Kampert.pdf

Verfasst: 05.03.2008, 13:22
von Rudolf
Hallo Kitcat (das ist zwar ein schöner Nick, aber wie heißt du mit Vornamen?),

vielen Dank für den Link zu der Diplomarbeit „Der Einfluss einer digitalen Lautsprecherentzerrung auf die Abhörbedingungen im Studio“ von Johannes Kampert (2005).

Ich zitiere mal das Fazit von Kampert:

Zusammenfassung

Bei einer Lautsprecheraufstellung in einem Raum wird der Übertragungs-
frequenzgang zum Abhörplatz durch Einflüsse des Raumes verzerrt.
Besonders unschön machen sich diese Einflüsse bemerkbar, wenn im
Raum oder in der Aufstellung Unsymmetrien vorhanden sind. In der
Arbeit wurde versucht, mit Hilfe von linearphasigen FIR-Filtern eine
Entzerrung dieser Einflüsse vorzunehmen. Die Entzerrungen wurden aus
Messungen der jeweiligen Raumübertragungsfunktion abgeleitet. Es wur-
den in der Arbeit einige Kriterien entwickelt, nach denen man sich beim
Entwurf dieser Filter richten kann, um vernünftige Ergebnisse zu erzielen.
Es konnte gezeigt werden, dass man mit einer Entzerrung in vielen Situa-
tionen durchaus positive Effekte auf die Abhörbedingungen erzielen kann.
Diese zeigten sich u.a. in der Ausgewogenheit der Klangfarbe, Lokalisa-
tionsschärfe, Impulshaltigkeit der Basswiedergabe und in der Güte der
Mittenabbildung einer Phantomschallquelle. Die Ergebnisse konnten durch
einen Hörversuch mit 15 Versuchspersonen bestätigt werden. Es zeigte
sich aber auch, dass es nicht einfach ist, ein gutes Filter zu erstellen.
Die Erfahrung des Entzerrenden spielt dabei eine große Rolle. Einem An-
fänger wird es selbst unter Zuhilfenahme der hier erarbeiteten Kriterien
nicht gelingen, eine entscheidende Verbesserung der Abhörqualität zu
erzielen. Ebenso zeigte sich, dass die Raumentzerrung nicht dazu dienen
kann, grobe Unzulänglichkeiten in der Raumakustik zu kompensieren.
Sie muss vielmehr als ein zusätzliches Mittel zur Optimierung der Abhör-
qualität gesehen werden.


Das klingt doch schon mal ganz gut und entspricht auch meinen bescheidenen Erfahrungen zu diesem Thema. Falls sich hieraus eine Diskussion entwickeln sollte (was ich natürlich hoffe :) ), dann werde ich diese unter einem neuen Thema abspalten.

Viele Grüße,
Rudolf