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Verfasst: 17.10.2013, 16:35
von Raal
Hallo Cay-Uwe,

das aktuelle verwendete RAAL Bändchen hat hier nicht die beste Abstrahlcharakteristik, aber es fügt sich perfekt in das Klanggeschehen ein. Die aktuellen Ergebnisse sprechen für sich. Das Fountek Bändchen sollte hier auf ein besseres Rundstrahlverhalten kommen.

Der Manger gewinnt deutlich an Hochton, der Sweetspot wird größer und das Klangbild wird luftiger. Klanglich hat mir das RAAL Bändchen deutlich besser gefallen im Zusammenspiel mit dem MSW wie die Wavecor Kalotte. Nachteile kann ich keine feststellen. Somit ein Gewinn auf ganzer Linie :cheers:

Aber ich werde neben dem Fountek Bändchen noch einen kleinen Mundorf AMT und evtl. einen Magnetostaten testen. Schwieriger finde ich es das einzigartige Klangbild vom MSW nicht zu zerstören, sondern nur zu erweitern.

Evtl. hab hier Leute Interesse das man die HTs austauscht?

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 18.10.2013, 11:22
von freezebox
Hallo Cay Uwe,

Kannst Du Deine Aussage:
cay-uwe hat geschrieben:Dabei bekommt man die "besten" Ergebnisse, wenn die Hochton Abstrahlcharakteristik vorne und hinten in etwa gleich sind
bitte genauer begründen? Was hilft es mir, wenn ich einen im Hochton stark bündelnden MSW mit einem nach hinten ebenso stark bündelnden Lautsprecher ergänze, wo ich doch den Diffusschallanteil erhöhen möchte? Damit mach ich mich doch nur stärker von den angrenzenden Reflektionsflächen abhängig.

Soviel zumindest zur Theorie. In der Praxis bin ich mit dem Ergebnis meines B&G Neo3, das sicher auch kein "Abstrahlwunder" ist doch recht zufrieden. Vermutlich sind die Verhältnisse zu komplex, um sie mit einfachen Modellen zu beschreiben..Daher: Versuch macht kluch! :cheers:

Grüße,
Jörn

Verfasst: 19.10.2013, 16:23
von cay-uwe
Jörn,

im Prinzip geht es darum, die Abstrahlcharakteristik so gleichmäßig wie möglich zu gestalten um wie Du korrekterweise sagtest, den Diffusschallanteil auch so gleichmäßig wie möglich zu gestalten.

Das ist bei typischen dynamischen Lautsprechern praktisch nicht möglich, da sich typischerweise der Schall im Tiefton kugelförmig um den Lautsprecher ausbreitet, im Mittelton eher halb kugelförmig und im Hochton keulenförmig. Das führt dazu, dass es im Tiefton viel Diffusschallanteil gibt, im Mittelton weniger und im Hochton so gut wie garnicht.

Jetzt kann man darüber diskutieren, wie man den Diffusschallanteil gleichmäßig gestaltet und das kommen im Wesentlichen folgende Abstrahlcharakteristiken in Frage:

1. Monopol ( Kugleförmig Abstrahlcharakteristik, in alle Richtungen gleich )
2. Unipol ( Nieren-Abstrahlcharakteristik, eher halbkulgelförmig nach vorne )
3. Dipol ( 8er-Abschtrahlcharakteristik, eher gleichmäßig nach vorne und hinten, weniger zu den Seiten )

Persönlich bin ich ein Verfechter der Unipol-Varianten, sprich á la Geithain, oder wie es Grimm mit dem LS1 realisiert hat, aber auch ich mit meiner Sonus Natura 331.

Bei meinen Simulationen des Manger MSW sieht das ganze bei hohen Frequenzen wie folgt aus, wobei repräsentativ eine Frequenz von ca. 10Khz gewählt wurde:

Bild

Oben wird die Abstrahlcharakteristik ohne Superhochtöner gezeigt und sie weißt die typische keulenförmige Abstrahlcharakteristik auf.

Die Graphiken in der Mitte zeigen das Hinzufügen des SHT und man erkennt deutlich die nierenförmige Abstrahlcharakteristik.

Die untere Grafik zeigt das Abstrahlverhalten mit dem SHT hinten platziert, mit einer deutlich breiten Abstrahlcharakteristik nach hinten und wenig breitere Abstrahlung nach vorne.

Aber nochmals, wie gesagt, das ist die Theorie und soll nicht heißen, dass diese Art nicht zu "guten" Ergebnissen führt.

Ich würde sie eher nicht nehmen, da wie ich bereits schon sagte, mir die Abhängigkeit von den hinteren Flächen zu groß wäre.

Verfasst: 19.10.2013, 16:34
von Raal
Hallo Cay-Uwe,

Theorie und Praxis. Ich kann dir nur inzwischen aus sehr guter Erfahrung sagen probier es aus und hör es dir an. :cheers:

Für mich ist die aktuelle Lösung nicht gesetzt, aber ein Weg den ich weiter gehen möchte. Dank DSP lässt sich hier auch viel schnell und einfach experimentieren.

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 19.10.2013, 16:41
von Raal
So heute ist das Paket aus Holland angekommen. :cheers:

Hypex Ncore NC1200 und SMPS1200

Bild

Bild

Jetzt geht es ans verkabeln und dann wird gegen die NC400 verglichen.

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 20.10.2013, 13:51
von freezebox
Hallo Cay Uwe,

Danke für die ausführliche Beschreibung. Prinzipiell ist mir das klar, aber ich gebe Dir Recht, man macht sich stark von den räumlichen Gegebenheiten abhängig, einen rückseitigen SHT anzubringen, und vielleicht kann man sagen, je stärker der rundstrahlt, desto mehr...

Was ich interessant finde ist, dass im rechten Bild der 2ten Reihe auch ein Halbkreis nach vorn entsteht. Hattest Du hier nicht eine starke Höhenabhängigkeit bei Deinen Experimenten bemerkt, die Dich vom SHT Einsatz abhielt?

Grüße,
Jörn

Verfasst: 20.10.2013, 14:12
von cay-uwe
freezebox hat geschrieben:Hallo Cay Uwe,
[...]
Was ich interessant finde ist, dass im rechten Bild der 2ten Reihe auch ein Halbkreis nach Vorn entsteht. Hattest Du hier nicht eine starke Höhenabhängigkeit bei Deinen Experimenten bemerkt, die Dich vom SHT Einsatz abhielt?
Jörn,

das ist so ein Fall, wo die Theorie und Praxis nicht so passen. Wie gesagt, horizontal hat das mit der Simulation recht gut gepasst, nicht aber vertikal. Das war sehr schade. :cry:

Verfasst: 20.10.2013, 22:03
von Raal
Endstufen laufen seit gestern Abend und für meine Begeisterung finde ich aktuell keine Worte.

@Eberhard
Hat mehr gewerbliche Gründe. Ich wollte aber auch schauen ob zwei NC1200 und ein SMPS1200 meine 3x NC400 und 3x SMPS600 ersetzten können.

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 21.10.2013, 11:56
von Raal
Hallo zusammen,

hier schon einmal ein kurzes Fazit.

Die NC400 sind im Vergleich zu den NC1200 etwas analytischer. Die NC1200 spielen für mich etwas musikalischer. Was aber am meisten auffällt ist der deutliche Gewinn an Kontrolle. Ob nun analytischer oder musikalischer ist für mich mehr Geschmackssache. Der extreme Gewinn an Kontrolle spricht jedoch deutlich für die NC1200.

Die NC400 Module für DIY sind nur mit diskreten Bauteilen bestückt, also keine ICs.
Die stärkeren NC1200 Module für OEM, weisen einen Op-Amp in der Eingangsstufe auf.

Bis jetzt gibt es nur von der Firma Mola Mola den Monoverstärker Kaluga (6000 Euro pro Stück) mit NC1200 Modulen der ebenso wie der NC400 über eine diskrete Eingangsstufe verfügt.

Viele Grüße
Andreas

Verfasst: 21.10.2013, 13:09
von phase_accurate
Die Simulationen von Cay-Uwe treffen m.E. sowieso nicht so ganz die Wahrheit bei dieser Topologie. Wird doch der rückwärtige Zusätzhochtöner bei dieser Anwendung stark gedämpft mitbetrieben. Da die Rückseite je nach Hörsituation sowieso andere Eigenschaften aufweist, sollten der Frequenzgang und der Pegel des Zusatzhochtöner einstellbar sein.

Gruss

Charles

Verfasst: 21.10.2013, 13:48
von cay-uwe
phase_accurate hat geschrieben:Die Simulationen von Cay-Uwe treffen m.E. sowieso nicht so ganz die Wahrheit bei dieser Topologie. Wird doch der rückwärtige Zusätzhochtöner bei dieser Anwendung stark gedämpft mitbetrieben. Da die Rückseite je nach Hörsituation sowieso andere Eigenschaften aufweist, sollten der Frequenzgang und der Pegel des Zusatzhochtöner einstellbar sein.
Charles,

diese Simulation ergeben sich im reflexionsarmen Raum. Nichts desto trotz, aus Erfahrung weiß ich, dass der Hochtöner hinten etwas leiser gestellt werden sollte, so ca. -6dB und so habe ich die Simulationen durchgeführt.

Verfasst: 21.10.2013, 14:28
von Raal
Bei mir sind es sogar 10dB. Ich finde in dem Punkt unterscheidet sich Theorie und Praxis deutlich. Was auch beim Manger schon sehr unterschiedlich ist. Ich kann es jedem nur sehr empfehlen es auszuprobieren und kann sagen das Bändchen macht seine Sache richtig gut. Cay-Uwe, einfach mal versuchen. :)

Viele Grüsse
Andreas

Verfasst: 21.10.2013, 15:08
von cay-uwe
Andreas,

ich habe ja schon gesagt, das nichts über probieren geht :cheers:

Nichts desto trotz, wäre es nicht mein Ansatz :wink:

Verfasst: 21.10.2013, 15:55
von musikgeniesser
Moin Andreas,
moin Cay-Uwe,
moin Forenten,

wäre der Eton ER 4 eine Überlegung wert? Ein AMT-Hochtöner scheint mir die ideale Kombination aus Bändchen (Präzision) und dynamischem Chassis (Pegel sowie Abstrahlverhalten) zu sein. Die Einbauverhältnisse -- wenn man den Werksangaben Glauben schenken darf -- sind zudem äußerst komfortabel, da der Frequenzgang auf einen Hohlraum mit 22 mm Tiefe abgestimmt zu sein scheint, wenn man den Frequenzschrieben Etons Glauben schenkt, was man nicht tun soll, wie Gert (fortepianus) nicht müde wird, zu betonen. Er weiß sicherlich näheres, da er den Hochtöner seit Jahren in seinen Lautsprechern und Lautsprecherumbauten einsetzt.

Jedenfalls eine spannende Geschichte, finde ich. Wie koppelst Du, lieber Andreas, das Bändchen an? -10 dB, was leiser ist, als ich angenommen hatte, aber ab welcher Frequenz und mit welcher Flankensteilheit? Ich verstehe das richtig, dass Du den Frequenzverlauf des MSW unverändert lässt, Du den rückwärtigen Schall also zusätzlich abstrahlen lässt?

Möge es nützen

Peter

Verfasst: 21.10.2013, 16:10
von Raal
Hallo Peter,

wie gesagt will ich noch einen kleinen Mundorf AMT testen. Hat jemand eins über? :D

Aktuell warte ich auf das Fountek Bändchen.

Aktuell wird das RAAL 70-10 Bändchen bei 7kHz mit 6db Flankensteilheit und -10dB angekoppelt. Der Manger bleibt unverändert.

Viele Grüße
Andreas