Aktivweiche zur Subwoofereinbindung gesucht

Apfelstrudelmampfer
Aktiver Neuling
Beiträge: 292
Registriert: 23.11.2011, 10:17

Aktivweiche zur Subwoofereinbindung gesucht

Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Moin,

folgende Situation: Vom Vorverstärker kommt nur ein Paar Cinch-Ausgänge, bedient werden sollen aber ein Subwoofer (Sub) und ein Paar Hauptlautsprecher (LS), Signaldurchschleifung ist nicht möglich. Die LS sollten Idealerweise vom Bass befreit werden,fix 80 Hz oder etwas variables wäre auch toll. Der Sub hat eine eigene Einstellungsmaske (variabler Tiefpass, Pegel, Phase, usw.).

Habt ihr einen Tipp, welche Aktivweiche hier sinnvoll wäre?

Aus entsprechenden anderen Themen nehme ich mal an, dass ein in Reihe geschalteter Kondensator als Hochpass klanglich eher weniger zuträglich ist. Auch eine ADDA-Wandlung sollte wegen zusätzlicher Signalverschlechterungswahrscheinlichkeit vermieden werden. Oder gibt es hier sehr gute Lösungen?

Vielleicht geht der hier ja schon als adäquat durch?

Bestand Dank vorab!

Remo
Bild
Apfelstrudelmampfer
Aktiver Neuling
Beiträge: 292
Registriert: 23.11.2011, 10:17

Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Hallo Ulli,

Danke für Deinen Rat. Es scheint irgendwie nicht so einfach zu sein, einfach einen Subwoofer einbinden zu wollen, um die Hauptlautsprecher, die entlastet werden sollen, zu unterstützen. Klingt alles nachteilig.
Welche Kapazität sollte denn der Kondensator haben, für sagen wir mal 80 Hz fg? Einfach in die (+)-Leitung in Reihe einsetzen pro Kanal?

Betrachten wir mal die Sache etwas anders: Nur die Hauptlautsprecher sollen vom Bass befreit werden, bei etwa 80 Hz... den Rest regle ich anders. Gibt es da eine elegante Lösung?


Remo
Bild
bvk
Aktiver Hörer
Beiträge: 545
Registriert: 19.01.2011, 19:01
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von bvk »

Kommt zB eine oldschool Lösung in Frage, ohne Digital etc. ?

dann mal hier schauen:

Spezialist für Subwooferverstärker http://www.reckhorn.com/
Mit dem kann man den HT /MT Anteil durchschleusen und für den Tiefton einige Einstellungen machen. Leistung hat das Gerät ordentlich kommt also nicht ins clipping. Teuer ist es auch nicht.
Gruß BvK
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Bernd,
das ist wohl ein Mißverständnis: Remo hat doch einen aktiven Sub!

Die Silbersand FM 201 haben lt. Datenblatt, welches ich bei Herrn Krings gefunden habe, einen Eingangswiderstand von 2.2k bei symmetrischem Eingang. Was ich jetzt nicht weiß, da völlig unerfahren mit symmetrischen Eingängen: ist damit der Widerstand zwischen den Signal-Leitern "+"/"-" gemeint oder jeweils von "+" bzw. "-" nach Masse ?
Darauf kommt es natürlich an, wenn man die Kondensatoren für den einfachen RC-Hochpaß nach der von Ulli genannten Formel berechnen möchte. Die 47k waren oben ja nur als Beispiel genannt...

Gruß Eberhard
Bild
bvk
Aktiver Hörer
Beiträge: 545
Registriert: 19.01.2011, 19:01
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von bvk »

oh Sorry, hab seinen Beitrag wohl zu schnell überflogen.
BvK
Bild
Apfelstrudelmampfer
Aktiver Neuling
Beiträge: 292
Registriert: 23.11.2011, 10:17

Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Bernhard,

Du hast natürlich recht, und da weiß ich auch nicht weiter. Aber ich hoffe doch, es geht auch ohne Kondensatorfrickelei... warum heißt es denn sonst, dass der im Signalweg nicht gut sein soll?

Was BvK (Bernd vom Kolibri?) wohl meinte, ist eine Lösung wie die hier von selbigem Hersteller. Klingt ja schonmal nicht schlecht, aber ist das auch technisch OK? Schaltplan liegt bei!

Da hier der eine oder andere ja mit Subwoofer mitliest: Wie habt ihr das denn gelöst? Es muss doch eine gute Lösung dafür geben, schliesslich werden in unseren LS die Chassis-Arbeitsbereiche auch aktiv sinnhaft zugewiesen, oder?
Bild
Shefffield
Aktiver Hörer
Beiträge: 135
Registriert: 17.03.2010, 17:16
Wohnort: Markt Indersdorf

Beitrag von Shefffield »

Hallo, Remo!

Üblicherweise sind Aktivweichen ein wenig komplexer aufgebaut:

http://www.linkwitzlab.com/filters.htm

Ich habe einige Zeit darauf rumgedacht, mir Aktivweichen nach obigem Vorbild zu bauen. Bei Rod Elliott gibt's sogar fertige Platinen dafür, allerdings müssen die um die halbe Welt geschickt werden (http://sound.westhost.com/projects-3.htm). Ich löse das inzwischen komplett digital (mit Acourate und BruteFIR) und genieße neben den anderen Vorteilen die unschlagbare Flexibilität dieses Ansatzes.

Die Behringer-Weiche, die Du oben verlinkt hast, soll ganz gut funktionieren, aber ein wirklich anspruchsvolles System würde ich da nicht anschließen wollen - dafür wäre wohl doch ein gewisses Tuning angesagt, und dabei stellt sich schnell die Frage, ob sich das lohnt oder ob man nicht doch lieber eine diskrete Schaltung aufbaut, wie sie oben beschrieben wird.

Viel Erfolg,
Axel
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5656
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Ich stimme Axel zu und gebe, bei allem Streben nach Einfachheit der Weiche, weniger Bauelementen im Signalweg, usw. noch einen weiteren Punkt zu bedenken: Zur Einfügung des Subs muss nicht nur Aplitudenaddition sondern auch die Phasenaddition der Signale stimmen.

Wenn man also rein analog arbeitet, muss man mehr hin und herrücken um die richtige Signalsummation in Amplitude und Phase zu erreichen. Mit einer digitalen Weiche kann man aber im Amplituden- UND im Zeitbereich Anpassungen vornehmen (oder von Acourate vornehmen lassen), was die Aufstellung etwas flexibler macht.

Bei Omnes Audio gibt es, auf Subwoofereinbindung spezialisierte, Digitalweichen, fernbedienbar und PC programmierbar: DBC-12 Mono und DBC-12 Stereo. Vielleicht käme soetwas hier in Frage.

Gruß,
Winfried

2327
Bild
Zwodoppelvier
Aktiver Hörer
Beiträge: 1267
Registriert: 07.07.2010, 12:38
Wohnort: Raum Köln / Bonn

Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Remo und Mitdiskutierende,
für einen ersten Versuch könnte man aber schon zunächst mit den 2,2kOhm arbeiten und den Kondensatorwert danach berechnen. Das kann ruhig erst einmal ein preiswertes Teil sein, um zu sehen, wo man dämpfungsmäßig landet. Es werden wohl zwei Bauteile benötigt - eines je Signalleiter ("+" und "-").
Eine Alternative sähe so aus, daß man sich die Eingangsplatine der Box vornimmt und nach Analyse der Schaltung intern das erste RC-Glied passend ändert, evtl. vorteilhafterweise nach der Desymmetrierschaltung, also hinter dem ersten OP.
Die andere Alternative wäre eine externe aktive Hochpaßfilter-Lösung, wie von Axel verlinkt. Vorteil bei dieser Variante: man kann "leicht"** variieren, welche Steilheit und Trenn-Frequenz die Schaltung haben soll. Erst wenn die passenden Werte gefunden sind, werden hochwertige Bauteile bestückt.
**Voraussetzung: Fähigkeit, eine kleine Filterschaltung zusammenzulöten.

edit: Axel und Winfried haben mit Ihrem Hinweis auf die unübertroffene Flexibilität der digitalen Lösung natürlich recht. Hierdurch ist ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis auch viel wahrscheinlicher zu erreichen.

Gruß Eberhard
Bild
Apfelstrudelmampfer
Aktiver Neuling
Beiträge: 292
Registriert: 23.11.2011, 10:17

Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Moin Mitleser und -schreibende,

klingt teils sehr interessant und / aber auch arbeitsintensiv. Ein wenig dachte ich hier an "Plug and Play", mit etwas mehr Aufwand versteht sich. So eine 2-Wege Weiche für den Subwooferbetrieb soll ja nur für die Frequenzaufteilung sein(Hochpass + Tiefpass). Für die exakte Anpassung von Frequenzgang / Zeitrichtigkeit und was so noch alles dazugehört, hatte ich Acourate als Allheilmittel im Visier.
Wäre das nicht genug, oder sind hier auch Fehler von vornherein vorprogrammiert?

Bin eher Neuling auf diesem Gebiet, und hoffe ihr erkennt mein Bestreben.

Das Velodyne SMS-1 macht ja eigentlich alles das, was ich gerne hätte, nur wird hier nochmals ADDA gewandelt. Ich war nun der Meinung, dass das nicht so elegant ist. Somit suche ich eine analoge Lösung, die gut gemacht ist + Acourate dann natürlich.

Remo
Bild
bvk
Aktiver Hörer
Beiträge: 545
Registriert: 19.01.2011, 19:01
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von bvk »

Hi Remo,
das Reckhorn Teil könnte doch deine Lösung sein, zumal du ja ohnehin mit Ac korrigieren möchtest. Es wäre halt eine Plug and Play Lösung ohne zusätzliche digitale Wandler wie bei den DSP Boxen. Reckhorn ist in der Lautsprecher Selbstbauszene bekannt, die Produkte haben moderate Preise und keinen schlechten Ruf. Ruf ihn doch einfach mal an, er kann sicher was zur Qualität seiner Produkte sagen.
Gruß Bernd ( Kolibri )
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5656
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Remo,

vielleicht habe ich ja nicht richtig aufgepasst. Aber wenn Du Acourate benutzen willst, wären damit Weiche und Zeitrichtigkeit und Raumanpassung realisierbar. Das etwas zu trennen fände ich nicht sinnvoll, denn die Weiche mit Acourate ist nicht schwer zu machen. Allerdings muss Deine gesamte Musik immer über den Acourate PC laufen und die DA Wandlung der mit Acourate berechneten Ausgangsdaten für Tiefen und Höhen möglichst extern vom PC mit z.B. USB DACs erfolgen.

Ich bin nicht sicher ob eine Acoourate-Lösung hier optimal ist, das könnte sein, aber eine Mischung aus analoger Weiche und Acourate convolving halte ich auf jeden Fall für nicht sinnvoll.

Gruß,
Winfried

2328
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Remo,

ich habe lange Zeit sowohl Fullrange-LS als auch kleine Aktiv-Monitore direkt parallel mit dem Subwoofer verschaltet und das Ganze als Gesamtsystem mit Acourate entzerrt. Damit ist das komplette System in FG und Phase korrigiert. Allerdings setzt das voraus, dass der Sub so positioniert wird, dass er einigermaßen zeitrichtig mit den Hauptlautsprechern platziert wird, weil ansonsten Acourate zu viel zu arbeiten hat. Also das geht auf jeden Fall. Mittlerweile habe ich eine klanglich etwas bessere Variante gefunden (wenn auch noch nicht ganz optimal):

Wie Du weißt, bin ich ja auf der Suche nach einem 2. Sub und habe mir dafür den Behringer DCX 2496 zugelegt, um hier Phaseninvertierung und Delay für den 2. Sub zu realisieren. Bis es so weit ist, habe ich den Behringer schon mal angeschlossen - nur um den Sub vom Hauptsignal bei 70Hz zu trennen (also nicht die Monitore). Die Monitore trennen sich letztlich ganz natürlich, da sie bei ca. 50 Hz natürlicherweise deutlich abfallen. Sowohl in Sprungantwort als auch klanglich ist diese Variante sauberer und genauer, was sich im Bass bemerkbar macht.

Die beste Variante aus meiner Sicht: Wer über ein ASIO-USB-Interface verfügt, kann mittels Acourate pefekte Filter für die Frequenz-Ankopplung von Monitoren und Sub zusammenbauen, die in Frequenz, Phase und Zeit korrekt arbeiten. Damit bekommt man das sauberste Ergebnis. Ich selber kann diese Variante leider nicht nutzen, solange ich den Big Ben einsetze.

Lange Rede - kurzer Sinn: wenn Du einen PC als Abspieler einsetzt, nimm Acourate als Lösung, und baue Dir damit eine aktive Software-Frequenzweiche.

Grüße
Fujak
Bild
shakti
Aktiver Händler
Beiträge: 3299
Registriert: 18.01.2010, 16:20
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von shakti »

habe eine aehnliche Aufgabenstellung mit der Velodyne SMS 1 sehr gut lösen können.
http://www.fairaudio.de/leserberichte/2 ... 33c-1.html
netten Gruss
Juergen
Bild
Apfelstrudelmampfer
Aktiver Neuling
Beiträge: 292
Registriert: 23.11.2011, 10:17

Beitrag von Apfelstrudelmampfer »

Moin,

@Bernd: Danke, ich schaue mir das mal näher an, auch wenn es technisch mit Winfrieds Rat kollidiert. Schauen kann man ja mal.

@Winfried: Du hast natürlich recht, optimal ist digital (reimt sich sogar). Da scheinen Verluste auf ein kaum nachvollziehbares Minimum reduziert zu sein. Meine Idee mit der einfachen analogen Weiche war analog zum Fertigungsprozess des Messerschmiedes. Aus dem Halbzeug (Frequenzgang) wird mit dem Hammer (einfache analoge Weiche) die grobe Form (vom Bass befreite Hauptlautsprecher) unter mechanischer Verformung (das ist wohl der fehlerträchtigste Punkt) des warmen Metalls vorgegeben. Die letzten Feinheiten (Zielfrequenzgang) und den Schliff macht man dann mit dem Schleifstein (Acourate). Ich hoffe, meine Metaphersammlung verdeutlicht mein vereinfachtes Denkmuster.

@Fujak: Ähnlich zu Winfrieds Meinung, klar... ihr habt wohl recht. Nur leider habe ich einen Streamer, spiele also nicht vom PC zum Lautsprecher. Und den Gerätepark wollte ich nicht gerade vergrößern. Ganz in Ullis Sinne, das jedes neue Gerät irgendetwas mit dem Signal macht. Leider. Aber bei Dir wird das sicher gut funktionieren.

Eine Möglichkeit, die digital vom Streamer kommenden Signale gleich sinnvoll in entsprechende Arbeitsbereiche aufzuteilen, wäre ja mit dem Lyngdorf DPA 1 gemacht, aber deswegen gleich 3.000 € in die Hand nehmen? AV-Vorstufen bieten das ja auch an wie etwa bei Sigi, nur 9.000 € (klar gibt es auch günstigere Varianten... aber ich möchte nicht mehr als 2 Kanäle kaufen...die ich ohnehin nie nutzen würde, vom klanglichen Nährwert mal ebgesehen...oder gibt es löbliche Ausnahmen?) sind schon enorm. Kennt jemand eine 2-Kanalvorstufe mit DAC, die intern eine Frequenzaufteilung vornehmen kann, die vielleicht mal unter 2.000 € liegen würde? Quasi der DPA-1 in halb so teuer? Der große Wandler von Peachtree kann das, kostet aber wieder 3.500 €. Hat jemand denn mit dem Velodyne SMS-1 schlechte Erfahrungen gemacht?

Gruß und besten Dank für Eure Meinungen, Tipps und Aufklärungen ... ihr versteht mich schon richtig!

Remo
Bild
Antworten